morbus scheuermann

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Schroth-Therapeuten gibt’s übrigens nicht nur in Deutschland. Diese Arroganz ist echt zum kotzen. Aber gute Geschäftemacher seid Ihr, versprecht viel und seid obendrein noch witzig (nur eine Chance mit einem Korsett aus Deutschland). Wenn’s nicht so traurig wäre.
Dass es Schroth-Therapeuten überall auf der Welt gibt, mal mehr mal weniger, ist uns bekannt. Die Schroth-Klinik in Sobernheim gibt ja eine Liste der von ihnen ausgebildeten Schroth-Therapeuten raus. Die Schroth-Ausbildung gibt es allerdings nur dort und in der Asklepios Klinik in Bad Salzungen.

Die Schroth-Therapie erlernen kann man allerdings nur während einer stationären Reha in Sobernheim oder Bad Salzungen, zum einen wegen des notwendigen Zeitaufwands, zum anderen weil die Schroth-Ausbildung der ambulanten Schroth Physiotherapeuten nicht lang genug ist, dass sie Anfängern eine Einführung in die Methode bieten zu können.
Die angebende Literaturstelle hab ich nachgelesen, die Studie von Dr. Weiß betrifft PatientInnen mit einem Durchschnittsalter von 12,9 Jahre, Durchschnitts-Risserstadium 1,3. Das heißt also rechtzeitige Behandlung mit guten Korrekturchancen.
Es handelt sich nicht um eine Langzeitstudie. Die Studie macht keine Aussage über den Behandlungsverlauf, sie beschäftigt sich nur mit den Primärkorrekturen, also der Wirkungsweise von Korsetten verschiedener Hersteller.

Natürlich sind die Korrekturchancen in unterschiedlichem Alter verschieden, allerdings können wir daraus ziemlich sicher schließen, dass die Mehrheit der Korsetthersteller, die schon bei Jugendlichen Korsette ohne Wirkung baut, dies auch bei Erwachsenen tun wird. Im Erwachsenenalter wird es nicht mehr zu einer spontanen besonders guten Korrigierbarkeit kommen, die im Jugendlichenalter nicht gegeben war.

Sie können weder bei Jugendlichen noch bei Erwachsenen generelle Schlüsse über die Wirksamkeit von Korsetten ziehen, wenn sie nur solche betrachten, die keine Wirkung haben (12% ist keine Wirkung).

Ohne eine vorangegangene geeignete Qualitätskontrolle nehmen sie sonst fälschlicherweise an, der Patient sei aufgrund seines Alters nicht mehr korrigierbar, obwohl er mit dem gleichen Korsett im jugendlichen Alter versorgt, genauso wenig korrigiert worden wäre, weil der Orthopädietechniker es einfach nicht besser kann.

Schlüsse über die Wirksamkeit von Korsetten bei Erwachsenen können sie nur ziehen, wenn vorher sichergestellt ist, dass der Versorger auch das entsprechende Können besitzt, das heißt man kann hierzu ausschließlich Versorgungen von Orthopädietechnikern heranziehen, die nachgewiesenermaßen auch bei Jugendlichen sehr gute Ergebnisse erzielen, wenn nicht aufgrund der erschwerten Bedingungen bei Erwachsenen, eher schon top Ergebnisse bei Jugendlichen.

Dabei muss das Ziel der Behandlung bei Erwachsenen keine messbare Korrektur oder eine angestrebte Komplettabschulung sein. Schmerzfreiheit und Reduzierung von Tragezeiten auf z.B. nur nachts können für den Patienten durchaus ein absolut zufriedenstellendes Therapieergebnis sein.
Auch die von Ihnen gesammelten Daten stelle ich zur Diskussion, da ist ein 5jähriges Kind und viele möglicherweise präpubertäre Jugendliche(10-12 Jahre), einigen (20° nach Cobb) hätte man das Korsett wohl ersparen können. Risser- oder Thannerstadium fehlen.
Risserzeichen und Restwachstumsberechnungen sind zu ungenau und unzuverlässig und werden von vielen ihrer Kollegen, wie z.B. auch Dr. Chêneau und Dr. Weiß, heute nicht mehr herangezogen, da es aufgrund der Annahme, der Patient sei ausgewachsen und eine Korsettversorgung nicht mehr notwendig, zu sehr vielen unvorhergesehenen Verschlechterungen bis in den Bereich der Operationsindikation gekommen ist.

Korsettversorgungen bei Kindern schon ab 15 Grad sind sehr wahrscheinlich dagegen sogar die erfolgreichste und schonendste Skoliose-Therapie, die es überhaupt gibt, da diese Patienten ihre Korsette nur nachts während des Schlafens tragen müssen und sich innerhalb von wenigen Tagen bis spätestens weniger Wochen daran gewöhnt haben, nach einiger Zeit sogar bis zu einem Grad, dass sie ihre Korsette nur ungerne nachts auslassen und ohne gar nicht mehr so einfach einschlafen können.

Eine solche Therapie ist weniger belastend und weniger schmerzhaft als Physiotherapie, der tägliche Zeitaufwand (an- und ausziehen) geringer als das tägliche Zähneputzen, sie wird praktisch gar nicht wahrgenommen und aufgrund des Gewöhungseffekts müssen die Kinder noch nicht mal von ihren Eltern angehalten werden, ihr Korsett anzuziehen, wenn sie ins Bett gehen.

Hierzu hat Dr. Weiß folgendes geschrieben:

[equote="Weiss HR (1995) Standard der Ortheseversorgungen in der Skoliosebehandlung. Med Orth Tech. 115:323-330"]Nach unseren Erfahrungen haben Patienten mit früher Abschulung (Risserstadium 4-5 bei Mädchen) ungünstigere Verläufe als bei Spätabschulungen im Alter von 18-19 Jahren. Diese Erfahrung teilen wir auch mit anderen (RAHMOUNI, 1991). Eine Ursache hierfür könnte sein, dass auch nach Schluss der Epiphysenfuge der Hand und der Darmbeinkante ein signifikantes Wirbelsäulenwachstum besteht (HOWELL et al., 1992). Die Autoren geben an, dass das Wirbelsäulenwachstum auch nach Schluss der radiologisch sichtbaren Epiphysenfugen noch weitere 2 Jahre anhält. Diese Untersuchung bestärkt uns darin, die Abschulungsphase zumindest bei Patienten mit nicht überkorrigierten Skoliosen bis zum 18. oder 19. Lebensjahr herauszuschieben. Will man eine solch lange Korsetttragedauer vermeiden, so muss man die Patienten mit kleineren Cobb-Winkeln eben frühzeitig versorgen. Dies auch mit der Gefahr vielleicht einzelner auch unnötiger Behandlungen. Dieses Konzept wurde auf dem 9. Internationalen Phillip Zorab Symposium in Cambridge von PONTE (1993) vorgestellt. Der genannte Autor hat über die letzten 10 Jahre mehr als 200 Patienten mit Korsetten früh behandelt, wobei das nächtliche Tragen ausreichend war. Allerdings hat er hierzu einen Korrektureffekt von mindestens 60% gefordert. Bei keinem dieser Patienten ist langfristig eine ganztägliche Tragedauer des Korsetts notwendig geworden. Eine solche Nachtversorgung belastet den Patienten nicht wesentlich psychisch und verhindert möglicherweise die Notwendigkeit einer Ganztagestragezeit oder eventuell gar einer Operation. Auch hier finden wir wieder die Notwendigkeit einer ausreichenden Primärkorrektur dokumentiert.[/equote]
Zuletzt geändert von BZebra am Mi, 17.12.2008 - 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Sehr Geehrte BZebra!
Ich hoffe doch sehr, dass Sie nicht ernsthaft annehmen, dass nur in einer einzigen Klinik auf der Welt Skoliosen suffizient behandelt werden können. Da ist er wieder, der Humor, den ich an meinen nördlichen Nachbarn so mag ;D
Spätanschulungen mit 18-19 Jahren sind auch keine Neuigkeit :zzz: und beweisen nicht, dass bei älteren Menschen eine dauerhafte Korrektur möglich ist - was ich trotzdem nicht für unmöglich halte.

Ich möchte Ihnen auch noch sagen, dass ich mich sehr über das konstruktive Klima und ihre wirklich durchdachten Beiträge freue, anfangs hatte ich schon ein bisserl den Eindruck, dass hier gewaltiger Hass gegen Orthopäden und Orthopädietechniker aufgestaut ist. Diese Meinung revidiere ich hiermit.
chaleo
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Beitrag von chaleo »

BZebra hat geschrieben: Korsettversorgungen bei Kindern schon ab 15 Grad sind sehr wahrscheinlich dagegen sogar die erfolgreichste und schonendste Skoliose-Therapie, die es überhaupt gibt, da diese Patienten ihre Korsette nur nachts während des Schlafens tragen müssen und sich innerhalb von wenigen Tagen bis spätestens weniger Wochen daran gewöhnt haben, nach einiger Zeit sogar bis zu einem Grad, dass sie ihre Korsette nur ungerne nachts auslassen und ohne gar nicht mehr so einfach einschlafen können.
Hallo BZebra,
diese Therapie hätte ich mir im Nachhinein ehrlich gesagt auch gewünscht!

Wie schon öfters erwähnt bin ich der Auffassung das meine Skoliose durch verdrehte Hüftgelenke (bedingt einen Beckenschiefstand und verdrehte Beine) verursacht ist.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen dass sich diese Verdrehung wenn der Oberkörper bei Nacht in eine gerade Form gezwungen wird im Liegen mit entdreht wird und somit die Ursache meiner Skoliose beseitigt wird.

Wenn man tags auf den verdrehten Beinen steht ist die Wirkung des Korsetts sicherlich deutlich geringer.

Grüße
Roswitha
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Beitrag von Roswitha »

Sehr geehrter Herr *Username nach Aufforderung entfernt*,
wenn ich alles richtig verstehe dann arbeiten sie im http://www.domain-entfernt.de als Orthopäde. Sie sind ja auch Referent auf Orthopäden-Kongressen, wenn ich die Stellen im Google richtig deute. Ich verstehe von der Sache fast gar nichts, aber ich könnte mir vorstellen die erfolgreichen Erwachsenen-Korsettträger kommen gerne mal mit ihren alten Röntgenbildern und ihren guten Korsetten bei Ihnen zu einer Untersuchung vorbei und stellen sich damit auch in den Dienst der Wissenschaft. Vielleicht könnten sie den einen oder anderen per PN einladen und ggf. auch die Spesen übernehmen und damit ihr ernsthaftes Interesse unterstreichen?
Viele Grüße
Roswitha
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Ich hoffe doch sehr, dass Sie nicht ernsthaft annehmen, dass nur in einer einzigen Klinik auf der Welt Skoliosen suffizient behandelt werden können. Da ist er wieder, der Humor, den ich an meinen nördlichen Nachbarn so mag ;D
Wenn wir an dieser Stelle einmal klar zwischen Symptombehandlung und korrigierender Skoliose/Kyphose-Behandlung unterscheiden, dann kann ich Ihnen in der Tat nur 2 bis 3 Kliniken nennen, die stationäre physiotherapeutisch korrigierende Skoliose/Kyphose-Behandlungen anbieten, das sind die Asklepios Kliniken in Bad Sobernheim und Bad Salzungen in denen nach Schroth therapiert wird und die Klinik Sonnenhöhe in Bad Elster in der nach Scharrl therapiert wird.

In einzelnen anderen Kliniken gibt es zwar auch kleinere Anzahlen von Schroth-Therapeuten, wie z.B. in der Argental-Klinik, die sind aber auch alle nur in Sobernheim ausgebildet worden. Da greift man, wenn man nicht an anderen Therapieleistungen oder der Organisationsform der entsprechenden Klinik interessiert ist, natürlich besser auf das Original zurück.

Welche andere Kliniken in Österreich meinen sie denn?

Wir (dieses Forum) stellen im Übrigen nicht die "Nachbarn" dar.
Das Forum mag zwar unter einer deutschen Domain laufen die auf eine deutsche Adresse registriert ist, nichtsdestotrotz ist es deswegen kein deutsches Forum sondern ein deutschsprachiges Forum, in dem genauso auch die österreichischen Skoliose- und Kyphosepatienten beheimatet sind; daher auch das Posting ihrer österreichichen Patientin hier. ;)

Von denen hat bis jetzt auch noch keiner von solch einer Klinik von der sie sprechen berichtet. Also das ist in der Tat ganz was neu für uns Deutsche, Österreicher und Schweizer und andere Deutschsprachige hier. Welche Klinik mit welchem Behandlungsangebot soll es denn sein?
Spätanschulungen mit 18-19 Jahren sind auch keine Neuigkeit :zzz: und beweisen nicht, dass bei älteren Menschen eine dauerhafte Korrektur möglich ist - was ich trotzdem nicht für unmöglich halte.
Gedacht war dieses Zitat als Antwort auf Ihre Anmerkung zu der Aussagekraft von Risser- und Tannerzeichen, aufgrund denen sie Korsettindikationen stellen wollen, und zu Ihrer Aussage, junge Patienten mit 20 Grad würden unnötig mit Korsetten versorgt.
Aber sie haben Recht: Das nach Schluss der Epiphysenfugen andauernde Wirbelsäulenwachstum ist natürlich auch Grund für späte An- wie auch Abschulungen.

Von dauerhafter Korrektur im Erwachsenenalter redet hier im Übrigen keiner! Davon ist selbst bei Jugendlichen nicht immer die Rede, wo das Ziel einer Korsettversorgung auch nur das stoppen einer Progression sein kann, was bei erwarteter Progredienz auch als erfolgreiche Korsetttherapie angesehen wird. Selbes kann auch im Erwachsenenalter gelten, wo auch Progressionen möglich sind.

Man sollte hier nicht mit zweierlei Maß messen, in dem man bei Jugendlichen das Halten der Krümmung als Therapieziel definiert, bei Erwachsenen dagegen eine Reduzierung der Krümmung fordert.

Eine Krümmung, die zwar nicht dauerhaft korrigiert wurde, dafür aber am Fortschreiten gehindert wurde, ist besser als eine Krümmung, die unbehandelt weiter fortgeschritten ist. Das kann einen Unterschied von Zig Graden ausmachen, obwohl über die Jahre hinweg kein Unterschied gemessen wurde!
Ich möchte Ihnen auch noch sagen, dass ich mich sehr über das konstruktive Klima und ihre wirklich durchdachten Beiträge freue, anfangs hatte ich schon ein bisserl den Eindruck, dass hier gewaltiger Hass gegen Orthopäden und Orthopädietechniker aufgestaut ist. Diese Meinung revidiere ich hiermit.
Nein, natürlich nehmen wir einzelne kompetente Orthopäden, Orthopädietechniker und Physiotherapeuten von dieser allgemeinen Meinung über die mangelde Skoliose/Kyphose-Kompetenz der großen Mehrheit aus und unterstellen den Berufsgruppen auch keine generelle Inkompetenz alle Krankheitsbilder betreffend. ;)

Hier eine Umfrage zum Thema: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Ich möchte Ihnen auch noch sagen, dass ich mich sehr über das konstruktive Klima und ihre wirklich durchdachten Beiträge freue, anfangs hatte ich schon ein bisserl den Eindruck, dass hier gewaltiger Hass gegen Orthopäden und Orthopädietechniker aufgestaut ist. Diese Meinung revidiere ich hiermit.
Soll das jetzt auch die Zurücknahme folgender Aussage von Ihnen gewesen sein:?
Aber gute Geschäftemacher seid Ihr, versprecht viel und seid obendrein noch witzig (nur eine Chance mit einem Korsett aus Deutschland). Wenn’s nicht so traurig wäre.
Darauf lege ich grossen Wert, weil das in der Diskussion ziemlich untergegangen ist.

Gruss
Klaus
kurt64
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Beitrag von kurt64 »

Hallo Freunde!
Zur Aussage von *Name nach Aufforderung entfernt* möchte ich hinzufügen, dass es in Österreich keine Schroth Reha gibt. Weiters kenne ich viele Deutsche, die wegen Bechterew nach Bad Hofgastein wegen des Heilstollens kommen und die Therapeuten sind auch schwer in Ordnung. Wenn Sie möchten können wir uns einmal unterhalten, wobei ich Ihnen auch Erfahrungen anderer PatientInnen mit Skoliosen und Morbus Scheuermann aus Österreich berichten würde. Die Kostenübernahme der NÖGKK (Krankenkasse) für ein Rahmounikorsett liegt bei etwa 47%. Hr. *Name nach Aufforderung entfernt*? kennen Sie eine Rumpforthese nach Rahmoni? Ich muss meinen Deutschen Nachbarn (-; leider Recht geben, dass die, die ich in Österreich gesehen habe leider den Namen Korsett nicht verdient haben.
Mann mit Scheuermann sucht..Hilfe!!!!
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Beitrag von Username entfernt »

@Kurt64: Ich kann Ihnen eine Liste mit mehr als 40 österreichischen Physiotherapeuten geben, die eine Skoliosebahandlung nach Schroth anbieten.
Wer braucht unbedingt eine Reha-Klinik für die Behandlung?
Es gibt natürlich auch Krankenhäuser mit Schroth-therapeuten in Österreich...einfach googlen

@Klaus: Ich bin nach wie vor über die Arroganz der Aussagen entsetzt, dass nur mit einem Korsett aus Deutschland und nur in einer Klinik in Deutschland eine ordnungsgemäße Behandlung ener Kyphose oder Skoliose möglich ist. Sie sollten sich einmal selber hören...
kurt64
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Beitrag von kurt64 »

Sg. *Name nach Aufforderung entfernt*!
Würde die Liste gerne haben, vorallem für den Bereich NÖ und Wien.
Weiters Schroth ist nicht nur eine Behandlung, sondern erfordert viel Übung (Atmung, Körperhaltung) und wird z.B. in Bad Salzungen in 3 Wochen 4 - 6mal am Tag zu 50 min erlernt. D.h. das ist keine Erholung.
Ich weiss nicht wie es meinen Mitleidenden ergangen ist, aber ich habe einen mörderischen Muskelkater am ganzen Körper gehabt. Sie können auch im Basiswissen des Forums nachsehen, ich glaube da gibt es eine gute Anleitung. Weiters gehen Sie bitte nicht immer auf unsere "Nachbarn" im Forum los, da es das Einzige gut geführte ist.
Versuchen Sie das österreichische Forum einmal. Kotz
Weiters möchte ich Ihnen nochmals schreiben, dass wenn Sie starke Schmerzen in der LWS und BWS und HWS haben, nur mehr mit Schmerzmitteln leben könnten und von Ärzten hören würden, da kann man nichts machen, machen Sie Gymnastik und wenn das auch nichts hilft werden Sie operiert ( Befund zu 60€ liegt vor), wie würden Sie sich fühlen, wenn am Ende des Tunnels ein Licht in Form dieses Forums hervorblitzt. Es mag Richtig sein, das Toni, BZebra und auch ich keine Ärzte sind. Doch ist es für viele ein Strohhalm um überhaupt zu erkennen, dass man in dieser Situation nicht alleine ist und dass einem eventuell doch geholfen werden kann, denn operieren kann ich mich immer noch lassen. Wissen Sie wie mühsam es für mich oft ist, dass ich mit meiner jetzt 10 Jahre alten Tochter nicht Schifahren, Radfahren, Herumtollen kann, da bei der kleinsten Erschütterung meine WS mir so große Schmerzen bereitet, dass ich 1-2 Myolastan und 2x30 Tropfen Novalgin benötige um nicht wahnsinnig vor Schmerzen zu werden.
Ich glaube auch das dieses Forum nicht auf alle Ärzte in Österreich losgehen will. Ist halt wie überall schwer den Richtigen zu finden. Es freut mich aber, dass Sie hier mitdiskutieren, da ich schon einige Ärzte dazu ermuntern konnte auch hier vorbeizuschauen, welche das Forum sehr interessant fanden. mfG Kurt
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:@Kurt64: Ich kann Ihnen eine Liste mit mehr als 40 österreichischen Physiotherapeuten geben, die eine Skoliosebahandlung nach Schroth anbieten.
Wer braucht unbedingt eine Reha-Klinik für die Behandlung?
Es gibt natürlich auch Krankenhäuser mit Schroth-therapeuten in Österreich...einfach googlen
Es wird unterschieden zwischen verschiedenen Schroth Ausbildungen.

Es gibt die Schroth Ausbildung für ambulante Physiotherapeuten. Deren Dauer beträgt 9 Tage. Die Ausbildung befähigt dazu, Patienten die bereits eine Reha gemacht haben bei ihren Übungen zu unterstützen. Sie befähigt nicht dazu, Patienten in die Methode einzuweisen.

Die 40 Physiotherapeuten in Österreich haben eine solche Ausbildung. Nicht mehr als das.

Dann kann man im Rahmen von Praktika oder Vereinbarungen zwischen Kliniken auch mal ein paar Monate hospitieren. Das sind wenige Einzelfälle, die dazu die Gelegenheit hatten. Dies hat z.B. auch bei einigen Therapeuten stattgefunden, die jetzt in der Klinik in Bad Salzungen arbeiten.

Die komplette Ausbildung zum Schroth-Therapeuten, der auch dazu befähigt ist Patienten in die Methode einzuweisen, findet ausschließlich on-the-job in der Katharina-Schroth-Klinik über einen Zeitraum von mehreren Jahren statt. Nur Therapeuten die dort mehrere Jahre beschäftigt waren, werden in der Klinik auch für die Ersteinweisung von Patienten eingesetzt.

Ein vollwertiger Schroth-Therapeut muss also mehrere Jahre in der Katharina-Schroth-Klinik beschäftigt gewesen sein und dort die so genannten Anfänger-Gruppen geleitet haben.

Dann gibt es noch den Schroth-Instruktor. Der Schroth-Instruktor hat die Befähigung, die Ausbildung ambulanter Physiotherapeuten durchzuführen.

Es ist sehr genau bekannt, welche Ausbildung und in welchem Umfang von der Schroth-Klinik nach außen weitergegeben wurde. Wenn von 40 Therapeuten die Rede ist, dann handelt es sich dabei um die 9-Tage-Ausbildung der ambulanten Physiotherapeuten und mit Sicherheit nicht um vollwertige Schroth-Therapeuten, die alle einmal über ein paar Jahre hinweg in der Katharina-Schroth-Klinik gearbeitet haben. So eine große Mitarbeiter Fluktuation haben die da nicht; dafür ist die Klinik nicht ein mal groß genug, um so viele ehemalige langjährige Mitarbeiter zu produzieren, die jetzt alle in Österreich sind.

Man muss sich schon informieren, um welche Art von Ausbildung es sich handelt und zu was genau die Ausbildung befähigt. Man kann nicht einfach aus dem Namen auf die Fähigkeiten der Leute schließen.

Und selbst wenn außerhalb der Katharina-Schroth-Klinik tätige ehemalige langjährige Angestellte nach Schroth therapieren, dann brauchen auch die für eine Ersteinweisung den gleichen Zeitaufwand wie er in der Schroth-Klinik auch nötig ist. Nach der ersten Einführungswoche kommen noch mindestens 2 Wochen mit täglich 5- bis 6-stündigem Training hinzu, um die Übungen richtig zu lernen. Keine Krankenkasse zahlt Rehas unter 3 Wochen, weil es ansonsten bei weitem nicht ausreicht, dass der Patient seine Übungen im Anschluss (mit Hilfe eben dieser ambulanten Physiotherapeuten vor Ort, von denen sie reden) zu Hause selbständig weiterführen kann.

Wenn ich jetzt mal resumiere, dann haben sie sich überhaupt nicht mit der Schroth Ausbildung auseinandergesetzt, sich darüber nicht informiert, sie gehen aufgrund des Namens davon aus, dass jemand der sich Schroth-Therapeut schimpft dann auch alles beherrscht, was man so unter Schroth verstehen kann, so als ob Sie jemanden zum Mathelehrer erklären, weil er mal in der Schule Mathe gehabt hat.

Zu den Korsetten:

Primärkorrekturen unter 20% wurden als wirkungslos befunden (Castro FP Jr. 2003), erst ab Primärkorrekturen von 50% geht man davon aus, dass eine Progredienz im Jugendlichenalter sicher verhindert werden kann. Landauer hat bei 40% Primärkorrektur in seiner Patientengruppe die Krümmung durchschnittlich (also nicht bei allen) halten können. Eine signifikante dauerhafte Aufrichtung der Krümmung durch Korsetttherapie im Wachstum kann nur mit Primärkorrekturen deutlich über 50% erreicht werden.

Haben sie einen Überblick über die Primärkorrekturen, die in den Korsetten erreicht werden, die um sie herum so verordnet werden? Wieviele davon erfüllen die Mindestanforderungen von 40 bis 50%? Wieviele davon sind besser? Wieviele davon können mit den oben angegebenen Primärkorrekturen von Nahr und Rahmouni mithalten und wer genau sind die Orthopädietechniken, die solche Primärkorrekturen schaffen?

Oder haben sie überhaupt noch nie eine Primärkorrektur ermittelt oder sich dafür interessiert, genauso wie sie sich nie Gedanken darüber gemacht haben, was die Schroth-Methode überhaupt ist, wo sie entstanden ist, wo sie praktiziert und wo und wie sie gelehrt wird etc. pp.
@Klaus: Ich bin nach wie vor über die Arroganz der Aussagen entsetzt, dass nur mit einem Korsett aus Deutschland und nur in einer Klinik in Deutschland eine ordnungsgemäße Behandlung ener Kyphose oder Skoliose möglich ist. Sie sollten sich einmal selber hören...
Basierend auf ihren Aussagen jetzt und den eklatanten Wissenslücken die sich da auftun, wie entsetzt müssen wir denn darüber sein, dass sie als Arzt auch noch davon überzeugt sind, sie kennen sich in der konservativen Behandlung von WS-Deformitäten aus?
Zuletzt geändert von BZebra am Do, 18.12.2008 - 18:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Klaus »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:@Klaus: Ich bin nach wie vor über die Arroganz der Aussagen entsetzt, dass nur mit einem Korsett aus Deutschland und nur in einer Klinik in Deutschland eine ordnungsgemäße Behandlung ener Kyphose oder Skoliose möglich ist. Sie sollten sich einmal selber hören...
Mal abgesehen davon, dass es zwei Kliniken gibt, in denen Intensiv Schroth gemacht wird und dass es ausser Rahmouni noch einige andere OT's gibt, mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden und abgesehen davon, dass ich hier, jetzt zum zweiten Mal, betont habe, dass es sich um Erfahrungsberichte vieler verschiedener User (Tagesdurchschnitt an Zugriffen ca. 1600) handelt, stelle ich fest, dass Sie weiterhin die Behauptung aufrecht erhalten, dass wir, die User des Forums, Geschäftemacher sind.
Richtig?

Gruss
Klaus
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Beitrag von Username entfernt »

@BZebra: Das würde dann bedeuten, dass nur der Erfinder der Glühbirne diese auch einschalten kann.

:lach:

Mit der an mich und andere Ärzte gerichteten Unterstellung von Inkompetenz, wie ich sie hier in dem gesamten Forum finden kann, disqualifizieren Sie sich. Auf diesem Niveau werde ich nicht mit Ihnen diskutieren.

Einen Tip an alle kritischen hab ich noch bekommen: schauen Sie einmal, was in Wikipedia über dieses Forum steht...
Björn
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Beitrag von Björn »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:@BZebra: Das würde dann bedeuten, dass nur der Erfinder der Glühbirne diese auch einschalten kann.

:lach:
So einen dämlichen Vergleich habe ich ja noch nie gehört. Es gibt wohl in der Technik nichts simpleres als die Glühbirne. Die kann nicht nur jeder einschalten, die könnte sogar jeder selber bauen.
Sie machen sich mit dieser Aussage sowas von lächerlich. Ihnen gehen die Argumente aus, sie haben den ausführlichen Erklärungen von BZebra nichts mehr entgegen zu setzen. Sie wurden als auf ihrem Fachgebiet in der Konservativen Skoliosebehandlung schlecht informiert enttarnt. SIE haben diese Zahl von 40 Schroththerapeuten in den Raum geworfen...

Was soll man von einem Arzt erwarten, der offensichtlich nichteinmal das simple Prinzip einer Glühbirne versteht. Wie soll er dann die extrem komplizierte Statik der Wirbelsäule mit all seinen Muskeln auch nur im Ansatz verstehen?
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Mit der an mich und andere Ärzte gerichteten Unterstellung von Inkompetenz, wie ich sie hier in dem gesamten Forum finden kann, disqualifizieren Sie sich. Auf diesem Niveau werde ich nicht mit Ihnen diskutieren.
Das hat überhaupt nichts mit Unterstellungen zu tun. Das beruht leider auf unzähligen leidvollen Erfahrungen!!!
Sie fühlen sich in ihrer Berufsehre angegriffen? Ich und viele andere mußten jahrelang unnötig Schmerzen ertragen, weil sie und diese anderen Ärzte schlecht ausgebildet sind bzw. sich nicht ausreichend weiterbilden............

ich könnte noch stundenlang weiterschreiben aber mir geht es schon besser :-) Vielen Dank dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben ein wenig Dampf abzulassen :-)
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Toni
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Therapie: 1 Boston B.O.B.
1 Milwaukee
2 Rahmouni´s
1 TüKO
Und SCHROTHen bis bis die Sprossenwand qualmt und sich die Spiegel krümmen!
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Beitrag von Toni »

Hallo Herr *Name nach Aufforderung entfernt*, willkommen in unserem Forum!
Respekt, daß Sie Flagge zeigen und Ihren verständlichen Frust hier rauslassen und nicht in sich hineinfressen und an Ihren Patienten stückweise rauslassen. Ein bischen erinnern mich Ihre Reaktion an die Reaktionen der Österreicher auf "Herr Karl" von Karl Kraus.
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Ich schicke voraus, dass ich hinter allem stehe, was ich gesagt und geschrieben habe und auch nichts dagegen habe, dass dieser Befund von mir hier veröffentlicht wurde. Ausgesprochen asozial ist aber, mich und meinen Befund aus der Anonymität heraus zu diffamieren (Toni: Übrigens ist die Diagnose dieses Arztes etwas schlampig!).
Mit der Randbemerkung über Ihre Diagnose "etwas schlampig" sind Sie doch geradezu glänzend weggekommen im Vergleich zu vielen Ihrer Berufskollegen, die ich schon als "idiopathische Volltrottel" bezeichnet habe!
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Auch wäre es anständig gewesen, mich zumindest über die Kritik in Kenntnis zu setzen und mir Gelegenheit zu geben, mich dazu zu äussern.
Dann müsste ich hauptberuflich nur noch Orthopäden informieren, sobald wie hier in unserer virtuellen Selbsthilfegruppe von einer "etwas schlampigen Diagnose" lesen. Das geht leider nicht!
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Es würde mich an dieser Stelle auch interessieren, was Sie mit den Informationen über den Kyphosescheitelwirbel und die Lokalisation der Keilwirbel anfangen wollen (Es sollte zumindest die Wirbelkörper benannt werden, die keilförmig geworden sind und welcher WK den Kyphosescheitel markiert. Dann wüsste man ob Du eine hoch- oder tiefsitzende Kyphose hast).
Es macht in der konservativen Therapie durchaus einen gewaltigen Unterschied, ob man ein tief- oder hochsitzende BWS-Kyphose vor sich hat. Je tiefer der Kyphosescheitel, um so höher die Chance auf Erfolg mit konservativer Therapie. Je höher der Kyphosescheitel, um so schwieriger wird es noch eine ausreichende Korrektur zu erreichen. Es ist zwar dann auch noch möglich bei "angeblich fixierten" hochthorakalen Kyphosen eine wirksame Korrektur zu erreichen, aber dann eventuell nur mit einer CTLSO oder Milwaukee-artigen Korsett-Konstruktionen, die neben dem 4-Punkt-Hebel auch noch extendieren. Das ist aber für den Patienten wesentlich unangenehmer und erfordert ein Vielfaches an Compliance und Einschränkungen als z.B. ein lumbales oder lumbothorakales Korsett.
es macht auch einen gewaltigen Unterschied, ob sich die BWS- Kyphose in nur 2 Keilwirbel von einer Ankeilung von je 30° oder in 6 Keilwirbeln von je 10° manifestiert hat.
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Cui bono? Und was sagt der FBA aus? (Wurdest Du nach Schober & Ott vermessen? Wie groß ist z.B. dein Finger-Fußboden-Abstand? Daraus könnte man auch den Grad deiner "derzeitigen" Fixierung und das Ausmaß Deiner vermutlich sehr starken Beinrückseitenverkürzung ableiten) Wenn jemand proportional zum längeren Oberkörper kürzere Beine hat, ändert sich der FBA entsprechend unabhängig von der Kyphose, somit kann ich diesen Wert vergessen.
Bei Patienten mit Starker Hyperlordose (das scheint ja bei Carina der Fall zu sein!) kann eine gravierende Beinrückseiten-Verkürzung das Fundament für die auf dem Beckenkippwinkel aufbauende Wirbelsäulenstatik sehr negativ beeinflussen. Hätten Sie auch nur einen Hauch von Ahnung über SCHROTH, wüssten sie vielleicht, daß es bei SCHROTH 5 verschiedene Beckenkorrkekturen gibt, von denen Nr. 1 und 2 aktiv sagittal wirksam sind.
Ist die entlordoisierende Beckenkippung durch die Verkürzung der ischiocruralen Muskel-und Sehnen-Kette nicht oder nur unzureichend möglich, so müssen einige bestimmte vorbereitende und aufdehnende Übungen gemacht werden, um überhaupt schroth-tauglich und korsett-fähig zu werden. Daher ist eine Beschreibung und Bestimmung des SCHOBER-OTT-Status im Rahmen der Anamnese und Diagnose elementares Grundhandwerkszeug der konservativen Orthopädie. Wie wollen Sie denn bitte eine Qualitätssicherung und Wirksamkeitskontrolle konservativer Therapieen durchführen, wenn sie nicht mal so elementare Werte wie den SCHOBER/OTT inkl. FBA ermitteln, die ja nur wenige Sekunden Zeit in der Untersuchung in Anspruch nehmen.
Unwichtig ist Schober/Ott doch nur dann, wenn Sie von vorneherein klar in eine Richtung gehen: Die wird doch sowieso operiert. Mit 2 Stück 43 cm langen Titanstäben und 28 Pedikelschrauben im Rücken ist der Schober/Ott logischerweise immer gleich, egal wie weit sich der Patient vorbeugt.
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Für das Maß der Verkürzung der ischiocruralen Muskulatur stehen überdies bessere Untersuchungsmethoden wie zB. der Poplitealwinkel zur Verfügung.
Ja prima! Aber warum haben Sie das dann nicht angewendet?
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Grundsätzlich kann man ja einen ganzen Roman schreiben und hunderte irrelevante Informationen in den Befund packen, bis dann irgendwann niemand mehr durchblickt. Aber wie gesagt, wem nützt das?
Gute Frage. Aber wenn Sie die von Ihnen so respektierten Lehrbücher heranziehen, so ist doch immer noch der Schober-Ott eine Grund- und Pflicht-Teil der Diagnostischen Beschreibung von Wirbelsäulendeformationen. Oder können Sie mir ein einziges neueres Orthopädie-Fachbuch nennen, das sich mit der Statik und Beweglichkeit der Wirbelsäule befasst und in diesem Zusammenhang SCHOBER/OTT für obsolet erklärt????
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Ach ja, woher wissen Sie, ob der Wirbel keilförmig geworden ist, es kann sich schließlich auch um einen angeborenen Keilwirbel handeln.
Und wie können Sie in Unkenntnis der Röntgenbilder eine Kompressionsfraktur zB. durch eine Tumorbesiedelung ausschließen?
Das ist IHRE edelste und ureigenste Aufgabe als Arzt derartige Erkrankungen SICHER auszuschließen oder die adäquate Behandlung dieser einzuleiten. Im Übrigen gehe ich davon aus, daß bei dieser Beschreibung eine eventuelle cancerogene Veränderung von Ihnen bemerkt worden wäre:
radiologisch auf den mitgebrachten aufnahmen der bws eine zumindest 80°-ige kyphose, sowie hyperlordose LWS. Es sind keine Grund- oder Deckplattenunregelmäßigkeiten zu sehen, jedoch finden sich mehrere keilwirbel.
Also eine Patientin hat satte 80° Cobb, Zustand nach M. Scheuermann und sind keine einzigen Deckplattenunregelmäßigkeiten zu sehen. Einen Tumor, der sich durch Unregelmäßigkeiten in der Knochenstruktur oder Form der WK auszeichnen würde, hätten Sie also gesehen? Oder sind sie sich da nicht mehr ganz sicher???
Sie haben doch sicher auch nach "Kalkschatten abgelaufener Entzündungen und nach Osteophythen geschaut??? Sie hätten sie doch hoffentlich beschrieben, wenn Sie sie gesehen hätten? dafvon bin ich ausgegangen.
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Da würden Sie jetzt einfach mal so ein Mieder draufschnallen
JA- und dann erst Recht JA!
Aber blos kein Mieder ( lappriges Spielzeug ohne Wirkung) sondern ein richtig-gutes orthopädisches Korsett/ Rumpforthese!
Sie wissen sehr genau, daß gerade bei Patienten mit Wirbelsäulen-Tumoren ein Entlastendes, reklinierendes, vor weiteren WK-Einbrüchen und vor weiterer Verformung der WS schützendes Korsett unzweifelhaft indiziert ist!
Sie wissen auch wie erschreckend progredient die WS-Deformation bei WS-Tumorpatienten oder bei WS-Tuberkulose usw... verlaufen kann. Bei diesen Fällen ist es geradezu eine Unterlassung der ärztlichen Hilfeleistung KEIN Korsett zu verordnen!

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: und warten bis der Patient tot ist.
Nein- und nochmals Nein. Ich würde nicht warten, bis der Patient tot ist und SIE auch nicht! (sonst könnten sie sich ja ihre Approbation und Ihren "Hippokrates" zum Zwecke einer einmaligen rückseitigen Benutzung ins stille Örtchen hängen. Aber davon gehe ich definitiv NICHT aus!)
[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Ihr Statement ist daher geradezu gemeingefährlich. Es gibt in der Medizin übrigens die Möglichkeit, herauszufinden, welche Behandlung sinnvoll ist und welche nicht. Und die besteht neben dem Studium von Fachliteratur aus dem Rechergieren von wissenschaftlichen Publikationen. Da werden Sie aber keine Artikel über eine erfolgreiche Miederbehandlung von ausgeprägten Skoliosen und Kyphosen nach Wachstumsabschluss finden.
Klar, weil keiner über die konservativen Therapiemöglichkeiten adulter "Scheuermänner" forscht und schreibt. Und wenn dann wird Blödsinn verfasst. Erst vorige Woche habe ich in einer Fachbuchhandlung in der Nähe der Uniklinik Köln ein sauteures Buch über WS-Orthopädie in der Hand gehabt und sofort nachgeschlagen, was ein bestimmter rel. berühmter Prof. ( bleibt vorläufig anonym, sonst muss ich mit dem auch noch diskutieren) zum Scheuermann schreibt. Er empfahl als Therapie bei Scheuermann-Kyphosen Sport ganz allgemein aber ausdrücklich erwähnt Radfahren und Rudern!!! Der hat noch nie gesehen wie sich Scheuermann-Kyphose-Patienten beim Rudern oder sitzen auf Fahrrädern begradigen. Und doch steht so ein abscheulicher Kaiserschmarrn in einem Orthopädie-Lehrbuch!!!
Schroth-KG war mit keinem Wort erwähnt.



[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Falls Sie darüber doch etwas wissen (nicht vom Bruder des Schwagers einer Freundin oder vom Hörensagen), wäre ich Ihnen für fundierte Informationen sehr dankbar. *Name nach Aufforderung entfernt*
Ich brauch dazu keinen Bruder des Schwagers einer Freundin oder vom Hörensagen. Ich habe an meinem eigenen Leib (im wahrsten Sinne des Wortes) nach 40 Jahren und mindestens 10 völlig unfähigen Ihrer Berufskollegen selbst erlebt, was ein erfahrener und engagierter Arzt ( Dr. Hoffmann) der sich über Lehrbücher und Konventionen hinwegsetzt und selber denkt, statt Lehrbücher auswendig zu lernen und nachzubeten zusammen mit einem ebenfalls hochengagierten Orthopädietechniker und genialem Korsett-Macher selbst bei einem fixierten 48-Jährigen noch alles erreichen können.
Sie können mir glauben, es gab Zeiten in meinem Leben da habe ich schon an Suizid gedacht, weil ich mich fast nur noch von VIOXX und DICLO ernährt habe und vor Rückenschmerzen und Intercostal-Neuralgie-Blockaden vor Angst, Atemnot und Dauerschmerz wie gelähmt war.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß mir dieses Forum, Dr. Hoffmann, Meister Rahmouni und eine 4-Wochen-Schroth-Reha in Bad Salzungen das Leben gerettet haben! Nun bin ich gerader und schmerzfreies geworden, als ich in den letzen 40 Jahren war. Das ohne Medikamente.
Wie mir ging es vielen anderen Kyphose- und Skoliose-Patienten so, darunter viele aus Felix Austria.
Z.B. Ein Buchhändler aus Wien in einer Rahmouni-CTLSO viewtopic.php?p=42847#42847, eine Lehrerin aus Linz viewtopic.php?p=42847#42847 ebenfalls in einer Rahmouni-CTLSO, ein Chemiker aus Schwechat, usw......
Ich habe erlebt, wie Orthopädie-Techniker der Uniklinik Innsbruck elend schlecht korrigierende Cheneau-Korsette für 2 hochprogrediente Kleinkinder (über 50° im Alter von 4 Jahren!) aus Tirol gemacht haben. Rahmouni hat den Innsbrucker Plastikschrott ersetzt und die Kinder sind nun fast begradigt! und solche habe ich unzählige Beispiele mehr.
Ich kann ihnen versichern, daß ich außer 2 sehr schönen Jahreskalendern und einer Baseballmütze mit der Aufschrift Rahmouni noch NIE etwas bekommen und angenommen habe. Mein Engagement ist reines pures "Helfer-Syndrome". Wir sind keine Geschäftemacher. Wir leben im Gegensatz zu Ärzten nicht von dem was wir hier tun. Im Gegenteil! ich habe hunderte von Stunden und tausende von Kilometern für die Besuch und den Transport von manchmal mittellosen Mitpatienten verbracht, die ich beruflich hätte abrechnen können. Ich habe mehrfach für die Kostenübernahme für Korsette gebürgt, wenn die Krankenkassen geklemmt und sich verweigert haben. usw....
Mich als "Geschäftemacher" zu diffamieren ist für mich die weit größere Beleidigung als meine Randbemerkung über Ihre etwas schlampige Diagnose!
Mit freundlichem Gruß in die Steiermark
Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:@BZebra: Das würde dann bedeuten, dass nur der Erfinder der Glühbirne diese auch einschalten kann.
Das ist gleichbedeutend damit, wenn eine Firma ihr Wissen über ein äußerst komplexen Produktionsverfahren nur begrenzt weiter gibt.

In diesem Falle wären dies Lehrgänge im Umfang von 9 Tagen, die Physiotherapeuten dazu befähigen, Patienten die Schroth bereits in einer Reha erlernt haben, bei ihren Übungen zu unterstützen, während die Komplettausbildung aber ein zig-faches dieses Zeitaufwandes benötigt und nur den eigenen Mitarbeitern offen steht.

Die 9-tägige Ausbildung entspricht einer Ausbildung zu einem Produkt-Supporter, nicht zu einem Hersteller!

Wenn Sie Nachforschungen betrieben hätten über ihre Liste der 40 Schroth Therapeuten in Österreich, wären Sie zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um die Adressenliste aus Sobernheim (und evtl. noch Bad Salzungen dazu) zu irgend einem Zeitpunkt handelt, die die ambulanten Physiotherapeuten auflistet, die irgend wann mal in einer der Kliniken einen 1- bis 2-wöchigen Kurs absolviert haben.

Wäre das nicht der Fall und diese Therapeuten würden sich selbst als Schroth Therapeuten bezeichnen, ohne in einer der beiden Schroth Kliniken, bzw. genauer gesagt bei einem ihrer Schroth-Instruktoren, zumindest diesen Kurs absolviert zu haben, dann machen sie sich damit strafbar, weil "Physiotherapie nach Schroth" ein geschützter Begriff ist.

Das wäre genauso, wie wenn sich jemand als Arzt bezeichnet, der mal ein Semester Medizin studiert hat und dann anfängt zu praktizieren, oder der dann vielleicht noch basierend auf seinem einsemestrigem Medizinstudium anfängt andere Leute zu Ärzten auszubilden.

Man kann nicht alle Begriffe beliebig verwenden wie man möchte.
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Beitrag von kurt64 »

Hi, und guten Morgen Hr. *Name nach Aufforderung entfernt*!
Es geht mir nicht darum, dass es nur gute Orthopäden in Deutschland gibt, nein, ich glaube das es in Österreich prozentuell gesehen genausoviele geben wird. Leider habe ich mit meinen in Ö nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ich wurde ebenso noch von keinem aufgeklärt, dass es als Behandlungsmethode KG nach K. Schroth gibt.
Ich kann Ihnen einen guten Tip geben. Investieren Sie einmal 1 - 2 Tage und sehen Sie Ihrem Kollegen Dr. Hoffmann einfach einmal über die Schulter, weiters können Sie auch Rahmouni´s Korsettschmiede besuchen um dann ein objektiveres Urteil über diese beiden Personen abzugeben. Ich bin von Beruf Chemiker und habe auch kein Problem damit andere Kollegen zum Erlernen einer Analysenmethode zu befragen, bzw. diese bei einer Einschulung für mich zu beobachten. Nobody is perfect, and I´m Nobody :lach:
Ich war anwesend wie einem Kind Einlagen für eine Beinlängendifferenz und Knickfuß von einem "Bandagisten (arbeitet bei einem Orthopäden aus Speising)" angefertigt wurden,wobei der Fuß des Kindes für mich leider unzureichend mit einer Gipsbandage versorgt wurde.
Bei Rahmouni sieht das wesentlich proffesioneller aus, da Sie mit Ihrem ganzen Körper in zwei Formen steigen, welche sich optimal um Ihre Fußsohlen legen. Ist halt ein bißchen teurer, aber sicher billiger als wenn man später teure Behandlungen am Bewegungsapparat vornehmen muß. Weiters ist dieses Kind seit 5 Jahren bei diesem Oberarzt in Behandlung und die Verformung der Füße hat sich sogar noch verschlechtert. Ich habe der Familie angeboten, dass ich das Kind bei meiner nächsten Korsi kontrolle zu Dr. Hoffmann mitnehme, denn es kann nicht sein, dass bei einem Kleinkind in 5 Jahren keine Besserung eintritt. Wie würden Sie das sehen? Nächster Fall; ich habe gestern bei meinem Schwimmtraining mit einem Herrn gesprochen, dessen Frau mit 42 Jahren ein Scheuermann 4 Wirbelkörper in der LWS von "hinten" operiert wurde. Sie hat nur mehr starke Schmerzen, ist nun ein Pflegefall (Anziehen, Körperpflege) und Invalidenrentnerin. Wie schon einmal von mir geschrieben, stehe ich im Berufsleben, brauche seit ich das Korsett trage fast keine Medikamente mehr, kann mich selbst versorgen (ich ziehe halt für kurze Zeit mein Korsett aus) und falle so der Gesellschaft fast nicht zur Last. Zum Schluss noch ein Rat von einem Nichtakademiker! Ich kann nicht verstehen, dass viele Ihrer Kollegen uns Scheuermänner WS-Gym., Sport, Sport und nochmals Sport verordnen???? Das tut uns doch weh!!! Außerdem habe ich, obwohl ich seit 2 Jahren mein Korsett ca. 17h/d trage nachweislich fast kein Defizit in meiner Rückenmuskulatur.
PS: Ich würde gerne Ihre Meinung dazu lesen.
Mann mit Scheuermann sucht..Hilfe!!!!
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@Zebra: Es tut mir leid Sie nochmals auf die Einseitigkeit Ihrer Betrachtungen hinweisen zu müssen.

Seltsame Idee , dass es nur eine einzige Behandlungsmöglichkeit für alle Wirbelsäulenerkrankungen gibt.

Übrigens: es ist keine detailierte Kenntnis der Einzelheiten einer Ausbildung zu einer Methode erforderlich, um das Prinzip dieser Methode zu verstehen. Das ist ja völliger Schwachsinn. Als Nicht-Physiotherapeut hat jeder Arzt natürlich auch keine Physiotherapie-Ausbildung absolviert (was Sie als Inkompetenz bezeichnen :nein: ), weist aber trotzdem zur Therapie zu. Wollen Sie dieses System wirklich in Frage stellen?

Von dieser romantischen Vorstellung vom Landarzt, der alles selber macht, müssen Sie sich verabschieden, den gibts nicht mehr, auch wenn Sie ihn in einem Heimatfilm gesehen haben.

Bezüglich Ihrer Strafandrohung an österreichische Schroth-therapeuten möchte ich Sie daher auch bitten, sich an die entsprechenden Stellen zu wenden. Sagen Sie doch Bescheid, was dabei rausgekommen ist.

@ Toni: Stimmt, dass die genaue Kenntnis der Wirbelsäulendeformierung mit Höhenangabe undsoweiter bei einer Korsettversorgung nötig ist, nur war bei dieser Patientin eine Korsettversorgung nicht vorgesehen. Stimmt auch, dass in dem Befund vieles nicht geschrieben steht, was sie gerne gelesen hätten, ist auch gar nicht sicher dass das der vollständige Befund ist. Zum Röntgen: wurde so befundet, wie's da steht, einen Tumor hätten allerdings nur Sie in Unkenntnis der Bilder übersehen, mir so etwas jetzt zu unterstellen, ist lachhaft ;D .

Insgesamt gleitet diese Diskussion leider vom Wesentlichen ab, Drohungen, Beleidigungen und Unterstellungen sind nicht wirklich produktiv. Einige Teilnehmer möchten wohl gerne unter sich bleiben und wollen offenbar nicht, dass sich hier auch Experten zu Wort melden. Eigentlich schade bei einem so wichtigen Thema. :(
Hat mich sehr gefreut, für Privatnachrichten stehe ich weiterhin zur Verfügung,
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Beitrag von BZebra »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Seltsame Idee , dass es nur eine einzige Behandlungsmöglichkeit für alle Wirbelsäulenerkrankungen gibt.
Von Wirbelsäulenerkrankungen habe ich meines Wissens nach nichts geschrieben, das Wort alle habe ich auch nicht benutzt, aber das Wort Wirbeslsäulendeformitäten wird oft als Oberbegriff verwendet, da Formabweichungen der Wirbelsäule die physiotherapeutisch behandelbar sind, nicht nur mit den Begriffen Skoliose und Kyphose abgedeckt sind.

Deswegen finden sie als Untertitel der Katharina-Schroth-Klinik auch der Satz "Orthopädisches Rehabilitationszentrum für Skoliose und andere Wirbelsäulendeformitäten" oder hier den Titel "Wirbelsäulendeformitäten - konservatives Management".
Übrigens: es ist keine detailierte Kenntnis der Einzelheiten einer Ausbildung zu einer Methode erforderlich, um das Prinzip dieser Methode zu verstehen.
Es ist aber eine detaillierte Kenntnis über die Einzelnheiten notwendig, um die Methode zu praktizieren. Leider kommt es nicht auf das Prinzip an, sondern auf die unzähligen, bei jedem Patienten unterschiedlichen Details. Mit dem Prinzip alleine, ohne die praktische Erfahrung zu haben mit welchen Mitteln man nun das Ganze bei den unterschiedlichsten WS-Deformitäten in die Praxis umsetzt, kann man nicht nach Schroth therapieren.

Ein Physiotherapeut, der den 9-tägigen P-Kurs absolviert hat, ist (um zuverlässig behandeln zu können) z.B. auch auf die genaue Korrekturanweisungen von Schroth-Therapeuten der Schroth-Kliniken angewiesen, welche die Patienten dort lernen und die sie mit ihrem Übungsheftchen auch schriftlich mitbekommen.

Darauf, einen Patienten neu in die Methode einzuweisen, kann er in einer so kurzen Ausbildung nicht vorbereitet werden, dafür reicht selbst die Erfahrung bei Mitarbeitern der Klinik, die schon viele Monate dort arbeiten, noch nicht aus.

Bringt der Patient kein Vorwissen und keine Informationen mit, weil keine Reha vorangegangen ist, ist spätestens bei nicht mehr ganz einfachen Fällen das Risiko sehr groß, dass der Therapeut nicht die richtigen Korrekturanweisungen findet. Für eine zuverlässige Erstbefundung reicht seine Ausbildung einfach nicht aus.

Jeder so ausgebildete Schroth-Therapeut wird deshalb seine Patienten auch anhalten, eine stationäre Schroth-Reha zu machen.

Sie können sich ja aber mal ein paar Telefonnummern ihrer Liste rauspicken, dort anrufen und die Therapeuten selber fragen. Die werden ihnen das selbe erzählen.
Das ist ja völliger Schwachsinn. Als Nicht-Physiotherapeut hat jeder Arzt natürlich auch keine Physiotherapie-Ausbildung absolviert (was Sie als Inkompetenz bezeichnen :nein: ), weist aber trotzdem zur Therapie zu. Wollen Sie dieses System wirklich in Frage stellen?
Der Kompetenzbereich eines Arztes erstreckt sich im Falle von Physiotherapie und auch Korsett-Therapie bis dahin, zu anderen Personen zu überweisen, die eine entsprechende Ausbildung haben - er stellt Rezepte zur Abrechnung mit den Krankenkassen aus.

Was haben sie denn für Schlüsse gezogen, dass sie auf die Verschreibepraxis kommen, wo wir gerade von Physiotherapeuten mit verschiedenen Qualifikationen geredet haben?

Nichtsdestotrotz erfüllt im Falle von Physiotherapie der Arzt nur eine organisatorische Funktion für die Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen (anhand der Auswahl an möglichen Begriffen, die ein Arzt entsprechend des Heilmittelkataloges auf ein Rezept schreibt, kann man nicht therapieren).

Als Privatpatient braucht man aber schon wieder kein Rezept, um sich physiotherapeutisch behandeln zu lassen.
Bezüglich Ihrer Strafandrohung an österreichische Schroth-therapeuten möchte ich Sie daher auch bitten, sich an die entsprechenden Stellen zu wenden. Sagen Sie doch Bescheid, was dabei rausgekommen ist.
Strafandrohung soll das gewesen sein?

Damit möchten sie jetzt ausdrücken, ihre Liste der 40 Physiotherapeuten, die sich als Schroth-Therapeuten bezeichnen, besteht aus Leuten, die noch nicht mal den einwöchigen Kurs in Sobernheim oder Bad Salzungen absolviert haben?

Naja, also ich bin da doch noch zuversichtlicher, dass nur sie keine Ahnung haben um was es sich genau handelt, diese Therapeuten aber zumindest den P-Kurs absolviert haben. ;-)
Zuletzt geändert von BZebra am Fr, 19.12.2008 - 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Klaus »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben:Seltsame Idee , dass es nur eine einzige Behandlungsmöglichkeit für alle Wirbelsäulenerkrankungen gibt.
Ich denke, in jedem Forum dieser Art würde man sich über mehr Differenzierung bei der Formulierung freuen.!
Es geht hier in erster Linie um Skoliose/Hyperkyphose usw., also um Wirbelsäulendeformitäten.
Einige Teilnehmer möchten wohl gerne unter sich bleiben...
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Gruss
Klaus
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Beitrag von Björn »

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Von dieser romantischen Vorstellung vom Landarzt, der alles selber macht, müssen Sie sich verabschieden, den gibts nicht mehr, auch wenn Sie ihn in einem Heimatfilm gesehen haben.
Schade nur das diese Spezialisierungen leider immer noch nicht ausreichen um vernünfitge Diagnosen zu stellen.

[color=red]*Username nach Aufforderung entfernt*[/color] hat geschrieben: Insgesamt gleitet diese Diskussion leider vom Wesentlichen ab, Drohungen, Beleidigungen und Unterstellungen sind nicht wirklich produktiv. Einige Teilnehmer möchten wohl gerne unter sich bleiben und wollen offenbar nicht, dass sich hier auch Experten zu Wort melden. Eigentlich schade bei einem so wichtigen Thema. :(
Hat mich sehr gefreut, für Privatnachrichten stehe ich weiterhin zur Verfügung,
Im Gegensatz zu ihren oberflächlichen Antworten klingen die Erklärungen von BZebra und Toni sehr einleuchtend. Sie hingegen bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie ich. Ich maße mir jedoch auch nicht an, Kompetenz auf dem Gebiet zu haben. Ich schreibe lediglich über meine durchweg negativen Erfahrungen als deutscher Patient bei deutschen Orthopäden. Traurig aber war: ich würde eher die beiden um medizinischen Rat fragen als sie!

Gruß
Björn
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