Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Marie_La
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Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Hallo zusammen,

ich möchte hier heute kurz meine Skoliose-Geschichte erzählen. 2004 wurde meine Skoliose im Rahmen einer Jugenduntersuchung festgestellt (ich war fast 14). Damals waren es 36°thorakal und im lumbalen Gegenschwung 18°. Es folgte ein Jahr Physiotherapie nach Schroth und nach einem Jahr die Versorgung mit einem Chêneau-Korsett, weil die Skoliose auf knapp über 40° thorakal zugenommen hatte. Also trug ich das Korsett 23 Stunden am Tag, war einmal die Woche bei der Schroth-Physiotherapie und machte zu Hause jeden Tag meine Übungen. Das half einige Zeit, die Zunahme der Krümmung zu verlangsamen. Schmerztechnisch hatte ich Glück, ich war so gut wie schmerzfrei die meiste Zeit.
Das Korsett trug ich bis zum ca. 20 Lebensjahr, zwischen 18 und 20 nur noch nachts. Es fiel mir schwer, es ganz abzulegen. Meine Skoliose hatte sich nicht verbessert, die Zunahme war lediglich etwas verlangsamt.

In meinen 20ern habe ich mäßig ausdauernd Sport in einem gesundheitsorientierten Fitnessstudio und Physiotherapie gemacht, aber mich auch insgesamt 2-3 Jahre nicht sonderlich viel mit meiner Skoliose auseinandergesetzt. Mit ca. 28 habe ich dann wieder begonnen, mich mehr darum zu kümmern, habe eine Dauerverordnung für die Physiotherapie beantragt und bekommen und mich eingehend mit der Skoliose beschäftigt. Eine OP wollte ich auf keinen Fall, obwohl mich meine Skoliose optisch immer mehr gestört hat.
Während der Pandemie habe ich dann durch das Online-Training einer von Skoliose betroffenen Trainerin angefangen, mich mehr mit Anatomie und skoliosegerechtem Training auseinanderzusetzen. Ich war 5 Tage die Woche sportlich aktiv und regelmäßig Bouldern. Mein Körper wurde fit und stark, aber der ästhetische Aspekt meiner Skoliose hat mich nach wie vor gestört. Meine Orthopädin empfahl mir schließlich, mich doch nochmal intensiver mit der OP-Thematik zu beschäftigen, damit ich später nicht bereue, die OP gar nicht in Erwägung gezogen zu haben. Zu dem Zeitpunkt war ich ca. 31. Also fing ich an, hier im Forum zu stöbern, intensiv Studien zu lesen, Pro und Contra abzuwägen, mich zu Langzeitfolgen ohne und mit OP zu belesen etc. Letztlich habe ich mir 3 Kliniken (Wiesbaden, Augsburg, Berlin) angeschaut und mit drei Chirurgen gesprochen. Zu dem Zeitpunkt war meine Skoliose bei 53° thorakal und 38° lumbal. Alle drei haben mir eine OP-Empfehlung ausgesprochen. Ich entschied mich für Augsburg. Ausschlaggebend für die Entscheidung war der Blick in die Zukunft: Meine Skoliose hatte in den letzten Jahren um 7° thorakal zugenommen - das würde mit Anfang 60 eine Skoliose von ca. 75° oder mehr bedeuten.

Die OP fand Ende September 2023 statt. Versteift wurden die Wirbel Th4-Th12 und die Korrektur war auf 16°thorakal möglich. Die lumbale Gegenkrümmung nahm auf 19° ab. Zusätzlich konnte die Rotation der Wirbelsäule sehr gut korrigiert werden. Außerdem wurde mein sagittales Profil korrigiert, sodass mein durch das Korsett verursachte Flachrücken jetzt Geschichte ist. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlt sich mein Oberkörper einigermaßen symmetrisch an. Ich habe einen Schultergeradstand und mein Kopf neigt nicht mehr zur rechten Seite. Ich schaue in den Spiegel und mir gefällt, was ich sehe.

Die OP an sich habe ich gut verkraftet. Ich hatte leider Probleme mit den Schmerzmitteln, sodass die Schmerzlinderung nach dem Entfernen der Schmerzpumpe etwas schwierig war. Im Krankenhaus war mir von den Schmerzmitteln häufig schwindelig und übel, sodass mir das Aufstehen schwer fiel. Dennoch konnte ich nach 2 Tagen erste Schritte mit der Gehhilfe gehen und wenig später auch im Flur ohne Gehhilfe.

Mittlerweile bin ich bei 2 Monaten post OP und ich fühle mich sehr wohl. Einige Nerven sind bereits geheilt, einige noch etwas taub - vor allem um die Narbe herum. Die Neuausrichtung der Muskulatur hat am Anfang manchmal unangenehm gezogen, aber es war alles gut machbar. Ich bin sehr froh, mich für die OP entschieden zu haben. Ich kann schon seit ca. 4 Wochen ohne Probleme länger am Stück sitzen. Vor kurzem saß ich 6 Stunden im Zug, das war kein Problem. Ein toller Nebeneffekt der OP ist die Beseitigung meines Zwerchfellhochstands, wodurch es mir wieder möglich ist, tief in den Bauch einzuatmen.

Wenn jemand Fragen hat: Mein Postfach ist jederzeit offen. Oder auch gern hier direkt unter meinem Beitrag. :)
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Thomas
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Thomas »

Hallo Marie,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Wird sicher eine ganze Reihe von Leuten interessieren, obwohl das Forum ja eher einen konservativen Schwerpunkt hat.

Ich drück Dir die Daumen, dass Deine vollständige Genesung weiterhin so positiv verläuft. Halt uns auf dem Laufenden!

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
Marie_La
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Hallo Thomas,

danke für deine Wünsche! Ich halte euch gern auf dem Laufenden.

Der konservative Schwerpunkt ist mir bewusst und ich bin den Weg selbst lange gegangen. Mir haben vor der OP ein paar mehr (positive) Erfahrungsberichte von Skolis gefehlt, die sich irgendwann doch für die OP entschieden haben. Vielleicht kann mein Bericht ja ein paar ermutigen, das Thema OP nochmal in einem anderen Licht zu betrachten. :)

LG Marie
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Lady S »

Bei Dir musste "nur" die Brustwirbelsäule versteift werden; das ist super und führt zu wesentlich geringeren Einschränkungen als eine Versteifung, die bis in die LWS geht.
Vermutlich sind auch die Langzeitfolgen nicht so gravierend, da noch so einige Bandscheiben funktionsfähig sind.
Wahrscheinlich wirst Du in einiger Zeit wieder Bouldern können und dürfen?
Bitte berichte weiter!
Marie_La
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Das stimmt, ich hatte "Glück", dass nur die BWS versteift werden musste und meine LWS noch so beweglich war (auch dank meiner grundsätzlichen körperlichen Aktivität und der intensiven Vorbereitungszeit auf die OP). Bis zur OP war jedoch der Plan, bis L1 zu versteifen. Erst als ich aufgewacht bin, erfuhr ich von der Anpassung auf Th12.

Wenn die LWS von einer Skoliose betroffen ist, ist ja bereits eine Einschränkung vorhanden. Die Versteifung der LWS mag dann zu mehr Einschränkungen im Bewegungsradius führen, aber sie schränkt nichts ein, was nicht schon vorher in gewisser Hinsicht eingeschränkt/nicht mehr "normal" beweglich war.

Vor dem Bouldern habe ich post OP viel Respekt, weil ich Angst vor dem Fallen habe. Vielleicht wechsle ich dann zum Toprope-Klettern, weil ein Fall ins Seil nicht so belastend sein soll wie ein Fall auf den Boden wie beim Bouldern. Das werde ich aber mit der Zeit herausfinden.
Ich halte euch gern auf dem Laufenden!
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Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Raven »

Hallo Marie,

herzlich willkommen hier :) Ich freue mich sehr dass die OP gut verlaufen ist.
Bin übrigens auch operiert; meine OP ist mittlerweile satte 26 Jahre her und es ist noch alles so gut wie nach Ende der Genesungszeit.
Marie_La hat geschrieben: Di, 28.11.2023 - 13:15 Wenn die LWS von einer Skoliose betroffen ist, ist ja bereits eine Einschränkung vorhanden. Die Versteifung der LWS mag dann zu mehr Einschränkungen im Bewegungsradius führen, aber sie schränkt nichts ein, was nicht schon vorher in gewisser Hinsicht eingeschränkt/nicht mehr "normal" beweglich war.
Bei mir wurde (mit 13 Jahren) eine Versteifung Th3-L5 vorgenommen. Hierzu kann ich sagen: Die Versteifung der LWS hat deutlich vieles eingeschränkt das im Alltag vorher ging. Es mag zwar "klinisch" eine nicht mehr normale Beweglichkeit vorgelegen haben; zuvor konnte ich mich aber ohne Korsett im Alltag "wie Gleichaltrige" bewegen, danach nicht mehr.
Beispiele:
Niedrig sitzen. Zuvor konnte ich mich (ohne Korsett) einfach auf den Fußboden setzen und dort zumindest so lange bleiben wie man das normalerweise macht wenn man z.B. ein Brettspiel am Boden liegen hat, im Park im Rasen hockt, irgendwo wartet, mit einem Haustier am Boden spielt. Es war auch leicht eine bequeme Haltung zu finden. Zelten o.ä. war auch kein Problem; habe noch Fotos von 2 Monaten vor OP, beste Freundin hatte Geburtstag, wir hocken im Kindercampingzelt in einer Runde auf dem Boden und spielen "Uno". Nach OP, dauerhaft: Ich komme mit Mühe auf den Boden runter, kann nur für wenige Sekunden am Boden sitzen bleiben und die Körperhaltung dabei sieht "fies" aus. Würde definitiv nicht mehr obiges machen. Auch andere Sitzmöglichkeiten bei denen die Knie höher als das Gesäß sind, z.B. auf einer Couch, waren früher bequem (ohne Korsett). Heutzutage wird das nach wenigen Sekunden arg schmerzhaft.
Schuhe binden. Zuvor konnte ich mir Schuhe (ohne Korsett) normal binden wie das Teenager üblicherweise machen. Ab OP: Zum Schuhe binden hinsetzen, Fuß mit der Hand raufziehen, Schuh binden; zur größten Not (unterwegs) irgendwie in Hocke den Schuh binden aber dann ist er relativ lose weil ich die Beine enorm verdrehen muss um dranzukommen.
Körperdrehung, Rücken rund machen: Bei einem Auto mit nur vorne Türen auf die Rücksitz gelangen, vom Beifahrersitz nach hinten greifen, beim Sitzen im Bus oder Auto "den Kopf einziehen" um mich nach vorne zu beugen und etwas aufzuheben... ging alles (ohne Korsett). Seit OP ist mein Oberkörper steif, wie im Korsett.
Allgemein "altersgemäße Sachen mitmachen": Vor OP konnte ich (sofern ich das Korsett ausgezogen habe) einfach querbeet alles mögliche mitmachen, da musste man auf nichts achten. (Disclaimer: Natürlich war es sinnvoll das Korsett möglichst lange zu tragen und dafür auch auf Aktivitäten zu verzichten. Aber grundsätzlich: Korsett runter = normal aktiver Teenager). Dass altersgemäße Dinge nicht einfach gehen und ich auf vieles achten muss kenne ich ab OP (wäre aber bei Weitertragen eines Korsetts auch so gewesen).)
Das, "obwohl" die OP sehr gut verlief. Es ist einfach die typische Auswirkung einer Versteifung bis L5.

Falls obiges negativ klingen mag: Ist nicht so gemeint, ist faktensammeln, nicht jammern ;)
Allgemein geht es mir sehr gut (psychisch, mich belastet die OP und das Ergebnis definitiv nicht; körperlich, ich habe keine Schmerzen, keine skoliosebezogenene Arzttermine mehr, keine Krankschreibungen), bereue die OP nicht, finde dass sie mir viel Lebensqualität geschenkt hat und ich mache viel (wennauch sicherlich nicht Bouldern ;) ). Obiges finde ich auch nicht weiter schlimm. Es ist aber nunmal so und schon deutlich im Unterschied zu vor der OP, selbst wenn die Beweglichkeit damals ein bisschen reduziert gegenüber dem Optimalzustand gewesen sein dürfte. Ob man meinetwegen aufgrund der LWS-Skoliose die LWS ein bisschen weniger kippen kann, oder beim "mit den Fingern bis zum Boden"-Test ein paar Millimeter weniger runterkommt als der Durchschnitts-Gleichaltrige fällt im Alltag nicht auf; wenn man sich nicht sinnvoll auf den Boden runtersetzen kann fällt das auf.
Allgemein kann ich mich seit OP ziemlich vergleichbar zu in einem (langen) Korsett bewegen. Bloß die Schultern und Hüfte sind etwas beweglicher als sie es in einem Korsett waren.
Vor dem Bouldern habe ich post OP viel Respekt, weil ich Angst vor dem Fallen habe. Vielleicht wechsle ich dann zum Toprope-Klettern, weil ein Fall ins Seil nicht so belastend sein soll wie ein Fall auf den Boden wie beim Bouldern. Das werde ich aber mit der Zeit herausfinden.
Ich halte euch gern auf dem Laufenden!
Weiterhin alles Gute dir :)

Viele Grüße
Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Lady S »

Danke Raven für die ausführliche Schilderung - die Bemerkung von Marie zur Beweglichkeit der LWS hatte mich etwas verwundert.
Ich bin nicht operiert und vor 10 Jahren hatte ich über 60° in der LWS, seither wurde nicht mehr gemessen, bestimmt ist es jetzt mehr.
Meine Wirbelsäule ist sicherlich nicht "normal beweglich" - beim Sport kann und will ich einige Übungen nicht mitmachen, bei denen die Wirbelsäule verdreht oder stark gebogen wird; z.B. Kobra, Rumpfdrehungen usw.
Trotzdem kann ich völlig problemlos (auch lange) auf dem Boden sitzen, mich in einen Sessel lümmeln oder mich vorbeugen, um etwas vom Boden aufzuheben oder meine Schuhe zu binden.
Ausserdem gehe ich regelmässig zum Bouldern und hoffe, dass das noch lange möglich ist (ich bin 70...).
Ich habe auch kaum Beschwerden, solange ich schweres Heben und Tragen und schwerde körperliche Arbeit vermeide.

Marie, Dir weiterhin gute Genesung und ich drücke die Daumen, dass das Bouldern wieder klappt!
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Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Raven »

Lady S hat geschrieben: Di, 28.11.2023 - 17:29 Trotzdem kann ich völlig problemlos (auch lange) auf dem Boden sitzen, mich in einen Sessel lümmeln oder mich vorbeugen, um etwas vom Boden aufzuheben oder meine Schuhe zu binden.
Kann ich definitiv nicht.
Nur ein Beispiel von heute: Gerät war von einer Steckdose hinterm Schreibtisch abzustecken, man muss dazu unter den Schreibtisch.
Ich bin 1,60 m groß und sehr schlank, da sollte ich eigentlich locker drunter passen. Ging nur mit Mühe und genauer Bewegungsplanung wie ich da jetzt an die Steckdose komme und es war grenzwertig.
Beispiel kürzlich, Flugreise: Wie immer bei Alleinreise buche ich den Gangplatz um im Gang kniend und seitlich greifend meine Laptoptasche wieder unterm Sitz vorzuziehen. Ich kann zwar den Oberkörper nach vorne beugen (aus der Hüfte, und sogar den Oberkörper auf den Oberschenkeln ablegen), aber durch die Versteifung nunmal nicht "verkürzen" durch krumm machen und somit reicht der Sitzabstand nicht zum nach vorne beugen (sonst müsste mein Kopf durch den Vordersitz durch).
Auf dem Boden sitzen verweigere ich direkt mit Angabe des Grundes, und einen Sessel würde ich mir garantiert nicht anschaffen.
All das ging "direkt ab OP" (besser gesagt: sobald ich es nach hinreichend Genesungszeit ausprobieren durfte) nicht mehr. Ich bin mit nun 40 Jahren (und ab OP-Alter, war 13 Jahre) sicherlich viel unbeweglicher als du mit 70, obwohl ich definitiv kein Couchpotatoe bin und auch kein "Bauch im Weg" ist.
Längere Stecken laufen/ wandern (sowas ist für manche "LWS-Patienten" heikel) ist glücklicherweise kein Problem für mich; für mich sind z.B. 20-km-Bergwanderungen eine normale Wochenendaktivität, Wanderurlaube und bin entsprechend auch im Alltag total viel zu Fuß unterwegs. Ohne hohe Tragelasten selbstverständlich (Wanderurlaub also nicht mit riesen Tourenrucksack, sondern nur mit Tagesgepäck und Übernachtung in einer Unterkunft mit ordentlichem Bett :cool: ).

Ich finde es allgemein gut wenn heutzutage häufiger als früher eine LWS-Versteifung vermieden wird :ja:
Bei mir hatte man sogar eine Versteifung bis S1 angedacht, das aber (rückwirkend: glücklicherweise) sein gelassen.
Wenn ich an frühere (OP-)Forentreffen denke waren es immer die nur BWS-versteiften Leute bei denen man sich fragte ob die OP schon stattfand oder erst stattfinden wird, und die L5- oder gar S1-Versteiften die sich sehr vorsichtig und exakt gesetzt haben und recht steif auf einer Sitzbank (Lokal, Biergarten) vorwärts rückten. (Ist so, da nehm' ich mich nicht aus davon.)
Lady S hat geschrieben: Di, 28.11.2023 - 17:29 Ausserdem gehe ich regelmässig zum Bouldern und hoffe, dass das noch lange möglich ist (ich bin 70...).
:top: :top:
Lady S hat geschrieben: Di, 28.11.2023 - 17:29 Ich habe auch kaum Beschwerden, solange ich schweres Heben und Tragen und schwerde körperliche Arbeit vermeide.
Das ist super :) Da geht es mir im Prinzip genauso - bestimmte Körperhaltungen meide ich, manche Möbel sind anders (für mich ist z.B. ein Kniestuhl ohne Lehne ultrabequem statt eines Lümmelsessels). Aber Ausfallzeiten, etwas absagen müssen weil plötzlich krank, Schmerzmitteleinsatz, Arzttermine... habe ich glücklicherweise nicht. Die Versteifung fühlt sich im Prinzip so an als sei das einfach so gewachsen (so wie man etwa seinen Arm zwischen Handgelenk und Ellenbogen nicht abknicken kann) - das dürfte das Optimum sein das man bei gegebener Versteifungsstrecke erreichen kann. Da hoffe ich auch dass das noch lange so bleibt. Bin auch kürzlich erneut ins Ausland umgezogen (in ein südamerikanisches Land) was ich nicht gemacht hätte wenn mir mein Gesundheitszustand heikel vorkäme.

Viele Grüße
Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Hallo Raven, hallo Lady S,

danke für eure Schilderungen und Erfahrungen, das ist ein interessanter Einblick.

Die Wahrnehmung von Einschränkungen durch eine Versteifung ist ja auch eine individuelle Sache. Anders als zu deiner Schilderung, Raven, spürt eine Freundin von mir, die bis L4 versteift ist, zwar schon eine Einschränkung. Sie beschreibt sie aber als nicht sonderlich ausgeprägt. Sie kann sich nur nicht mehr nach hinten beugen.

Ich finde wissenschaftliche Daten hierzu immer ganz spannend. Hier ist eine Metastudie, die ich vor der OP gelesen habe und die im Forum auch schon mal wo geteilt wurde: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8653949/
Zwei für mich wichtige Erkenntnisse (und auf das Thema Einschränkungen nach der Versteifung bezogen) daraus sind:
- Insgesamt scheint der tiefste versteifte Wirbel schon einen größeren Einfluss auf die Beweglichkeit zu haben als die Gesamtzahl der versteiften Wirbel.
- In einer Studie mit 151 Patient*innen und einer Nachbeobachtungzeit von 10 Jahren zeigte sich aber, dass sowohl für die thorakale Gruppe (Versteifung bis L1 oder darüber) als auch für die thorakale/lumbale Gruppe (Versteifung bis L2 oder darunter) eine signifikante Verringerung der koronalen und sagittalen Bewegung festgestellt wurde.

Viele Grüße
Marie
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Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Raven »

Hallo Marie,

M.E. ist das nicht nur eine Wahrnehmungssache (die wäre: wie schätzt man etwas ein und bewertet etwas, z.B. "stört mich wenig"), sondern es existieren auch ganz objektive Unterschiede (z.B. messbar ob jemand es schafft einen Gegenstand zu erreichen, wie stark kann jemand von einer anderen Person, z.B. Physiotherapeut, bewegt werden kann).

Schon ein Wirbel weniger nach unten hin (L4 statt L5) kann hier entscheidend sein. Oder auch wie viele Wirbel nach oben hin versteift sind. Ich kann z.B. bei einer Versteifung ab Th3 kaum den Kopf in den Nacken legen (z.B. unter einem Baum in die Baumkrone schauen) - es geht ein bisschen, es strengt an und ich muss schnell wieder damit aufhören. Mit ein paar Wirbeln weniger nach oben hin versteift ginge das schon besser, weil sich die BWS noch mehr mitbewegen könnte. Leute mit noch höherer Versteifung im Th-Bereich können dann oft schon den Kopf nicht mehr gut drehen*.

Subjektiv ist dann m.E. vielmehr ob es einen stört, z.B. ob Hobbies, Beruf... noch machbar ist. Das ist für mich glücklicherweise kein Problem:
Weder Beruf wechseln müssen noch andere Änderungen (wie z.B. Stunden reduzieren), kein Hobby aufgeben oder einschränken müssen.
(Selbst z.B.: Objektiv größere Einschränkungen, subjektiv stört mich das nicht deutlich weil ich nichts aufgeben musste/ etwas nicht mehr machen könnte das mir wichtig wäre.)
Subjektiv war allerdings die Einschränkung in jüngerem Alter größer da sich viel häufiger Situationen ergaben in denen Beweglichkeit verlangt wurde; z.B. sind Kinder-/Teenager-Geburtstage, Schul-/Gruppenausflüge, Treffen mit Gleichaltrigen mit 13, 14 und auch mit 20, ... 25 schon etwas anderes als mit 40 ;)


*Mir ist eigentlich erst durch die ganze Sache mit der Skoliose, dem Korsett, der OP aufgefallen wie stark Bewegungen zusammenhängen und dass sich kaum alleinig der Körperteil den man für eine Bewegung "verantwortlich macht" alleine bewegt. Ganz interessant fand ich dazu auch Illustrationen und Videos, wie eigentlich die Wirbelsäule beim Laufen mitschwingt, wie sich die Wirbelsäule je nach Art der getragenen Schuhe unterschiedlich steil stellt, und so weiter. Dabei fällt dann auch auf warum manches mühsamer wird wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist.

Viele Grüße
Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Hallo Raven,

ich möchte dir keineswegs deine Erfahrungen absprechen - wenn das so rüberkam, tut es mir leid. Das war nicht meine Absicht. Ich meinte, dass die Einschränkungen auch Wahrnehmungssache sind (und habe das auch so geschrieben), nicht nur. Weil du in deinem vorletzten Post die objektiven Unterschiede angesprochen hattest, habe ich die Studie herausgekramt, die ich in meinem letzten Post erwähnt und verlinkt habe. Es gibt diese objektiven Unterschiede, ja, und ich finde es gut, dass es dazu mittlerweile Forschung gibt.

Wie war die Umstellung für dich, dass du den Kopf kaum mehr in den Nacken legen konntest nach deiner OP? Ich bin ab Th4 versteift und habe gar keine Probleme, was das anbelangt. Ich kann den Kopf nicht weniger als vorher in den Nacken legen.

Den Zusammenhang von Bewegungen finde ich auch immer wieder interessant. Ich bin echt gespannt, wie sich mein Training verändern wird, wenn ich wieder mit Sport beginnen darf.

Viele Grüße
Marie
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Raven »

Hallo Marie,
Marie_La hat geschrieben: Mo, 11.12.2023 - 23:48 Hallo Raven,

ich möchte dir keineswegs deine Erfahrungen absprechen - wenn das so rüberkam, tut es mir leid. Das war nicht meine Absicht.
nein, so habe ich das nicht interpretiert :)
Es ging mir nur darum dass Einschränkungen meist zwei Komponenten haben: Eine objektive (= was kann man z.B. laut medizinischer Tests, kann man eine Bewegung vormachen) und einer genauso wichtigen subjektiven (= was bedeutet es für das eigene Leben).
Hier im Forum gibt es etliche die den Beruf wechseln mussten (z.B. wenn in Berufen in der Pflege oder im Handwerk tätig), oder einem Hobby (Sport oder anderes) hinterhertrauern. Mir selbst geht es im Vergleich dazu sehr, sehr gut weil all das nicht nötig war und sehe daher die Auswirkungen von Einschränkungen auf meinen Alltag als gering an (= Traumberuf uneingeschränkt möglich, alle Hobbies behalten, aktiver Lebensstil mit wandern, bergwandern, reisen, lebe im Ausland, wozu sicherlich auch der objektive Zustand beiträgt, sogar schon ewig keine medizinischen Behandlungen mehr benötigt zu haben) auch wenn sie objektiv für einen Schwerbehindertenausweis ausreichen.
Wie war die Umstellung für dich, dass du den Kopf kaum mehr in den Nacken legen konntest nach deiner OP? Ich bin ab Th4 versteift und habe gar keine Probleme, was das anbelangt. Ich kann den Kopf nicht weniger als vorher in den Nacken legen.
Es geht nunmal nicht und das bleibt so. Wie bei anderem achte ich im Alltag darauf, z.B. ist für mich Ergonomie sehr wichtig, etwa dass ich am Schreibtisch entspannt nach vorne auf den Computermonitor schauen kann, ohne den Kopf anzuheben oder zu senken. (Ich arbeite als Softwareentwickler/Physiker, typischerweise über 10 Stunden am Tag am Schreibtisch, zusätzlich habe ich einige "Computerhobbies" wie Fotobearbeitung, Programmieren, Modellbau (bei letzerem mache ich Entwürfe am PC).) Bei Blick auf eine Projektion (Kino, Vorträge) achte ich darauf eher mittig statt ganz vorne oder ganz hinten zu sitzen damit mein Blick nach vorne geht anstatt dass der Kopf in den Nacken gelegt werden muss.
Ich achte auch bei Möbeln darauf, z.B. einen Garten-/Balkonstuhl mit senkrechter Lehne anstatt einer Sonnenliege, normal am Tisch sitzend lesen anstatt diese halb liegenden Positionen auf einer Couch und so weiter wo man überall die HWS und obere BWS stark abknicken müsste.
Haare waschen beim Duschen und einfach normal stehen bleiben.
Bei Behandlungen in medizinischen Liegen (Zahnarzt, Gynäkologe) weise ich zuvor darauf hin (das die Beweglichkeit nicht normal ist merken Ärzte/ medizinisches Personal meist selbst, können das aber oft nicht zuordnen); dann wird die Liege entsprechend eingestellt.
Insgesamt zählt für mich: Ich muss Dinge ja nicht so machen wie andere, es reicht locker wenn es insgesamt geht. Genauso wie ich nicht auf dem Boden oder auf niedrigen Sofas und Bodenkissen sitzen muss - meistens gibt es Stühle, ansonsten kann ich auch stehen bleiben, in der Natur gibt es oft Felsen oder Baumstümpfe zum Draufsetzen... Für mich kein Grund mich zu grämen oder zu schämen.
Den Zusammenhang von Bewegungen finde ich auch immer wieder interessant. Ich bin echt gespannt, wie sich mein Training verändern wird, wenn ich wieder mit Sport beginnen darf.
Viel Erfolg dabei wünsche ich dir :top:

Viele Grüße
Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von uhu »

Raven hat geschrieben: Di, 12.12.2023 - 13:31 Bei Behandlungen in medizinischen Liegen (Zahnarzt, Gynäkologe) weise ich zuvor darauf hin (das die Beweglichkeit nicht normal ist merken Ärzte/ medizinisches Personal meist selbst, können das aber oft nicht zuordnen); dann wird die Liege entsprechend eingestellt.
Deswegen sage ich seit Jaaahren zu meinem ZA: "Bitte legen Sie mich flach." :D
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Hallo zusammen,

vorgestern war die Kontrolluntersuchung 3 Monate nach der OP. Alles sieht super aus, verheilt und verwächst, wie es soll. Ich darf ab sofort wieder mit Physiotherapie und Pilates starten und im Frühjahr auch wieder Schwimmen und Radfahren. Kontaktsport soll ich nach wie vor meiden. Die nächste Untersuchung von der Klinik aus steht erst wieder für September auf dem Plan, ein Jahr nach der OP also. Ob ich doch auch noch nach 6 Monaten eine Kontrolluntersuchung haben möchte, mache ich davon abhängig, wie ich mich fühle.
Körperlich fühle ich mich sehr gut - ich habe keinerlei Schmerzen. Zwischenzeitlich sind meine Bewegungsabläufe weicher geworden und ich fühle mich insgesamt deutlich flexibler als noch vor ein paar Wochen. Da war es zum Beispiel noch schwierig, mein Gesicht mit den Händen über dem Waschbecken zu waschen. Das geht mittlerweile viel besser. Auch ins Auto muss ich nicht mehr mit vielen einzelnen Bewegungsschritten einsteigen, sondern es klappt viel fließender an einem Stück. Fahren ist auch kein Problem.
Alles in allem bin ich total zufrieden und kann im neuen Jahr mit einem guten Gefühl wieder sportlich aktiver werden.

Wenn ihr Fragen habt: Stellt sie mir gerne hier unter dem Beitrag hier oder direkt in meinem Postfach.

Viele Grüße und schöne Feiertage,
Marie
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Marie_La »

Ergänzend zum letzten Beitrag, weil das Thema für mich persönlich sehr wichtig ist: Ich war vor wenigen Tagen bei meinem Lungenfacharzt und dort wurde festgestellt, dass allein durch die OP mein Lungenvolumen um 15% zugenommen hat (da die Lunge sich nun stärker weiten kann). Im Lauf der weiteren Heilung sowie durch Atem- und Physiotherapie erwartet der Arzt eine weitere Steigerung.
Lady S
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Lady S »

Das hört sich alles sehr gut an - offenbar war die OP bei Dir ein voller Erfolg!
Da wird es mit dem Bouldern doch auch irgendwann wieder klappen ;)
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Raven
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Re: Operation mit 32 nach 18 Jahren Behandlungsbeginn

Beitrag von Raven »

Hallo Marie,

sehr schön :)
Das deckt sich übrigens auch mit meiner OP-Erfahrung: Auch bei mir nahm das Lungenvolumen durch die OP deutlich zu, mit zusätzlich Physiotherapie auf über 100%. Habe auch dauerhaft "ordentlich Puste" :) Und die Bewegungen wurden nach und nach einfacher weil der restliche Körper - nicht versteifter Anteil der WS und anderes - besser kompensiert. Ich bin z.B. immer wieder erstaunt wie häufig Menschen lange gar nicht auffällt dass ich irgendwelche Einschränkungen habe.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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