Die faulen Orthopäden
Unklarheiten
Hallo Klaus,
in Deinem Beitrag von heute 9:35Uhr ist in den Zitaten niemand persönlich angesprochen, es kann sich darum auch niemand persönlich angegriffen fühlen. Die Art der Formulierung von 'virtuelle' ist eine normale, nach meinem Empfinden sogar eine moderate inhaltliche Auseinandersetzung.
Gruß, Peter.
NS: Es kommt bei mir ab und zu noch vor, dass mein Beitrag als 'Gast' angezeigt wird, dann habe ich versehentlich eine falsche Taste gedrückt; ich bitte um Nachsicht.
in Deinem Beitrag von heute 9:35Uhr ist in den Zitaten niemand persönlich angesprochen, es kann sich darum auch niemand persönlich angegriffen fühlen. Die Art der Formulierung von 'virtuelle' ist eine normale, nach meinem Empfinden sogar eine moderate inhaltliche Auseinandersetzung.
Gruß, Peter.
NS: Es kommt bei mir ab und zu noch vor, dass mein Beitrag als 'Gast' angezeigt wird, dann habe ich versehentlich eine falsche Taste gedrückt; ich bitte um Nachsicht.
was soll eine Selbstreflektion?
Hallo Klaus,
hier der Versuch einer Antwort auf Deinen Beitrag von heute 23.7. - 9:15 Uhr:
Ich übernehme den Satz von 'virtuelle': "...seine Gesundheit hat jeder in allererster Linie selbst in der Hand." Das ist der Grundgedanke von 'virtuelle' und von mir.
Ich habe ganz am Anfang dieses Themas den Satz zitiert: "Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich meinen Orthopäden dazu bringen kann mehr zu tun!" - Der Satz demonstriert die falsche Grundeinstellung. Der Satz müßte lauten: "Was kann, was muß ICH tun, damit ich weiter komme?" Diese Fragestellung kann sich sowohl auf die Gesundheitsbürokratie als auch auf die medizinische / therapeutische Praxis als auch auf das eigene alltägliche gesundheitsspezifische Verhalten beziehen. Den letzten Aspekt hebt 'virtuelle' hervor. Ich meine alle drei Aspekte.
'Was soll das Ziel solcher Selbstreflektionen sein?' - fragst Du. Ich meine, dass 'virtuelle' diese Frage schon gut beantwortet hat. Ich will diese noch ergänzen: Die Skoliotiker/innen könnten durch das Reflektieren des eigenen Verhaltens (weitere) Missverständnisse und Frust im Umgang mit Gesundheitsinstitutionen (Behörden, Krankenkasse, Sozialversicherung ...) sowie mit Ärzten und Therapeuten vermeiden sowie Umwege auf der Suche nach der richtigen individuellen alltäglichen Therapie einsparen und dadurch früher zu besserem Erfolg für die eigene Befindlichkeit mit der Skoliose kommen.
Hier will ich ersteinmal einhalten. Mir sind die Texte von 'virtuelle' sowohl in ihrer Formulierung als auch in ihrer Intention gut verständlich. Ich habe aber den Eindruck, dass das für andere hier nicht so ist.
Mit solidarischen Grüßen Peter.
hier der Versuch einer Antwort auf Deinen Beitrag von heute 23.7. - 9:15 Uhr:
Ich übernehme den Satz von 'virtuelle': "...seine Gesundheit hat jeder in allererster Linie selbst in der Hand." Das ist der Grundgedanke von 'virtuelle' und von mir.
Ich habe ganz am Anfang dieses Themas den Satz zitiert: "Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich meinen Orthopäden dazu bringen kann mehr zu tun!" - Der Satz demonstriert die falsche Grundeinstellung. Der Satz müßte lauten: "Was kann, was muß ICH tun, damit ich weiter komme?" Diese Fragestellung kann sich sowohl auf die Gesundheitsbürokratie als auch auf die medizinische / therapeutische Praxis als auch auf das eigene alltägliche gesundheitsspezifische Verhalten beziehen. Den letzten Aspekt hebt 'virtuelle' hervor. Ich meine alle drei Aspekte.
'Was soll das Ziel solcher Selbstreflektionen sein?' - fragst Du. Ich meine, dass 'virtuelle' diese Frage schon gut beantwortet hat. Ich will diese noch ergänzen: Die Skoliotiker/innen könnten durch das Reflektieren des eigenen Verhaltens (weitere) Missverständnisse und Frust im Umgang mit Gesundheitsinstitutionen (Behörden, Krankenkasse, Sozialversicherung ...) sowie mit Ärzten und Therapeuten vermeiden sowie Umwege auf der Suche nach der richtigen individuellen alltäglichen Therapie einsparen und dadurch früher zu besserem Erfolg für die eigene Befindlichkeit mit der Skoliose kommen.
Hier will ich ersteinmal einhalten. Mir sind die Texte von 'virtuelle' sowohl in ihrer Formulierung als auch in ihrer Intention gut verständlich. Ich habe aber den Eindruck, dass das für andere hier nicht so ist.
Mit solidarischen Grüßen Peter.
- Klaus
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Auch wenn man namentlich nicht angesprochen wird, kann man sich persönlich in seiner Situation betroffen fühlen.Peter1 hat geschrieben:in Deinem Beitrag von heute 9:35Uhr ist in den Zitaten niemand persönlich angesprochen, es kann sich darum auch niemand persönlich angegriffen fühlen
Mißverständnisse und Frust mit Behörden, Krankenkassen und Sozialversicherung sind in erster Linie durch konkrete Informationen in den Griff zu bekommen. Dazu muss man wissen, welche Ansprüche man hat und wie man z.Bsp. Widersprüche formuliert. Allein die Feststellung, dass viele keinen Widerspruch einlegen und darin auch der Erfolg eines Widerspruches begründet istPeter1 hat geschrieben:Die Skoliotiker/innen könnten durch das Reflektieren des eigenen Verhaltens (weitere) Missverständnisse und Frust im Umgang mit Gesundheitsinstitutionen (Behörden, Krankenkasse, Sozialversicherung ...)...

Das Forum ist voll von solchen Tipps!!
Man muss das nur lesen.
Das Thema sind hier aber die Orthopäden.
Und genau da hakt es doch bei den meisten Orthopäden, selbst bei noch so taktischem und superfreundlichem Vorgehen!!Peter1 hat geschrieben:...Missverständnisse und Frust im Umgang mit ....Ärzten und Therapeuten vermeiden sowie Umwege auf der Suche nach der richtigen individuellen alltäglichen Therapie einsparen und dadurch früher zu besserem Erfolg für die eigene Befindlichkeit mit der Skoliose kommen.
Beides ist doch auf das gleiche Ziel gerichtet, dem Orthopäden eine Leistung abzuringen, die eine kompetente Versorgung darstellen sollte.Peter1 hat geschrieben:Ich habe ganz am Anfang dieses Themas den Satz zitiert: "Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich meinen Orthopäden dazu bringen kann mehr zu tun!" - Der Satz demonstriert die falsche Grundeinstellung. Der Satz müßte lauten: "Was kann, was muß ICH tun, damit ich weiter komme?"
Und genau das machen die meisten auch schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht, die Skoliose/Kyphose Behandlung ist zu teuer.
Und Du wirst doch wohl nicht abstreiten wollen, dass man zur Einschätzung der eigenen Situation zumindest Röntgen-Ganz-Aufnahmen braucht und eine konkrete Diagnose mit Angabe der Winkel und möglicherweise bereits fixierten Stellen usw..sowie einen Behandlungsvorschlag, den man möglicherweise selber "mitgestalten" muss.
Wenn ein Orthopäde das nicht leisten kann oder will, ist es doch klar, dass die Forderung nach dem "mehr tun" kommt. Selbst die neuen User in diesem Forum sind schnell davon überzeugt, dass es bestimmte grundsätzliche Dinge gibt, die ein Orthopäde leisten sollte.
Und wenn man sich dann intensiver mit der Situation beschäftigt, kommt man unwillkürlich zu "Forderungen" an den Orthopäden, die keinesfalls unverschämt sind, sondern nur die zwangsläufig logische Folgerung.
Genau das, was ich eben beschrieben habe.Peter1 hat geschrieben:"Was kann, was muß ICH tun, damit ich weiter komme?"
Und dazu gehört dieses Baukastenprinzip für die erforderlichen Leistungen.
Wenn Du so willst, ist das auch ein Ergebnis von selbstreflektorischen Betrachtungen, allerdings aktuell unter Einbindung einer Anregung von Dr. Steffan.
Oder willst Du möglicherweise auf die Passagen der Aussagen von virtuelle hinaus, die nach meinem Verständnis auf ein weitestgehendes Ausklinken des Orthopäden hinausläuft?
Das kann man machen, wenn man seine Situation soweit abgeklärt hat, dass wie bei mir z.Bsp. nur noch ein Schmerztherapeut für die erforderlichen gelegentlichen ergänzenden physiotherapeutischen Maßnahmen sorgen muss.
Dieses Forum ist aber in erster Linie Anlaufstelle für Ratsuchende, die praktisch von vorn anfangen müssen. Die wollen und sollen auch nicht dasselbe durchmachen müssen, wie viele der Aktiven unter uns.
Und ich rücke nicht davon ab, dass es grundsätzliche Wege gibt, die man vorher beschreiten muss, um dann individuell weiterzumachen.
Gruss
Klaus
- J-Maria
- Vielschreiber
- Beiträge: 694
- Registriert: Do, 29.04.2004 - 09:10
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- Wohnort: Berlin
Interessantes Thema, hat auch mit unseren menschlichen Schwächen zu tun
Möchte hier einen weiteren Aspekt einbringen, denke es passt auch gut rein in die aktuelle Diskussion.
Ich selbst bewege ich mich seit 2003 in der Skolioseszene und was ich in den Jahren gelernt habe, ist, dass die Erwartungshaltung an einen Orthopäden, ohne spezielle Zusatzqualifikation auf dem Gebiet Skoliose, zu hoch gesetzt wird.
Die provozierende Frage ist doch: Womit geben sich die Patienten zufrieden.
Die selbstverständliche Annahme, dass bei seltenen Krankheiten, die Spezialisten eben auch seltener zu finden sind, scheint nicht jedem klar zu sein.
Mehrere Meinungen einholen und Diagnose überprüfen und hinterfragen, ist wohl nicht für jeden selbstverständlich.
Wenn ich eine gute Pizza essen will, gehe ich doch nicht in ein beliebiges Restaurant, nur weil dort ein Koch in der Küche steht. Andersrum gesagt: Ein Koch ist doch kein schlechter Koch, nur weil er nicht alle Gerichte gleich gut kochen kann! Das es Köche gibt, die den Namen nicht verdienen, ist uns auch klar.
Es ist doch allgemein bekannt, dass in jedem Beruf Spezialisierungen und Spezialisten gibt.
Ein Orthopäde kann doch nicht alle orthopädischen Erkrankungen zu 100% abdecken. Wer so utopisch denkt, ist selber Schuld.
Wir würden doch nicht mit einem Knieproblem zu den uns hier bekannten und auf Skoliose spezialisierten Orthopäden gehen, oder?!
Die oft beklagten Zustände und Probleme haben oft eher mit dem Gesundheitssystem zu tun als mit den Orthopäden selbst.
Möchte hier einen weiteren Aspekt einbringen, denke es passt auch gut rein in die aktuelle Diskussion.
Ich selbst bewege ich mich seit 2003 in der Skolioseszene und was ich in den Jahren gelernt habe, ist, dass die Erwartungshaltung an einen Orthopäden, ohne spezielle Zusatzqualifikation auf dem Gebiet Skoliose, zu hoch gesetzt wird.
Die provozierende Frage ist doch: Womit geben sich die Patienten zufrieden.
Die selbstverständliche Annahme, dass bei seltenen Krankheiten, die Spezialisten eben auch seltener zu finden sind, scheint nicht jedem klar zu sein.
Mehrere Meinungen einholen und Diagnose überprüfen und hinterfragen, ist wohl nicht für jeden selbstverständlich.
Wenn ich eine gute Pizza essen will, gehe ich doch nicht in ein beliebiges Restaurant, nur weil dort ein Koch in der Küche steht. Andersrum gesagt: Ein Koch ist doch kein schlechter Koch, nur weil er nicht alle Gerichte gleich gut kochen kann! Das es Köche gibt, die den Namen nicht verdienen, ist uns auch klar.
Es ist doch allgemein bekannt, dass in jedem Beruf Spezialisierungen und Spezialisten gibt.
Ein Orthopäde kann doch nicht alle orthopädischen Erkrankungen zu 100% abdecken. Wer so utopisch denkt, ist selber Schuld.
Wir würden doch nicht mit einem Knieproblem zu den uns hier bekannten und auf Skoliose spezialisierten Orthopäden gehen, oder?!
Die oft beklagten Zustände und Probleme haben oft eher mit dem Gesundheitssystem zu tun als mit den Orthopäden selbst.
Das waren jetzt 2 Seiten, die ich gerade einmal gelesen habe und ich will eigentlich nicht auf alles eingehen. Zum einen fehlt mir die Zeit auf alles einzugehen, zum anderen kann ich andere Standpunkte aber durchaus verstehen und möchte diese dann auch einfach so stehenlassen.
Mein Anliegen war es auch nicht, andere anzugreifen. Was der einzelne mit seinem Leben anstellt, ist immer noch ihm selbst überlassen und so lange er damit keinen Einfluss auf mein Leben einübt und mir zudem völlig unbekannt ist, beschäftigt mich das auch nicht in erster Linie.
Meine Gradzahlen kenne / kannte ich leider nicht, da auch ich nie eine richtige Diagnose hatte. Und sicher habe ich auch einmal über Orthopäden geschimpft, aber im Nachhinein ist meine Erkenntnis, dass das doch gar nichts bringt und man auch an anderer Stelle vor Ort Hilfe finden kann.
Der zentrale Punkt meiner Aussage soll einfach sein, dass jeder seine Wirbelsäule selbst am besten im Griff hat (Es war sicher unpassend, dies allgemein auszuweiten, wie ich es in meinem letzten Posting getan habe.) und auch sein eigenes Tun kritisch beleuchten sollte.
Um meinen Standpunkt noch etwas verdeutlichen, möchte ich zur Aussage von Klaus, dass er sich mit Krafttraining auch gut gefühlt hat, sich seine Kyphose dennoch über Jahre verschlechtert hat, noch folgendes sagen: Diese Aussage widerspricht meiner in keinster Weise. Nur gut fühlen ist auch meiner Meinung nicht ausreichend. Zuerst muss man registrieren, was an der eigenen Haltung und an den eigenen Bewegungen falsch ist und wie es sich anfühlt, sich richtig zu bewegen. Einfach Krafttraining zu machen bringt meiner Ansicht nach also gar nichts.
Sich hin zu einer besseren Haltung zu bewegen kann sich dann durchaus auch mal nicht so gut anfühlen, wenn man gegen verhärtete Strukturen ankämpfen muss. Aber es fühlt sich verändert an und dadurch, dass der Körper in einem besseren Gleichgewicht steht auch besser an.
Im Grunde ist es tierisch anstrengend, wenn die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule ständig für die Aufrichtig sorgen muss, die in der Brustwirbelsäule durch die vermehrte Kyphose verloren geht. Und bei der Skoliose verhält es sich sicher nicht viel anders.
Und ich bin noch immer der Meinung, dass auch erwachsene Wirbelsäulen in großem Ausmaße, wenn nicht sogar vollständig, wieder korrigiert werden können.
Und auch immer noch der Meinung, dass einem Patienten nicht unbedingt Gradzahlen oder Beweglichkeitsmaße seiner Wirbelsäule genannt werden müssen. Kein Maß kann so genau sein wie das eigene Gefühl und das (d.h. die richtige Körperwahrnehmung) muss man sich neu erarbeiten. Mit welcher Therapie bleibt jedem selbst überlassen. Je nach Einstellungen des Patienten führen viele Wege nach Rom.
Das geschieht sicher nicht in 4 Wochen. Auch nicht in Monaten. Man kann dahingegend sicher sein Leben lang lernen (und davon nehme ich gesunde Körper nicht aus).
Und ich möchte dennoch wieder provokativ enden: Wer ist schuld daran, wenn man nach Korsettabschulung sich wieder seinen alten Gradzahlen annähert?
(Damit will ich übrigens niemanden angreifen, sondern nur zum Nachdenken anregen.)
Achja, meine Rahmendaten, damit ich nicht ganz anonym bin:
27 Jahre, weiblich, seit 2,5 Jahren in physiotherapeutischer Behandlung (großteils privat gezahlt, denn die Behandlung empfand ich zuerst als lebensnotwendig, dann als sehr hilfreich)
vor Behandlung:
soweit ich mich erinnern kann: seit 13 Jahren Probleme in der unteren LWS bei längerem Stehen (ich sprang deswegen desöfteren von einem Fuß auf den anderen, was viele dahingehend deuteten, dass ich auf Toilette müsste), seit 10 Jahren Probleme im Übergang LWS zu BWS (hat auch meine Sportlehrerin in der Schule einmal bemerkt, damals fühlte ich mich von ihr mit ihrer negativen Aussage über meine Wirbelsäule übrigens angegriffen)
4 Jahre vor Behandlung durch meinen Physiotherapeuten: 3 Tage irre Schmerzen im Übergang BWS/HWS. Ständiges Schulternhochziehen, Bewegung so gut wie nicht mögich (3x das Auto rückwärts angefahren, Beim Aussteigen aus dem Auto zig Mal den Kopf angestoßen, weil ich ihn nicht einziehen konnte.)
die nächsten 4 Jahre hat sich diese Haltung dann manifestiert, daraus resultierend eine ziemlich steife BWS, keine Aufrichtung oder Rotation möglich, von der Mutter ständig angesprochen augrund der herausstehenden Schulterblätter (vor allem des rechten, das weiter herausstand als das linke)
hypermobile LWS
etwas gewöhnungsbedürftiger Übergang von HWS zu BWS (ziemlich prominenter 7. Halswirbel),
deutliche Wirbelkörperrotation im Übergang HWS / BWS
außerdem etwas taube rechte Rückenseite, chronische Unsportlichkeit: Atemnot und (Rücken-)Muskelschmerz ab 10 Meter Laufen (und das ist keine Übertreibung!), dabei habe ich mein ganzes Leben lang Sport getrieben und war eher etwas hyperaktiv.
Verdauungsprobleme: 20 Tagen Verstopfung folgten 5 Tage Koliken und das durchgehend ein dreivierteltes Jahr lang
Ohrprobleme: leiseste Geräusche waren unerträglich, ob das die Lüftung auf niedrigster Stufe im Auto oder der Tischnachbar war, der eine Seite seines Heftes umgeblättert hat.
Leistenprobleme: Konnte mich zum Teil nur mehr so fortbewegen, als hätte ich eben gerade in die Hose gepinkelt.
Leichter psychischer Schaden (das sage ich über mich selbst und schließe nicht von mir auf andere!): Heulkrämpfe beim Ohrenarzt und Orthopäden, eigentlich wollte ich mich von niemandem mehr anfassen lassen. Mittlerweile bekomme ich nur noch leichte Panik, wenn ich länger andauernde Probleme oder Schmerzen bekomme, die ich nicht verstehe und gegen die ich noch kein Rezept gefunden habe.
Heutzutage bin ich mit meiner LWS eigentlich mehr als zufrieden, die macht eigentlich keine Probleme mehr (obwohl ich dort seit 13 Jahren Probleme hatte). Und die BWS regelt sich von alleine, sobald ich den 7. Halswirbel im Griff habe. Alles in allem müssen unwissende Außenstehende schon sehr genau hinsehen, wenn sie meine Wirbelsäulenfehlstellungen erkennen möchten.
Alle anderen kleinen Zimperchen die ich hatte, sind längst vergessen.
Mein Anliegen war es auch nicht, andere anzugreifen. Was der einzelne mit seinem Leben anstellt, ist immer noch ihm selbst überlassen und so lange er damit keinen Einfluss auf mein Leben einübt und mir zudem völlig unbekannt ist, beschäftigt mich das auch nicht in erster Linie.
Meine Gradzahlen kenne / kannte ich leider nicht, da auch ich nie eine richtige Diagnose hatte. Und sicher habe ich auch einmal über Orthopäden geschimpft, aber im Nachhinein ist meine Erkenntnis, dass das doch gar nichts bringt und man auch an anderer Stelle vor Ort Hilfe finden kann.
Der zentrale Punkt meiner Aussage soll einfach sein, dass jeder seine Wirbelsäule selbst am besten im Griff hat (Es war sicher unpassend, dies allgemein auszuweiten, wie ich es in meinem letzten Posting getan habe.) und auch sein eigenes Tun kritisch beleuchten sollte.
Um meinen Standpunkt noch etwas verdeutlichen, möchte ich zur Aussage von Klaus, dass er sich mit Krafttraining auch gut gefühlt hat, sich seine Kyphose dennoch über Jahre verschlechtert hat, noch folgendes sagen: Diese Aussage widerspricht meiner in keinster Weise. Nur gut fühlen ist auch meiner Meinung nicht ausreichend. Zuerst muss man registrieren, was an der eigenen Haltung und an den eigenen Bewegungen falsch ist und wie es sich anfühlt, sich richtig zu bewegen. Einfach Krafttraining zu machen bringt meiner Ansicht nach also gar nichts.
Sich hin zu einer besseren Haltung zu bewegen kann sich dann durchaus auch mal nicht so gut anfühlen, wenn man gegen verhärtete Strukturen ankämpfen muss. Aber es fühlt sich verändert an und dadurch, dass der Körper in einem besseren Gleichgewicht steht auch besser an.
Im Grunde ist es tierisch anstrengend, wenn die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule ständig für die Aufrichtig sorgen muss, die in der Brustwirbelsäule durch die vermehrte Kyphose verloren geht. Und bei der Skoliose verhält es sich sicher nicht viel anders.
Und ich bin noch immer der Meinung, dass auch erwachsene Wirbelsäulen in großem Ausmaße, wenn nicht sogar vollständig, wieder korrigiert werden können.
Und auch immer noch der Meinung, dass einem Patienten nicht unbedingt Gradzahlen oder Beweglichkeitsmaße seiner Wirbelsäule genannt werden müssen. Kein Maß kann so genau sein wie das eigene Gefühl und das (d.h. die richtige Körperwahrnehmung) muss man sich neu erarbeiten. Mit welcher Therapie bleibt jedem selbst überlassen. Je nach Einstellungen des Patienten führen viele Wege nach Rom.
Das geschieht sicher nicht in 4 Wochen. Auch nicht in Monaten. Man kann dahingegend sicher sein Leben lang lernen (und davon nehme ich gesunde Körper nicht aus).
Und ich möchte dennoch wieder provokativ enden: Wer ist schuld daran, wenn man nach Korsettabschulung sich wieder seinen alten Gradzahlen annähert?
(Damit will ich übrigens niemanden angreifen, sondern nur zum Nachdenken anregen.)
Achja, meine Rahmendaten, damit ich nicht ganz anonym bin:
27 Jahre, weiblich, seit 2,5 Jahren in physiotherapeutischer Behandlung (großteils privat gezahlt, denn die Behandlung empfand ich zuerst als lebensnotwendig, dann als sehr hilfreich)
vor Behandlung:
soweit ich mich erinnern kann: seit 13 Jahren Probleme in der unteren LWS bei längerem Stehen (ich sprang deswegen desöfteren von einem Fuß auf den anderen, was viele dahingehend deuteten, dass ich auf Toilette müsste), seit 10 Jahren Probleme im Übergang LWS zu BWS (hat auch meine Sportlehrerin in der Schule einmal bemerkt, damals fühlte ich mich von ihr mit ihrer negativen Aussage über meine Wirbelsäule übrigens angegriffen)
4 Jahre vor Behandlung durch meinen Physiotherapeuten: 3 Tage irre Schmerzen im Übergang BWS/HWS. Ständiges Schulternhochziehen, Bewegung so gut wie nicht mögich (3x das Auto rückwärts angefahren, Beim Aussteigen aus dem Auto zig Mal den Kopf angestoßen, weil ich ihn nicht einziehen konnte.)
die nächsten 4 Jahre hat sich diese Haltung dann manifestiert, daraus resultierend eine ziemlich steife BWS, keine Aufrichtung oder Rotation möglich, von der Mutter ständig angesprochen augrund der herausstehenden Schulterblätter (vor allem des rechten, das weiter herausstand als das linke)
hypermobile LWS
etwas gewöhnungsbedürftiger Übergang von HWS zu BWS (ziemlich prominenter 7. Halswirbel),
deutliche Wirbelkörperrotation im Übergang HWS / BWS
außerdem etwas taube rechte Rückenseite, chronische Unsportlichkeit: Atemnot und (Rücken-)Muskelschmerz ab 10 Meter Laufen (und das ist keine Übertreibung!), dabei habe ich mein ganzes Leben lang Sport getrieben und war eher etwas hyperaktiv.
Verdauungsprobleme: 20 Tagen Verstopfung folgten 5 Tage Koliken und das durchgehend ein dreivierteltes Jahr lang
Ohrprobleme: leiseste Geräusche waren unerträglich, ob das die Lüftung auf niedrigster Stufe im Auto oder der Tischnachbar war, der eine Seite seines Heftes umgeblättert hat.
Leistenprobleme: Konnte mich zum Teil nur mehr so fortbewegen, als hätte ich eben gerade in die Hose gepinkelt.
Leichter psychischer Schaden (das sage ich über mich selbst und schließe nicht von mir auf andere!): Heulkrämpfe beim Ohrenarzt und Orthopäden, eigentlich wollte ich mich von niemandem mehr anfassen lassen. Mittlerweile bekomme ich nur noch leichte Panik, wenn ich länger andauernde Probleme oder Schmerzen bekomme, die ich nicht verstehe und gegen die ich noch kein Rezept gefunden habe.
Heutzutage bin ich mit meiner LWS eigentlich mehr als zufrieden, die macht eigentlich keine Probleme mehr (obwohl ich dort seit 13 Jahren Probleme hatte). Und die BWS regelt sich von alleine, sobald ich den 7. Halswirbel im Griff habe. Alles in allem müssen unwissende Außenstehende schon sehr genau hinsehen, wenn sie meine Wirbelsäulenfehlstellungen erkennen möchten.
Alle anderen kleinen Zimperchen die ich hatte, sind längst vergessen.
@Klaus:
Von Vornherein Ausklinken des Orthopäden ist nicht meine Aussage, denn das Thema hier ist Selbstreflexion und nicht Kritik an Orthopäden. Meine Aussage ist, dass man die nötigen Erkenntnisse über seine Wirbelsäule wie Versteifung und Abweichung von der Norm selbst erfühlen kann und man als Patient auch etwas Eigenverantwortung für seine Wirbelsäule übernehmen kann. Wenn man gelernt hat, Fehlstellungen zu erfühlen, ist die Angabe eines genauen Maßes meiner Meinung nach nicht relevant, weil ich nicht der Meinung bin, dass man eine Fehlhaltung sofort vollständig korrigieren muss.
Wenn man gelernt hat, Abweichungen von der Norm zu erfühlen, dann braucht man für die Korrektur einer 50 Grad Skoliose vielleicht nur länger als für die einer 20 Grad Skoliose. Je größer die Fehlhaltung, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man immer wieder neue Abweichungen erfühlt, an denen man weiter arbeiten kann (sofern man will).
Ich würde auch zuerst zum Orthopäden gehen, wenn etwas zwickt und lasse abklären, ob die Knochen gebrochen oder heil sind (das ist aber auch die einzige Aussage, die ich von ihm möchte). Demzufolge ist die Aussage von J-Maria wohl auch ganz passend: Was erwartet man von einem Orthopäden und kann der Arzt, zu dem ich gehe, mir auch die Aussage liefern, die ich möchte?
Von Vornherein Ausklinken des Orthopäden ist nicht meine Aussage, denn das Thema hier ist Selbstreflexion und nicht Kritik an Orthopäden. Meine Aussage ist, dass man die nötigen Erkenntnisse über seine Wirbelsäule wie Versteifung und Abweichung von der Norm selbst erfühlen kann und man als Patient auch etwas Eigenverantwortung für seine Wirbelsäule übernehmen kann. Wenn man gelernt hat, Fehlstellungen zu erfühlen, ist die Angabe eines genauen Maßes meiner Meinung nach nicht relevant, weil ich nicht der Meinung bin, dass man eine Fehlhaltung sofort vollständig korrigieren muss.
Wenn man gelernt hat, Abweichungen von der Norm zu erfühlen, dann braucht man für die Korrektur einer 50 Grad Skoliose vielleicht nur länger als für die einer 20 Grad Skoliose. Je größer die Fehlhaltung, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man immer wieder neue Abweichungen erfühlt, an denen man weiter arbeiten kann (sofern man will).
Ich würde auch zuerst zum Orthopäden gehen, wenn etwas zwickt und lasse abklären, ob die Knochen gebrochen oder heil sind (das ist aber auch die einzige Aussage, die ich von ihm möchte). Demzufolge ist die Aussage von J-Maria wohl auch ganz passend: Was erwartet man von einem Orthopäden und kann der Arzt, zu dem ich gehe, mir auch die Aussage liefern, die ich möchte?
Damit bewegst du dich außerhalb der Wissenschaft, und solche Meinungen gehören eher in die Kirche, die haben nämlich keinerlei Basis.virtuelle hat geschrieben:Und ich bin noch immer der Meinung, dass auch erwachsene Wirbelsäulen in großem Ausmaße, wenn nicht sogar vollständig, wieder korrigiert werden können.
Da gibt's garnicht viel zum Nachdenken und Provozieren. Die physikalischen Gesetze sind "daran schuld"!Und ich möchte dennoch wieder provokativ enden: Wer ist schuld daran, wenn man nach Korsettabschulung sich wieder seinen alten Gradzahlen annähert?
(Damit will ich übrigens niemanden angreifen, sondern nur zum Nachdenken anregen.)
Im Übrigen, zu deinen Beschwerden/Symptomen: Es ist gut möglich, dass du noch nicht mal eine Skoliose hast. Ohne Röntgenbild oder Foto nicht auszumachen.
Zuletzt geändert von BZebra am Mi, 25.07.2007 - 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
Heilmittel
hallo,
dass die physikalischen Gesetze nicht grad die besten in Deutschland sind, weiß man nicht seid gestern.
Dagegen sollte man endlich was unternehmen.
Die erwachsene Wirbelsäulen in großem Ausmaße, wenn nicht sogar vollständig, wieder korrigiere können die gesetzlichen Heilmittel nicht.
Andere Wege(Therapien) sind dann einzuschlagen wenn man das will, allerdings ist das für fast niemand finanzierbar.
Fakt ist, je später desto schwieriger.
Aber da ich noch im Wachstum bin und jetz bei Rahmouni, wird mich das hoffentlich nie was angehn.
Gruß Wolm
dass die physikalischen Gesetze nicht grad die besten in Deutschland sind, weiß man nicht seid gestern.
Dagegen sollte man endlich was unternehmen.


Die erwachsene Wirbelsäulen in großem Ausmaße, wenn nicht sogar vollständig, wieder korrigiere können die gesetzlichen Heilmittel nicht.
Andere Wege(Therapien) sind dann einzuschlagen wenn man das will, allerdings ist das für fast niemand finanzierbar.
Fakt ist, je später desto schwieriger.
Aber da ich noch im Wachstum bin und jetz bei Rahmouni, wird mich das hoffentlich nie was angehn.

Gruß Wolm
Re: Heilmittel
Wolm hat geschrieben:dass die physikalischen Gesetze nicht grad die besten in Deutschland sind, weiß man nicht seid gestern.
Dagegen sollte man endlich was unternehmen.![]()


an Klaus - öffentlicher Disput
Hallo Klaus,
Du hast oben geschrieben: "Auch wenn man namentlich nicht angesprochen wird, kann man sich persönlich in seiner Situation betroffen fühlen." Dazu will ich Dir Folgendes zu bedenken geben:
Dies Skoliose-Forum im weltweiten Internet ist eine öffentliche Plattform und deshalb mußt Du Dir bewußt sein, dass Du Dich in eine allgemeine öffentliche Diskussion begibst und deshalb nicht nur allgemein formulierte sondern auch persönlich formulierte Kritik aushalten mußt. Du kannst nicht nur Kritik austeilen (z.B. gegenüber Orthopäden, Orthopädietechnikern u.a.), Du mußt auch Kritik einstecken, wenn Du Dich hier zu Wort meldest.
Gruß, Peter.
Du hast oben geschrieben: "Auch wenn man namentlich nicht angesprochen wird, kann man sich persönlich in seiner Situation betroffen fühlen." Dazu will ich Dir Folgendes zu bedenken geben:
Dies Skoliose-Forum im weltweiten Internet ist eine öffentliche Plattform und deshalb mußt Du Dir bewußt sein, dass Du Dich in eine allgemeine öffentliche Diskussion begibst und deshalb nicht nur allgemein formulierte sondern auch persönlich formulierte Kritik aushalten mußt. Du kannst nicht nur Kritik austeilen (z.B. gegenüber Orthopäden, Orthopädietechnikern u.a.), Du mußt auch Kritik einstecken, wenn Du Dich hier zu Wort meldest.
Gruß, Peter.
Das ist eigentlich nicht miss zuverstehen.
Damit meine Ich das zu viele Ärtzte auf dem Stand vor hundert Jahren sind und ihnen gesetzlich die Mittel nicht zu verfügung stehen bzw. so kompliziert sind, dass sie selbst überfordert sind.
Dafür müssen Patienten viel zu lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.
Und selbst dann gibts nur selten keinen Ärger.
Aber da keiner was macht sollten Patienten sich mal einschalten.
Sollte mal in diesem Forum ein Diskossion starten, um eine Lösung für dieses
Problem zu finden.
Gruß Wolm
Damit meine Ich das zu viele Ärtzte auf dem Stand vor hundert Jahren sind und ihnen gesetzlich die Mittel nicht zu verfügung stehen bzw. so kompliziert sind, dass sie selbst überfordert sind.
Dafür müssen Patienten viel zu lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.
Und selbst dann gibts nur selten keinen Ärger.
Aber da keiner was macht sollten Patienten sich mal einschalten.
Sollte mal in diesem Forum ein Diskossion starten, um eine Lösung für dieses
Problem zu finden.
Gruß Wolm
- Thomas
- Tech-Admin
- Beiträge: 3561
- Registriert: So, 19.02.2006 - 10:23
- Geschlecht: männlich
- Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
- Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
- Wohnort: Nähe Stuttgart
Hallo Virtuelle,virtuelle hat geschrieben:Wenn man gelernt hat, Abweichungen von der Norm zu erfühlen, dann braucht man für die Korrektur einer 50 Grad Skoliose vielleicht nur länger als für die einer 20 Grad Skoliose.
willst Du damit allen Ernstes sagen, dass man, für sich allein, ohne andere Hilfsmittel, eine 50° Skoliose, begradigen kann?
Ich glaube, mit dieser Ansicht stehst Du ziehmlich alleine auf weiter Flur, um das mal vorsichtig auszudrücken.
Wenn das so einfach wäre bräuchten wir glaub ich weder dieses Forum noch die spezialisierten Ärzte und Kliniken.
Es ist doch echt schade, dass Du keine Ahnung hast, wie stark Deine eigene Skoliose ausgeprägt war. Wäre für die Nachvollziehbarkeit Deiner Erfahrungen sicherlich hilfreich gewesen.
Ich wollte eigentlich in diesem Thread nicht mehr antworten, und ich werd's auch nicht mehr tun, aber diese Aussage ist doch zu gewaltig, um sie einfach zu ignorieren.
Thomas
- Klaus
- Moderator/in
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- Geschlecht: männlich
- Wohnort: Hannover
Das klingt ja sehr schön, aber ein absolut uninformierter Patient, dem gesagt wird, dass man da nichts mehr machen kann, wird bestimmt nicht dieses Gefühl entwickeln, durch wen auch!virtuelle hat geschrieben:Meine Aussage ist, dass man die nötigen Erkenntnisse über seine Wirbelsäule wie Versteifung und Abweichung von der Norm selbst erfühlen kann und man als Patient auch etwas Eigenverantwortung für seine Wirbelsäule übernehmen kann.
Und wenn man, wie mir, erzählt, dass Muskeltraining gut ist, dann macht man das, fühlt sich allgemein wohl und denkt nicht an die eigentlich richtigen Bewegungen, weil man die falschen gar nicht kennt!virtuelle hat geschrieben:Zuerst muss man registrieren, was an der eigenen Haltung und an den eigenen Bewegungen falsch ist und wie es sich anfühlt, sich richtig zu bewegen. Einfach Krafttraining zu machen bringt meiner Ansicht nach also gar nichts.
Wer sollte da eingreifen, die Trainer sind bezüglich Skoliose/Kyphose zum größten Teil inkompetent!
Deswegen ist natürlich aus der endlich informierten Situation heraus völlig klar, dass ein solches Training in entscheidenden Teilen falsch war und angepasst werden muss.
Genau das geht aber mit Schroth am besten, weil dort genau das gemacht wird, was Du hier beschreibst. Dir wird in intensiver Zusammenarbeit mit dem Therapeuten klar gemacht, was Deine falsche Haltung ist. Du merkst das mit den Jahren nämlich nicht!
Und somit kannst Du in 4 Wochen einen entscheidenden Durchbruch machen, den Du allein in der Zeit garantiert nicht schaffst.
Die Winkelangaben sind ausserhalb einer OP Indikation für die Art der Schroth Therapie tatsächlich nicht entscheidend. Es ist allerdings so, dass grosse Winkel auch relativ grosse Korrekturen während der REHA bringen können, was die Motivation der Leute mit grossen Fehlstellung sehr motivieren kann.virtuelle hat geschrieben:Wenn man gelernt hat, Fehlstellungen zu erfühlen, ist die Angabe eines genauen Maßes meiner Meinung nach nicht relevant, weil ich nicht der Meinung bin, dass man eine Fehlhaltung sofort vollständig korrigieren muss.
Schroth ist eine sehr langfristige Sache und hat mit sofortiger Korrektur (leider) nichts zu tun.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Erwachsenen Korsett mit der Korrektur "sanfter" umgehen muss, als bei Kindern, wenn überhaupt.
Ich muss Kritik nicht einstecken, ich kann ihr entgegnen, wenn ich das Gefühl habe, dass hier einer Gruppe von Usern zu Unrecht eine Teil- Schuld an ihrer Krankheit gegeben wird. Das habe ich (und auch andere) doch wohl deutlich zum Ausdruck gebracht und bleibe auch weiterhin bei der Aussage über zu viele inkompetente Orthopäden bezüglich Kyphose/Skoliose, aus welchem Grund auch immer.Peter1 hat geschrieben:Du kannst nicht nur Kritik austeilen (z.B. gegenüber Orthopäden, Orthopädietechnikern u.a.), Du mußt auch Kritik einstecken, wenn Du Dich hier zu Wort meldest.
Na klar, man kann von aussen her immer solche Diskussionen provozieren. Für mich ist das eigentlich nur die Bestätigung meiner Meinung. Und es ist schon interessant, wie virtuelle hier Schroth beschreibt, ohne es zu wissen.Peter1 hat geschrieben:...diese Diskussion in Gang gebracht hat. Es zeigt sich, dass sie notwendig war bzw. ist.
Katharina Schroth hat auch viel Zeit gebraucht, um das zu entwickeln und es entwickelt sich auch heute noch weiter. Nur man braucht es nicht noch mal ganz neu für sich selbst zu machen, in 4 Wochen hat man den indivduellen Durchbruch und kann (und muss) dann kontinuierlich mit diesem neuen Körpergefühl weitermachen, auch mit Phantasie umgesetzt in andere Bereiche, wie z.Bsp. dem Krafttraining.
Gruss
Klaus
Hallo Virtuelle,
vieles, was Du sagst, klingt mir sehr einleuchtend...Selbstreflexion ist auch Bestandteil der Alexandertechnik. Ich frage mich allerdings nach Deinen Beiträgen immer wieder, welche Therapieforemn Du in Anspruch genommen hast und es noch tust( von Deinem Pferd habe ich gelesen, aber was macht Dein Physiotherapeut???) und ausserdem warum Du versteckt und unerreichbar sein möchtest? Ich würde es schöner finden, wenn man Dich erreichen könnte, wenn man Fragen an Dich hat!
Zu Deinem letzten Beitrag möchte ich anmerken:
Du hast geschrieben:
"Kein Maß kann so genau sein wie das eigene Gefühl und das (d.h. die richtige Körperwahrnehmung) muss man sich neu erarbeiten. "
Da muss ich widersprechen! Dass man eine neue Körperwahrnehmung erlernen muss, darin stimme ich Dir überein. Ich habe allerdings die Erfahrung machen müssen, dass man sich auf seine kinästhetische wahrnehmung NICHT verlassen kann!!! Deswegen ist sie auch kein genaues Maß! Leider! Könnten wir uns darauf verlassen, könnten wir ja frühzeitig unserer Fehlhaltung verhindern. Denn wir stellen uns ja wohl kaum absichtlich schief hin?! Und da diese "falsche" Haltung zur Gewohnheit wird, fangen wir an, sie als "richtig" zu empfinden. Trugschluss!!!Sicherlich kann man seine Wahrnehmung schulen, aber Verlass ist auf sie nicht!
Lieben Gruß...Henrike
vieles, was Du sagst, klingt mir sehr einleuchtend...Selbstreflexion ist auch Bestandteil der Alexandertechnik. Ich frage mich allerdings nach Deinen Beiträgen immer wieder, welche Therapieforemn Du in Anspruch genommen hast und es noch tust( von Deinem Pferd habe ich gelesen, aber was macht Dein Physiotherapeut???) und ausserdem warum Du versteckt und unerreichbar sein möchtest? Ich würde es schöner finden, wenn man Dich erreichen könnte, wenn man Fragen an Dich hat!
Zu Deinem letzten Beitrag möchte ich anmerken:
Du hast geschrieben:
"Kein Maß kann so genau sein wie das eigene Gefühl und das (d.h. die richtige Körperwahrnehmung) muss man sich neu erarbeiten. "
Da muss ich widersprechen! Dass man eine neue Körperwahrnehmung erlernen muss, darin stimme ich Dir überein. Ich habe allerdings die Erfahrung machen müssen, dass man sich auf seine kinästhetische wahrnehmung NICHT verlassen kann!!! Deswegen ist sie auch kein genaues Maß! Leider! Könnten wir uns darauf verlassen, könnten wir ja frühzeitig unserer Fehlhaltung verhindern. Denn wir stellen uns ja wohl kaum absichtlich schief hin?! Und da diese "falsche" Haltung zur Gewohnheit wird, fangen wir an, sie als "richtig" zu empfinden. Trugschluss!!!Sicherlich kann man seine Wahrnehmung schulen, aber Verlass ist auf sie nicht!
Lieben Gruß...Henrike

- Klaus
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Du hast es genau auf den Punkt gebracht.Henrike hat geschrieben:Könnten wir uns darauf verlassen, könnten wir ja frühzeitig unserer Fehlhaltung verhindern. Denn wir stellen uns ja wohl kaum absichtlich schief hin?! Und da diese "falsche" Haltung zur Gewohnheit wird, fangen wir an, sie als "richtig" zu empfinden.
Gruss
Klaus
Um mal auf einen Beitrag weiter oben zurück zu kommen, den von J-Maria.
Ich denke auch, dass das größte Problem die Organisation des Gesundheitswesens ist.
Zum einen gibt es für Wirbelsäulendeformitäten keine extra Gruppe von Ärzten sondern nur die Orthopäden, auf die sich alle Skoliosen, Kyphosen etc. mit winzigem Prozentsatz an der Gesamtpatientenzahl gleichmäßig verteilen, so dass es sich für keinen wirklich lohnt sich in die Materie reinzuarbeiten.
Zum anderen werden die Ärzte viel zu wenig daran angehalten die Patienten auch zur Eigenverantwortung zu animieren, sie anzuhalten sich selbst zu informieren.
Und eigeninformation des Patienten sind durchaus Dinge, die vom staatlichen Gesudnheitswesen geördert werden.
Es gibt Organisationen wie das ÄZQ die hierfür eingerichtet wurden und sich mit dem Thema Patienteninformation ausgiebig befassen.
Krankenkassen bieten medizinische Informations-Portale und finanzieren Selbsthilfegruppen wie zum beispiel auch solche wie diese hier (wenn wir Geld bräuchten).
Es werden öffentliche Gelder für Patienteninformation ausgegeben und Patienteninformation und Eigenverantwortung ist ein Teil des Gesundheitssystems.
Es wird nur nicht vermittelt dass dem so ist, und dass es für viele Erkrankungen wegen ihrer Seltenheit einfach auch notwendig ist sich selbst zu informieren.
Ich denke auch, dass das größte Problem die Organisation des Gesundheitswesens ist.
Zum einen gibt es für Wirbelsäulendeformitäten keine extra Gruppe von Ärzten sondern nur die Orthopäden, auf die sich alle Skoliosen, Kyphosen etc. mit winzigem Prozentsatz an der Gesamtpatientenzahl gleichmäßig verteilen, so dass es sich für keinen wirklich lohnt sich in die Materie reinzuarbeiten.
Zum anderen werden die Ärzte viel zu wenig daran angehalten die Patienten auch zur Eigenverantwortung zu animieren, sie anzuhalten sich selbst zu informieren.
Und eigeninformation des Patienten sind durchaus Dinge, die vom staatlichen Gesudnheitswesen geördert werden.
Es gibt Organisationen wie das ÄZQ die hierfür eingerichtet wurden und sich mit dem Thema Patienteninformation ausgiebig befassen.
Krankenkassen bieten medizinische Informations-Portale und finanzieren Selbsthilfegruppen wie zum beispiel auch solche wie diese hier (wenn wir Geld bräuchten).
Es werden öffentliche Gelder für Patienteninformation ausgegeben und Patienteninformation und Eigenverantwortung ist ein Teil des Gesundheitssystems.
Es wird nur nicht vermittelt dass dem so ist, und dass es für viele Erkrankungen wegen ihrer Seltenheit einfach auch notwendig ist sich selbst zu informieren.
BZebra hat geschrieben:Um mal auf einen Beitrag weiter oben zurück zu kommen, den von J-Maria.
Zum einen gibt es für Wirbelsäulendeformitäten keine extra Gruppe von Ärzten sondern nur die Orthopäden, auf die sich alle Skoliosen, Kyphosen etc. mit winzigem Prozentsatz an der Gesamtpatientenzahl gleichmäßig verteilen, so dass es sich für keinen wirklich lohnt sich in die Materie reinzuarbeiten.
Dass wäre sehr sinnvoll, also wird das in Deutschland nie passieren.
Wenn man bedenkt, dass jeder 3 Deutsche Rückenschmerzen hat.
Unser Gesundheitsystem wird in 100 Jahren nicht besser werden.
Da ist eher das Gegenteil zu erwarten.

Gruß Wolm