Grille hat geschrieben:Die letzte Schroth Reha (in Sobernheim) vor vielen Jahren war damals ganz toll für mich, sie hat dazu geführt, dass ich endlich verstanden hab, was überhaupt los ist mit meinem Rücken und wie ich mich korrigieren kann......
Außerdem habe ich die Befürchtung, dass mir den ganzen Tag schrothen mittlerweile zu eindimensional ist -weil ich denke, dass zu einer Skoliosebehandlung mehr gehört als die richtige Korrektur, z.B.auch Muskelentspannung und Muskelaufbau. Und Beweglichkeit.
Also es geht doch bei einer Schroth REHA auch um Muskelaufbau, der aber eher als Muskelumbau zu sehen ist. Wie soll sonst eine Korrektur stattfinden?
Da ich die Situation in Bad Sobernheim, vermutlich bei Dir 2012, nicht kenne, kann ich zur Muskelentspannung und zur Beweglichkeit nur meine Erfahrungen aus meiner REHA 2005 in Bad Salzungen beitragen.
Da gab z.Bsp. den Hydrojet, der für eine Entspannung, fast Wellness-mäßig, sorgte. Und auch die Atemmassagen haben dazu beigetragen.
Ferner gab es jede Menge zusätzlicher Übungen bis hin zu richtiger Fußstellung, was aber aus Zeitgründen sehr kurz ausfiel. Alles schon nach der Devise, dass die reine Stabilsation (wie Schroth das eigentlich vorsieht), schon mit Mobilisations-Komponenten verbunden werden sollte und damit auch den ganzheitlichen Ansatz verfolgt hat.
Gerade seit ich Yoga praktiziere hat sich mein Körperfühl nochmal sehr viel mehr verbessert und ich habe weniger Schmerzen.
Damals wurde auch Yoga als Abendveranstaltung in der Freizeit angeboten.
Und es wurde auch Gerätetraining als zusätzliche Maßnahme angeboten, was in Bad Sobernheim erst seit kurzem der Fall ist.
Awa hat geschrieben:So wie ich das sehe, geht es um Korrektur der Haltung und den Aufbau/Umbau des eigenen Muskelkorsetts. Dehnung und Training der Beweglichkeit wird wohl vermieden oder als schädlich betrachtet.
Also Dehnung steht an erster Stelle. Was die Beweglichkeit angeht, ergänze ich noch, dass bei meiner REHA in Bad Salzungen auf Wunsch eines Mitpatienten sogar einmal eine Tanzstunde unter Beobachtung durchgeführt wurde.

Von Nordic Walking um den See ganz abgesehen.
Bei symmetrisch ausgeübten Sportarten ist man sich unschlüssig, wenn ich das richtig interpretiert habe.
Eine Sportart ist keine Therapie, nur eine zusätzliche Möglichkeit grundsätzlich die Lebensqualität zu erhalten bzw. zu erhöhen.
Wer bei Skoliose symmetrische Sportarten ausführt, macht nach meiner Anicht sicherlich weniger Fehler, als mit asymmetrischen Sportarten, die in die falsche Richtung gehen können.
Ob eine Sportart kontraproduktiv sein könnte, lernt man in einer REHA aufgrund des individuell richtigen Körpergefühls.
Vor wenigen Wochen habe ich außerdem begonnen, Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht zu machen, weil mein Fitnesszustand einfach unterirdisch war.
Gerade da brauchst Du ebenfalls das richtige Körpergefühl nach einer REHA. In einem Fitness Studio gibt es nach meiner langjährigen Erfahrung mehr Motivation, dieses auch längerfristig durchzuführen und speziell durch die gerätegeführten Übungen weniger Fehler zu machen.
Hier solltest Du nicht asymmetrisch trainieren wollen, sofern es verschiedene Gewichteinstellungen für die beiden Seiten geben sollte.
Solange es um Übungen in Rückenlage oder im Sitzen mit Rücken- oder Bauchstütze geht, sind Fehler weniger wahrscheinlicher, als in Übungsausführungen mit Bewegung des Oberkörpers. Hier profitieren die symmetrischen Fehlstellungen, wie Hyperkyphose.
Also das ganzheitliche komplexe Konzept bei einer Schroth REHA ist nach meiner Ansicht in erster Linie vom Faktor Kosten und entsprechender Zeit (
Vorgaben der Kostenträger) bestimmt, die bei diesem Thema nicht ausreichen kann. Selbst meine Fußstellungsübung hätte wie die eigentlichen Schroth Übungen mehrfach wiederholt werden müssen, um nicht wieder schnell vergessen zu werden.
Hier können evtl. weiterführende Therapien hilfreich sein, wie z. Bsp. der ganzheitliche Ansatz mit der Privatleistung Rolfing, der aber nicht die Diagnose Skoliose oder Hyperkyphose kennt. Ein Musterbeispiel und gleichzeitig aber eine ganz große Ausnahme ist der Fall von Kyphoboy, der nach seinen Angaben bei einer festgestellten Hyperkyphose von 83 Grad zunächst mit Korsett und Schroth und dann schließlich mit Rolfing 34 Grad als komplette Korrektur dauerhaft erreicht hatte.
Insofern ist die Komponente Schroth REHA schon eine gute Ausgangsbasis.
Gruß
Klaus