Wir waren bei Herrn Nahr

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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KiraFee
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Wir waren bei Herrn Nahr

Beitrag von KiraFee »

Hallo,

wie "angedroht" :D kommt hier nun mein Bericht von unserem gestrigen Termin bei Herrn Nahr in Berlin.

Da ich eine sehr nette kleine Schwester habe, die sich bereit erklärt hat Danica und mich nach Berlin zu fahren, brauchte ich mir schon mal keinen Kopf wegen evtl. Zugverspätungen und der gleichen machen. Blieb nur das Risiko eines Staus auf der A2, aber auch da hatten wir gestern Glück, kein Stocken bei Hin- und Rückfahrt.

Um 12 Uhr sollten wir in der Werkstatt sein, aber da wir so gut durchgekommen sind, waren wir schon gegen 11:15 Uhr in der Klinik. Das Wartezimmer war recht voll und wir konnten schon mal 2 Korsetts bestaunen die zur Aufpelottierung da waren. Kurz nach 12 war es dann endlich soweit und Herr Nahr hatte Zeit für uns.

Was mir und meiner Schwester sehr gut gefallen hat, dass er immer Danica angesprochen hat. Er hat ihr genau erklärt was sie hat, z.B. mit Hilfe einer eigenständigen Zeichnung und auch Aufnahmen von anderen Patienten. Außerdem hat er ihr schon mal gesagt wo genau die Druckpunkte bei ihrem Korsett sein werden und was evtl. erstmal unangenehm sein könnte.

Ich habe ihn dann auch noch gefragt was er davon hält, dass mir ein Orthopäde gesagt hat, dass ein Korsett evtl. durch KG verhindert werden könnte. Da schmunzelte er nur und meinte ganz trocken:" Ganz ehrlich gesagt, hat der Orthopäde dann überhaupt keine Ahnung!" Er erklärte uns oder besser gesagt Danica, dass sie nur mit Hilfe eines Korsetts die entsprechende Haltung erreichen kann, denn ihre Kyphose ist einfach schon zu sehr ausgeprägt.

Herr Nahr hat Dani noch vermessen, fotografiert und ihr schließlich die Farbvarianten gezeigt, denn ein weißes Korsett möchte sie nicht. Sie hat sich sehr schnell für das Leopardenmuster entschieden und konnte sich dann noch ein Beckerkorsett anschauen, damit sie schon mal eine ungefähre Vorstellung hat wie ihrs später aussieht.

In ca. 2 Wochen können wir es dann abholen. Danica hätte es am liebsten gestern schon gehabt, denn warten mag sie überhaupt nicht gerne. Nach einer Stunde waren wir schlussendlich fertig und konnten den Nachmittag noch ein bisschen in Berlin verbringen. Herr Nahr wünschte uns noch viel Spaß beim Shoppen, aber das haben wir gar nicht gemacht. Wir sind in Zehlendorf geblieben und haben uns in ein Café gesetzt und über unsere Eindrücke gesprochen.

Um kurz nach 5 waren wir wieder zu Hause, etwas geschafft, aber doch froh und glücklich dass wir nach Berlin gefahren sind. :ja:

Ich hoffe, dass ich euch nicht mit meinem Bericht gelangweilt habe. Aber es hilft mir doch immer sehr mit anderen "Betroffenen" Kontakt zu haben und Tipps, Meinungen oder Erfahrungen zu erhalten.

Da fällt mir grad noch ein, dass eine Bekannte von mir sehr davon überzeugt ist, dass ein Besuch bei einem Osteopathen helfen könnte. Ich glaube das ehrlich gesagt nicht. Vielleicht könnte es als Unterstützung ganz gut sein, aber sonst?! Hat hier schon jemand Erfahrung damit gemacht?

Viele Grüße

Nadine
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Nadine,

danke für den Bericht! Schön, dass Euer Berlinbesuch so positiv verlaufen ist und dass Deine Tochter so positiv zum Korsett eingestellt ist.

Hat Klaus Nahr irgend etwas zu dem Skoliose-Verdacht gesagt?

Gruß Thomas
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Dolphingirl94
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Beitrag von Dolphingirl94 »

Hallo KiraFee!
KiraFee hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich euch nicht mit meinem Bericht gelangweilt habe. Aber es hilft mir doch immer sehr mit anderen "Betroffenen" Kontakt zu haben und Tipps, Meinungen oder Erfahrungen zu erhalten.
Um so etwas geht es doch in diesem Forum!
Und ich finde es wirklich toll, wie Deine Tochter zum Korsett eingestellt ist.
Hoffentlich hat sie später immer noch so eine tolle Compliance... Ich drück auf jeden Fall die Daumen!
KiraFee hat geschrieben:Ich habe ihn dann auch noch gefragt was er davon hält, dass mir ein Orthopäde gesagt hat, dass ein Korsett evtl. durch KG verhindert werden könnte. Da schmunzelte er nur und meinte ganz trocken:" Ganz ehrlich gesagt, hat der Orthopäde dann überhaupt keine Ahnung!"
Da hat er ganz Recht! Nur leider gibt es viel zu viele Orthopäden, die so denken... :<

Ich bin auf jeden Fall schon ganz gespannt auf deinen Bericht, wenn deine Tochter das Korsett hat!

LG
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Nadine,

grad von Erfahrungsberichten lebt dieses Forum. :ja: Danke also dafür, und super, dass Herr Nahr auf Danica einging. Ich bin auch gespannt auf eure Erfahrungen!

Viel Erfolg
wünscht Dalia
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
Vienna
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Beitrag von Vienna »

Zur Osteopathie:

Unbedingt ja!

Es würde sehr weit führen, das hier detailliert zu begründen, aber eine osteopathische Begleitung einer Korsett-Therapie bei einem geschulten Osteopathen (da muss man aufpassen, zu jemand tatsächlich Qualifizierten zu kommen, die Ausbildung dauert sechs Jahre, für ÄrztInnnen drei - und nur die, die diese Ausbildung durchlaufen haben, sind tatsächlich OsteopathInnen!) ist sehr zu empfehlen

Festhalten muss man dabei, dass die Osteopathie (deren Hauptparameter der Liquorfluss ist) nur innerhalb der physiologischen Grenzen arbeitet und sie somit nicht dazu da ist, direkt auf Pathologien Einfluss zu nehmen, das wird Dir auch jeder Osteopath/ jede Osteopathin nicht anders sagen.

Insgesamt gibt es in Bezug auf Skoliosen ja viele schon an Scharlatanerien grenzende Methoden innerhalb der Ganzheitlichen Medizin, die Ostheopathie gehört da eindeutig nicht dazu.
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KiraFee
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Beitrag von KiraFee »

Thomas hat geschrieben: Hat Klaus Nahr irgend etwas zu dem Skoliose-Verdacht gesagt?
Er hat nichts von einer Skoliose gesagt.

Vielen Dank für eure netten Antworten. Ich hoffe sehr, dass Danica weiter so gut über das Korsett denkt wenn sie es dann um hat. Manchmal denke ich, sie sieht es zu locker und kann noch gar nicht abschätzen wie ungewohnt und hart es anfangs sein kann. Aber das sehen wir in 14 Tagen.

Das mit der Ostheophatie ist ja sehr interessant Vienna. Meine Bekannte war mit ihrer kleinen Tochter bei einer in Braunschweig und war sehr angetan. Ihr Mann ist dann auch einige Male dort gewesen, wegen Verspannungen im Nacken glaube ich. Einmal ist er sogar bei der Behandlung eingeschlafen. :D

Wünsch euch noch einen angenehmen Feierabend. Ich werde weiter berichten.

:hallo:
Nadine
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Vienna hat geschrieben:Insgesamt gibt es in Bezug auf Skoliosen ja viele schon an Scharlatanerien grenzende Methoden innerhalb der Ganzheitlichen Medizin, die Ostheopathie gehört da eindeutig nicht dazu.
Also ich würde die Osteopathie als Skoliose-Behandlung (nicht damit gemeint ist Schmerz-Behandlung oder des Wohlbefindens wegen) schon eher der Scharlatanerei zuordnen.

Ich stimme da eher mit KiraFee überein:
KiraFee hat geschrieben:Da fällt mir grad noch ein, dass eine Bekannte von mir sehr davon überzeugt ist, dass ein Besuch bei einem Osteopathen helfen könnte. Ich glaube das ehrlich gesagt nicht. Vielleicht könnte es als Unterstützung ganz gut sein, aber sonst?! Hat hier schon jemand Erfahrung damit gemacht?
Die Methode hat ganz sicher eine homeopathische Wirkung und kann gut für die Psyche sein, keine Frage, wie jede andere Methode von der man glaubt, sie würde für irgendwandwas gut sein, auch.

Das Hauptproblem was ich aber sehe ist die Motivation. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit hat der Osteopath keine Ahnung von Skoliose Behandlung und ihr könnt euch nicht sicher sein, dass er eurer Tochter am Ende sagt, sie soll ihr Korsett nicht tragen, weil es schlecht sei, und der Gleichen.

Solche Sachen können auch auch bei Physiotherapeuten passieren (mir bei einer Vojta-Therapeutin im Alter von 13 Jahren), und ihr habt es ja jetzt auch bei eurem Arzt erlebt, der eurer Tochter ja auch erzählt hat, mit Physiotherapie alleine könnte man ein Korsett verhindern.

Belastet sie nicht mit den flaschen Meinungen unzureichend qualifizierter Leute, sucht einfach die am besten qualifizierten raus und gut ist. Wie heißt es so schön, viele Köche verderben den Brei.
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KiraFee
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Beitrag von KiraFee »

BZebra hat geschrieben: Belastet sie nicht mit den flaschen Meinungen unzureichend qualifizierter Leute, sucht einfach die am besten qualifizierten raus und gut ist. Wie heißt es so schön, viele Köche verderben den Brei.
Ja, so sehe ich das auch. Man hat ja gesehen wie verunsichert ich und auch Danica war, als der zweite Orthopäde meinte mit KG könnte man vielleicht das Korsett verhindern.
Wie schon weiter oben erwähnt könnte ich mir die Osteophatie als Unterstützung vorstellen, mehr aber auch nicht.

In Berlin sind wir gut aufgehoben und beraten, da werden wir bleiben und uns voll auf die Korsetttherapie konzentrieren.

Gruß
Nadine
Vienna
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Beitrag von Vienna »

@BZebra: Also es hat überhaupt keinen Sinn, wenn wir hier jetzt so eine Debatte führen, noch dazu in einer derart polemischen Art, das bringt überhaupt nichts.

Daher mache ich jetzt nur kurz einen Last Call zu dem Thema.

Tatsächlich ist die Osteopathie z.B. bei uns in Österreich, und da sind wir Deutschland voraus und nicht hinten nach, eine allseits anerkannte Methode, die osteopathische Versorgung von Säuglingen z.B. ist bei uns mittlerweile bereits weit verbreitet (und findet auch in Mega-Krankenhäusern wie dem AKH statt); auch in Bezug auf eine konkrete eine Korsett-Therapie mit dazugehörender Schroth-KG begleitende unterstützende Zusatzbehandlung bei Skoliosen geniesst die Osteopathie ein hohes Ansehen, selbst ein Prof. Grill, dessen Kompetenz ja nun hoffentlich auch hier niemand anzweifelt, hat dafür eine Akzeptanz (und zwar ausschließlich für die Osteopathie).

Festzuhalten ist:

a) die Osteopathie ist eine relativ junge Lehre und wird daher des öfteren irrtümlich unkundig anderen alternativmedizinischen Methoden gleichgesetzt, sie ist aber eine schulmedizinisch anerkannte Methode, auch, da sie eben ausschließlich genau innerhalb dieser Lehre argumentiert und nachvollziehbar ist

b) die Osteopathie arbeitet mit dem Liquorfluss als Parameter sowie begleitend mit den Verhältnissen der Faszienspannungen, man kann das alles - je Vorbildung - umfangreich im Internet bzw. in Büchern nachlesen

c) niemals würde ein ausgebildeter Osteopath/ eine ausgebildete Osteopathin eine Korsett-Therapie und Schroth-KG in Frage stellen, da es überhaupt nicht der Anspruch der Osteopathie ist, eine Ersatzbehandlung in Bezug auf eine Pathologie zu sein

d) TherapeutInnen, die Kurz-/ Teilausbildungen in Kraniosakralen Therapien absolviert haben, sind deshalb noch keine OsteopathInnen, in Deutschland wird das leider oft nicht genau genug getrennt, daher habe ich in obigem Post auf die Ausbildungsanforderungen hingewiesen.

mfg
Zuletzt geändert von Vienna am Fr, 10.07.2009 - 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
minimine
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Beitrag von minimine »

Mein Physiotherapeut führt bei mir ab und zu mal so eine Art ostheopatische Behandlung durch, was auch ganz gut bei Verspannungen, die durch das Korsett kommen, hilft. Muss dazu sagen, dass er auch Schroth-Therapeut ist.
Aber auf die Skoliose selbst hat es Null Auswirkung.

Ich würde auch das Augenmerk, gerade am Anfang, auf die Korsetttherapie richten. Kinder werden evtl. durch zu viele Therapien überlastet. Das Kind muss ja erstmal mit dem Korsett klarkommen und dann kommt auch noch Schroth. Ich denke, das reicht erstmal, denn sie soll ja auch noch was anderes machen können, als ständig zu Therapien zu fahren. Ich könnte mir vorstellen, dass das auf Dauer auch die Motivation senken kann.

LG
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Beitrag von Vienna »

Das mit der Motivation kann genauso gut umgekehrt sein, die Monotonie (22 Stunden Korsett/ tägliche KG) ein wenig aufzubrechen ist möglicherweise auch ein guter Weg, das ist wohl individuell verschieden.
Wichtig ist es, da für sich bzw. das Kind mit der Zeit den stimmigen Weg zu finden.

Zum "echten" Osteopathen geht man ja eigentlich auch nur alle 6 bis 10 Wochen, btw.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

auch in Bezug auf eine konkrete eine Korsett-Therapie mit dazugehörender Schroth-KG begleitende unterstützende Zusatzbehandlung bei Skoliosen geniesst die Osteopathie ein hohes Ansehen [...] selbst ein Prof. Grill, dessen Kompetenz ja nun hoffentlich auch hier niemand anzweifelt, hat dafür eine Akzeptanz (und zwar ausschließlich für die Osteopathie).
Prof. Grill? Wer soll das sein?
die Osteopathie arbeitet mit dem Liquorfluss als Parameter sowie begleitend mit den Verhältnissen der Faszienspannungen, man kann das alles - je Vorbildung - umfangreich im Internet bzw. in Büchern nachlesen
Und welche so große Wirkung soll der Liquor (die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) und die Faszien (Bindegewebsteile) auf eine ohnehin schon Korsett behandelte Skoliose haben und in welcher Weise soll sich eine vielleicht einstündige Behandlung alle 4 bis 6 Wochen in einer signifikanten Weise auf etwas davon auswirken?

Nicht umsonst trägt man das Korsett viele Stunden am Tag und nicht umsonst übt es solche Drücke auf den Körper aus, dass es mitunter auch weh tut.
Das ist Physik. Ohne dass mit entsprechenden Kräften gearbeitet wird, tut sich bei der Skoliose gar nichts.

Massagen oder Wärmebehandlung wären z.B. auch Zusatztherapien, und da kann man die Ostheopathie - bei dem best ausgebildeten Ostheopathen
- gerne dazu zählen, es ist aber keine Skoliosebehandlung.

Ich persönlich würde das Geld lieber in Unterhaltung allgemein investieren. Für 100 EUR mehr Taschengeld alle 1 bis 2 Monate sucht sich glaube ich kein Jugendlicher einen Ostheopathen aus.
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

vienna hat geschrieben:Zur Osteopathie:

Unbedingt ja!

Es würde sehr weit führen, das hier detailliert zu begründen, aber eine osteopathische Begleitung einer Korsett-Therapie bei einem geschulten Osteopathen
BZebra hat geschrieben:Also ich würde die Osteopathie als Skoliose-Behandlung (nicht damit gemeint ist Schmerz-Behandlung oder des Wohlbefindens wegen) schon eher der Scharlatanerei zuordnen.
vienna hat geschrieben:c) niemals würde ein ausgebildeter Osteopath/ eine ausgebildete Osteopathin eine Korsett-Therapie und Schroth-KG in Frage stellen, da es überhaupt nicht der Anspruch der Osteopathie ist, eine Ersatzbehandlung in Bezug auf eine Pathologie zu sein
minimine hat geschrieben:Mein Physiotherapeut führt bei mir ab und zu mal so eine Art ostheopatische Behandlung durch, was auch die durchganz gut bei Verspannungen, das Korsett kommen, hilft.
BZebra hat geschrieben:Massagen oder Wärmebehandlung wären z.B. auch Zusatztherapien, und da kann man die Ostheopathie - bei dem best ausgebildeten Ostheopathen
- gerne dazu zählen, es ist aber keine Skoliosebehandlung.
Also vienna hat doch nie behauptet, dass Ostheopathie eine Skoliose-Behandlung ist. Insofern sind sich hier doch alle darüber einig, dass es eine Begleit-Therapie sein kann.
Ich kann z.Bsp. aktive Muskelpflege besser betreiben, wenn vorher eine kräftige Massage (+ Friktion der Myogelosen +passive Dehnung/Streckung) die Spannungen vermindert hat.
Und nicht wenige müssen vor einer Schroth REHA ähnliche Maßnahmen incl. Dehnungsübungen machen, um "Schroth-fähig" zu sein. Als Skoliose Behandlung würde ich das aber trotzdem noch nicht bezeichnen, weil es für sich allein genommen nur temporär weiter führt.

Gruss
Klaus
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Beitrag von BZebra »

O.K., Klaus, da hast du recht!

Allerdings stimme ich mit "Unbedingt Ja!" überhaupt nicht überein, weil alles was diese Behandlung an Effekten zeigen kann homeopathischer Natur ist. Und damit kann man auch alles andere machen, was einem gefällt und gut tut.
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Beitrag von Klaus »

BZebra hat geschrieben:Allerdings stimme ich mit "Unbedingt Ja!" überhaupt nicht überein
Ich gebe Dir Recht, diese Formulierung ist bestenfalls ein ganz subjektiver Tipp, etwas mal auszuprobieren.
Allerdings ist die manipulative Behandlung von Fehlstellungen der Wirbelgelenke (nicht die eigentlichen Kyphose/Skoliose Fehlstellungen) im Effekt grundsätzlich erst mal konkret wirksam, also durchaus nicht homöopathischer Natur. Man kann sich dann darüber streiten, welche weiteren positiven Effekte dadurch ausgelöst werden können und wie wirksam das ist und vor allen dingen, wie lange das anhält!

Aus aktueller eigener Erfahrung weiss ich, wie gut das tut, weil aufgrund der Gesamtsituation doch eine Reihe von kleinen Wirbelverschiebungen zusätzliche Beschwerden auslöst, die man oft erst realisiert, wenn man sie nicht mehr hat. :) Es gibt bei mir aber auch eine schon seit Jahrzehnten temporär auftretende Neuralgie, die ich immer mit starken Schmerzmitteln über 3-4 Tage behandeln musste. Heute weiss ich, dass es eine Wirbelverschiebung ist, die mit einfacher Manipulation sofort beseitigt werden kann.

Es tut gut, aber es hält nicht lange an. Das ist der Grundtenor aller Begleittherapien, die man möglicherweise gut abgestimmt im Wechsel mit der eigentlichen Therapie machen muss. Das ist in der Praxis nach meiner Ansicht aber kaum machbar, vielleicht im Zusammenhang mit einer REHA.

Gruss
Klaus
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:Aus aktueller eigener Erfahrung weiss ich, wie gut das tut, weil aufgrund der Gesamtsituation doch eine Reihe von kleinen Wirbelverschiebungen zusätzliche Beschwerden auslöst, die man oft erst realisiert, wenn man sie nicht mehr hat. :)
Wirbelverschiebungen bewirkt das Korsett allein schon ohne Ende.
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Beitrag von KiraFee »

Hallo,

ich habe nun noch eine ganz andere Frage.
Erhält man bei der Abholung des Korsetts auch ein Hemd dazu?
Habe ich leider vergessen Herrn Nahr zu fragen. :rolleyes:

Gruß
Nadine
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Beitrag von Vienna »

ja, netter Weise bekommt man das.

Man kann weitere (denn Deine Tochter braucht schon einige, sie muss sie ja zumindest täglich wechseln) auch gleich dort erstehen, werden praktisch zum Selbstkostenpreis weitergegeben.
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KiraFee
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Beitrag von KiraFee »

Danke für deine schnelle Antwort Vienna! :zustimm:
Schön, dass man dort gleich eins bekommt und auch kaufen kann.

Lieben Gruß
Nadine
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Beitrag von KiraFee »

Moin,

habe grade erfahren, dass wir nächsten Dienstag das Korsett abholen können. Um 12 Uhr kann Dani es das erste Mal umschnallen. Wird langsam auch Zeit. Sie ist schon leicht unausstehlich, weil sie endlich wissen möchte was das für ein Gefühl ist ein Korsett zu tragen.

Bye
KiraFee
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