Wieder Korsett oder doch nicht?
- fabi84
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- Diagnose: idiopathische doppelbödige Skoliose
- Therapie: 12 bis 17Jahren Cheneau-Korsett und seither mehrfach Physiotherapie.
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Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo
Ich bin ganz neu in diesem Forum. Siehe viewtopic.php?f=18&t=33472 Ich habe in den letzten Tagen viel zum Thema Erwachsenenkorsett bei Skoliose gelesen. Ich habe auch viele Beiträge in diesem Forum gelesen. Trotzdem kann ich mir nicht wirklich eine Meinung bilden.
Meine Vorgeschichte:
Als ich 12 Jahre alt war, schickte mich mein Kinderarzt zu einem Orthopäden ins Kinderspital, weil ich eine ungleiche Fussstellung hatte. Der Orthopäde diagnostizierte eine idiopathische doppelbödige Skoliose. Damals 33°. Ich bekam Physiotherapie und ein Cheneau-Korsett. Das Korsett musste ich bis kurz nach meinem 17. Geburtstag tragen.
Damals hatte ich auch andere Symptome, die ich heute mit der Skoliose in Verbindung bringe: Ich begann plötzlich zu schielen und wurde deshalb zweimal an den Augen operiert. Ich musste eine Brille mit Prismen tragen. Ein befreundeter Optiker meinte, das habe meine damals schiefen Kopfhaltung ausgelöst. Das Zweite ist eine starke Kieferfehlstellung, die mit Zahnspangen und einer Kieferoperation korrigiert wurde. Mein jetziger Physiotherapeut bringt diese Kieferfehlstellung auch mit meinem Rücken in Verbindung.
Als Jugendliche habe ich mein Korsett gehasst. Ich war der einzige weit und breit, der damals ein Korsett tragen musste. Ich wurde deswegen oft gemobbt und es war meistens unbequem. Ich habe sehr darunter gelitten. Und wenn man sieht, wie filigran und sportlich die Korsetts heute sind, versteht man auch, warum. Ich musste damals ein beigefarbenes, dickes Ungetüm tragen. Trotzdem habe ich mein Korsett damals meistens 23 Stunden getragen. Dafür hatten meine Eltern gesorgt. Ich habe alles mit Korsett gemacht. Wirklich so ziemlich alles. Das Korsett hatte damals gut funktioniert. Als ich 17 war, hatte ich nur noch 9°/4°. Mein Rücken sah damals richtig gut aus. Ich habe damals viel Sport gemacht und dachte das Problem endgültig hinter mir gelassen zu haben.
In den letzten 10 oder 15 Jahren hat sich meine Skoliose leider wieder verschlimmert. Jetzt bin ich bei 24°/19°. In den letzten 4 Jahren um +9°/+10. Vor ca. 5 Jahren bekam ich zum ersten Mal starke Rückenschmerzen. Mein Orthopäde hat mich mehrmals zur Physiotherapie und zum Krafttraining geschickt. Das hat anfangs gut gegen die Schmerzen geholfen. Jetzt hilft es nicht mehr und die Schmerzen werden immer schlimmer. Wenn ich stramm gehe, spüre und höre ich, wie meine Wirbel aneinander reiben. Es knackt und zwickt ständig in meinem Rücken, wenn ich mich bewege. Die Schmerzen lenken mich manchmal von meiner Arbeit ab.
Mein Physiotherapeut - den ich für sehr kompetent halte - sagt, dass er mir nicht mehr wirklich helfen kann. Er hat mir geraten, wieder ein Korsett zu tragen, damit meine Skoliose nicht noch schlimmer wird. Das habe ich letzten Mittwoch mit dem Orthopäden besprochen. Er ist aber der Meinung, dass ein Korsett bei Erwachsenen nichts bringt. Auch im Internet findet man viele die das bestätigen. Und selbst in diesem Forum waren nicht alle erfolgreich mit einem Erwachsenkorsett. Ich bin wirklich verunsichert.
Was würdet ihr mir raten, die Erfahrung habt mit Erwachsenkorsetts?
Gibt es in der Schweiz ein Orthopäde und/oder Korsettbauer, der wirklich Erfahrung hat mit der Behandlung von Skoliosen mit Erwachsenkorsetts.
Ich bin ganz neu in diesem Forum. Siehe viewtopic.php?f=18&t=33472 Ich habe in den letzten Tagen viel zum Thema Erwachsenenkorsett bei Skoliose gelesen. Ich habe auch viele Beiträge in diesem Forum gelesen. Trotzdem kann ich mir nicht wirklich eine Meinung bilden.
Meine Vorgeschichte:
Als ich 12 Jahre alt war, schickte mich mein Kinderarzt zu einem Orthopäden ins Kinderspital, weil ich eine ungleiche Fussstellung hatte. Der Orthopäde diagnostizierte eine idiopathische doppelbödige Skoliose. Damals 33°. Ich bekam Physiotherapie und ein Cheneau-Korsett. Das Korsett musste ich bis kurz nach meinem 17. Geburtstag tragen.
Damals hatte ich auch andere Symptome, die ich heute mit der Skoliose in Verbindung bringe: Ich begann plötzlich zu schielen und wurde deshalb zweimal an den Augen operiert. Ich musste eine Brille mit Prismen tragen. Ein befreundeter Optiker meinte, das habe meine damals schiefen Kopfhaltung ausgelöst. Das Zweite ist eine starke Kieferfehlstellung, die mit Zahnspangen und einer Kieferoperation korrigiert wurde. Mein jetziger Physiotherapeut bringt diese Kieferfehlstellung auch mit meinem Rücken in Verbindung.
Als Jugendliche habe ich mein Korsett gehasst. Ich war der einzige weit und breit, der damals ein Korsett tragen musste. Ich wurde deswegen oft gemobbt und es war meistens unbequem. Ich habe sehr darunter gelitten. Und wenn man sieht, wie filigran und sportlich die Korsetts heute sind, versteht man auch, warum. Ich musste damals ein beigefarbenes, dickes Ungetüm tragen. Trotzdem habe ich mein Korsett damals meistens 23 Stunden getragen. Dafür hatten meine Eltern gesorgt. Ich habe alles mit Korsett gemacht. Wirklich so ziemlich alles. Das Korsett hatte damals gut funktioniert. Als ich 17 war, hatte ich nur noch 9°/4°. Mein Rücken sah damals richtig gut aus. Ich habe damals viel Sport gemacht und dachte das Problem endgültig hinter mir gelassen zu haben.
In den letzten 10 oder 15 Jahren hat sich meine Skoliose leider wieder verschlimmert. Jetzt bin ich bei 24°/19°. In den letzten 4 Jahren um +9°/+10. Vor ca. 5 Jahren bekam ich zum ersten Mal starke Rückenschmerzen. Mein Orthopäde hat mich mehrmals zur Physiotherapie und zum Krafttraining geschickt. Das hat anfangs gut gegen die Schmerzen geholfen. Jetzt hilft es nicht mehr und die Schmerzen werden immer schlimmer. Wenn ich stramm gehe, spüre und höre ich, wie meine Wirbel aneinander reiben. Es knackt und zwickt ständig in meinem Rücken, wenn ich mich bewege. Die Schmerzen lenken mich manchmal von meiner Arbeit ab.
Mein Physiotherapeut - den ich für sehr kompetent halte - sagt, dass er mir nicht mehr wirklich helfen kann. Er hat mir geraten, wieder ein Korsett zu tragen, damit meine Skoliose nicht noch schlimmer wird. Das habe ich letzten Mittwoch mit dem Orthopäden besprochen. Er ist aber der Meinung, dass ein Korsett bei Erwachsenen nichts bringt. Auch im Internet findet man viele die das bestätigen. Und selbst in diesem Forum waren nicht alle erfolgreich mit einem Erwachsenkorsett. Ich bin wirklich verunsichert.
Was würdet ihr mir raten, die Erfahrung habt mit Erwachsenkorsetts?
Gibt es in der Schweiz ein Orthopäde und/oder Korsettbauer, der wirklich Erfahrung hat mit der Behandlung von Skoliosen mit Erwachsenkorsetts.
- Thomas
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- Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
- Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Florian,
ich habe Dir ja schon mal in Deinem Vorstellungsthread geantwortet. Ich kopiere es aber hier noch mal der Übersichtlichkeit halber rein:
Dem möchte ich nur hinzufügen, dass ich gerade jüngst von einem Erwachsenen Skoliose-Patienten aus der Schweiz gehört habe, der allerdings gerade erst mit der Korsetttherapie begonnen hat, und wesentlich höhere Skoliosewinkel aufweist als Du. Er hat ein Orthopädie-Fachgeschäft in der Schweiz gefunden, das ihn bei der Korsetttherapie unterstützt und ist bisher sehr zufrieden mit der Betreuung durch das Team. Der Patient möchte anonym bleiben, aber ich kann ihn ja mal fragen, ob er bereit ist, sich mit Dir auszutauschen.
Und wie gesagt, meiner Meinung nach ist eine Korsetttherapie immer einen Versuch wert.
Viele Grüße
Thomas
ich habe Dir ja schon mal in Deinem Vorstellungsthread geantwortet. Ich kopiere es aber hier noch mal der Übersichtlichkeit halber rein:
Thomas hat geschrieben: ↑Sa, 02.11.2024 - 19:13 Hallo Fabian,
ein Korsett im Erwachsenenalter wird Deine Skoluose nicht mehr wesentlich verbessern, aber es kann eine Progression aufhalten oder verlangsamen. Außerdem kann es sehr gut gegen Schmerzen und Verspannungen helfen!
Im Erwachsenenalter muss ein Korsett nicht mehr rund um die Uhr getragen werden, einige Stunden am Tag oder in der Nacht können schon einiges bewirken.
Wichtig ist, dass Du einen Orthopädietechniker findest, der sich mit korrigierenden Erwachsenkorsetten für die Skoliosebegandlung auskennt. In der Schweiz sind mir persönlich keine solchen bekannt. Wenn Du nach Stuttgart fahren könntest: Dort sitzt die Fa. Rahmouni. Die kennen sich sehr gut mit Erwachsenenkorsetten für die Skoliose- und Kyphosebehandlung aus.
Wenn Du Lust hast, kannst Du auch mal in den Thread schauen, der die Ergebnisse einer Umfrage bei erwachsenen Korsettträgern beschreibt, die wir im Jahr 2020 durchgeführt haben: viewtopic.php?p=1105587#p1105587 .
Es ergaben sich damals ganz interessante Ergebnisse.
Gruß Thomas
Dem möchte ich nur hinzufügen, dass ich gerade jüngst von einem Erwachsenen Skoliose-Patienten aus der Schweiz gehört habe, der allerdings gerade erst mit der Korsetttherapie begonnen hat, und wesentlich höhere Skoliosewinkel aufweist als Du. Er hat ein Orthopädie-Fachgeschäft in der Schweiz gefunden, das ihn bei der Korsetttherapie unterstützt und ist bisher sehr zufrieden mit der Betreuung durch das Team. Der Patient möchte anonym bleiben, aber ich kann ihn ja mal fragen, ob er bereit ist, sich mit Dir auszutauschen.
Und wie gesagt, meiner Meinung nach ist eine Korsetttherapie immer einen Versuch wert.
Viele Grüße
Thomas
- Klaus
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo fabi,
Wenn nicht, gibt es beim Verein Skoliose Schweiz eine entsprechende Therapeutenliste
https://skoliose-schweiz.ch/
Ein User aus der Schweiz hat 2022 gute Erfahrungen im Spinavita Zürich gemacht. Das hängt natürlich von Deinem Wohnort ab.
In diesem LINK findest Du auch weitere Informationen zur konservativen Behandlung.bei
dem Punkt Physiotherapie:
In der Schweiz scheinen die Bedingungen dafür strenger als in Deutschland zu sein und in Deiner Situation wahrscheinlich schwer durchzusetzen.
Es wird übrigens auch auf die Spiraldynamik hingewiesen, die einen Schwerpunkt in Zürich hat. Die wird bei Skoliose durchaus empfohlen.
Bei dem Punkt Korsett:
Dazu gibt es ältere Erfahrungsberichte zu Dr. Klöckner in Zürich, der als Spezialist gilt bzw. galt, aber Erwachsenenkorsette wohl ablehnt.
Der Tipp von Thomas ist zwar gut, es geht aber um jemanden, der wesentlich höhere Skoliosewinkel aufweist als Du.
Ich könnte mir vorstellen, dass es da ähnliche Bedingungen gibt, wie bei der Physiotherapie, nämlich:
Beim Korsett kannst Du ORTHO-TEAM in Bern fragen, ob die Erwachsenenkorsette bauen bzw. ob es da überhaupt Verordnungen gibt und wenn ja, von wem.
Auch Dein Physiotherapeut müsste eigentlich wissen, welcher Orthopäde so ein Korsett verordnet, wenn er das empfiehlt. Und sei es nur die Möglichkeit in Deutschland. Und da bietet sich auch der Anruf bei Rahmouni an, um evtl. zu erfahren, wie das Procedere bei Schweizern ist.
Schließlich kannst Du auch den Verein Skoliose Schweiz direkt kontaktieren.
Gruß
Klaus
Zunächst mal die Frage: Arbeitet Dein Physiotherapeut mit Schroth KG nach Katharina Schroth?Mein Physiotherapeut - den ich für sehr kompetent halte - sagt, dass er mir nicht mehr wirklich helfen kann. Er hat mir geraten, wieder ein Korsett zu tragen, damit meine Skoliose nicht noch schlimmer wird. Das habe ich letzten Mittwoch mit dem Orthopäden besprochen. Er ist aber der Meinung, dass ein Korsett bei Erwachsenen nichts bringt. Auch im Internet findet man viele die das bestätigen. Und selbst in diesem Forum waren nicht alle erfolgreich mit einem Erwachsenkorsett. Ich bin wirklich verunsichert.
Wenn nicht, gibt es beim Verein Skoliose Schweiz eine entsprechende Therapeutenliste
https://skoliose-schweiz.ch/
Ein User aus der Schweiz hat 2022 gute Erfahrungen im Spinavita Zürich gemacht. Das hängt natürlich von Deinem Wohnort ab.
In diesem LINK findest Du auch weitere Informationen zur konservativen Behandlung.bei
dem Punkt Physiotherapie:
So eine REHA ist in Deutschland eigentlich die Regel, um Schroth KG richtig zu lernen und die Möglichkeiten der Korrektur intensiv auszuloten. Unter dem Punkt "Therapie-Aufenthalte" wird ja auch Bad Sobernheim empfohlen. Ob die Trainingswochen in der Schweiz so ähnlich sind wie in Deutschland kann ich nicht sagen. Sie ersetzen sicherlich nicht eine Intensiv Schroth REHA.Eine stationäre Intensivrehabilitation kann sinnvoll sein bei nachgewiesener Progression mehr als 5° innerhalb sechs oder mehr Monaten unter Korsett-Therapie, bei ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik sowie bei Patientinnen und Patienten mit Krümmungen grösser als 40 bis 45°, die eine empfohlene Operation ablehnen. Erkundigen Sie sich bei ihrer Ärztin oder Ihrem Therapeuten.
In der Schweiz scheinen die Bedingungen dafür strenger als in Deutschland zu sein und in Deiner Situation wahrscheinlich schwer durchzusetzen.
Es wird übrigens auch auf die Spiraldynamik hingewiesen, die einen Schwerpunkt in Zürich hat. Die wird bei Skoliose durchaus empfohlen.
Bei dem Punkt Korsett:
Für Erwachsene scheinbar keine Chance.Eine Korsettbehandlung ist nur sinnvoll, wenn ein wesentliches Wachstumspotenzial vorhanden ist.
Dazu gibt es ältere Erfahrungsberichte zu Dr. Klöckner in Zürich, der als Spezialist gilt bzw. galt, aber Erwachsenenkorsette wohl ablehnt.
Der Tipp von Thomas ist zwar gut, es geht aber um jemanden, der wesentlich höhere Skoliosewinkel aufweist als Du.
Ich könnte mir vorstellen, dass es da ähnliche Bedingungen gibt, wie bei der Physiotherapie, nämlich:
Der Punkt "Für Fachpersonen" und dann "Fachbeirat" bietet evtl. die Möglichkeit direkt nachzufragen.bei ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik sowie bei Patientinnen und Patienten mit Krümmungen grösser als 40 bis 45°, die eine empfohlene Operation ablehnen
Beim Korsett kannst Du ORTHO-TEAM in Bern fragen, ob die Erwachsenenkorsette bauen bzw. ob es da überhaupt Verordnungen gibt und wenn ja, von wem.
Auch Dein Physiotherapeut müsste eigentlich wissen, welcher Orthopäde so ein Korsett verordnet, wenn er das empfiehlt. Und sei es nur die Möglichkeit in Deutschland. Und da bietet sich auch der Anruf bei Rahmouni an, um evtl. zu erfahren, wie das Procedere bei Schweizern ist.
Schließlich kannst Du auch den Verein Skoliose Schweiz direkt kontaktieren.
Gruß
Klaus
- fabi84
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Thomas
Vielen Dank für deine Antworten!
Aber ich heisse immer noch "Fabian".
Ich bin dir nicht böse deswegen.
Leider haben sich unsere Beiträge gestern Abend gerade gekreuzt. Sorry!
Ich bin im Moment ziemlich durcheinander. Lange habe ich gedacht, dass mein Korsett in der Jugend dieses Problem ein für allemal aus der Welt geschafft hat. Jetzt muss ich akzeptieren, dass dem nicht so ist. Und das fällt mir im Moment nicht leicht. Wenn der Dauerschmerz nicht verschwindet, kann es sein, dass ich meinen Beruf aufgeben muss. Deshalb ist die Dringlichkeit nun gross, eine Lösung gegen die Schmerzen zu finden. Medikamente will ich nicht länger nehmen.
Der Orthopäde meint, dass ein Korsett in meinem Alter nicht helfen würde. Er verschrieb mir nur Schmerzmittel, Physiotherapie und Krangymnastik. Als ich ihn fragte, was er empfehlen würde, wenn sich meine Skoliose weiter verschlimmern würde, antwortete er: "Dann bleibt nur noch eine Operation". Dass er keine andere Möglichkeit sieht, hat mich geschockt.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, was ein Korsett bedeutet. Ich weiss, dass es nicht immer bequem zu tragen ist. Die Gewöhnung war damals schwierig, bei allen drei Korsetts, die ich damals nacheinander getragen habe. Im Nachhinein hatte ich nach der Eingewöhnung aber wirklich wenig Probleme damit. Ich konnte damals alles machen, was Jugendliche so machen, trotz mit Korsett. Es hat mich kaum behindert. Sogar beim Sport habe ich es damals getragen. Ich war damals oft mountainbiken und sogar snowboarden mit Korsett. Das Schlimmste an meinem Korsett war wirklich das Mobbing von Mitschülern. Auch wenn jetzt grade viele Gefühle von damals wieder hochkommen, habe ich heute keine Angst, wieder ein Korsett zu tragen. Heute wird es deswegen kein Mobbing mehr geben.
Wovor ich Angst habe, ist, dass es nicht funktioniert und der ganze Aufwand umsonst war. Dass ich doch eine Operation brauche mit all den negativen Folgen.
Meine Korsetts habe ich damals vom Kinderspital bekommen. Die hatten Orthopädisten im Haus. Ich habe also noch keine Erfahrung mit Orthopädiefachgeschäften.
Ich würde mich gerne mit dem Schweizer austauschen, der gerade eine Korsetttherapie begonnen hat. Du kannst mir gerne seine Kontaktdaten in einer PN geben, wenn er das möchte.
Bezüglich einer Behandlung ausserhalb der Schweiz habe ich gelesen, dass diese erstattet wird, wenn sie in der Schweiz nicht verfügbar ist. Das könnte gegeben sein, wenn niemand genug Erfahrung hat. Es ist ein Antrag bei der KK nötig:
LG Fabian
Vielen Dank für deine Antworten!
Aber ich heisse immer noch "Fabian".

Leider haben sich unsere Beiträge gestern Abend gerade gekreuzt. Sorry!
Ich bin im Moment ziemlich durcheinander. Lange habe ich gedacht, dass mein Korsett in der Jugend dieses Problem ein für allemal aus der Welt geschafft hat. Jetzt muss ich akzeptieren, dass dem nicht so ist. Und das fällt mir im Moment nicht leicht. Wenn der Dauerschmerz nicht verschwindet, kann es sein, dass ich meinen Beruf aufgeben muss. Deshalb ist die Dringlichkeit nun gross, eine Lösung gegen die Schmerzen zu finden. Medikamente will ich nicht länger nehmen.
Der Orthopäde meint, dass ein Korsett in meinem Alter nicht helfen würde. Er verschrieb mir nur Schmerzmittel, Physiotherapie und Krangymnastik. Als ich ihn fragte, was er empfehlen würde, wenn sich meine Skoliose weiter verschlimmern würde, antwortete er: "Dann bleibt nur noch eine Operation". Dass er keine andere Möglichkeit sieht, hat mich geschockt.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, was ein Korsett bedeutet. Ich weiss, dass es nicht immer bequem zu tragen ist. Die Gewöhnung war damals schwierig, bei allen drei Korsetts, die ich damals nacheinander getragen habe. Im Nachhinein hatte ich nach der Eingewöhnung aber wirklich wenig Probleme damit. Ich konnte damals alles machen, was Jugendliche so machen, trotz mit Korsett. Es hat mich kaum behindert. Sogar beim Sport habe ich es damals getragen. Ich war damals oft mountainbiken und sogar snowboarden mit Korsett. Das Schlimmste an meinem Korsett war wirklich das Mobbing von Mitschülern. Auch wenn jetzt grade viele Gefühle von damals wieder hochkommen, habe ich heute keine Angst, wieder ein Korsett zu tragen. Heute wird es deswegen kein Mobbing mehr geben.
Wovor ich Angst habe, ist, dass es nicht funktioniert und der ganze Aufwand umsonst war. Dass ich doch eine Operation brauche mit all den negativen Folgen.
Meine Korsetts habe ich damals vom Kinderspital bekommen. Die hatten Orthopädisten im Haus. Ich habe also noch keine Erfahrung mit Orthopädiefachgeschäften.
Ich würde mich gerne mit dem Schweizer austauschen, der gerade eine Korsetttherapie begonnen hat. Du kannst mir gerne seine Kontaktdaten in einer PN geben, wenn er das möchte.
Bezüglich einer Behandlung ausserhalb der Schweiz habe ich gelesen, dass diese erstattet wird, wenn sie in der Schweiz nicht verfügbar ist. Das könnte gegeben sein, wenn niemand genug Erfahrung hat. Es ist ein Antrag bei der KK nötig:
Somit ist es vielleicht doch das Beste nach Stuttgart zu fahren.In bestimmten Fällen, in denen eine Behandlung in der Schweiz nicht verfügbar ist oder die Wartezeiten zu lange sind, können die Kosten für diese Spezialbehandlungen im Ausland rückerstattet werden. In diesen Fällen muss die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt der oder des Versicherten einen begründeten Antrag an die Vertrauensärztin oder den Vertrauensarzt des betroffenen Krankenversicherers einreichen. Der Versicherer entscheidet nach Beratung durch seinen vertrauensärztlichen Dienst, ob die Kosten der Behandlung im Ausland übernommen werden können(siehe Voraussetzungen im Informationsschreiben vom 8. April 2008 über die medizinische Behandlung im Ausland).
LG Fabian
- Klaus
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo fabi,
Gruß
Klaus
Mein neuester Beitrag mit Deinem jetzt auch.Leider haben sich unsere Beiträge gestern Abend gerade gekreuzt

Gruß
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Klaus
Auch für deinen Beitrag möchte ich mich bedanken.
Er ist Deutscher und arbeitete auch lange dort. Es könnte deshalb sein, dass er das in DE übliche macht. Aber welche Schule er wirklich vertritt weiss ich nicht?
Wenn ich mir im Internet die Übungen von Schroth ansehe, sieht das für mich sehr ähnlich aus zu dem was er mir als "Hausaufgaben" gibt.
Ortho-Team verliert auf deren Webseite kein einziges Wort zur Erwachsenen. Überall geht es nur um "Kinder und Jugendliche". Aber deren Technologie sieht wirklich sehr interessant aus.
LG Fabian
Auch für deinen Beitrag möchte ich mich bedanken.
Da bin ich überfragt.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39Zunächst mal die Frage: Arbeitet Dein Physiotherapeut mit Schroth KG nach Katharina Schroth?Mein Physiotherapeut - den ich für sehr kompetent halte - sagt, dass er mir nicht mehr wirklich helfen kann. Er hat mir geraten, wieder ein Korsett zu tragen, damit meine Skoliose nicht noch schlimmer wird. Das habe ich letzten Mittwoch mit dem Orthopäden besprochen. Er ist aber der Meinung, dass ein Korsett bei Erwachsenen nichts bringt. Auch im Internet findet man viele die das bestätigen. Und selbst in diesem Forum waren nicht alle erfolgreich mit einem Erwachsenkorsett. Ich bin wirklich verunsichert.
Er ist Deutscher und arbeitete auch lange dort. Es könnte deshalb sein, dass er das in DE übliche macht. Aber welche Schule er wirklich vertritt weiss ich nicht?
Wenn ich mir im Internet die Übungen von Schroth ansehe, sieht das für mich sehr ähnlich aus zu dem was er mir als "Hausaufgaben" gibt.
Diese Internetseite habe ich auch so gut wie vollständig durchgelesen. Die kenne ich schon länger. Leider widersprechen sie sich im Bezug auf Erwachsenen-Korsetts auch mehrfach. Tendenziell wird es aber eher abgelehnt.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39 Wenn nicht, gibt es beim Verein Skoliose Schweiz eine entsprechende Therapeutenliste
https://skoliose-schweiz.ch/
Letztlich ist mir egal, wie die Therapie heisst. Wichtiger ist wohl, dass er Therapeut weiss was er macht. Meinem Physiotherapeut vertraue ich. Der scheint mir sehr erfahren. Bei anderen wo ich zuvor war, war das weniger der Fall.
Wenn es in der Schweiz ein Angebot gibt, wird mir die Krankenkasse das Angebot in Ausland kaum bezahlen wollen. Deshalb Hilft mir "Bad Sobernheim" wahrscheinlich nichts. Die Skoliosewoche des Balgrist habe ich auch schon angeschaut. Das ist vielleicht etwas für später, denn in den Aufnahme-Bedingungen steht: "Die TeilnehmerInnen darf sich in keinem akuten Schmerzzustand befinden." Davon bin ich derzeit leider weit entfernt.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39 In diesem LINK findest Du auch weitere Informationen zur konservativen Behandlung.bei
dem Punkt Physiotherapie:So eine REHA ist in Deutschland eigentlich die Regel, um Schroth KG richtig zu lernen und die Möglichkeiten der Korrektur intensiv auszuloten. Unter dem Punkt "Therapie-Aufenthalte" wird ja auch Bad Sobernheim empfohlen. Ob die Trainingswochen in der Schweiz so ähnlich sind wie in Deutschland kann ich nicht sagen. Sie ersetzen sicherlich nicht eine Intensiv Schroth REHA.Eine stationäre Intensivrehabilitation kann sinnvoll sein bei nachgewiesener Progression mehr als 5° innerhalb sechs oder mehr Monaten unter Korsett-Therapie, bei ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik sowie bei Patientinnen und Patienten mit Krümmungen grösser als 40 bis 45°, die eine empfohlene Operation ablehnen. Erkundigen Sie sich bei ihrer Ärztin oder Ihrem Therapeuten.
Die Bedingungen sind nicht strenger, sondern man setzt leichtlich mehr auf ambulante, statt zentralisierte Angebote. Deshalb arbeite ich seit längerem intensiv mit meinem Physiotherapeut. Ein Physiotherapeut hat bei uns deutlich mehr Kompetenzen als in DE.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39 In der Schweiz scheinen die Bedingungen dafür strenger als in Deutschland zu sein und in Deiner Situation wahrscheinlich schwer durchzusetzen.
Es wird übrigens auch auf die Spiraldynamik hingewiesen, die einen Schwerpunkt in Zürich hat. Die wird bei Skoliose durchaus empfohlen.
Dies bestimmt vermutlich die Lehrmeinung hier nach wie vor.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39 Bei dem Punkt Korsett:Für Erwachsene scheinbar keine Chance.Eine Korsettbehandlung ist nur sinnvoll, wenn ein wesentliches Wachstumspotenzial vorhanden ist.
Dazu gibt es ältere Erfahrungsberichte zu Dr. Klöckner in Zürich, der als Spezialist gilt bzw. galt, aber Erwachsenenkorsette wohl ablehnt.
Ich vermute, dass es letztlich nur darauf ankommt, dass der Vertrauensarzt der KK eine realistische Chance bestätigt, dass meine Schmerzen durch ein Korsett wirklich verschwinden werden. Denn eine langjährige Schmerztherapie und vielleicht dann doch eine OP, ist für die KK viel teuer als jedes Korsett.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39Der Tipp von Thomas ist zwar gut, es geht aber um jemanden, der wesentlich höhere Skoliosewinkel aufweist als Du.
Ich könnte mir vorstellen, dass es da ähnliche Bedingungen gibt, wie bei der Physiotherapie, nämlich:bei ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik sowie bei Patientinnen und Patienten mit Krümmungen grösser als 40 bis 45°, die eine empfohlene Operation ablehnen
Othopädisten, die ein Korsett bauen können gibt es in der Schweiz viele. Aber welcher davon hat wirklich Erfahrung mit Erwachsen? Ich würde nicht gerne als Versuchskaninchen enden.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 12:39Der Punkt "Für Fachpersonen" und dann "Fachbeirat" bietet evtl. die Möglichkeit direkt nachzufragen.
Beim Korsett kannst Du ORTHO-TEAM in Bern fragen, ob die Erwachsenenkorsette bauen bzw. ob es da überhaupt Verordnungen gibt und wenn ja, von wem.
Auch Dein Physiotherapeut müsste eigentlich wissen, welcher Orthopäde so ein Korsett verordnet, wenn er das empfiehlt. Und sei es nur die Möglichkeit in Deutschland. Und da bietet sich auch der Anruf bei Rahmouni an, um evtl. zu erfahren, wie das Procedere bei Schweizern ist.
Ortho-Team verliert auf deren Webseite kein einziges Wort zur Erwachsenen. Überall geht es nur um "Kinder und Jugendliche". Aber deren Technologie sieht wirklich sehr interessant aus.
Ich denke, das werde ich versuchen.
LG Fabian
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Fabi,
Bei den Kosten für Dr. von Richthofen könntest Du notfalls auch die Beratung privat bezahlen. Dazu brauchst Du ein ausreichendes Röntgenbild. Ist ein aktuelles Röntgenbild vorhanden? Am besten ist eine Wirbelsäulen Ganz-Aufnahme. Dabei stellt sich auch die Frage, ob bei Dir evtl. auch ein Rundrücken und Hohlkreuz vorliegen könnte?
Entsprechende wirklich gute Aufnahmen werden wohl im Balgrist gemacht. Ein User hat mal eine ausgezeichnete (seitliche) Ganz-Aufnahme (Rundrücken) eingestellt, die gegenüber der frontalen Ansicht (Skoliose) eine besondere Herausforderung darstellt.
Gruß
Klaus
Einfach fragen, ob er Schroth macht oder zumindest Schroth Elemente benutzt. Er sollte aber schon eine Ausbildung als Schroth Therapeut in Bad Sobernheim oder in Bad Salzungen haben. Auch wenn diese Ausbildung nur kurze Zeit dauert, aber sozusagen den Horizont des Therapeuten erweitert. In Deutschland gibt es nach den Erfahrungsberichten leider auch Physiotherapeuten, die Schroth für veraltet halten.Aber welche Schule er wirklich vertritt weiss ich nicht?
Es sind immer ganz individuelle Übungen, die man nicht pauschalisieren kann.Wenn ich mir im Internet die Übungen von Schroth ansehe, sieht das für mich sehr ähnlich aus zu dem was er mir als "Hausaufgaben" gibt.
Na ja, das hatte ich bei meinem Therapeut auch gedacht, weil der sogar Schroth Therapeut war. Obwohl er eine stationäre REHA für unnötig hielt, habe ich trotzdem eine REHA gemacht und hatte völlig andere (erfolgreiche) Übungen. Der Therapeut hat dann schnell die Übungen aus dem Übungsheft übernommen. Man weiß ja anfangs nicht, was optimal ist, wenn man es nicht erlebt hat.Letztlich ist mir egal, wie die Therapie heisst. Wichtiger ist wohl, dass er Therapeut weiss was er macht. Meinem Physiotherapeut vertraue ich. Der scheint mir sehr erfahren. Bei anderen wo ich zuvor war, war das weniger der Fall.
Also bei Kompetenz würde ich zuerst einmal an eine gezielte erfolgreiche Behandlung denken. Das kann man sicherlich nicht auf alle Therapeuten in der Schweiz anwenden. Du meinst wahrscheinlich etwas anderes?Ein Physiotherapeut hat bei uns deutlich mehr Kompetenzen als in DE
Es geht wahrscheinlich in den Bereich von "ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik" bei Physiotherapie. Wenn der Therapeut hier entsprechende Kompetenzen besitzen sollte, könnte er doch (auch) eine ausführliche Begründung für den Vertrauensarzt der KK schreiben.Ich vermute, dass es letztlich nur darauf ankommt, dass der Vertrauensarzt der KK eine realistische Chance bestätigt, dass meine Schmerzen durch ein Korsett wirklich verschwinden werden
Deswegen hatte ich ja gesgt, dass man nachfragen muss. Dazu gehört auch die Anzahl der Erwachsenen-Korsette im Jahr.Othopädisten, die ein Korsett bauen können gibt es in der Schweiz viele. Aber welcher davon hat wirklich Erfahrung mit Erwachsen?
Dann kann ich Dir nur raten:Ich würde nicht gerne als Versuchskaninchen enden.
Die Frage ist, geht es da nur um das Korsett oder auch um die notwendige Verordnung, sofern es eine Indikation für ein Korsett gibt.Somit ist es vielleicht doch das Beste nach Stuttgart zu fahren.
Bei den Kosten für Dr. von Richthofen könntest Du notfalls auch die Beratung privat bezahlen. Dazu brauchst Du ein ausreichendes Röntgenbild. Ist ein aktuelles Röntgenbild vorhanden? Am besten ist eine Wirbelsäulen Ganz-Aufnahme. Dabei stellt sich auch die Frage, ob bei Dir evtl. auch ein Rundrücken und Hohlkreuz vorliegen könnte?
Entsprechende wirklich gute Aufnahmen werden wohl im Balgrist gemacht. Ein User hat mal eine ausgezeichnete (seitliche) Ganz-Aufnahme (Rundrücken) eingestellt, die gegenüber der frontalen Ansicht (Skoliose) eine besondere Herausforderung darstellt.
Gruß
Klaus
- Thomas
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- Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
- Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
- Wohnort: Nähe Stuttgart
Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Klaus,
der Titel des Threads und das Thema von Fabian ist die Frage: Korsett oder nicht?
Deine Beiträge haben mehr zum Thema, Fabian von Schroth überzeugen zu wollen. Das ist zwar auch wichtig, aber nicht Thema des Threads! Ich glaube, Fabian hat Deine Sichtweise inzwischen verstanden.
Trotzdem liebe Grüße
Thomas
der Titel des Threads und das Thema von Fabian ist die Frage: Korsett oder nicht?
Deine Beiträge haben mehr zum Thema, Fabian von Schroth überzeugen zu wollen. Das ist zwar auch wichtig, aber nicht Thema des Threads! Ich glaube, Fabian hat Deine Sichtweise inzwischen verstanden.
Trotzdem liebe Grüße
Thomas
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- Diagnose: 4-bogige skoliose je ca. 60 Grad in bws und lws.
Tochter hat auch eine leichte skoliose mit 21,7 Grad bws und 18,5 Grad lws. - Therapie: Physiotherapie nach Schroth
Korsett
Behandlung in Bad Sobernheim - Wohnort: Nrw
Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Fabi,
Meiner Meinung nach ist schon sehr wichtig zu wissen, ob nach der Schroth-Methode behandelt wird. Es geht doch um die Frage, ob ein Korsett möglicherweise helfen könnte oder nicht. Beidem liegen doch die gleichen Prinzipien zu grunde. Also wenn die Schroth Übungen helfen, dann könnte das Korsett auch helfen.
Übt der Physiotherapeut z.B. die Drehwinkelatmung mit dir?
Die Schroth-Atmung hilft bei mir zuverlässig gegen Schmerzen in der Brustwirbelsäule und ich habe echt krass hohe Gradzahlen. Daher kann ich dich nur beglückwünschen die Korsett-Therapie so konsequent durchgeführt zu haben. Ich habe das ehrlich gesagt nicht geschafft, aber seit neuestem habe ich wieder ein Korsett. Meine Tochter hat ja auch eines bekommen, daher wollte ich unbedingt auch eines für Erwachsene. Ich habe ein korrigierendes und derotierendes. Das Korsett hilft sehr gut gegen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und auch gegen das Kribbeln in der linken Hüfte.
Daher meine Frage: Wie sind deine Schmerzen überhaupt ausgeprägt?
Sind die im gesamten Rücken? Nur in der Lendenwirbelsäule? Nur auf der konvexen Seite?
Also in meinem Fall habe ich hauptsächlich links in der konvexen Seite der Lendenwirbelsäule Probleme. Meiner Meinung nach entstehen die Schmerzen hauptsächlich aufgrund der Rotationen, daher hilft auch das derotierende Korsett. Es hilft auch, die herausstehende Hüfte zu korrigieren.
Sofern deine Skoliose noch progredient ist, hilft das Korsett bestimmt auch, aber Schroth-Übungen helfen auch sehr gut gegen die Progredienz. Übst du bei der Physiotherapie Haltungskorrektur vor Spiegeln?
Meiner Meinung nach ist schon sehr wichtig zu wissen, ob nach der Schroth-Methode behandelt wird. Es geht doch um die Frage, ob ein Korsett möglicherweise helfen könnte oder nicht. Beidem liegen doch die gleichen Prinzipien zu grunde. Also wenn die Schroth Übungen helfen, dann könnte das Korsett auch helfen.
Übt der Physiotherapeut z.B. die Drehwinkelatmung mit dir?
Die Schroth-Atmung hilft bei mir zuverlässig gegen Schmerzen in der Brustwirbelsäule und ich habe echt krass hohe Gradzahlen. Daher kann ich dich nur beglückwünschen die Korsett-Therapie so konsequent durchgeführt zu haben. Ich habe das ehrlich gesagt nicht geschafft, aber seit neuestem habe ich wieder ein Korsett. Meine Tochter hat ja auch eines bekommen, daher wollte ich unbedingt auch eines für Erwachsene. Ich habe ein korrigierendes und derotierendes. Das Korsett hilft sehr gut gegen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und auch gegen das Kribbeln in der linken Hüfte.
Daher meine Frage: Wie sind deine Schmerzen überhaupt ausgeprägt?
Sind die im gesamten Rücken? Nur in der Lendenwirbelsäule? Nur auf der konvexen Seite?
Also in meinem Fall habe ich hauptsächlich links in der konvexen Seite der Lendenwirbelsäule Probleme. Meiner Meinung nach entstehen die Schmerzen hauptsächlich aufgrund der Rotationen, daher hilft auch das derotierende Korsett. Es hilft auch, die herausstehende Hüfte zu korrigieren.
Sofern deine Skoliose noch progredient ist, hilft das Korsett bestimmt auch, aber Schroth-Übungen helfen auch sehr gut gegen die Progredienz. Übst du bei der Physiotherapie Haltungskorrektur vor Spiegeln?
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Thomas,
Ich will nicht von Schroth überzeugen, sondern nur einfach wissen, ob das wirklich Schroth ist. Das ist doch die Vorraussetzung für weitere Schritte, wie z.Bsp. ein Korsett. Oft ist es sogar so, dass erst in einer Schroth REHA festgestellt wird, ob das ausreicht oder eben nicht. (Begründung: gezielte Schroth Therapie hat nicht geholfen).
Ausserdem habe ich zum Korsett geschrieben
Klaus
Die Frage Korsett oder nicht, wird erst beim Spezialisten entschieden. Das ist hier noch nicht der Fall und es geht um grundsätzliche Dinge.der Titel des Threads und das Thema von Fabian ist die Frage: Korsett oder nicht?
Deine Beiträge haben mehr zum Thema, Fabian von Schroth überzeugen zu wollen
Ich will nicht von Schroth überzeugen, sondern nur einfach wissen, ob das wirklich Schroth ist. Das ist doch die Vorraussetzung für weitere Schritte, wie z.Bsp. ein Korsett. Oft ist es sogar so, dass erst in einer Schroth REHA festgestellt wird, ob das ausreicht oder eben nicht. (Begründung: gezielte Schroth Therapie hat nicht geholfen).
Ausserdem habe ich zum Korsett geschrieben
GrußWenn der Therapeut hier entsprechende Kompetenzen besitzen sollte, könnte er doch (auch) eine ausführliche Begründung für den Vertrauensarzt der KK schreiben.
Klaus
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Swaylor,
Gruß
Klaus
Na ja, ich würde eher sagen, wenn die Schroth Übungen nicht helfen bzw. nicht ausreichend helfen, könnte ein Korsett als stärkste Waffe gegen verkürzte Strukturen und Schmerzen helfen.Also wenn die Schroth Übungen helfen, dann könnte das Korsett auch helfen.
Gruß
Klaus
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- Diagnose: 4-bogige skoliose je ca. 60 Grad in bws und lws.
Tochter hat auch eine leichte skoliose mit 21,7 Grad bws und 18,5 Grad lws. - Therapie: Physiotherapie nach Schroth
Korsett
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Klaus,
Richtig, genau so wollte ich mich ausdrücken. Das Korsett könnte als stärkste Waffe gegen verkürzte Strukturen und Schmerzen helfen, wenn die Schroth-Übungen nicht ausreichend helfen. Genau diese Erfahrung habe ich ja auch gemacht.
Richtig, genau so wollte ich mich ausdrücken. Das Korsett könnte als stärkste Waffe gegen verkürzte Strukturen und Schmerzen helfen, wenn die Schroth-Übungen nicht ausreichend helfen. Genau diese Erfahrung habe ich ja auch gemacht.
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo
Allen Beitragenden ein grosses Dankeschön!
Aber ich werde meinen Physiotherapeut das nächste Mal konkret danach fragen.
Schon als Jugendlicher hatte ich neben dem Korsett eine begleitende Physiotherapie im Kinderspital erhalten. Die ganzen 5 Jahre und danach noch weitere 2 Jahre. Als ich mir in den letzten Tagen YouTube-Videos anschaute, in denen Übungen nach Katharina Schroth vorgezeigt werden, kommt mir vieles sehr vertraut vor. Auch das, was mir mein Physiotherapeut heute als Hausaufgaben mitgibt, ist zu einem Grossteil sehr ähnlich. Ich vermute daher, dass ich schon lange nach Schroth oder einer damit verwandten Methode trainiere, ohne es wirklich zu wissen. Ist mir aber letztlich total egal wie es heisst, solange es mir hilft.
Für Jugendliche gibt es hier viele die eine Korsettbehandlung machen können. Da gibt es nicht nur ein oder zwei grosse Zentren. Dafür ist die Versorgung hier vermutlich besser als in DE. "Leider" bin ich kein Jugendlicher mehr.
Leider ist mein Orthopäde nicht derselben Meinung.
Er ist der Meinung, dass Korsetts nur während des Wachstums helfen. Wie man im Internet leicht herausfinden kann, ist er mit dieser Meinung nicht ganz allein. Auch der "Verein Skoliose Schweiz" widerspricht sich in diesem Punkt mehrfach auf seiner Website. Auch in diesem Forum hier kann man beides finden.
Dieser Orthopäde wird mir wohl niemals Korsett verschreiben und errät mir davon ab. Er ist aber sehr dafür, die Physiotherapie zu intensivieren.
Natürlich ist es leider auch so, dass die Zunft der Orthopäden an einer Operation mehr verdient als an einer Korsettbehandlung. Ein leider bestehender Fehlanreiz in unserem Gesundheitssystem.
Durch die Schmerzen ist meine Lebensqualität seit etwa einem Jahr eher durchwachsen. Sport in der Freizeit ist schwierig geworden und auch bei der Arbeit leide ich immer mehr unter meiner Skoliose. Mein primäres Ziel ist es daher, die Schmerzen dauerhaft loszuwerden. Meine sekundären Ziele ist, eine Operation zu vermeiden und deshalb das weitere Fortschreiten der Skoliose aufzuhalten. Nach allem, was ich bisher weiss, scheint mir die Behandlung mit einem Korsett der beste Weg zu sein. In diesem Punkt vertraue ich inzwischen ich meinem Physiotherapeuten mehr als dem Orthopäden
Wenn es mein Dienstplan zulässt, löst der Physiotherapeut zweimal in der Woche alle Verspannungen und mobilisiert jeden einzelnen Wirbel. Das alleine hilft schon sehr viel gegen die Schmerzen. Auch nach den Übungen vom Physio. die ich täglich mache und nach dem wöchentliche Krafttraining im Fitnesscenter sind die Schmerzen jeweils für einige Stunden reduziert. Aber ganz weg waren sie seit rund einem Jahr trotzdem nie mehr vollständig.
Der Physiotherapeut erklärte mir er könne mir derzeit nicht so weitgehend helfen, wie er gerne möchte, weil mir aus seiner Sicht ein nun nötiges Hilfsmittel fehlt: Das Korsett. Das Korsett würde seine Bemühungen effektiver machen, sagt er. Er könnte direkt ein Korsett verschrieben und bei der KK beantragen. Aber weil er selbst keine Röntgenaufnahmen erstellen kann, muss ich dafür so oder so zu einem Orthopäden. Es lag deshalb nahe, dass er mich dafür zu dem Orthopäden schickte, der mich schon mehrere Jahre begleitet und der die Physiotherapie ursprünglich verschrieben hatte. Dessen Antwort verunsicherte mich aber total.
Der Orthopäde ist der Meinung, dass Korsetts nur während des Wachstums helfen. Wie man im Internet leicht herausfinden kann, ist er mit dieser Meinung nicht ganz allein. Er ist aber sehr dafür, die Physiotherapie zu intensivieren.
Ich habe nochmals sehr viel gelesen und überlegt:
Das stundenlange Sitzen in meinem Beruf wird immer schwieriger. Auch die jährliche Erneuerung der medizinischen Tauglichkeit wird in meinem jetzigen Zustand immer schwieriger. Ich mache mich strafbar, wenn ich mein Rückenleiden und meine Schmerzen vor dem Arzt, der meine Tauglichkeit erneuert, verheimliche. Ausserdem sind meine Rückenprobleme meinem Arbeitgeber seit langem bekannt. Ich habe schon mehrmals trotzdem die Tauglichkeit erneuert bekommen, weil ich weitgehend beschwerdefrei war.
Würde ich meine Tauglichkeit verlieren, verliere ich nach einem Jahr meinen Job. Ich würde in meinem Beruf keine neue Stelle mehr finden, solange ich die medizinische Tauglichkeit nicht erneuern kann. Ich müsste mich beruflich völlig neu orientieren. Die Folgen wären sehr tiefgreifend.
Ich kenne Berufskollegen, die seit Jahren mit einer Bein- oder Handorthese zugelassen wurden. Deshalb gehe ich davon aus, dass ein Korsett kein Hindernis wäre. Aber chronische Schmerzen sind sehr wohl ein Problem, weil sie ablenken können. Unter Schmerzmittel darf ich keinesfalls abrieten. Ein No-Go in meinem Beruf.
Übrigens: Für die Eingewöhnungszeit müsste ich mich krankschreiben lassen. Oder zumindest mit meinem Arbeitgeber vereinbaren, dass ich nur im Büro und/oder als Aufsicht über den Simulator arbeite, bis ich mich an das Korsett gewöhnt habe. In dieser Zeit normal zu arbeiten, traue ich mir nicht zu. Vielleicht wäre es auch eine Chance, wirklich eine gute Reha zu machen?
Bei Jugendlichen ist die Korsettversorgung in Kombination mit Physiotherapie bei einem bestimmten Skoliosegrad nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die erfolgversprechendste und kostengünstigste Behandlung. Leider scheint die Studienlage bei Erwachsenen widersprüchlich zu sein. Deshalb verlangt die KK für ein Erwachsenenkorsett immer eine vertrauensärztliche Abklärung. Aus Sicht der KK ist einzig entscheidend, wie gross die Chance ist, dass eine sehr teure Operation oder eine ebenfalls sehr teure, langwierige Schmerztherapie vermieden werden kann. Die KK wird am Ende des Tages allein aufgrund einer Kostenschätzung entscheiden. Dabei wird sie die unmittelbaren Kosten des Antrags mit den zu erwartenden Folgekosten der anderen Varianten vergleichen und die günstigste Variante auswählen.
Wenn eine Behandlung oder Herstellung im Ausland erfolgversprechender ist, wird die KK nicht zögern, diese auch zu genehmigen. Ich denke, dass in der überwiegenden Zahl der Fälle, die eine Schweizer Krankenkasse auf dem Tisch hat, ein inländisches medizinisches Angebot dem in Deutschland verfügbaren gleichwertig oder überlegen ist. Aber ich halte es inzwischen für durchaus wahrscheinlich, dass gerade das Erwachsenenkorsett eine Ausnahme von dieser Regel darstellen könnte.
Ein Gutachten oder eine Diagnose aus Deutschland wird die KK kaum interessieren. Sie verlassen sich lieber auf ihre eigenen Vertrauensärzte und allenfalls auf die Unterlagen eines anerkannten Orthopäden und Therapeuten im Inland, mit dem sie bereits zusammenarbeiten.
Nach dem ersten Jahr wäre nicht mehr die KK, sondern die IV (Schweizerische Invalidenversicherung) für das Korsett zuständig. Für die Physiotherapie bleibt die KK zuständig. Nach allem, was ich bisher gelesen habe, müsste ich das Korsett viele Jahre tragen, damit mein Zustand stabil bleibt. (wie ist in diesem Punkt euer Erfahrung?) Die IV wird sich vor allem darauf konzentrieren, dass ich meinen Beruf weiter ausüben kann. Wie das erreicht wird, ist der IV wahrscheinlich ziemlich egal, wenn die KK schon zuvor die Genehmigung erteilt hat. Wenn ich mit dem Korsett und der Physiotherapie beschwerdefrei werde, wird die IV ohne grosse Abklärungen später notwendige Anpassungen, Reparaturen oder den Ersatz des Korsetts übernehmen. Das wäre für die IV auf jeden Fall viel günstiger als eine ganze oder teilweise Arbeitsunfähigkeit, Eingliederungsmassnahmen oder eine Umschulung.
Ich bin bereit, den Orthopäden zu wechseln. Für ein gutes Korsett fahre ich auch gerne mehrmals nach Deutschland. Wenn es sein muss, auch nach Norddeutschland. Am Ende des Tages müssen aber auch die Krankenkassen und die IV davon überzeugt sein, denn sie müssen bereit sein, die langfristige Behandlung finanziell zu tragen. Ich könnte auch selbst ein Korsett als einmalige Ausgabe finanzieren. Aber das reicht nicht. Es braucht regelmässige Kontrollen, Anpassungen und vielleicht sogar einen Ersatz. Dazu kommt noch die Physiotherapie und eventuell sogar eine Reha. Das alles würde mich sehr schnell an die Grenzen meiner finanziellen Möglichkeiten bringen.
Zusammengefasst reduziert sich derzeit alles auf folgende Frage:
Wie sicher ist es die langfristige Schmerzfreiheit mit einem Korsett + Physio. zu erreichen?
Wie ist die Langzeiterfahrung der Forumsmitgleiter die diesen Weg bereits seit längerem gehen? Von Swaylor weiss ich es bereits.
Zeit fürs Training:
Nun gehe ich Krafttraining und die Physio.-Übungen machen. Dieses Hotel hat einen schönen und gut ausgestatten Fitnessraum mit einer grossartigen Aussicht über die Stadt. So mache ich nicht selten ein zweites Mal in der Woche Krafttraining, irgendwo auf der Welt.
Liebe Grüsse aus Johannesburg, Südafrika.
Fabian
Allen Beitragenden ein grosses Dankeschön!
Was du denkst, was er sollte und was nicht, ist mir letztlich egal.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 20:04Einfach fragen, ob er Schroth macht oder zumindest Schroth Elemente benutzt. Er sollte aber schon eine Ausbildung als Schroth Therapeut in Bad Sobernheim oder in Bad Salzungen haben. Auch wenn diese Ausbildung nur kurze Zeit dauert, aber sozusagen den Horizont des Therapeuten erweitert. In Deutschland gibt es nach den Erfahrungsberichten leider auch Physiotherapeuten, die Schroth für veraltet halten.
Aber ich werde meinen Physiotherapeut das nächste Mal konkret danach fragen.
Ich schreibe ja deshalb ähnlich.
Schon als Jugendlicher hatte ich neben dem Korsett eine begleitende Physiotherapie im Kinderspital erhalten. Die ganzen 5 Jahre und danach noch weitere 2 Jahre. Als ich mir in den letzten Tagen YouTube-Videos anschaute, in denen Übungen nach Katharina Schroth vorgezeigt werden, kommt mir vieles sehr vertraut vor. Auch das, was mir mein Physiotherapeut heute als Hausaufgaben mitgibt, ist zu einem Grossteil sehr ähnlich. Ich vermute daher, dass ich schon lange nach Schroth oder einer damit verwandten Methode trainiere, ohne es wirklich zu wissen. Ist mir aber letztlich total egal wie es heisst, solange es mir hilft.
Und wer garantiert dir, dass die bei einer Reha die optimalen Übungen gezeigt werden? Nur weil eine bestimmter Name draufhautet ist das noch lange nicht das beste für dich individuelle. Ich bin selbst Ausbilder (Instructor) in meinem Beruf und ich weiss deshalb, dass die Ausbildung immer mit dem Ausbildner selbst steht oder fällt. Die Lehrmittel und die Marke sind zweitrangig. So ist es auch mit Therapeuten.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 20:04Na ja, das hatte ich bei meinem Therapeut auch gedacht, weil der sogar Schroth Therapeut war. Obwohl er eine stationäre REHA für unnötig hielt, habe ich trotzdem eine REHA gemacht und hatte völlig andere (erfolgreiche) Übungen. Der Therapeut hat dann schnell die Übungen aus dem Übungsheft übernommen. Man weiß ja anfangs nicht, was optimal ist, wenn man es nicht erlebt hat.
Ich meinte, dass in CH ein Physiotherapeut auch einem Arzt gegenüber seine Erfahrung und Wissen einbringen darf und sogar in einem gewissen Rahmen Diagnosen stellen kann. Er darf auch Rezepte und Überweisungen schreiben auf seinem Gebiet. Natürlich stark eingeschränkt gegenüber einem Orthopäden. Aber gerade Hilfmittel kann er selbst verschrieben.
Ja und das wird er auch tun. Aber es braucht eben auch ein Orthopäden der das unterstützt. Das ist Teamwork.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 20:04Es geht wahrscheinlich in den Bereich von "ambulant nicht kontrollierbarer Schmerzsymptomatik" bei Physiotherapie. Wenn der Therapeut hier entsprechende Kompetenzen besitzen sollte, könnte er doch (auch) eine ausführliche Begründung für den Vertrauensarzt der KK schreiben.
Wir haben in der Schweiz eines der besten und fortschrittlichsten Gesundheitssysteme der Welt. Deshalb ist die latente deutsche Überheblichkeit in diesem Punkt wohl völlig fehl am Platz, auch wenn Deutschland im Einzelfall bei den Erwachsenenkorsetts vielleicht fortschrittlicher ist. Generell versammeln sich in der Schweiz viele der weltbesten Fachärzte und Therapeuten. Die Kehrseite der Medaille sind die im Vergleich zu Deutschland deutlich höheren Kosten.
Für Jugendliche gibt es hier viele die eine Korsettbehandlung machen können. Da gibt es nicht nur ein oder zwei grosse Zentren. Dafür ist die Versorgung hier vermutlich besser als in DE. "Leider" bin ich kein Jugendlicher mehr.
Ich denke, dass ein Physiotherapeut sehr gut erkennen kann, ob Übungen ausreichen oder ob ein Korsett notwendig ist. Es ist ein Physiotherapeut und nicht ein Masseur oder Gymnastiklehrer. Weil sich mein Zustand weiter verschlechtert hat, hält er ein Korsett für notwendig. Das hat er dem Orthopäden und mir klar mitgeteilt. Um das zu erfahren, brauche muss ich nicht nach Deutschland oder ich weiss wo hin.Klaus hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 20:04Die Frage ist, geht es da nur um das Korsett oder auch um die notwendige Verordnung, sofern es eine Indikation für ein Korsett gibt.
Bei den Kosten für Dr. von Richthofen könntest Du notfalls auch die Beratung privat bezahlen. Dazu brauchst Du ein ausreichendes Röntgenbild. Ist ein aktuelles Röntgenbild vorhanden? Am besten ist eine Wirbelsäulen Ganz-Aufnahme. Dabei stellt sich auch die Frage, ob bei Dir evtl. auch ein Rundrücken und Hohlkreuz vorliegen könnte?
Leider ist mein Orthopäde nicht derselben Meinung.
Obwohl die Schweiz viel kleiner ist als Deutschland, gibt es nicht nur ein Spital oder Zentrum, das Skoliose behandeln kann. Das Balgrist ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Jeder Orthopäde, jeder Physiotherapeut und jeder Orthopädist ist unter anderem dafür ausgebildet. Jede orthopädische Praxis und jedes Spital mit einer orthopädischen Abteilung kann entsprechende Röntgenbilder und Diagnosen erstellen. Jeder Physiotherapeut in der Schweiz kann mit Skoliosepatienten arbeiten. Das können nicht nur die grossen Häuser. Leider scheint es aber so zu sein, dass die meisten nur mit Jugendlichen wirklich Erfahrung haben. Aber nur für Röntgenbilder fahre ich nicht an den Balgrist.
Exakt, weil der Orthopäde eine andere Lehrmeinung vertritt.
Er ist der Meinung, dass Korsetts nur während des Wachstums helfen. Wie man im Internet leicht herausfinden kann, ist er mit dieser Meinung nicht ganz allein. Auch der "Verein Skoliose Schweiz" widerspricht sich in diesem Punkt mehrfach auf seiner Website. Auch in diesem Forum hier kann man beides finden.
Dieser Orthopäde wird mir wohl niemals Korsett verschreiben und errät mir davon ab. Er ist aber sehr dafür, die Physiotherapie zu intensivieren.
Natürlich ist es leider auch so, dass die Zunft der Orthopäden an einer Operation mehr verdient als an einer Korsettbehandlung. Ein leider bestehender Fehlanreiz in unserem Gesundheitssystem.
Ich möchte die Qualität von Schroth keinesfalls in Frage stellen. Und ich habe schon insgesamt eine über eine Dekade Physiktherapie mit und ohne Korsett hinter mit und weisse deshalb genau wie wichtig sie ist. Ich kenne die Atemübungen, Haltungsübungen vor dem Spiegel, Drehwinkelatmung und vieles mehr was hilft alle auch. Und es war nie davon die Rede zukünftig darauf zu verzichten.
Wenn ich aber lese, dass nur eine bestimme Methode zum Ziel führen soll, werde ich sofort sehr kritisch. Meistens entsprechen solche Aussagen nicht der ganzen Wahrheit. Im Leben geht es sehr oft darum, den Weg zu finden, der am besten zum Individuum passt. Und das muss nicht für jeden gleich sein. Selbst bei derselben Diagnose gibt es immer Unterschiede und verscheiden Wege zum Ziel. Ob es Schroth oder anders heisst ist mir egal. Ich bin ZieloriernertSwaylor hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 23:04Meiner Meinung nach ist schon sehr wichtig zu wissen, ob nach der Schroth-Methode behandelt wird. Es geht doch um die Frage, ob ein Korsett möglicherweise helfen könnte oder nicht. Beidem liegen doch die gleichen Prinzipien zu grunde. Also wenn die Schroth Übungen helfen, dann könnte das Korsett auch helfen.
Ja, unter anderem auch. Schon als Jugendlicher hatte ich das gelernt. Leider reicht es derzeit nicht mehr.
Danke für diesen Erfahrungsbericht! Das tönt sehr ermutigend.Swaylor hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 23:04Die Schroth-Atmung hilft bei mir zuverlässig gegen Schmerzen in der Brustwirbelsäule und ich habe echt krass hohe Gradzahlen. Daher kann ich dich nur beglückwünschen die Korsett-Therapie so konsequent durchgeführt zu haben. Ich habe das ehrlich gesagt nicht geschafft, aber seit neuestem habe ich wieder ein Korsett. Meine Tochter hat ja auch eines bekommen, daher wollte ich unbedingt auch eines für Erwachsene. Ich habe ein korrigierendes und derotierendes. Das Korsett hilft sehr gut gegen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und auch gegen das Kribbeln in der linken Hüfte.
Durch die Schmerzen ist meine Lebensqualität seit etwa einem Jahr eher durchwachsen. Sport in der Freizeit ist schwierig geworden und auch bei der Arbeit leide ich immer mehr unter meiner Skoliose. Mein primäres Ziel ist es daher, die Schmerzen dauerhaft loszuwerden. Meine sekundären Ziele ist, eine Operation zu vermeiden und deshalb das weitere Fortschreiten der Skoliose aufzuhalten. Nach allem, was ich bisher weiss, scheint mir die Behandlung mit einem Korsett der beste Weg zu sein. In diesem Punkt vertraue ich inzwischen ich meinem Physiotherapeuten mehr als dem Orthopäden
Ich habe zwei hautsächlich schmerzende Regionen: im Lendenwirbelbereich und zwischen den Schulterblättern. Ich habe eine doppelte Skoliose. (thorakale und lumbale Skoliose) Meine Halswirbelsäule knackt und schmerzt oft bei jeder Kopfbewegung. Ich halte meinen Kopf gezwungenermassen oft leicht schief. Im Lendenwirbelbereich bin ich linkskonvexe und oben entsprechend rechts. Die Schmerzen sind konvexen Seite stärker. Beim Gehen habe ich derzeit das Gefühl, dass die Wirbel im Kreuz und in Schulterhöhe direkt aneinander reiben. Dieses Reiben ist nicht schmerzhaft, aber ich kann es bei jedem Schritt hören. Im Sitzen und Stehen ist der Schmerz auch ohne Bewegung immer sehr deutlich spürbar. Zurzeit ist es ohne Schmerzmittel gut zu ertragen, obwohl der Schmerz nie verschwindet. Vor einigen Monaten hatte ich deutlich stärkere Schmerzen als jetzt.Swaylor hat geschrieben: ↑So, 03.11.2024 - 23:04Daher meine Frage: Wie sind deine Schmerzen überhaupt ausgeprägt?
Sind die im gesamten Rücken? Nur in der Lendenwirbelsäule? Nur auf der konvexen Seite?
Also in meinem Fall habe ich hauptsächlich links in der konvexen Seite der Lendenwirbelsäule Probleme. Meiner Meinung nach entstehen die Schmerzen hauptsächlich aufgrund der Rotationen, daher hilft auch das derotierende Korsett. Es hilft auch, die herausstehende Hüfte zu korrigieren.
Wenn es mein Dienstplan zulässt, löst der Physiotherapeut zweimal in der Woche alle Verspannungen und mobilisiert jeden einzelnen Wirbel. Das alleine hilft schon sehr viel gegen die Schmerzen. Auch nach den Übungen vom Physio. die ich täglich mache und nach dem wöchentliche Krafttraining im Fitnesscenter sind die Schmerzen jeweils für einige Stunden reduziert. Aber ganz weg waren sie seit rund einem Jahr trotzdem nie mehr vollständig.
Meine Skoliose ist seit etwa 15 Jahren leider weider progredient. In den letzten Jahren immer stärker.
Ja, unter anderem auch. Schon damals als Jugendlicher hatte ich das gemacht.
Um das zu erfahren, brauche ich keine Reha. Dass der Orthopäde anderer Meinung ist als der Physiotherapeut, könnte auch in einer Rehaklinik passieren. Die Frage, die ich nun für mich klären muss, ist, wem ich mehr vertrauen soll? Deshalb habe ich mich unter anderem an dieses Forum gewandt.Klaus hat geschrieben: ↑Mo, 04.11.2024 - 11:20Die Frage Korsett oder nicht, wird erst beim Spezialisten entschieden. Das ist hier noch nicht der Fall und es geht um grundsätzliche Dinge.
Ich will nicht von Schroth überzeugen, sondern nur einfach wissen, ob das wirklich Schroth ist. Das ist doch die Vorraussetzung für weitere Schritte, wie z.Bsp. ein Korsett. Oft ist es sogar so, dass erst in einer Schroth REHA festgestellt wird, ob das ausreicht oder eben nicht. (Begründung: gezielte Schroth Therapie hat nicht geholfen).
Der Physiotherapeut erklärte mir er könne mir derzeit nicht so weitgehend helfen, wie er gerne möchte, weil mir aus seiner Sicht ein nun nötiges Hilfsmittel fehlt: Das Korsett. Das Korsett würde seine Bemühungen effektiver machen, sagt er. Er könnte direkt ein Korsett verschrieben und bei der KK beantragen. Aber weil er selbst keine Röntgenaufnahmen erstellen kann, muss ich dafür so oder so zu einem Orthopäden. Es lag deshalb nahe, dass er mich dafür zu dem Orthopäden schickte, der mich schon mehrere Jahre begleitet und der die Physiotherapie ursprünglich verschrieben hatte. Dessen Antwort verunsicherte mich aber total.
Der Orthopäde ist der Meinung, dass Korsetts nur während des Wachstums helfen. Wie man im Internet leicht herausfinden kann, ist er mit dieser Meinung nicht ganz allein. Er ist aber sehr dafür, die Physiotherapie zu intensivieren.
Das entspricht ziemlich genau der Aussage meines Physiotherapeuten. Und es trifft wohl den Nagel auf den Kopf.
Ich habe nochmals sehr viel gelesen und überlegt:
Das stundenlange Sitzen in meinem Beruf wird immer schwieriger. Auch die jährliche Erneuerung der medizinischen Tauglichkeit wird in meinem jetzigen Zustand immer schwieriger. Ich mache mich strafbar, wenn ich mein Rückenleiden und meine Schmerzen vor dem Arzt, der meine Tauglichkeit erneuert, verheimliche. Ausserdem sind meine Rückenprobleme meinem Arbeitgeber seit langem bekannt. Ich habe schon mehrmals trotzdem die Tauglichkeit erneuert bekommen, weil ich weitgehend beschwerdefrei war.
Würde ich meine Tauglichkeit verlieren, verliere ich nach einem Jahr meinen Job. Ich würde in meinem Beruf keine neue Stelle mehr finden, solange ich die medizinische Tauglichkeit nicht erneuern kann. Ich müsste mich beruflich völlig neu orientieren. Die Folgen wären sehr tiefgreifend.
Ich kenne Berufskollegen, die seit Jahren mit einer Bein- oder Handorthese zugelassen wurden. Deshalb gehe ich davon aus, dass ein Korsett kein Hindernis wäre. Aber chronische Schmerzen sind sehr wohl ein Problem, weil sie ablenken können. Unter Schmerzmittel darf ich keinesfalls abrieten. Ein No-Go in meinem Beruf.
Übrigens: Für die Eingewöhnungszeit müsste ich mich krankschreiben lassen. Oder zumindest mit meinem Arbeitgeber vereinbaren, dass ich nur im Büro und/oder als Aufsicht über den Simulator arbeite, bis ich mich an das Korsett gewöhnt habe. In dieser Zeit normal zu arbeiten, traue ich mir nicht zu. Vielleicht wäre es auch eine Chance, wirklich eine gute Reha zu machen?
Bei Jugendlichen ist die Korsettversorgung in Kombination mit Physiotherapie bei einem bestimmten Skoliosegrad nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die erfolgversprechendste und kostengünstigste Behandlung. Leider scheint die Studienlage bei Erwachsenen widersprüchlich zu sein. Deshalb verlangt die KK für ein Erwachsenenkorsett immer eine vertrauensärztliche Abklärung. Aus Sicht der KK ist einzig entscheidend, wie gross die Chance ist, dass eine sehr teure Operation oder eine ebenfalls sehr teure, langwierige Schmerztherapie vermieden werden kann. Die KK wird am Ende des Tages allein aufgrund einer Kostenschätzung entscheiden. Dabei wird sie die unmittelbaren Kosten des Antrags mit den zu erwartenden Folgekosten der anderen Varianten vergleichen und die günstigste Variante auswählen.
Wenn eine Behandlung oder Herstellung im Ausland erfolgversprechender ist, wird die KK nicht zögern, diese auch zu genehmigen. Ich denke, dass in der überwiegenden Zahl der Fälle, die eine Schweizer Krankenkasse auf dem Tisch hat, ein inländisches medizinisches Angebot dem in Deutschland verfügbaren gleichwertig oder überlegen ist. Aber ich halte es inzwischen für durchaus wahrscheinlich, dass gerade das Erwachsenenkorsett eine Ausnahme von dieser Regel darstellen könnte.
Ein Gutachten oder eine Diagnose aus Deutschland wird die KK kaum interessieren. Sie verlassen sich lieber auf ihre eigenen Vertrauensärzte und allenfalls auf die Unterlagen eines anerkannten Orthopäden und Therapeuten im Inland, mit dem sie bereits zusammenarbeiten.
Nach dem ersten Jahr wäre nicht mehr die KK, sondern die IV (Schweizerische Invalidenversicherung) für das Korsett zuständig. Für die Physiotherapie bleibt die KK zuständig. Nach allem, was ich bisher gelesen habe, müsste ich das Korsett viele Jahre tragen, damit mein Zustand stabil bleibt. (wie ist in diesem Punkt euer Erfahrung?) Die IV wird sich vor allem darauf konzentrieren, dass ich meinen Beruf weiter ausüben kann. Wie das erreicht wird, ist der IV wahrscheinlich ziemlich egal, wenn die KK schon zuvor die Genehmigung erteilt hat. Wenn ich mit dem Korsett und der Physiotherapie beschwerdefrei werde, wird die IV ohne grosse Abklärungen später notwendige Anpassungen, Reparaturen oder den Ersatz des Korsetts übernehmen. Das wäre für die IV auf jeden Fall viel günstiger als eine ganze oder teilweise Arbeitsunfähigkeit, Eingliederungsmassnahmen oder eine Umschulung.
Ich bin bereit, den Orthopäden zu wechseln. Für ein gutes Korsett fahre ich auch gerne mehrmals nach Deutschland. Wenn es sein muss, auch nach Norddeutschland. Am Ende des Tages müssen aber auch die Krankenkassen und die IV davon überzeugt sein, denn sie müssen bereit sein, die langfristige Behandlung finanziell zu tragen. Ich könnte auch selbst ein Korsett als einmalige Ausgabe finanzieren. Aber das reicht nicht. Es braucht regelmässige Kontrollen, Anpassungen und vielleicht sogar einen Ersatz. Dazu kommt noch die Physiotherapie und eventuell sogar eine Reha. Das alles würde mich sehr schnell an die Grenzen meiner finanziellen Möglichkeiten bringen.
Zusammengefasst reduziert sich derzeit alles auf folgende Frage:
Wie sicher ist es die langfristige Schmerzfreiheit mit einem Korsett + Physio. zu erreichen?
Wie ist die Langzeiterfahrung der Forumsmitgleiter die diesen Weg bereits seit längerem gehen? Von Swaylor weiss ich es bereits.
Zeit fürs Training:
Nun gehe ich Krafttraining und die Physio.-Übungen machen. Dieses Hotel hat einen schönen und gut ausgestatten Fitnessraum mit einer grossartigen Aussicht über die Stadt. So mache ich nicht selten ein zweites Mal in der Woche Krafttraining, irgendwo auf der Welt.
Liebe Grüsse aus Johannesburg, Südafrika.
Fabian
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Rahmouni-Korsette sind oft schwer zu tragen (eigene Erfahrung) Deswegen haben die eine relativ hohe Abbruchquote. Besser CCTec oder das Scheunemann-Stützkorsett zum aufpumpen probieren. CCTec ist auch in Offenburg, d.h. von der Schweiz her näher als Stuttgart. Die machen auch Erwachsene Korsette.
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Das angesprochene Scheunemannkorsett gibt es als Kubco auch in der Schweiz. Einfach mal danach googeln.
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Fabi,
Deine Symptome sind aber ganz schön viele. Bist du sicher, dass das alles nur die Skoliose verursacht? Vielleicht steckt ja zusätzlich noch eine ganz andere Erkrankung dahinter. Die Skoliose allein sollte eigentlich nicht so viele Beschwerden verursachen, vor allem da du ja regelmäßig zu einem sehr guten Physiotherapeuten gehst.
Was genau möchte denn der Physiotherapeut mit der Korsett-Empfehlung bezwecken? Möchte er es gegen verkürzte Strukturen einsetzen? Oder einfach nur die Progredienz aufhalten?
In meinem Fall geht es wirklich nur um die Lendenwirbelsäule und den stark ausgeprägten Lendenwulst, sowie die Beckenfehlstellung. Mein Korsett ist genau auf diese Symptomatik abgestimmt und sehr angenehm zu tragen. Daher ist das denke ich mit deinen Beschwerden konkret gar nicht vergleichbar.
Deine Symptome sind aber ganz schön viele. Bist du sicher, dass das alles nur die Skoliose verursacht? Vielleicht steckt ja zusätzlich noch eine ganz andere Erkrankung dahinter. Die Skoliose allein sollte eigentlich nicht so viele Beschwerden verursachen, vor allem da du ja regelmäßig zu einem sehr guten Physiotherapeuten gehst.
Was genau möchte denn der Physiotherapeut mit der Korsett-Empfehlung bezwecken? Möchte er es gegen verkürzte Strukturen einsetzen? Oder einfach nur die Progredienz aufhalten?
In meinem Fall geht es wirklich nur um die Lendenwirbelsäule und den stark ausgeprägten Lendenwulst, sowie die Beckenfehlstellung. Mein Korsett ist genau auf diese Symptomatik abgestimmt und sehr angenehm zu tragen. Daher ist das denke ich mit deinen Beschwerden konkret gar nicht vergleichbar.
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Bernd,
ehe ich Fabi später antworten werde, was meinst Du mit einem Scheunemann-Korsett?
Das erwähnte Kubco Korsett wirkt durch Extraktion und kann u.a. bei Schmerzen helfen, die nicht durch ein korrigierendes Korsett beseitigt werden können. Das mal kurz zu den unterschiedlichen Bauarten und Anwendungen bei unterschiedlichen Situationen.
Gruß
Klaus
ehe ich Fabi später antworten werde, was meinst Du mit einem Scheunemann-Korsett?
Das erwähnte Kubco Korsett wirkt durch Extraktion und kann u.a. bei Schmerzen helfen, die nicht durch ein korrigierendes Korsett beseitigt werden können. Das mal kurz zu den unterschiedlichen Bauarten und Anwendungen bei unterschiedlichen Situationen.
Gruß
Klaus
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Mit Scheunemann meine ich Kubco. Hat mir ein paar Monate gut geholfen.
- Klaus
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo Fabi,
Optimale Ergebnisse sind bei Erwachsenen immer ganz individuell zu sehen. Eine beschriebene vollständige Korrektur gibt es hier im Forum nur als Ausnahme. Die Reduzierung oder sogar Beseitigung von Schmerzen steht dabei an erster Stelle. Dabei geht es vereinfacht gesagt um das versuchte Wiederherstellen der Situation ohne Schmerzen. In der Regel wird das mit einer bestimmten Korrektur versucht.
Es können aber auch größere Korrekturen möglich sein. Insbesondere bei Hyperkyphose/Hyperlordose mit hohen Fehlhaltungs-Anteil (flexible Wirbelsäule).
Bei den Therapieformen hat sich durch viele positive Erfahrungswerte die Therapie nach Katharina Schroth auch bei Erwachsenen bewährt. Deshalb steht sie häufig am Anfang des Versuchs, weil eben die Wahrscheinlichkeit für eine optimale Therapie hoch ist.
Schroth ist nicht etwas, was man nur einmal in der Ausbildung lernen muss. Die laufenden Erfahrungen mit möglichst vielen unterschiedlichen Patienten sind ganz wichtig. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Erfahrungen bei den Therapeuten in der Schroth REHA am höchsten sind. Aber eben keine Garantie.
Das gleiche gilt für ein Korsett. Es gibt keine Garantie, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit für eine optimale Therapie, bei der die vielfältigsten Erfahrungen nicht nur des begleitenden Orthopäden, sondern auch des Korsettbauers ganz wichtig sind.
Es gibt nicht einfach nur "ein Erwachsenkorsett", sondern ganz unterschiedliche Bauweisen bei unterschiedlichen Situationen.
Was nützt Dir die beste Gesundheitsversorgung, wenn Dir bei einem wahrscheinlich wichtigen Punkt die Möglichkeit fehlt.
Dazu brauchst Du einen Orthopäden, der das unterstützt. Die bisherigen relativ wenigen Berichte aus der Schweiz sagen mir, dass das nicht geklappt hat.
Die wesentlich mehr Berichte aus Deutschland haben ja zu der Liste der ganz wenigen (bei Erwachsenen) Spezialisten in Deutschland geführt. Aus der negativen Erfahrung mit sehr vielen Orthopäden vor Ort. Insofern hatte ich Dir ja den Tipp gegeben, Deinen Physiotherapeuten nach einem entsprechenden Orthopäden zu fragen, der ein Korsett unterstützen würde.
Und ich hatte auch geschrieben, dass Du Korsettbauer Rahmouni fragen könntest wie Schweizer am besten an ein Korsett kommen könnten. Oder vielleicht bringt Dich der Tipp mit dem anonymen Nutzer weiter.
Oder auch CCtec in Offenburg, die wohl einen "entsprechenden" Orthopäden
für die Verordnung an der Hand haben. Das kann aber bedeuten, dass der Korsettbauer die Art des Korsetts in Deinem Fall bestimmen muss, was aber wie in der Schweiz auch in Deutschland eigentlich dem Orthopäden vorbehalten ist. Der hält sich dann eben an die Vorgaben des Korsettbauers.
Das nützt Dir aber wohl wegen der laufenden Kosten bzw. wahrscheinlich fehlender Kostenerstattung Erstattung nicht viel.
Und:
Wenn es solche "willigen" Ärzte in der Schweiz geben sollte, müssen die natürlich wissen, was konkret auf einer solchen Korsett-Verordnung stehen muss. Das wird aber schwierig angesichts der unterschiedlichen Bauarten. Aber wie swaylor schon geschrieben hat, sollte Dein Therapeut wissen, was das Korsett bei Dir in welcher Weise bewirken muss und ob er sich vorstellen kann, dass das ein Korsettbauer in der Schweiz auch so umsetzen könnte. Oder ob er Argumente dafür hätte, dass das nur im Ausland (z.Bsp. Rahmouni) möglich wäre.
Bezüglich Zusammenfassung:
Bezüglich Korsett hatte Dir Thomas geschrieben:
Gruß
Klaus
Deswegen hatte ich geschrieben, ich möchte einfach nur wissen, ob er die Methode Schroth anwendet. Kurze Frage und schon sollte das klar sein.Was du denkst, was er sollte und was nicht, ist mir letztlich egal.
Aber ich werde meinen Physiotherapeut das nächste Mal konkret danach fragen.
Also die konservative Therapie bei Erwachsenen hat keine Garantie. Sie ist immer nur als Versuch zu verstehen, mit bestimmten Therapieformen möglichst individuell optimale Ergebnisse zu erzielen. Selbst ein vom Spezialisten vorgeschlagener Weg mit Therapieformen und deren Reihenfolge kann nach einiger Zeit durchaus änderungsbedürftig sein.Und wer garantiert dir, dass die bei einer Reha die optimalen Übungen gezeigt werden? Nur weil eine bestimmter Name draufhautet ist das noch lange nicht das beste für dich individuell
Optimale Ergebnisse sind bei Erwachsenen immer ganz individuell zu sehen. Eine beschriebene vollständige Korrektur gibt es hier im Forum nur als Ausnahme. Die Reduzierung oder sogar Beseitigung von Schmerzen steht dabei an erster Stelle. Dabei geht es vereinfacht gesagt um das versuchte Wiederherstellen der Situation ohne Schmerzen. In der Regel wird das mit einer bestimmten Korrektur versucht.
Es können aber auch größere Korrekturen möglich sein. Insbesondere bei Hyperkyphose/Hyperlordose mit hohen Fehlhaltungs-Anteil (flexible Wirbelsäule).
Bei den Therapieformen hat sich durch viele positive Erfahrungswerte die Therapie nach Katharina Schroth auch bei Erwachsenen bewährt. Deshalb steht sie häufig am Anfang des Versuchs, weil eben die Wahrscheinlichkeit für eine optimale Therapie hoch ist.
Schroth ist nicht etwas, was man nur einmal in der Ausbildung lernen muss. Die laufenden Erfahrungen mit möglichst vielen unterschiedlichen Patienten sind ganz wichtig. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Erfahrungen bei den Therapeuten in der Schroth REHA am höchsten sind. Aber eben keine Garantie.
Das gleiche gilt für ein Korsett. Es gibt keine Garantie, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit für eine optimale Therapie, bei der die vielfältigsten Erfahrungen nicht nur des begleitenden Orthopäden, sondern auch des Korsettbauers ganz wichtig sind.
Es gibt nicht einfach nur "ein Erwachsenkorsett", sondern ganz unterschiedliche Bauweisen bei unterschiedlichen Situationen.
Also, es geht hier im Forum um Fehlstellungen der Wirbelsäule und vorwiegend um deren konservativer Behandlung. Die Grundlage sind die eingestellten Berichte von den Usern !Wir haben in der Schweiz eines der besten und fortschrittlichsten Gesundheitssysteme der Welt. Deshalb ist die latente deutsche Überheblichkeit in diesem Punkt wohl völlig fehl am Platz, auch wenn Deutschland im Einzelfall bei den Erwachsenenkorsetts vielleicht fortschrittlicher ist. Generell versammeln sich in der Schweiz viele der weltbesten Fachärzte und Therapeuten. Die Kehrseite der Medaille sind die im Vergleich zu Deutschland deutlich höheren Kosten.
Was nützt Dir die beste Gesundheitsversorgung, wenn Dir bei einem wahrscheinlich wichtigen Punkt die Möglichkeit fehlt.
Dazu brauchst Du einen Orthopäden, der das unterstützt. Die bisherigen relativ wenigen Berichte aus der Schweiz sagen mir, dass das nicht geklappt hat.
Die wesentlich mehr Berichte aus Deutschland haben ja zu der Liste der ganz wenigen (bei Erwachsenen) Spezialisten in Deutschland geführt. Aus der negativen Erfahrung mit sehr vielen Orthopäden vor Ort. Insofern hatte ich Dir ja den Tipp gegeben, Deinen Physiotherapeuten nach einem entsprechenden Orthopäden zu fragen, der ein Korsett unterstützen würde.
Und ich hatte auch geschrieben, dass Du Korsettbauer Rahmouni fragen könntest wie Schweizer am besten an ein Korsett kommen könnten. Oder vielleicht bringt Dich der Tipp mit dem anonymen Nutzer weiter.
Oder auch CCtec in Offenburg, die wohl einen "entsprechenden" Orthopäden

Das nützt Dir aber wohl wegen der laufenden Kosten bzw. wahrscheinlich fehlender Kostenerstattung Erstattung nicht viel.
Und:
Da dreht man sich leider im Kreis.Ein Gutachten oder eine Diagnose aus Deutschland wird die KK kaum interessieren.
Also doch wieder auf inländische "willige" kooperierende Ärzte konzentrieren. Deinen Pysiotherapeuten, evtl. andere Schroth Therapeuten fragen und eben die Korsettbauer Rahmouni, CCtec nach ihren Erfahrungen mit Schweizern fragen, insbesondere wer die Verordnung ausgestellt hat. Bei Rahmouni vermute ich allerdings hauptsächlich Dr. von Richthofen.ein inländisches medizinisches Angebot dem in Deutschland verfügbaren gleichwertig oder überlegen ist. Aber ich halte es inzwischen für durchaus wahrscheinlich, dass gerade das Erwachsenenkorsett eine Ausnahme von dieser Regel darstellen könnte.
Wenn es solche "willigen" Ärzte in der Schweiz geben sollte, müssen die natürlich wissen, was konkret auf einer solchen Korsett-Verordnung stehen muss. Das wird aber schwierig angesichts der unterschiedlichen Bauarten. Aber wie swaylor schon geschrieben hat, sollte Dein Therapeut wissen, was das Korsett bei Dir in welcher Weise bewirken muss und ob er sich vorstellen kann, dass das ein Korsettbauer in der Schweiz auch so umsetzen könnte. Oder ob er Argumente dafür hätte, dass das nur im Ausland (z.Bsp. Rahmouni) möglich wäre.
Ein Bericht aus der Schweiz sagt etwas anderes, gute Röntgen-Ganz-Aufnahmen der Wirbelsäule hat der User erst in der Klinik Balgrist bekommen. Deswegen hat er das auch den Schweizern empfohlen.Jede orthopädische Praxis und jedes Spital mit einer orthopädischen Abteilung kann entsprechende Röntgenbilder und Diagnosen erstellen...... Aber nur für Röntgenbilder fahre ich nicht an den Balgrist.
Bezüglich Zusammenfassung:
Das ist ganz oben schon mit dem Hinweis auf eine konservative Therapie als Versuch beantwortet.Wie sicher ist es die langfristige Schmerzfreiheit mit einem Korsett + Physio. zu erreichen?
Na ja, im grunde genommen besteht das ganze Forum aus Langzeiterfahrungen.Wie ist die Langzeiterfahrung der Forumsmitgleiter die diesen Weg bereits seit längerem gehen? Von Swaylor weiss ich es bereits.
Bezüglich Korsett hatte Dir Thomas geschrieben:
Das Problem kann sein, dass Orthopäden solche Erfahrungswerte nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Egal ob in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vielleicht hat Thomas bei dem Thema Korsett noch Literaturhinweise.Thomas hat geschrieben:Wenn Du Lust hast, kannst Du auch mal in den Thread schauen, der die Ergebnisse einer Umfrage bei erwachsenen Korsettträgern beschreibt, die wir im Jahr 2020 durchgeführt haben: viewtopic.php?p=1105587#p1105587 .
Es ergaben sich damals ganz interessante Ergebnisse.
Gruß
Klaus
- fabi84
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Re: Wieder Korsett oder doch nicht?
Hallo
Ich nutze jetzt meine Pause, um euch zu antworten und hoffe, dass meine beiden auszubildenden Berufskollegen so lange nicht auf meine Hilfe angewiesen sind.
Heute Morgen war ich vor der Arbeit in der Physiotherapie. Ich habe meinen Therapeuten mit den Hinweisen aus diesem Forum und den daraus resultierenden Fragen konfrontiert. Es war ein gutes und klärendes Gespräch. Während er meine Verspannungen löste, konnte ich alle meine Fragen stellen.
Zuerst zur Methode: Mein Physiotherapeut ist Schroth-Therapeut und hat selbst einige Jahre in Bad Salzungen gearbeitet. Das sei zwar schon eine Weile her, aber das meiste, was er dort gelernt habe, wende er bei mir an, um mir zu helfen. Aber nicht nur. Er lasse auch einzelne Elemente und Erkenntnisse aus neueren Schulen einfliessen. Was ich auch nicht wusste: Mein Orthopäde hatte mir vor einigen Jahren genau diesen Physiotherapeuten empfohlen, weil er viel mehr Erfahrung mit Skoliosen bei Erwachsenen hat als andere. Zuvor war ich kurz hintereinander bei zwei anderen Therapeuten, bei denen ich nie das Gefühl hatte, dass mir wirklich geholfen wurde.
Mein Therapeut empfiehlt mir dringend, zu Rahmouni oder CCTec zu fahren, weil sie sich mit Fällen wie meinem viel besser auskennen als jeder andere Anbieter in der Schweiz. Immerhin sei die doppelbögige Variante selten und Erwachse werden in der Schweiz auch nur selten mit Korsetten versorgt. Sobald die Schmerzen zu stark werden, würde hierzulande sehr schnell zum Skalpell gegriffen, obwohl das oft gar nicht nötig wäre. Es gäbe auch in der Schweiz excellente Korsettbauer. Aber bei meinem nicht ganz alltäglichen Fall würden sie wohl an ihre Grenzen stossen. Die seien alle hervorragende bei jüngeren Patienten oder einfacheren Fällen. Auch eine Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen hält er für eine sehr gute Idee. Nicht weil er weniger könne, als die Therapeuten dort, sondern weil dort viel intensiver gearbeitet werden könne.
Was genau verspricht sich der Physiotherapeut von einem Korsett?
Durch meine krumme Haltung bin ich immer extrem verspannt. Im ganzen Rücken und Nacken. Diese starken Verspannungen macht er sowohl für die Schmerzen als auch für das immer schnellere Fortschreiten der Skoliose verantwortlich. Durch diese enormen Verspannungen sei ich derzeit gar nicht in der Lage, meine Haltung dauerhaft selbst zu korrigieren und nehme nach kurzem wieder eine Schonhaltung ein, was aufgrund der Schmerzen nur logisch sei. Im jetzigen Zustand geht ein Muskelaufbau trotz täglichem Training kaum voran. Die Schonhaltung wegen der Schmerzen mache alles gleich wieder zunichte. Und das wiederum verstärke die Skoliose und die Schmerzen. Ein Teufelskreis, den er derzeit mit Übungen allein nicht mehr durchbrechen könne. Bis vor einem Jahr hatte das noch gut funktioniert.
Das Korsett soll diesen Teufelskreis durchbrechen und sogar umkehren, weil es mich dauerhaft zu einer ganz anderen Haltung zwingen würde. Aber auch, weil es die derzeit einseitig zu schwache Muskulatur zuerst einmal unterstützen würde, was zu einem beidseitig ausgeglichen Muskelaufbau führen würde. Er rechne fest damit, sagt er, dass meine Schmerzen schon nach kurzer Zeit verschwinden würden. Deshalb sei in der ersten Phase nach der Eingewöhnung eine Tragezeit von 23 Stunden anzustreben. Erst wenn ich Schmerzfrei sei, könne ich wieder wirklich effektiv am Aufbau der Muskulatur arbeiten und die Tragzeiten etwas reduzieren. Langfristig hält er es nicht für unrealistisch, dass sich meine verkürzten Sehnen und Muskeln durch wiederholte Anpassungen am Korsett nach und nach etwas zurückbilden und sich meine Skoliose sogar reduzieren liesse. Wahrscheinlich nicht auf Null, aber so weit, dass ich wieder langfristig beschwerdefrei werde. Dann könnte es ausreichend sein, das Korsett nur noch nachts zu tragen. Er rechnet damit, dass es bis dahin mehrere Jahre dauern wird. Und nur, wenn ich dauernd am Ball bleibe und meine Muskeln wirklich konsequent aufbaue.
Er habe wirklich nicht erwartet, dass der Orthopäde ein Korsett so entschieden ablehnen würde. Viele Orthopäden seien deutliche offener für Alternativen zur Operation. Er arbeite schon lange mit diesem Orthopäden zusammen. Aber ich sei der erste Skoliosepatient, den er in Zusammenarbeit mit diesem Orthopäden behandle. Er empfahl mir einen anderen Orthopäden, zu dem vier seiner Patienten gingen, die diesen Weg bereits erfolgreich sehr gegangen seien. Diesen Orthopäden müsse man nichtmehr überzeugen.
Bisher habe er nur eine KK erlebt, die den Antrag ohne weiteres durchgewunken haben. Ich sei nicht der einzige oder erste Patient, den er habe, bei dem er eine Behandlung mit einem Erwachsenenkorsett für den besten Weg halte. Und er wisse deshalb sehr genau, wie schwierig es sei, ein Erwachsenenkorsett und eine entsprechende Behandlung im Ausland von der KK oder IV bewilligt zu bekommen. Diese stellten sich gerne auf den Standpunkt, dass es auch in der Schweiz solche Angebote gäbe, die gleichwertig seien. Diese seien aber leider alle nur auf Jugendliche ausgerichtet, obwohl die meisten es auf Anfrage auch für Erwachsene machen würden. An genügend Erfahrung mit Erwachsenen mangele es ihnen aber allen.
Er habe schon mehrere Patienten, die nach Stuttgart oder Offenburg gegangen seien. Aber der Antrag bei der KK sei fast allen ein schwieriger, langwieriger und sehr mühsamer Prozess gewesen. Einfach nach Deutschland zu fahren und sich dort von einem Orthopäden eine Korsettbehandlung verschreiben zu lassen, bringe gar nichts. Das werde nicht anerkannt und dementsprechend auch nicht rückvergütet. Um bei der KK überhaupt Gehör zu finden, müsse sowohl der behandelnde Physiotherapeut als auch der Orthopäde in der Schweiz glaubhaft machen können, dass die Ziele am effektivsten erreicht werden können, wenn der Patient im Ausland behandelt wird. Wer es am Ende tatsächlich verschreibt, sei für das Korsett allein zweitrangig. Am besten aber der behandelnde Schweizer Orthopäde, weil dann auch gleich eine Reha mit in den Antrag aufgenommen werden könne und man dafür der ganze Prozess nicht nochmals durchlaufen werden müsse. Der Antrag und der Behandlungsplan würden im Team und in enger Absprache mit dem ausgewählten Korsetthersteller und der Rehaklinik erstellt. So, dass später alles ineinandergreifen würde. Dies habe sich bewährt. In Bad Salzungen kenne er die entscheiden Personen persönlich.
Er bot mir an, ein Treffen mit zwei seiner Patienten/in zu arrangieren, die beide schon in Rahmouni und in Bad Salzungen gewesen waren und ihr Korsett seit mehreren Jahren mit grossem Erfolg tragen würden. Beide hätten aber andere Skoliosetypen als ich, weshalb vielleicht nicht jedes Detail vergleichbar sei. Zudem sei jeder Fall gewisserweise immer einmalig. Mein Fall hebe sich aber in sehr Vielen von anderen ab. Unter anderem auch, weil ich schon früher sehr erfolgreich ein Korsett getragen habe.
Das Fazit:
Ich muss dringend den Orthopäden wechseln. Schade, denn menschlich schätze ich meinen jetzigen sehr.
Jetzt ist es an der Zeit, nachzuschauen, ob es meinen beiden Kollegen gut zurechtkommen.
Liebe Grüsse aus 29.000 Fuss Höhe, auf dem Weg nach Sydney.
Fabian
Ich nutze jetzt meine Pause, um euch zu antworten und hoffe, dass meine beiden auszubildenden Berufskollegen so lange nicht auf meine Hilfe angewiesen sind.
Heute Morgen war ich vor der Arbeit in der Physiotherapie. Ich habe meinen Therapeuten mit den Hinweisen aus diesem Forum und den daraus resultierenden Fragen konfrontiert. Es war ein gutes und klärendes Gespräch. Während er meine Verspannungen löste, konnte ich alle meine Fragen stellen.
Zuerst zur Methode: Mein Physiotherapeut ist Schroth-Therapeut und hat selbst einige Jahre in Bad Salzungen gearbeitet. Das sei zwar schon eine Weile her, aber das meiste, was er dort gelernt habe, wende er bei mir an, um mir zu helfen. Aber nicht nur. Er lasse auch einzelne Elemente und Erkenntnisse aus neueren Schulen einfliessen. Was ich auch nicht wusste: Mein Orthopäde hatte mir vor einigen Jahren genau diesen Physiotherapeuten empfohlen, weil er viel mehr Erfahrung mit Skoliosen bei Erwachsenen hat als andere. Zuvor war ich kurz hintereinander bei zwei anderen Therapeuten, bei denen ich nie das Gefühl hatte, dass mir wirklich geholfen wurde.
Mein Therapeut empfiehlt mir dringend, zu Rahmouni oder CCTec zu fahren, weil sie sich mit Fällen wie meinem viel besser auskennen als jeder andere Anbieter in der Schweiz. Immerhin sei die doppelbögige Variante selten und Erwachse werden in der Schweiz auch nur selten mit Korsetten versorgt. Sobald die Schmerzen zu stark werden, würde hierzulande sehr schnell zum Skalpell gegriffen, obwohl das oft gar nicht nötig wäre. Es gäbe auch in der Schweiz excellente Korsettbauer. Aber bei meinem nicht ganz alltäglichen Fall würden sie wohl an ihre Grenzen stossen. Die seien alle hervorragende bei jüngeren Patienten oder einfacheren Fällen. Auch eine Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen hält er für eine sehr gute Idee. Nicht weil er weniger könne, als die Therapeuten dort, sondern weil dort viel intensiver gearbeitet werden könne.
Was genau verspricht sich der Physiotherapeut von einem Korsett?
Durch meine krumme Haltung bin ich immer extrem verspannt. Im ganzen Rücken und Nacken. Diese starken Verspannungen macht er sowohl für die Schmerzen als auch für das immer schnellere Fortschreiten der Skoliose verantwortlich. Durch diese enormen Verspannungen sei ich derzeit gar nicht in der Lage, meine Haltung dauerhaft selbst zu korrigieren und nehme nach kurzem wieder eine Schonhaltung ein, was aufgrund der Schmerzen nur logisch sei. Im jetzigen Zustand geht ein Muskelaufbau trotz täglichem Training kaum voran. Die Schonhaltung wegen der Schmerzen mache alles gleich wieder zunichte. Und das wiederum verstärke die Skoliose und die Schmerzen. Ein Teufelskreis, den er derzeit mit Übungen allein nicht mehr durchbrechen könne. Bis vor einem Jahr hatte das noch gut funktioniert.
Das Korsett soll diesen Teufelskreis durchbrechen und sogar umkehren, weil es mich dauerhaft zu einer ganz anderen Haltung zwingen würde. Aber auch, weil es die derzeit einseitig zu schwache Muskulatur zuerst einmal unterstützen würde, was zu einem beidseitig ausgeglichen Muskelaufbau führen würde. Er rechne fest damit, sagt er, dass meine Schmerzen schon nach kurzer Zeit verschwinden würden. Deshalb sei in der ersten Phase nach der Eingewöhnung eine Tragezeit von 23 Stunden anzustreben. Erst wenn ich Schmerzfrei sei, könne ich wieder wirklich effektiv am Aufbau der Muskulatur arbeiten und die Tragzeiten etwas reduzieren. Langfristig hält er es nicht für unrealistisch, dass sich meine verkürzten Sehnen und Muskeln durch wiederholte Anpassungen am Korsett nach und nach etwas zurückbilden und sich meine Skoliose sogar reduzieren liesse. Wahrscheinlich nicht auf Null, aber so weit, dass ich wieder langfristig beschwerdefrei werde. Dann könnte es ausreichend sein, das Korsett nur noch nachts zu tragen. Er rechnet damit, dass es bis dahin mehrere Jahre dauern wird. Und nur, wenn ich dauernd am Ball bleibe und meine Muskeln wirklich konsequent aufbaue.
Er habe wirklich nicht erwartet, dass der Orthopäde ein Korsett so entschieden ablehnen würde. Viele Orthopäden seien deutliche offener für Alternativen zur Operation. Er arbeite schon lange mit diesem Orthopäden zusammen. Aber ich sei der erste Skoliosepatient, den er in Zusammenarbeit mit diesem Orthopäden behandle. Er empfahl mir einen anderen Orthopäden, zu dem vier seiner Patienten gingen, die diesen Weg bereits erfolgreich sehr gegangen seien. Diesen Orthopäden müsse man nichtmehr überzeugen.
Bisher habe er nur eine KK erlebt, die den Antrag ohne weiteres durchgewunken haben. Ich sei nicht der einzige oder erste Patient, den er habe, bei dem er eine Behandlung mit einem Erwachsenenkorsett für den besten Weg halte. Und er wisse deshalb sehr genau, wie schwierig es sei, ein Erwachsenenkorsett und eine entsprechende Behandlung im Ausland von der KK oder IV bewilligt zu bekommen. Diese stellten sich gerne auf den Standpunkt, dass es auch in der Schweiz solche Angebote gäbe, die gleichwertig seien. Diese seien aber leider alle nur auf Jugendliche ausgerichtet, obwohl die meisten es auf Anfrage auch für Erwachsene machen würden. An genügend Erfahrung mit Erwachsenen mangele es ihnen aber allen.
Er habe schon mehrere Patienten, die nach Stuttgart oder Offenburg gegangen seien. Aber der Antrag bei der KK sei fast allen ein schwieriger, langwieriger und sehr mühsamer Prozess gewesen. Einfach nach Deutschland zu fahren und sich dort von einem Orthopäden eine Korsettbehandlung verschreiben zu lassen, bringe gar nichts. Das werde nicht anerkannt und dementsprechend auch nicht rückvergütet. Um bei der KK überhaupt Gehör zu finden, müsse sowohl der behandelnde Physiotherapeut als auch der Orthopäde in der Schweiz glaubhaft machen können, dass die Ziele am effektivsten erreicht werden können, wenn der Patient im Ausland behandelt wird. Wer es am Ende tatsächlich verschreibt, sei für das Korsett allein zweitrangig. Am besten aber der behandelnde Schweizer Orthopäde, weil dann auch gleich eine Reha mit in den Antrag aufgenommen werden könne und man dafür der ganze Prozess nicht nochmals durchlaufen werden müsse. Der Antrag und der Behandlungsplan würden im Team und in enger Absprache mit dem ausgewählten Korsetthersteller und der Rehaklinik erstellt. So, dass später alles ineinandergreifen würde. Dies habe sich bewährt. In Bad Salzungen kenne er die entscheiden Personen persönlich.
Er bot mir an, ein Treffen mit zwei seiner Patienten/in zu arrangieren, die beide schon in Rahmouni und in Bad Salzungen gewesen waren und ihr Korsett seit mehreren Jahren mit grossem Erfolg tragen würden. Beide hätten aber andere Skoliosetypen als ich, weshalb vielleicht nicht jedes Detail vergleichbar sei. Zudem sei jeder Fall gewisserweise immer einmalig. Mein Fall hebe sich aber in sehr Vielen von anderen ab. Unter anderem auch, weil ich schon früher sehr erfolgreich ein Korsett getragen habe.
Das Fazit:
Ich muss dringend den Orthopäden wechseln. Schade, denn menschlich schätze ich meinen jetzigen sehr.
Jetzt ist es an der Zeit, nachzuschauen, ob es meinen beiden Kollegen gut zurechtkommen.
Liebe Grüsse aus 29.000 Fuss Höhe, auf dem Weg nach Sydney.
Fabian