Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
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Crow16
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Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Crow16 »

Hallo,

ich habe mich in diesem Forum nicht für mich, sondern für meine beste Freundin angemeldet in der Hoffnung, dass jemand ihr irgendwie Tipps geben kann, da wir gerade in einer ziemlich fest gefahrenen Situation stecken. Da sie momentan mitten im Unistress ist übernehme ich das hier für sie, da mich das Ganze seelisch ziemlich mit belastet. Aber ich fange am besten erstmal an aufzuschreiben, was genau bisher passiert ist.

Sie ist 25 Jahre alt und hat seit ca. 3 Jahren immer wieder auftretende Schmerzen im Rücken, im BWS Bereich. Diese sind mitunter so stark, dass sie sich vor Schmerzen übergeben muss, gingen jedoch innerhalb von ein paar Stunden meistens wieder weg. Ein Orthopädenbesuch hat nur ein müdes Lächeln gebracht und den Kommentar man solle doch wieder kommen, wenn die Schmerzen akut seien.... :/

Am 12.05 kam sie dann zu Besuch zu mir nach Magdeburg, abends kündigten sich bereits die Rückenschmerzen an und am nächsten Tag wurden sie wieder so heftig, dass wir ins Krankenhaus gefahren sind, da sie vor lauter Schmerzen nur noch am weinen war. Der Arzt dort nahm sie mal wieder nicht wirklich ernst, hat sie eingerenkt, das hat kurz geholfen, jedoch nur für gute 15 Minuten, dann ging es wieder von vorne los. Wir wurden nach Hause geschickt, da alle Schmerzmittel nicht anschlugen und kamen am nächsten Tag wieder, da keine Besserung eingetreten war.

Nun wurde sie von Arzt zu Arzt weiter gereicht, es wurde Skoliose festgestellt, das wurde nur ganz allgemein schnell dahin gesagt und weg war der Neurochirurg wieder. Allgemeinarzt, Internistin...alle ratlos, also wurde uns eine Psychologin auf den Hals gehetzt, da es ja psychosomatisch sein könnte, denn einen wirklichen Grund für die heftigen Schmerzen fanden sie ja nicht. Sogar dumme Kommentare musste sie sich anhören, warum sie denn so krumm laufen würde...Schmerzen?!!

Diesmal waren die Rückenschmerzen, die auf beiden seiten auch über die Rippen nach vorne ausstrahlen jedoch begleitet von starken Magenchmerzen, die sich auf die mitte der Rippen, Höhe Brustbein konzentrierten. Tabletten gegen schwindende Magenschleimhaut wurden evrschrieben und helfen auch ganz gut, Chiropraktiker wurde zusätzlich aufgeuscht, doch bisher gehen die Schmerzen einfach nciht ganz weg egal was sie macht.

Ich habe hier bereits von einer Verbindung der Skoliose und der Speiseröhre gelesen und wollte nun nachfragen, was am besten der nächste Schritt sein sollte? Es sind ja quasi 2 Baustellen. Ist eine Magenspiegelung ratsam? Und kann jemand gute Ärzte im Raum Mönchengladbach empfehlen?

Ich bin nun extra mit ihr hierher gefahren um sie zu untertsützen, da viel bewegung und Belastung ihr immer noch Schmerzen bereiten und weiß langsam nicht mehr was ich noch tun kann.

Um jede Hilfe wäre ich mehr als dankbar!

Viele Grüße, Sarah
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Silas
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Silas »

Hallo Crow,

aus welcher Gegend kommt ihr denn?

Welche Untersuchungen wurden denn bereits durchgeführt (z.B. Röntgen, MRT)

Es ist sehr schwer Dir im Sinne einer Ferndiagnose etwas Konkretes zu raten, wir würden Dir aber gerne bei der Arztsuche behilflich sein, um eine saubere Abklärung zu ermöglichen.

Als nächsten Schritt würde ich einerseits das Aufsuchen eines wirklich kompetenten Orthopäden empfehlen, der dann auch konkret vermessen kann, wie stark die Skoliose ist und anhand von entsprechender Diagnostik Gründe für die Schmerzen findet oder ausschließen kann.

Ansonsten könnte ein Schmerztherapeut (das ist kein Psychotherapeut, sondern ein Facharzt) hilfreich sein, wobei auch der eine zuvor erfolgte Diagnostik zur Bedingung machen wird.

Gute Besserung!

Viele Grüße,
Silas
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Pringle
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Pringle »

Hallo,

ich bin besagte Freundin und in diesem Fall Betroffene. Ärzte wären möglich im Raum Mönchengladbach, aber auch im Raum Magdeburg (da ich dort im Sommer hinziehen werde).

Der Orthopäde bei dem ich vor einem Jahr war, hat im Internet ziemlich gute Bewertungen bekommen, aber war zu meinem Termin leider nicht anwesend sondern lediglich eine Vertretung. Diese nahm mich wie gesagt nicht ernst, verschrieb mir lediglich Ibuprofen 400, auch nachdem ich mehrmals gesagt hatte, das diese nicht helfen.

Jetzt im Krankenhaus wurde die Wirbelsäule geröngt, wobei die Skoliose festgestellt wurde. Nach Aussage des Arztes wohl lediglich eine leichte Skoliose, die nicht für die Schmerzen verantwortlich sei, aber für sehr kompetent halte ich den guten Mann nicht, weiß also nicht wie sehr man sich auf diese Aussage verlassen kann.

Ansonsten wurden Blut- und URinuntersuchungen gemacht, jedoch habe ich keine Ahnung in welchem Umfang und was genau dabei untersucht wurde. Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt, was mich dann einfach zu der Annahme bringt, dass es keine Auffälligkeiten gibt.

Der Hausarzt hat während einer der Schmerzphasen ein EKG gemacht, kam zum Schluss es liege nicht am Herz, kein weiterer Befund.

Der Chiropraktiker hat eigentlich keine generellen Aussagen getroffen, außer dass ein Problem bei irgendeiner Klappe zwischen Dünn- und Dickdarm liegen könnte.

Generell wurde mir nur zweimal Physiotherapie empfohlen, wobei ich nicht weiß wie sinnvoll das ist, weil die hauptsächlichen Übungen finden sich ja auch im Internet und es liest sich nicht so, als könne man da groß etwas falsch machen?!

Bin dankbar für jede Hilfe,
liebe Grüße
robinho
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von robinho »

Klingt fast nach einem Fall für Dr. House.
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von froeschle »

Mich erinnert die Geschichte sehr an eine Freundin von mir. Bei ihr wurde schon als Kind eine leichte skoliose festgestellt. Seit ein paar Jahren ist sie immer erkältet u. das Immunsystem im Keller, dadurch immer wieder Antibiotika, was ja dann ein ewiger Kreislauf ist. Seit ca 1 Jahr, hat sie starke Rückenschmerzen, daraufhin wurde wieder auf Skoliose untersucht, die aber immer noch sehr gering ist u. die Schmerzen daher nicht kommen können. Es wurde dann gesagt, dass sie eine Entzündung neben der Wirbelsäule hat. Aber nichts half u. immer nur Schmerztabletten. Durch Zufall kam sie bei einem Wellness-Woend zu einem Physiotherapeut, der auch Heilpraktiker ist. Der untersuchte sie u. stellte eine Lactoseunverträglichkeit fest. Daraufhin ging sie zuhause zum HP u. dieser machte einen Allergietest. Das Ende ist, dass sie auf fast alle Nahrungsmittel reagiert. Bleibt Nicht viel übrig. Aber seit sie hauptsächlich Eier, Milchprodukte, weißes Mehl weg lässt, geht es ihr gut. Die anderen Sachen schlagen anscheinend nicht so häftig an. Wollte nur mal einen Hinweis geben, dass es auch alles mögliche sein kann, was Schmerzen auslösen. Nur leider muss man Glück haben, an einen Arzt zu kommen, der darauf kommt, u. es dauert viel zu lange. Wünsche dir alles Gute, Lg froeschle
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Silas »

Hallo Pringle,

könntest Du Art und Auftreten der Schmerzen noch etwas detaillierter beschreiben.

Wo treten die Schmerzen genau auf und sind sie dann punktförmig, flächig, ausstrahlend (wohin?)

Welche Art Schmerzen sind es, stechend, krampfartig, Dauerschmerzen, ...

Wann treten die Schmerzen auf - einfach so oder bei bestimmten Bewegungen?

Gibt es Dinge, die Erleichterung schaffen?

Du schreibst, dass Du auf kein Schmerzmittel reagiert hast, welche Schmerzmittel wurden denn ausprobiert?

Viele Grüße,
Silas
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Crow16
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Crow16 »

robinho hat geschrieben:Klingt fast nach einem Fall für Dr. House.
Dann kontatkier ihn doch, ich wäre sehr dankbar dafür. Seine Nummer scheinst du ja zu haben ansonsten hättest du dir den hilfreichen Kommentar ja sicher gespart ;)
Pringle
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Pringle »

Wie bereits geschrieben, trat das ganze das erste mal vor ziemlich genau 3 jahren auf. In den ersten 2 jahren war es sehr regelmäßig alle 3 Monate, was mich sehr irritiert hat, aber darauf ist der orthopäde damals zb gar nicht eingegangen. Der erste Schmerzanfall war vielleicht 20 min lang, und seitdem ist es langsam und stetig immer mehr geworden. Zwei stunden, sechs.. und dieses Wochenende war eben das mit abstand längste mit über 24 Stunden. Eine regelmäßigkeit der Abstände ist momentan seit einem Jahr nicht mehr zu verzeichnen. Es war über ein halbes jahr Pause, dann jetzt die letzten drei Monate eigentlich auch alle 4 Wochen.

Anfangs (bilde ich mir ein) halfen noch normale ibuprofen 400, nachher nicht mehr. Es kann aber sein dass die schmerzen nach der Zeit eben einfach von selbst weg gingen. Inzwischen bin ich mit Tillidin ausgestattet, leichtere Schmerzanfälle ließen sich damit gut in den Griff kriegen, letztes Wochenende half es nicht einmal ansatzweise. Im Krankenhaus habe ich freitags zunächst eine Infusion bekommen, von der ich leider nicht weiß was es war. Als diese nicht anschlug wurde mir morphin gespritzt welches ebenfalls nicht half, weswegen wir ja am nächsten Tag wieder kamen. Im Verlaufe des Tages bekam ich da eine weitere Infusion, die aber glaub ich einfach allgemein fürs Wohlbefinden war, wenigstens quatschte die Schwester irgendetwas in dem Sinne vor sich hin.

Normalerweise bleibt es bei diesen Schmerzanfällen. Dazwischen habe ich keinerlei (!) Beschwerden. Die Schmerzen treten ziemlich unvermittelt auf. Also ich konnte noch keine Verbindung zu irgend etwas herstellen. Es war an Tagen wo ich unglaublich viel zu tun hatte, schwer gehoben hab, mich angestrengt habe, genauso wie an Tagen die ich komplett im Bett verbracht habe. Es ist keine bestimmte Bewegung, zumindest nicht: Bewegung: zack, Schmerz. Der Schmerz beginnt meist leist und es kann sich auch über Stunden mit nur diffusem Druckgefühl beginnen.

Dieses Wochenende war es damit eben nicht getan, sondern ich konnte mich noch eine halbe Woche nicht bewegen, hatte ziemliche Schmerzen über Rippen bis zum Bauch und schließlich nur im Bauch. Lachen ging gar nicht, was mich schließlich zum Gedanken des schlimmsten Muskelkaters den ich je erlebt habe im Zwerchfell gebracht hat. Keine Ahnung ob das überhaupt geht..^^ Inzwischen ist es besser, aber bei Anstrengung, schwer tragen etc merk ich es sofort wieder und liege wieder flach.

Die Schmerzen treten üblicherweise an der BWS auf, etwa Höhe BH-Verschluss, strahlen ringförmig, beidseitig nach vorne aus, so dass ich eigentlich kaum mehr wirklich sagen kann wo der Startpunkt ist. Auf bauch oder Rücken liegen geht gar nicht, auch auf der Seite nur bedingt. Ansonsten sind sie durchgängig gleichmäßig, unabhängig von Atmung oder Bewegung, wobei man natürlich bei solchen Schmerzen die Bewegung grundsätzlich einschränkt.

Momentan, wenn ich die abgeschwächte Form aufgrund von belastung spüre strahlt es eher auf die rechte Seite aus, richtung rechtes Schulterblatt und die Rippen entlang nach vorne, höhe magen, brustbein.

Wirkliche Erleichterung verschafft nichts, manchmal minimal heiße Dusche, aber auch nur für die Dauer der Dusche, eine Haltung in der möglichst wenig berührung und belastung des gesamten Brustkorbs vorliegt...

Ziemlich kompliziert.. :-/
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Silas
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Silas »

Das hört sich nach Neuralgien an und wäre damit am ehesten ein Fall für den Neurologen. Ein Orthopäde wird da mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hilfreich sein.

Du kennst vielleicht die Trigeminusneuralgie - so etwas kann auch an anderen Körperteilen auftreten und Deine Beschreibung klingt so, als ob Deine Schmerzen in die Richtung gehen.

Die Schmerzen danach hören sich in der Tat wie Muskelkater oder Muskelverspannungen an. Das kommt relativ häufig nach solchen Schmerzattacken vor, da man sich total verkrampft.
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Pringle »

Das hört sich wirklich an als könne es so etwas sein, sehr viel eher jedenfalls als die üblich angebotenen ersten Diagnosen, die ohne weitere Ursachenforschung gestellt werden. Werde mich mal nach einem guten Neurologen umschauen und einen Termin vereinbaren, vielleicht kommen wir dem ganzen dann ja näher..

vielen Dank für den Tipp auf jeden Fall schonmal!
Lady S
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Diagnose: idiopathische Adoleszenzskoliose
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Therapie: Seit 2003 Schroth-KG, 3 Rehas in Bad Salzungen.
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Re: Lange Leidensgeschichte und dringende Bitte um Hilfe

Beitrag von Lady S »

Möglicherweise hast Du ja auch tatsächlich mehrere Baustellen, nachdem Dir die Magenmedikamente zum Teil geholfen haben.
Wobei sich übrigens bei der Magenschmerz-Problematik auch mal ein Blick in den Beipackzettel Deiner Schmerztabletten lohnt, ob das evtl. Nebenwirkungen sein könnten!

Als Du schriebst, die Schmerzen seien nach dem "Einrenken" durch den Orthopäden kurz weg gewesen, dachte ich zunächst gleich an Blockaden in der BWS-Region - aber beidseitig :nixweiss: ?

Unabhängig davon: ich habe mir angewöhnt, nach allem genau zu fragen und es mir dann zu notieren: was der Arzt sagt, Untersuchungsergebnisse (Laborergbnisse bekomme ich dann meistens als Kopie), Medikamente - was/wogegen/wieviel usw.
Das hilft mir ggf. die Übersicht zu behalten.

Grüsse, Lady S
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