Reha-Antrag von Juni 2011

Fragen und Antworten zu den SCHROTH-Rehabilitationszentren für Wirbelsäulendeformitäten
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Klaus
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Klaus »

Sollten wir mal eine Petition schreiben?
Oder Unterschriften sammeln?
Oder eine Demonstration durchführen?
Oder Forumtreffen genau dort in oder bei den Kliniken durchführen und dann dort Infomaterial über Skoliose und Schroth verteilen?
Oder die Kliniken bzw. die Deutsche Rentenversicherung oder andere Kostenträger auf dem Postweg/E-Mail-Weg/Fax-Weg mit massenweise Anfragen zur Schroth-Therapie nerven?

Wir sollten mal darauf aufmerksam machen, wie viele wir sind. Die scheinen das nicht zu ahnen.
Hallo brande,

zunächst muss man grundsätzlich sagen, dass jeder Einzelne hier im Forum gefragt ist und als Multiplikator in seiner Umgebung fungieren sollte. Das geht aber nur, wenn man die erste große Hürde genommen hat und davon überzeugt ist, dass die Versorgung von Fehlstellungen eigentlich immer noch ein Skandal ist. Auch wenn angekündigt wurde, dass man zumindest die Skoliose Versorgung in den Kliniken verbessern will. Die Hyperkyphose hat da leider immer noch einen anderen Stellenwert.

Wie schwierig diese Hürde ist, zeigt sich hier täglich bei den Newbies, die diese Situation nicht glauben wollen und oft lange zögern. Wie schwierig muss das erst bei denjenigen sein, die unser Forum nicht ansteuern und auch nicht wissen, was optimale Behandlung bedeuten kann.
Dazu gehört dann auch eine gewisse Sicherheit mit der eigenen Situation (eigene Kompetenz), um überzeugen zu können.
Damit kommt man weiter, als mit den beschriebenen Aktionen, die man dann auch praktisch massiv wirkend umsetzen muss.

Im übrigen gab es ja schon zahlreiche Aktionen, wie Symposien, Workshops, Veranstaltungen in den Schroth Kliniken, die übergreifende Wirkungen gehabt haben.
Und sei es auch nur, dass einerseits Orthopäden an einem Mittagstisch der internen Diskussion über die unzureichende Versorgung im Detail nur still zugehört haben oder andrerseits heftige Diskussionen mit Selbsthilfgruppen die unterschiedlichen Strategien der Kommunikation und der Sichtweise hervorbrachten.
Oder dass im Vorfeld unserer Jubiläumsveranstaltung in Bad Salzungen der Gesundheitsminister Bahr informiert und eingeladen wurde.
Oder dass aktive User in einer Regionalfernsehsendung (RBB) über Schroth KG zu sehen waren.
Oder dass vor kurzem sloopy zusammen mit anderen Usern unser Forum in einer 30 minütigen Radiosendung des SWR präsentiert hat.

Gruß
Klaus
brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hallo Klaus,

Du schreibst, dass die bisherigen Aktionen übergreifende Wirkungen hatten.

Besonders interessant fand ich, dass der Gesundheitsminister Bahr eingeladen war. Ist er denn auch gekommen? Was hat er gesagt?

Werden zukünftig in weiteren orthopädischen Reha-Kliniken Skoliose-Intensiv-Therapien eingeführt oder bleibt es bei den 2 einzigen hoffnungslos überfüllten Kliniken in Bad Sobernheim und Bad Salzungen?

Ist der Wille vorhanden und hapert es nur an finanziellen, organisatorischen oder logistischen Hindernissen? Was haben andere Anwesende dazu gesagt?

Während meiner Reha im Jahr 2008 habe ich mitbekommen, wie in Bad Salzungen Schroth-Therapeuten ausgebildet wurden. Einige von uns waren sozusagen die Modelle, an denen sie üben mussten und auch Prüfungsaufgaben gelöst haben.

Wenn die Ausbildung in den vergangenen Jahren so weiter geführt wurde, frage ich mich, wo die ganzen Therapeuten nun tätig sind, wenn man fast gar keine Physiotherapie-Praxen findet, die offen z. B. auf ihrer Homepage und auf Flyern die Schroth-Therapie anbieten.

Mich hat verwirrt, dass mein Reha-Antrag mit der Begründung abgelehnt wurde, dass ambulante Therapien ausreichen und ich aber gar keine Praxen finden kann, die das anbieten, was ich mit dem Reha-Antrag speziell beantragt habe. Ich habe die Überschrift Antrag auf "Reha" durchgestrichen und Antrag auf Skoliose-Intensiv-Therapie in Bad Salzungen (ersatzweise Bad Sobernheim) per Kugelschreiber hingeschrieben. Auch im Widerspruch habe ich grundsätzlich nur Skoliose-Intensiv-Therapie geschrieben und das Wort Reha gar nicht benutzt.

Bei der Begründung zur Ablehnung geht doch die DRV offensichtlich davon aus, dass Möglichkeiten vorhanden sind, welche so nah am Wohnort sind, dass es zumutbar ist, mit ziemlicher Regelmäßigkeit nach Feierabend dorthin zu fahren, ohne abends noch eine halbe Deutschlandreise zu unternehmen. Wenn es sich in deren Bewusstein nur um jeweils 20 Minuten Schroth-Übungen pro Tag handelt, sind ja noch nicht mal diese Möglichkeiten deutschlandweit flächendeckend vorhanden.

Das ist ja so, als ob der Augenarzt feststellt, dass ich eine Brille benötige und es gibt fast keine Optiker, weswegen man mir dann stattdessen eine Lupe anbietet.

Nun bin ich ja gespannt, mit welcher Begründung mein Widerspruch vom 05.02.2012 gegen die Ablehnung der Skoliose-Intensiv-Therapie von der DRV mal entschieden wird.

Gruß Brande
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Klaus
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Klaus »

brande hat geschrieben:Besonders interessant fand ich, dass der Gesundheitsminister Bahr eingeladen war. Ist er denn auch gekommen? Was hat er gesagt?
Er ist nicht gekommen, das hatten wir auch erwartet. Aber es ist dank sloopy über politische Ebenen wenigstens das Forum ins Gespräch gekommen.
Werden zukünftig in weiteren orthopädischen Reha-Kliniken Skoliose-Intensiv-Therapien eingeführt oder bleibt es bei den 2 einzigen hoffnungslos überfüllten Kliniken in Bad Sobernheim und Bad Salzungen?

Ist der Wille vorhanden und hapert es nur an finanziellen, organisatorischen oder logistischen Hindernissen? Was haben andere Anwesende dazu gesagt?
Man muss da leider viel kleiner ansetzen.
Es muss erst einmal die Schroth Therapie als solche viel mehr Anerkennung bekommen. Die Tatsache, dass die Kliniken überfüllt sind, sagt in unserem System leider noch lange nicht, dass das eine optimale Therapie ist.

Und wie schon angedeutet, müssen die Betroffenen erst einmal auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Die erwähnten Selbsthilfegruppen waren zumindest bei meinen Gesprächen in 2007/2008 noch viel zu zahm, was Forderungen und auch notwendige Informationen anging. Wenn man sich vorstellt, dass die ehemalige Vorsitzende (gerade durch Neuwahl nicht mehr im Amt) des Bundesverbandes Skoliose überhaupt nichts von Schroth hält, hat man eine Vorstellung darüber, was noch intern getan werden muss.
Selbst Ärzte im Beirat des Bundesverbandes sind nicht unbedingt Anhänger von Schroth.

Dazu kommt, dass wir als offenes Forum natürlich unwillkürlich Interpretationen zulassen, die einzelne negative Erfahrungen mit Schroth als Generelles erscheinen lassen. Das ist dann auch eine Frage, wie überzeugend diejenigen sind.
Während meiner Reha im Jahr 2008 habe ich mitbekommen, wie in Bad Salzungen Schroth-Therapeuten ausgebildet wurden. Einige von uns waren sozusagen die Modelle, an denen sie üben mussten und auch Prüfungsaufgaben gelöst haben.
Bei den Veranstaltungen in Bad Salzungen hätte ich mir gewünscht, wenn solche Modelle Schroth praktisch "vorgeführt" hätten. Nicht wegen mir, sondern wegen des durchaus kritischen medizinischen Fachpublikums unter den Besuchern. Man kann theoretisch viel erzählen, dadurch überzeugen aber weniger. Mein Vorschlag wurde dahingehend abgelehnt, dass man solche Leute nicht finden würde. Das kann ich aber nicht glauben.
Schließlich ist eine engagierte Userin im RBB Fernsehen mit Schroth Übungen im Detail zu sehen gewesen. Jetzt ist sie im Vorstand des (neuen) Bundesverbandes und ich kann nur hoffen, dass dort die alten Strukturen Schnee von gestern sind.
Mich hat verwirrt, dass mein Reha-Antrag mit der Begründung abgelehnt wurde, dass ambulante Therapien ausreichen und ich aber gar keine Praxen finden kann, die das anbieten, was ich mit dem Reha-Antrag speziell beantragt habe.
Auch nicht über die Hotline in Bad Sobernheim?
Grundsätzlich wird eine REHA erst dann genehmigt, wenn ambulante Therapien ausgeschöpft sind. Das ist formal mit jeder Art von Behandlung möglich, die bei Fehlstellungen fast nie zum Ziel führen. ;) Man muss das eben auch formal feststellen lassen, durch Therapeut und Arzt. Im übrigen gibt es nicht umsonst die Auflistung der Spezialisten, bei denen so etwas am besten geht.
Ich habe die Überschrift Antrag auf "Reha" durchgestrichen und Antrag auf Skoliose-Intensiv-Therapie in Bad Salzungen (ersatzweise Bad Sobernheim) per Kugelschreiber hingeschrieben. Auch im Widerspruch habe ich grundsätzlich nur Skoliose-Intensiv-Therapie geschrieben und das Wort Reha gar nicht benutzt
Das hätte ich in der Überschrift nicht gemacht. Auch hier kommt man formal immer besser voran, wenn man die wichtigen Details in den Antrag schreibt. Auch die Sache mit den "mindestens 20 Wochenstunden reines Schroth" und der "drohenden Invalidät". ;)
Grundsätzlich ist aber ein Widerspruch noch eine gute Waffe, weil man bislang nicht mit einer massenhaften Aktion rechnet. Insofern bin ich ein bischen gespalten darüber, ob man so etwas massenhaft empfehlen sollte. :D
Bei der Begründung zur Ablehnung geht doch die DRV offensichtlich davon aus, dass Möglichkeiten vorhanden sind, welche so nah am Wohnort sind, dass es zumutbar ist, mit ziemlicher Regelmäßigkeit nach Feierabend dorthin zu fahren, ohne abends noch eine halbe Deutschlandreise zu unternehmen. Wenn es sich in deren Bewusstein nur um jeweils 20 Minuten Schroth-Übungen pro Tag handelt, sind ja noch nicht mal diese Möglichkeiten deutschlandweit flächendeckend vorhanden.
Hat denn die DRV definitiv die Schroth KG als ambulante Therapie genannt?
Wie oben schon gesagt, die Ausschöpfung von normaler KG kann ja auch dazu führen, dass dann nur eine stationäre REHA weiterhelfen kann. Und dann ist es eben die spezielle Schroth KG.
Immerhin dient ja eine REHA dazu, dass danach zuhause weiter geübt wird. Das spart auch Kosten bei einem Therapeuten, der nur zur gelegentlichen Kontrolle aufgesucht werden sollte.

Gruß
Klaus
brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hallo Klaus,

natürlich hat die DRV nichts von Schroth KG geschrieben.

Wie selbstverständlich drücken sich Behörden nur allgemein aus, in dem von "Ausschöpfung ambulanter Möglichkeiten" und ähnlicher Begriffe geschrieben wird. Es handelt sich ja offensichtlich um fertige Textbausteine, die für Anschreiben aus Behörden benutzt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand sitzt, der sich mit den Diagnosen auseinander setzt, die auf seinem Schreibtisch landen. Sicherlich haben die Sachbearbeiter auch gar keine Zeit, sich über sowas Gedanken zu machen.

Nach einem Widerspruch kommen höherrangige Sachbearbeiter einer Rechtsbehelfsstelle an die Reihe. Diese haben detaillierteren Sachverstand und stoßen hoffentlich auf meine "Kugelschreiber-Bemerkungen" und kriegen dann hoffentlich mit, dass es einen Unterschied zwischen 0815-KG und Schroth KG gibt. Möglicherweise dauert die Bearbeitung meines Widerspruch nun so lange, weil sich da jemand erst über die Materie schlau macht, bevor er mir antwortet???

Zweifel bleiben bei mir trotzdem noch. Insbesondere, wenn Du schreibst, dass selbst unser Selbsthilfeverein-Bundesverband nicht von Schroth KG überzeugt ist/war.

Wofür haben die denn stattdessen plädiert?

a) Was soll ich in meinem Alter denn nach deren Auffassung machen, wenn durch die Skoliose schon altersbedingte Nachfolgeschäden aufgetreten sind?
b) Was sollen die jungen Leute machen, die sich noch im Wachstum befinden?

Beide Patientengruppen nur Korsett, OP und Tabletten?

Du hast geschrieben:
"Die erwähnten Selbsthilfegruppen waren zumindest bei meinen Gesprächen in 2007/2008 noch viel zu zahm, was Forderungen und auch notwendige Informationen anging."

Genau darauf wollte ich hinaus, als ich vor einigen Tagen schrieb, dass man doch noch anders informieren müsste. Mir ist das alles zu lasch, was bisher an Überzeugungsarbeit geleistet wurde.
Wenn das so langweilig weiter geht, werden wir beide eine Veränderung wohl nicht mehr erleben. Leider sind wir beide keine Mediziner.

Es verwirrt mich schon, dass so wenige Ärzte und Therapeuten von der Schroth KG überzeugt sind - nicht mal, wenn sie sogar wissen, was das ist. Die Schroth KG ist doch nicht erst in diesem Jahrtausend erfunden worden.

Dass auf einer Veranstaltung über Schroth KG, welche in genau so einer Spezialklinik vor Ort durchgeführt wurde, praktische Vorführungen in den diversen Übungsräumen abgehalten werden, hätte ich aber voraus gesetzt. Das war nicht so? Dann hätte man ja auch allgemein gehaltene Vorlesungen in x-beliebigen Hotels abhalten können.....

Ich verdächtige die angeblich fehlenden finanziellen Mittel. Das ist doch in allen Bereichen so - auch im Bildungssystem. Was sich nur schwer finanzieren lässt, wird nicht voran getrieben. Ich hoffe nur, dass das nicht bei lebensbedrohlichen Erkrankungen genauso gehandhabt wird.

Die Ärzte sind heutzutage sehr mit ihren Abrechnungen und sonstigen Tätigkeiten abgelenkt. Wer hat da noch die Muße, sich einen ganzen Tag über Vorträge anzuhören, welche sowieso nur allgemeine Informationen geben, die man sich in jedem Fachbuch selbst erlesen könnte. Es würde darauf ankommen, diese Mediziner davon zu überzeugen, dass hier Informationen erteilt werden, die weiter ins Detail gehen. Außerdem muss auf die hohe Anzahl der betroffenen Patienten verwiesen werden, denn noch gilt eine Skoliose als seltene Erkrankung, was ja überhaupt nicht stimmt, wenn hier im Forum bereits über 5000 Mitglieder angemeldet sind.

Nicht alleine ein Dr. Steffan muss Informationen anbieten. Nein. Wir Patienten müssen uns eine zeitgemäße medizinische Hilfe nach neuesten Erkenntnissen einfordern. Wir Patienten müssten uns über die zu geringe Anzahl von Spezialisten beklagen und die entsprechende Ausbildung an den Universitäten fordern. Es gibt doch genügend Patientendaten in BaSa und BaSo, welche zu aussagekräftigen Statistiken verarbeitet werden können. Ich dachte, der Skoliose-Bundesverband macht das schon die ganzen Jahre so. Etwa nicht?

Das gesteigerte Anliegen muss viel mehr aus den Einladungen hervor gehen, damit es neugierig macht und sich von anderen Einladungen abhebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Ärzte mit Einladungen und Fachliteratur "zugeschüttet" werden. Überall kann man nicht hinfahren. Da müssen sie eben aussortieren.

Ebenso müssen die Kassen mit ihren Mitteln wirtschaftlich umgehen. Somit sortieren auch sie scheinbar lapidare Sachverhalte aus. Ist doch logisch.

Wenn ein Patient bzw. sein Arzt alleine in seinem Widerspruch bestimmte Fakten auflistet, ist das bald wieder vergessen. Falls aber immer mal wieder konkret ganz bestimmte Therapien beantragt werden, könnte es womöglich sogar einem vielbeschäftigten Sachbearbeiter oder dem Medizinischen Dienst auffallen. Wenn man immer wieder nachhakt und widerspricht, genügen bestimmte vorgefertigte Textbausteine für die Antwortschreiben irgendwann nicht mehr aus.

Gruss Brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Klaus »

brande hat geschrieben:natürlich hat die DRV nichts von Schroth KG geschrieben.
Umso besser, dann trifft doch das zu:
Klaus hat geschrieben:Grundsätzlich wird eine REHA erst dann genehmigt, wenn ambulante Therapien ausgeschöpft sind. Das ist formal mit jeder Art von Behandlung möglich, die bei Fehlstellungen fast nie zum Ziel führen. ;) Man muss das eben auch formal feststellen lassen, durch Therapeut und Arzt.
Wie selbstverständlich drücken sich Behörden nur allgemein aus, in dem von "Ausschöpfung ambulanter Möglichkeiten" und ähnlicher Begriffe geschrieben wird. Es handelt sich ja offensichtlich um fertige Textbausteine, die für Anschreiben aus Behörden benutzt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand sitzt, der sich mit den Diagnosen auseinander setzt, die auf seinem Schreibtisch landen. Sicherlich haben die Sachbearbeiter auch gar keine Zeit, sich über sowas Gedanken zu machen.
Richtig, deswegen macht es Sinn diese Struktur zu durchschauen und entsprechend zu reagieren! :)
Das kann man aber wirklich nur über den Multiplikator Forum an jeden Einzelnen herantragen. Und ich sehe hier fast täglich, wie aus Unwissenheit User verunsichert sind, weil die eigene Kompetenz noch nicht optimiert ist oder sogar die Notwendigkeit dazu in Frage gestellt wird.
Möglicherweise dauert die Bearbeitung meines Widerspruch nun so lange, weil sich da jemand erst über die Materie schlau macht, bevor er mir antwortet???
Na ja, man müsste entsprechende Sachbearbeiter fragen. Auf jeden Fall ist ein konkreter Widerspruch eine starke Waffe, mit der bislang nicht so häufig gerechnet wird.
Zweifel bleiben bei mir trotzdem noch. Insbesondere, wenn Du schreibst, dass selbst unser Selbsthilfeverein-Bundesverband nicht von Schroth KG überzeugt ist/war.

Wofür haben die denn stattdessen plädiert?
Also ich habe hier nur über die ehemalige Vorsitzende gesprochen und ein Beiratsmitglied gemeint, von dem ich die aktuelle Situation nicht kenne, weil es da aktuell keine Erfahrungsberichte gibt. Das spiegelt auf keinen Fall den Verband wieder, wahrscheinlich und auch hoffentlich die aktuelle Situation sowieso nicht. Es sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass die aktiven Skoliose/Hyperkyphose Patienten bislang noch nicht so einig waren, wie es nach meiner Meinung sein sollte.
Einige von uns haben ja im Frühjahr 2011 in Bad Sobernheim miterlebt, wie seltsam man von offizieller Seite des Verbandes auf unseren INFO Stand dort reagiert hat.
Genau darauf wollte ich hinaus, als ich vor einigen Tagen schrieb, dass man doch noch anders informieren müsste. Mir ist das alles zu lasch, was bisher an Überzeugungsarbeit geleistet wurde.
Wenn das so langweilig weiter geht, werden wir beide eine Veränderung wohl nicht mehr erleben. Leider sind wir beide keine Mediziner.
Ich kann mich nur wiederholen, das Forum ist ein guter Multiplikator, jeder Einzelne kann mehr tun, indem er aus eigener Kompetenz heraus mithilft, die entsprechenden Informationen hier mit eigenen Worten weiterzugeben. Das ist oft sehr mühselig, weil es auch auf die Art und Weise ankommt. Ich bin da eher für den pragmatischen und penetranten :) Weg, wenn ich auch nur andeutungsweise merke, dass die User auf dem gleichen falschen Weg sind, wie ich es früher war.

Mir ist klar, dass das nicht immer gut ankommt, schon gar nicht von einem Oldie-Mann :) , wo es hier in erster Linie um Frauen geht. Ich kann Dich also nur auffordern, hier mitzuwirken und gerade auf die Newbies einzuwirken den optimalen Weg konsequent anzugehen. So etwas wirkt sich auch auf jede einzelne Umgebung aus. Das ist mehr als eine Demo oder Petition.
Es verwirrt mich schon, dass so wenige Ärzte und Therapeuten von der Schroth KG überzeugt sind - nicht mal, wenn sie sogar wissen, was das ist. Die Schroth KG ist doch nicht erst in diesem Jahrtausend erfunden worden.
Umso mehr sollte man aus eigener Überzeugung fordern. Das Prinzip Schroth ist eigentlich in erster Linie die stationäre Schroth REHA und die gelegentliche Kontrolle danach. Das sollte sich mit einfachen KG Verordnungen überall händeln lassen. Auch hier sehe ich immer wieder neue User, die einfach nur das mitmachen, was vor Ort vom Arzt angeboten wird und im Hinterkopf noch als "Gott in weiß" abgespeichert ist.
Dass auf einer Veranstaltung über Schroth KG, welche in genau so einer Spezialklinik vor Ort durchgeführt wurde, praktische Vorführungen in den diversen Übungsräumen abgehalten werden, hätte ich aber voraus gesetzt. Das war nicht so? Dann hätte man ja auch allgemein gehaltene Vorlesungen in x-beliebigen Hotels abhalten können.....
Es war so, theoretische Vorträge in einer Schroth Klinik. In einer Pause habe ich dann auf meine Frage hin die Begründung gehört, die natürlich auch etwas mit finanziellen Mitteln zu tun hat. Und man muss fairerweise auch sagen, dass so ein 1-Tages-Symposium nur eine begrenzte Zeit hat, die mit den verschiedensten Themen gefüllt werden muss. Dazu gehörte auch die operative Seite, die man auch in so einer Klinik nicht ausblenden kann.
Ich verdächtige die angeblich fehlenden finanziellen Mittel.
Was die Schroth Kliniken angeht, haben die das Geld für die eigentliche REHA. Das ist sicherlich ein Dilemma, weil leider viel mehr dazu gehört, was zuhause nicht abgedeckt wird. Nach meiner Ansicht ist Dr. Steffan genau damit gescheitert, es allen recht zu machen und die große Lücke in der Skoliose/Hyperkyphose Behandlung (Forschung und Versuche) weitgehend schliessen zu wollen.
Das Ergebnis waren z. Bsp. juristische Auseindersetzungen bei der Beurteilung von Korsetten unterschiedlicher Hersteller oder teils unsägliche Diskussionen bis heftige Angriffe hier im Forum, was ja ein offenes ist.
Logisch, dass bei so einer Situation die Kommunikationsmöglichkeiten mit Ärzten sehr beschränkt sind.
Außerdem muss auf die hohe Anzahl der betroffenen Patienten verwiesen werden, denn noch gilt eine Skoliose als seltene Erkrankung, was ja überhaupt nicht stimmt, wenn hier im Forum bereits über 5000 Mitglieder angemeldet sind.
Na ja, wenn man ehrlich ist, würden 5000 Patienten eher zu den seltenen Krankheiten gehören. :)
Aber es ist tatsächlich so, dass man sich schon fragt, wo denn die ganzen Patienten in den Kliniken herkommen. Bei meiner REHA waren nur ganz wenige, die das Forum kannten. Und keiner, der aktiv war.
Nicht alleine ein Dr. Steffan muss Informationen anbieten. Nein. Wir Patienten müssen uns eine zeitgemäße medizinische Hilfe nach neuesten Erkenntnissen einfordern. Wir Patienten müssten uns über die zu geringe Anzahl von Spezialisten beklagen und die entsprechende Ausbildung an den Universitäten fordern. Es gibt doch genügend Patientendaten in BaSa und BaSo, welche zu aussagekräftigen Statistiken verarbeitet werden können. Ich dachte, der Skoliose-Bundesverband macht das schon die ganzen Jahre so. Etwa nicht?
Es ist u.a.eine Aufgabe dieses Forums, eine optimale Betreuung von Leuten anzubieten (Erfahrungen), die hierher gefunden haben. Auch wenn es ein offenes Forum ist, was aber sehr aktiv und zielgerichtet agiert, weil es relativ viele kompetente User gibt.

Das ist bereits eine Aufgabe, die eigentlich Ärzte übernehmen sollten, aber es oft schon aus fehlenden finanziellen Möglichkeiten zeitlich nicht können. Und ich beschränke mich auf diese Forumsarbeit, weil das sonst auch meine zeitlichen Möglichkeiten übersteigen würde.
Was den Bundesverband angeht, wiederhole ich nochmal, dass ich da nur die zwei Punkte erwähnt habe, die mich bislang zweifeln ließen. Mehr sollte das nicht sein!
Wenn ein Patient bzw. sein Arzt alleine in seinem Widerspruch bestimmte Fakten auflistet, ist das bald wieder vergessen. Falls aber immer mal wieder konkret ganz bestimmte Therapien beantragt werden, könnte es womöglich sogar einem vielbeschäftigten Sachbearbeiter oder dem Medizinischen Dienst auffallen. Wenn man immer wieder nachhakt und widerspricht, genügen bestimmte vorgefertigte Textbausteine für die Antwortschreiben irgendwann nicht mehr aus.
Wie schon gesagt, ich glaube ein effektiver Widerspruch sollte ein individueller und nicht massenhafter Widerspruch sein, solange bis die optimale Skoliose/Hyperkyphose Therapie für alle auch finanziell eindeutig abgesichert ist.
Bis dahin neige ich dazu, die "elitäre Stellung", die man durch diese Forum bekommt, voll auszunutzen. :)

5000 User täglich sind ja durchaus immer wieder Neue, sodass man schon einen großen Teil abdeckt.
Nur diese neuen User muss man davon überzeugen, dass sie viel mehr erreichen können, wenn sie denn nur wollen.

Gruß
Klaus

PS
Das hätte jetzt durchaus das Wort zum Sonntag werden können. Aber solange wollte ich nicht warten. :D
Stini
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Stini »

Hallo Brande,
du wolltest ja wissen, ob Kuren auch für "mittelalte Semester" noch genehmigt werden...Ich bin Mitte 40 und habe meine Reha ohne Probleme genehmigt bekommen.
LG
brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hallo Stini,

ich gratuliere Dir zum Bewilligungsbescheid.

Wo fährst Du hin? Nach Bad Salzungen oder nach Bad Sobernheim?

Ist es Deine 1. Reha oder warst Du schon mehrmals zu einer Schroth-Intensiv-Therapie in der Rehaklinik? Stellst Du eventuell sogar alle 2 oder 4 Jahre in einem bestimmten Rythmus einen Antrag auf Schroth-Reha?

Mir wurde nach der 1. Reha in BaSa gesagt, ich müsste aus medizinischer Sicht wegen der anhaltenden Progredienz möglichst alle 2 Jahre kommen. Deswegen interessiert mich, ob überhaupt jemand so einen Rythmus einhält oder wenigstens einen Rythmus von 4 oder 6 Jahren. Macht die Deutsche Rentenversicherung da überhaupt mit?

Gruß Brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Stini »

Hallo Brande,
Danke schön...es ist meine erste und ich werde wohl nach Bad Sobernheim gehen, da diese Klinik auf der Vorschlagsliste der DAK steht. Die KK übernimmt bei mir die Kosten und nicht die DRV ...
lg
brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hallo,

nun ist der Widerspruchsbescheid von der Deutschen Rentenversicherung Bund eingetroffen. Die Begründung für die Ablehnung war - wie erwartet - meine teilweise Erwerbsminderung.

Zitat:
"Bei der Art und Schwere Ihrer gesundheitlichen Einschränkungen ... ist leider nicht mehr zu erwarten, dass durch die beantragte Leistung zur medizinischen Reha Ihre Erwerbsfähigkeit wesentlich gebessert oder wiederhergestellt oder deren wesentliche Verschlechterung abgewendet werden kann."

Somit geht es bei einer Reha nicht um eine OP-Vermeidung oder Verlangsamung der weiterhin vorhandenen allmählichen Krümmungszunahme sondern ausschließlich darum, ob man bald wieder arbeiten und Beiträge zahlen kann.

Ich habe die Diskriminierung erwerbsgeminderter Bürger nun schwarz auf weiß in einem Bescheid über einen Verwaltungsakt von einer großen staatlichen Behörde.

Etwas anderes scheint die Begründung auszusagen:
Ich kann sowieso nicht mehr arbeiten und meine befristete "volle" Erwerbsminderungsrente (wegen dem verschlossenen Arbeitsmarkt) trotz nur "teilweiser" Erwerbsminderung wird bestimmt demnächst problemlos in dieser Form weiter bewilligt. "Voll" ist auch nicht viel mehr Geld als nur "teilweise", aber so werde ich meinem selbständigen Nebenjob weiter nachgehen können und bin trotzdem weiter krankenversichert.

Es ist zwar ein Widerspruch:
Ich bekomme die Reha nicht, weil ich nicht mehr erwerbsfähig sein werde und gehe arbeiten, weil nur eine teilweise Erwerbsminderung anerkannt wurde. Die Entscheidungen von Behörden verstehe wer will.....

Gruß Brande
Zuletzt geändert von brande am Fr, 15.02.2013 - 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Silas »

Hallo Brande,

oh je, Du Arme.

Es ist für mich immer wieder nur schwer zu verstehen, wie und mit welcher Begründung Behörden so handeln.

Bist Du im VdK oder einem ähnlichen Behindertenverband Mitglied?
Vielleicht könnten die dich gut beraten, wie Du damit umgehen sollst und welche weiterführenden Schritte möglich wären.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du doch noch so halbwegs das Bezweckte durchsetzen kannst und v.a. dass Du dafür die nötige Kraft hast.

Viele Grüße,
Silas
"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert. Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
(Stephen Hawking)
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Thomas
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Thomas »

Hallo Brande,

wenn man auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung nach Rehabilitation sucht, findet man folgendes:
Rehabilitation

Chance auf einen erfolgreichen Neustart

Jährlich erfahren etwa eine Million Menschen, dass ihr Körper nicht mehr den Belastungen am Arbeitsplatz gewachsen ist oder dass die gesundheitlichen Probleme eine berufliche Neuorientierung erforderlich machen. Dank einer Rehabilitationsleistung steigen Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Neustart erheblich. Das Ziel jeder Rehabilitation lautet: Versicherte mit akuten oder chronischen Erkrankungen sollen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren oder in einen anderen Beruf einsteigen können. Eine Rehabilitation der Rentenversicherung kann sich im Einzelfall von einer medizinischen Leistung über die Umschulung bis hin zur Wiedereingliederung in das Erwerbsleben erstrecken.

Hierzu hält die Deutsche Rentenversicherung unter anderem ein flächendeckendes Angebot von Rehabilitationsplätzen in Vertragseinrichtungen und in eigenen Reha-Zentren bereit. Durch diese Rehabilitationsstrukturen ist es möglich, den – vielfach chronisch kranken – Versicherten passgenaue und individuelle Rehabilitationsleistungen anzubieten.

Eine erfolgreiche Rehabilitation ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Der Versicherte kann seine gesundheitlichen Probleme bewältigen und weiterhin einem Beruf nachgehen; der Arbeitgeber kann weiterhin die Erfahrung und Arbeitskraft seines Mitarbeiters nutzen; die Rentenversicherung erspart sich die Rentenzahlung und behält einen Beitragszahler.

Quelle: http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html
Wennn man das liest, wird einem schnell klar, warum Dein Antrag abgewiesen wurde. Es geht der DRV in allererster Linie um die berufliche Rehabilitation, also der Wiederherstellung der Arbeitskraft, und weniger um die medizinische Rehabilitation. Und eine Wiederherstellung der Arbeitskraft ist aus Sicht der DRV bei Dir nicht mehr möglich.

Trotzdem ist im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation eine Reha-Maßnahme möglich, auch wenn Du nicht mehr im Arbeitsleben stehst. Dann ist allerdings in der Regel nicht die DRV sondern die Krankenkasse zuständig:

Die Gesetzliche Krankenversicherung finanziert Rehabilitationsleistungen, um Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, auszugleichen oder ihre Verschlimmerung zu verhüten (§ 11 Abs. 2 SGB V). Hier gilt das Schlagwort: "Reha vor Pflege". (Quelle: Wikipedia)

Es könnte also Sinn machen, nochmals einen Reha-Antrag zu stellen, dieses mal allerdings bei der KK und nicht bei der DRV.

Gruß Thomas
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Alter Nickname: Schildkröterich

aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Schildkröterich hat geschrieben:Es könnte also Sinn machen, nochmals einen Reha-Antrag zu stellen, dieses mal allerdings bei der KK und nicht bei der DRV.

Gruß Thomas
Ich dachte immer, dass die Kostenträger mit den einzelnen Kliniken Verträge haben müssen. Mir geht es ja nicht um eine 0815-Reha, sondern um eine Skoliose-Intensiv-Therapie.
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Thomas »

brande hat geschrieben: Ich dachte immer, dass die Kostenträger mit den einzelnen Kliniken Verträge haben müssen. Mir geht es ja nicht um eine 0815-Reha, sondern um eine Skoliose-Intensiv-Therapie.
Die Krankenkassen haben auch Verträge mit den Rehakliniken in Bad Sobernheim und Bad Salzungen. Nicht nur die DRV.

Gruß Thomas
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Agrimon »

Hallo brande,

ich habe auch vor, noch dieses Jahr wieder auf Reha zu fahren. Bei mir stellt sich das gleiche Problem wie bei dir. Ich muss meine Reha auch bei der KK stellen, da ich auch die volle EM Rente bekomme und nebenbei noch in einer Werkstatt arbeite. Zuletzt hat meine RV die Reha auch abgelehnt, aber da hatte ich die 4 Jahre nicht erreicht. Jetzt sind es schon 5 Jahre, wo ich zuletzt auf Reha war. Ich hoffe, meine KK genehmigt die Reha wieder.

Gruß Agrimon
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hallo,
wenn es wirklich so ist, dass für EM-Rentner nicht die DRV sondern die Krankenkasse zuständig ist, habe ich ja fast 2 Jahre vertrödelt. Dann wäre es ziemlich gemein von der DRV, dass sie mir den Antrag nicht gleich im Juni 2011 - mit einem netten Hinweis auf die Zuständigkeit der Krankenkasse -
wieder zurück geschickt haben.

Gruß Brande
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von brande »

Hier steht aber, dass für Bezieher von Erwerbsminderungsrenten die Deutsche Rentenversicherung zuständig ist:

http://www.reha-patient.de/content_antr ... raeger.php

Nun bin ich mal gespannt, wie der Reha-Antrag von @Agrimon oder anderen EM-Rentnern
bei deren Krankenkasse entschieden wird.
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Janluna »

Ich bin auch EM-Rentnerin, allerdings bisher immer befristet ... bisher habe ich noch keine Probleme mit der Genehmigung einer Reha in Basa gehabt, war schon zweimal da ... außerdem lagen da nur drei Jahre zwischen ... die Krankenkasse war für die Reha zuständig, als die EM-Rente durch war ... normalerweise werden die Zuständigkeiten intern geregelt, d. h., wenn der Antrag fälschlicherweise bei der Rentenversicherung landet, wird er von dort zur Krankenkasse weitergeleitet und umgekehrt.
Viele Grüße
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Re: Reha-Antrag von Juni 2011

Beitrag von Thomas »

brande hat geschrieben:Hier steht aber, dass für Bezieher von Erwerbsminderungsrenten die Deutsche Rentenversicherung zuständig ist:

http://www.reha-patient.de/content_antr ... raeger.php
So wie ich das verstehe ist sie das nur, wenn Personen, die Erwerbsminderungsrente beziehen, durch die Reha die Chance haben, danach wieder am Berufsleben teilzuhaben. Das ist bei Dir ja nicht der Fall. Daher ist bei Dir aus meiner Sicht die Krankenkasse zuständig.

Gruß Thomas
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