Wir haben hier außer dem von Leene
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(5-Jährige mit lumbaler 25° Skoliose)
sonst einige gute Berichte über Versorgung mit Korsetten aus Dresden.
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Ich bin trotzdem noch sehr kritisch, was die Korsettversorgung aus Dresden betrifft.
Unser Mitglied Fine hatte 2 Jahre Korsette aus Dresden, mit denen sich ihre Skoliose nicht aufhalten oder verbessern lies. Sie wechselte nach diesen 2 Jahren zu Rahmouni. Leider war das aber auf Grund der bereits sehr fortgeschrittenen Progredienz und Gradzahlen zu spät. So musste Fine in Neustadt operiert werden, wobei erhebliche Komplikationen auftraten.
Mir sind auch andere Fälle bekannt, wo sich Skoliosen in Korsetten aus Dresden nicht verbressert sondern eher verschlimmert haben und die dann später zu Rahmouni gewechselt sind.
Dazu kommt, daß der Dredner OT oft eine Doppelversorgung macht:
Ein CBW-Korsett für den Tag (hinten verschließbar) und eine Umkrümmungorthese (Carleston-Korsett) für die Nacht.
Im Dredner Hygienemuseum sind CBW-Korsette des Dresdner OT ausgestellt und ich habe sie mir dort genau angesehen. Ich finde diese Korsette völlig unmöglich! In ein vorne verschließbares Korsett kann sich ein Skoliosepatient auf dem Rücken liegend voll auf die Derotationspelotten legen und das Korsett selbst über Ratschengurte mit dem nötigen Korrekturdruck verschließen und einregulieren. Mit der schwachsinnigen Öffnung hinten ist das Nicht möglich.
Die Korsett-Patientin selbst ist durch einen Rückenverschluss "entmündigt", da dieses Korsett nicht ohne Hilfe und nur im Stehen angelegt werden kann. Daher halte ich die Konstruktion des CBW für obsoleten Schwachsinn! Es gab sogar einen Film über die Herstellung dieser Dresdner Tag-Nacht- Korsette in einem Gesundheitsmagazin im sächsischen Fernsehen. Dort wurde auch gezeigt, wie der Dresdner OT einen Gipsabdruck angefertigt hat. So eine primitive Gipsabdruckanfertigung frei stehend in einer völlig unkorrigiert stehenden Position der Patientin hätte ich vorher nicht für möglich gehalten.
Entsprechend "primitiv" sah dann auch das Korsett aus. (aber vielleicht lege ich als "Rahmouni-Verwöhnter" zu hohe Maßstäbe an.
Wenn ein Cheneau- oder Rahmouni-Korsett optimal sitzt und perfekt mit hoher Primärkorrektur begradigt, dann ist ein zusätzliches spezielles Nachtkorsett nach meiner pers. Meinung völlig unsinnig und unnötig.
Neben den doppelten Kosten für die Krankenkasse, löst diese Doppelversorgung auch die doppelte Strahlenbelastung für Kontrollröntgen im Liegen und im Stehen im Korsett aus.
Meine Meinung: lieber ein wirklich sehr gutes Korsett als 2 ausreichende Korsette.
34° thorakal bei einem Alter von 10 Jahren
sind SEHR ERNST zu nehmen!
Ich würde an Eurer Stelle Abstand von der Dresdner Korsett-Versorung nehmen und mich nach Berlin zu Klaus Nahr (oder nach Stuttgart zu Rahmouni) wenden. Es sei denn die Dresdner haben ihre Korsett-Versorgung zwischenzeitlich wirklich optimiert und können das auch anhand von hervorragenden Kontrollröntgenergebnissen mit hohen bis sehr hohen Primärkorrekturergebnissen auch belegen!
Wenn Ihr in Dresden bleiben wollt, dann lasst Euch das bitte belegen! Und besteht auf ein vorne zu verschließendes Korsett der Bauart Cheneau und NICHT CBW!
Als Beispiel sie mal das Korsett an, das diese 8-Jährige Patientin in dem Film trägt:
http://www.rbb-online.de/_/includes/mul ... 65554.html
Sie legt das Korsett im Stehen um und legt sich dann auf den Rücken um das moderne kurze Cheneau ( vermutlich ein NAHR-Korsett) optimal fest zu schließen. Dieser Vorgang ist mit einem CBW völlig unmöglich. Allein deshalb ist ein CBW schon eine relativ schwachsinnige Fehlkonstruktion.
Bitte seid vorsichtig und sehr kritisch mit der Dresdner Versorgung.
Ein Schicksal so wie Fine ist schon mehr als genug!
Gruß Toni