Ärztliche Kompetenz und Beratung

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Maja 19
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Ärztliche Kompetenz und Beratung

Beitrag von Maja 19 »

Hallo
Ich habe demnächst einen termin mit einem Orthopäden, den ich zum Thema ärztliche Kompetenz und Beratung im Fall von Skoliose befragen muss.
Es geht dabei um eine Hausarbeit für die Uni.
Und da wollte ich euch fragen, ob euch vielleicht ein paar Dinge einfallen, die wichtig wären zu fragen?

Ich danke euch jetzt schon mal für eure Tipps und Antworten
Danke

Gruß Maja
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Thomas
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Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
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Beitrag von Thomas »

Hallo Maja,

vielleicht bringt Dir diese Liste was:

Checkliste für Orthopäden und Orthopädietechniker

Du must ja nicht unbedingt alle Fragen verwenden!

Viele Grüße

Thomas
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Rainer
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Zusatzfragen

Beitrag von Rainer »

Hallo Maja,

die Fragen in der Checkliste sind bestimmt ein guter Anfang. Ergänzend könntest Du z.B. noch fragen:

Wie entsteht Muskelaufbau im Korsett?
Welche Vorteile hat eine dauerhafte Nachkorsettversorgung nach der Abschulung?
Warum entsteht bei Skoliose oft ein Flatbacksyndrom und wie muss ein Korsett gebaut werden um nicht noch eine Verstärkung des Flachrückens zu bewirken?
Welche Befunde bei Skoliosepatienten können nur mit qualitativ hochwertigen Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule sicher erkannt werden?
Bis zu welchen Skoliose-Winkeln gilt man bei der Einstellungsuntersuchung noch als völlig gesund?


Bei solchen Fragen können bestimmt nicht mehr alle 0815-Orthopäden mit der richtigen Antwort dienen. ;)

LG Rainer
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BZebra
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Re: Zusatzfragen

Beitrag von BZebra »

Hahaha!!! :lach:
Naja, ich diskutier den Unsinn mal trotzdem aus:
Rainer hat geschrieben:Wie entsteht Muskelaufbau im Korsett?
Wir wissen das jetzt nicht, Rainer. Erklär uns das doch mal wie genau der entsteht, damit wir auch die richtige Antwort kennen.
Welche Vorteile hat eine dauerhafte Nachkorsettversorgung nach der Abschulung?
Können nur auf Skoliose-(Korsett)-Behandlung spezialisierte Ärzte beantworten (Dr. Chêneau, Dr. Steffan, Dr. Weiß, Dr. Rigo, Dr. Hoffmann...), oder solche, die sich durch nahezu die gesamte deutschsprachige Literatur zum Thema gearbeitet haben.
Sprich, du möchtest also dem Grundschüler gleich die Abituraufgaben stellen? Beratungen dieser Qualität können nur von auf Skoliose-Behandlung spezialisierten Leuten geleistet werden.
Warum entsteht bei Skoliose oft ein Flatbacksyndrom und wie muss ein Korsett gebaut werden um nicht noch eine Verstärkung des Flachrückens zu bewirken?
Erstens entsteht durch Skoliose kein Flatbacksyndrom, dieser Begriff bezieht sich auf operierte Skoliosen, wir reden bei Skoliosen von einem Flachrücken, einem abgeflachten Seitprofil oder einer LWS-Kyphose. Zweitens kann diese Frage auch nur wieder von Orthpädietechnikern beantwortet werden (Ärzte haben nicht gelernt, wie man Korsette baut und das ist auch nicht deren Aufgabe) und das auch nur auf den individuellen Fall des Patienten bezogen, da es keine allgemeingültige Bauweise zu diesem Zwecke gibt.

Würdest du auch auf die Idee kommen einen Arzt nach den genauen Funktions-Prinzipien von Schroth, Vojta oder irgend einer anderen Physiotherapiemethode zu fragen? Oder erwarten, wenn er ein Medikament verschreibt, er die exakte Zusammensetzung, die genaue Wirkungsweise und den Metabolismus kennt?
Bis zu welchen Skoliose-Winkeln gilt man bei der Einstellungsuntersuchung noch als völlig gesund?
Seit wann zählt Skoliose zu den Krankheiten?
Bei solchen Fragen können bestimmt nicht mehr alle 0815-Orthopäden mit der richtigen Antwort dienen. ;)
Ne, insbesondere nicht wenn es keine gibt.
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BZebra
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Re: Ärztliche Kompetenz und Beratung

Beitrag von BZebra »

Maja 19 hat geschrieben:Ich habe demnächst einen termin mit einem Orthopäden, den ich zum Thema ärztliche Kompetenz und Beratung im Fall von Skoliose befragen muss.
Es geht dabei um eine Hausarbeit für die Uni.
Und da wollte ich euch fragen, ob euch vielleicht ein paar Dinge einfallen, die wichtig wären zu fragen?
Bei der ganzen "ärztlichen Kompetenz Sache" ist das Hauptproblem, dass für eine gute Behandlungsplanung sehr viel Fachwissen und Erfahrung notwendig ist. Es ist absurd zu erwarten, dass jeder Orthopäde so viel Zeit in die eigene Informationssammlung zum Gebiet der Skoliose-Behandlung investieren wird oder kann, so dass er dazu am Ende in der Lage ist. Hierfür wird er im Rahmen seiner 5 bis 10 Skoliose-Patienten, die er alle viertel Jahr mal 5 Minuten begutachtet und sonst nur Rezepte ausstellt auch einfach nicht bezahlt. Man kann keine Dienstleistung umsonst erwarten.

Praktikable ärztliche Kompetenz wäre an dieser Stelle die Diagnose einer Skoliose und das Feststellen der Schwere bzw. der Gradzahl sowie das Einordnen in eine von zwei Kategorien:

1.) Nur Beobachtung und/oder zusätzlich ambulante Physiotherapie bei kleinen Skoliosen oder skoliotischen Fehlhaltungen
2.) Überweisung zum Spezialisten bei jeder behandlungsbedürftigen Skoliose

Bereits die Korsett-Versorgung durch einen normalen Orthopäden wird in der Regel in die Hose gehen, weil zur Auswahl einer geeigneten Orthopädietechnik ein Spezialist notwendig ist, der dann auch die Qualität des Korsettes beurteilt und kontrolliert, eine Empfehlung für tägliche Tragezeiten machen kann und über Beginn und Ende der Therapie entscheidet.

All das erfordert sehr viel praktische Erfahrung am Patienten und kann nur bei Ärzten gegeben sein, die in auf Skoliose-Behandlung spezialisierten Zentren arbeiten.

In der Korsett-Therapie sieht es zum Beispiel derzeit so aus, dass die erfolgreichen Orthopädietechniker diese Kompetenzen, die eigentlich den Ärzten zugeordnet sind, selbst übernehmen müssen, da sie oftmals die einzigen sind, die auf genügend Erfahrung mit Skoliose-Patienten zurück greifen können.

Das A und O einer guten ärztlichen Betreuung durch niedergelassene Orthopäden ist also sicher die eigenen Grenzen erkennen zu können und den Patienten wenn er behandelt werden muss an Spezialisten weiter zu überweisen.

Entscheidend ist hier, nach welchen (persönlichen) Leitlinien er dabei vorgeht, wenn es darum geht, zu entscheiden, wohin der Patient überweisen wird oder welche Behandlung veschrieben werden soll.

Es gibt z.B. diese Leitlinie http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/033-025.htm, die mit ihren Ratschlägen zur Therapie so grob, undifferenziert und alle nur denkbaren Therapieformen enthält, dass allein damit kein erfolgversprechendes Ergebnis zu erwarten ist.

Eine für den niedergelassenen Orthopäden wesentlich hilfreichere Leitlinie wären zum Beispiel die SOSORT Guidelines http://www.scoliosisjournal.com/content ... 61-1-5.pdf die entscheidend nach Gradzahl sowie Verschlechterungswahrscheinlichkeit die verschiedenen weiteren Behanldungsschritte empfehlen, z.B. für alle Patienten im Korsett-Indikationsbereich auch eine Intensivrehabilitation, so dass die Patienten dort von kompetentem Personal betreut werden können und ein ordentlicher Behandlungsplan mit Qualitätskontrolle erstellt werden kann sowie die notwendige Patientenaufklärung vorgenommen werden kann.

Ein wichtiger Faktor, der auch so gut wie gar nicht berücksichtigt wird, ist, dass es sich bei der Skoliose-Behandlung um eine Therapie handelt, in der eine gute allgemeine Patientenaufklärung von Nöten ist. Zu einer kompetenten Erstberatung müsste also dazu gehören, den Patienten darauf aufmerksam zu machen, dass es notwendig ist sich zusätzlich noch selbst über das Thema zu belesen. Patienteninformation gehört heute, und besonders bei so selten auftretenden Dingen wie Skoliose, dringend dazu, und ist deswegen auch einer der wichtigsten Therapiebestandteile während einer Skoliose-Rehabilitation nach Schroth.
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Rainer
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Zusätzliche Qualifizierungsfragen an Orthopäden!

Beitrag von Rainer »

Hallo liebe BZebra, nur kurz schnell meine Bewertung Deiner Antworten, hab’ grad wenig Zeit für Dich.... :schreiben:

Frage 1: Wie entsteht Muskelaufbau im Korsett?
Die Lösung ist bereits mehrfach veröffentlich verfügbar: Hier die Quellenangabe! ;D
Ich selbst bin übrigens überzeugt davon, dass vor allem Autosuggestion im Korsett eine muskelaufbau-fördernde Wirkung hat.

Frage 2: Welche Vorteile hat eine dauerhafte Nachkorsettversorgung nach der Abschulung?
Richtig – zu schwer für 0815-Orthopäde – sehe ich auch so – ich ziehe diese Frage zurück.

Frage 3: Warum entsteht bei Skoliose oft ein Flatbacksyndrom und wie muss ein Korsett gebaut werden um nicht noch eine Verstärkung des Flachrückens zu bewirken?
Falsch!!!! Siehe: http://www.skoliose-badsalzungen.de/therapie.html
Der Kyphosewinkel der Skoliosepatienten ist in der Regel deutlich verringert, es liegt ein sog. Flachrücken vor. Viele Korsette verstärken diesen Flachrücken. Die Folge sind ausgeprägte Schmerzen im Erwachsenenalter, es entwickelt sich ein Flatbacksyndrom.
Also Flatbacksyndromgefahr nach Harrington-OPs und bei vielen Korsetttypen, keine Angst - Rahmouni ist da sicher wie immer eine positive Ausnahme. ;)

Frage 4: Welche Befunde bei Skoliosepatienten können nur mit qualitativ hochwertigen Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule sicher erkannt werden?
Hast Du übersehen oder unterschlagen. Ich hatte übrigens bei dieser Frage Dein Röbi als 25-jährige aus der Erfolgsgeschichten-Diskussion irgendwie im Sinn.

Frage 5: Bis zu welchen Skoliose-Winkeln gilt man bei der Einstellungsuntersuchung noch als völlig gesund?
BZebra hat geschrieben: Seit wann zählt Skoliose zu den Krankheiten?
:lach: :lach: Scherzkeks! :lach: :lach:
Wenn Du Deine Skoliose im Gesundheitsbogen bei der Einstellung verschweigst, hast Du keinen rechtsmäßigen Anspruch auf Krankengeld und bist außerdem im Fall einer Berufsunfähigkeit nicht Frührentner, sondern Hartz IV-Empfänger. :heul:

Ach, ja – und ich weiß auch nicht, warum hier im Forum immer so viele Probleme mit der Krankenkasse diskutiert werden, wenn Skoliose gar keine Krankheit ist… :scherzkeks:

Dein Rainer
PS: Irgendwie mag ich Dich - trotz aller Gegensätze! :wein:
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BZebra
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Re: Zusätzliche Qualifizierungsfragen an Orthopäden!

Beitrag von BZebra »

Rainer hat geschrieben:Frage 1: Wie entsteht Muskelaufbau im Korsett?
Die Lösung ist bereits mehrfach veröffentlich verfügbar: Hier die Quellenangabe! ;D
Ich selbst bin übrigens überzeugt davon, dass vor allem Autosuggestion im Korsett eine muskelaufbau-fördernde Wirkung hat.
O.K., die uns bekannte Quelle war im Text des Threads verlinkt bzw. teils zitiert, hast du nur nicht gelesen. Darin ging es um Stellreflexe und einem erhöhten Muskeltonus im Korsett, welcher logischerweise zum Training der Muskulatur führt. Die Mechanismen wie es zu einem erhöhten Muskeltonus im Korsett kommt, wird dir sicherlich keiner im Detail sagen können, nur das Ergebnis, dass es so ist, ist festgestellt worden, soviel also zur "Autosuggestion".
Flatbacksyndrom
Wahrscheinlich die einzige Verwendung dieses Wortes nicht in Zusammenhang mit Operationen in der gesamten deutschsprachigen Literatur! Du erwartest also, dass jeder Orthopäde die gesamten deutschsprachigen Veröffentlichungen zum Thema gelesen haben muss, und vielleicht auch noch sämtliche Widersprüche in Einklang bringt? An der Stelle jetzt mal davon abgesehen, dass für solch ein schwerwiegendes Symptombild garantiert ein anderes Korsett notwendig ist als ein Chêneau.

Wenn das für jede Erkrankung gilt, meinst du wir schaffen es dann noch einen Orthopäden so weit auszubilden, dass er vor seinem Ableben noch praktizieren darf?
Frage 4: Welche Befunde bei Skoliosepatienten können nur mit qualitativ hochwertigen Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule sicher erkannt werden?
Hast Du übersehen oder unterschlagen. Ich hatte übrigens bei dieser Frage Dein Röbi als 25-jährige aus der Erfolgsgeschichten-Diskussion irgendwie im Sinn.
Scheuermann, Gleitwirbel, Spondylodese und was es sonst noch alles gibt. Wäre sicherlich gut, wenn Orthopäden auch nach diesen schauen und sie erkennen. Und was hat das jetzt mit meinem letzten Röntgenbild zu tun oder was hattest du Anderes im Sinn?
:lach: :lach: Scherzkeks! :lach: :lach:
Wenn Du Deine Skoliose im Gesundheitsbogen bei der Einstellung verschweigst, hast Du keinen rechtsmäßigen Anspruch auf Krankengeld und bist außerdem im Fall einer Berufsunfähigkeit nicht Frührentner, sondern Hartz IV-Empfänger.

Gibt es Bögen, auf denen die Gradzahl abgefragt wird, und wenn, bin ich dazu verpflichtet, die zu wissen (bei meinen eigenen Einstellungsuntrsuchungen hat im Übrigen noch keiner meine Skoliose überhaupt gesehen, geschweige denn mir eine Frage dazu gestellt)? Und ab welcher Gradzahl genau gilt man denn dann jetzt deiner Wortwahl nach als "krank" (wer auch immer das so einordnet).

Es handelt sich im Übrigen um eine Körperbehinderung, und dafür gibt es dann Behinderungsgrade, ähnlich der Kurz- oder Weitsichtigkeit, Schwerhörigkeit etc., für die genauso auch die Hilfsmittel von der Krankenkasse bezahlt oder bezuschusst werden. Oder bezeichnest du auch jeden Kurzsichtigen als krank? "Kurzsichtigkeit, die Augenkrankheit Nr. 1!"
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Flachrücken durch Korsett-Therapie

Beitrag von Rainer »

BZebra hat geschrieben:
Rainer hat geschrieben: Frage 3: Warum entsteht bei Skoliose oft ein Flatbacksyndrom und wie muss ein Korsett gebaut werden um nicht noch eine Verstärkung des Flachrückens zu bewirken?
Falsch!!!! Siehe: http://www.skoliose-badsalzungen.de/therapie.html
Der Kyphosewinkel der Skoliosepatienten ist in der Regel deutlich verringert, es liegt ein sog. Flachrücken vor. Viele Korsette verstärken diesen Flachrücken. Die Folge sind ausgeprägte Schmerzen im Erwachsenenalter, es entwickelt sich ein Flatbacksyndrom.
Also Flatbacksyndromgefahr nach Harrington-OPs und bei vielen Korsetttypen, keine Angst - Rahmouni ist da sicher wie immer eine positive Ausnahme. ;)
Wahrscheinlich die einzige Verwendung dieses Wortes nicht in Zusammenhang mit Operationen in der gesamten deutschsprachigen Literatur! Du erwartest also, dass jeder Orthopäde die gesamten deutschsprachigen Veröffentlichungen zum Thema gelesen haben muss, und vielleicht auch noch sämtliche Widersprüche in Einklang bringt? An der Stelle jetzt mal davon abgesehen, dass für solch ein schwerwiegendes Symptombild garantiert ein anderes Korsett notwendig ist als ein Chêneau.
Also erst mal zur Sache: Da hast Du natürlich völlig recht! Der Ausdruck Flatbacksyndrom wird von wirklichen Experten nur im Zusammenhang mit Harrington-OPs benutzt.
Wenn das gleiche Krankheitsbild durch eine Korsetttherapie verursacht wird, nennt man es einfach Flachrücken.

Nur - ich nicht verstehe nicht, warum die obersten Skoliose-Instanzen (BaSa und Sobi) sich mit so wenig Ahnung outen..... ;)
Du hast mir hier doch so oft beigebracht, dass genau dort die geballte Kompetenz sitzt. :?:
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Beitrag von BZebra »

Rainer hat geschrieben:Nur - ich nicht verstehe nicht, warum die obersten Skoliose-Instanzen (BaSa und Sobi) sich mit so wenig Ahnung outen..... ;)
Du hast mir hier doch so oft beigebracht, dass genau dort die geballte Kompetenz sitzt. :?:
Nein, ich habe dir mehrfach versucht beizubringen (hier z.B. viewtopic.php?t=10873), dass es keinen einen Spezialisten für alles gibt, und dass es einem selbst überlassen bleibt, für die entsprechende Fragestellung die entsprechende Person aufzusuchen. Wer das nicht tut, wer keine Eigenverantwortung übernimmt und nicht selbst der Organisator seiner Skoliose wird sondern glaubt andere Leute würden dies zuverlässig (und auch noch auschließlich im Interesse des Patienten) für einen tun, der wird mit größter Wahrscheinlichkeit mit dieser Einstellung auf die Schnauze fallen. Insbesonere wenn man sich wie du verhält und blind "Hochglanzprospekten" hinterherläuft.
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Na, ja....

Beitrag von Rainer »

da hast Du u.a. geschrieben...
BZebra hat geschrieben:Meine Bewertung ist: Haltet euch in Sachen OP an das, was Sobernheim rät. OP-Kliniken verkaufen OPs. Was hier unter dem Deckmantel ärztlicher Behandlung angeboten wird sind Werbegespräche!
Mhm, klingt für mich nicht wie Eigenverantwortung... :motz: ....und solche Werbegespräche hast Du ja persönlich noch nie erlebt. ;D
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Re: Na, ja....

Beitrag von BZebra »

Rainer hat geschrieben:da hast Du u.a. geschrieben...
BZebra hat geschrieben:Meine Bewertung ist: Haltet euch in Sachen OP an das, was Sobernheim rät. OP-Kliniken verkaufen OPs. Was hier unter dem Deckmantel ärztlicher Behandlung angeboten wird sind Werbegespräche!
Mhm, klingt für mich nicht wie Eigenverantwortung... :motz: ....und solche Werbegespräche hast Du ja persönlich noch nie erlebt. ;D
Entsprechend würde ich nicht bei Dr. Weiß nachfragen welches Korsett ich nehmen soll (das wäre dann ein Skoliologic, eines von Sanomed oder ein RSC), nicht bei Dr. Steffan ob seine Therapeuten gut genug in Schroth ausgebildet sind um meine Ansprüche (nach fast einem Jahr in Sobernheim) erfüllen zu können und nicht bei Rahmouni ob er eine Op anstelle eines Korsettes (von ihm) empfielt.

Ein Beispiel für ein solches Werbegespräch und die Augenwischereien die dabei gemacht werden ist ja in dem verlinkten Thread enthalten. Oder was glaubst du selbst wie viele Korsett-Patienten nach einem Jahr eine Verbesserung auf dem Röntgenbild nachweisen können? - Da kannst du dir jetzt aussuchen: Entweder hatte der Chirurg null Ahnung von Korsettbehandlung oder es war Absicht!

Das scheint standardmäßig so in OP Kliniken abzulaufen, die Patienten die man dort nämlich trifft haben die abenteuerlichsten Vorstellung und keine Ahnung von Skoliose.
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Kleine Rückfrage

Beitrag von Rainer »

BZebra hat geschrieben:Entsprechend würde ich nicht bei Dr. Weiß nachfragen welches Korsett ich nehmen soll...
Wo würdest Du Dir denn dazu den richtigen Rat holen? :idee:
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Re: Kleine Rückfrage

Beitrag von BZebra »

Rainer hat geschrieben:
BZebra hat geschrieben:Entsprechend würde ich nicht bei Dr. Weiß nachfragen welches Korsett ich nehmen soll...
Wo würdest Du Dir denn dazu den richtigen Rat holen? :idee:
Zur Korsettversorgung? Abgesehen von den Patienteninformationen hier im Forum, mehrere Stellen gleichzeitig:

Dr. Steffan, Dr. Chêneau, Dr. Rigo, Sanomed in Sobernheim, Nahr in Berlin, Weitner in Frankfurt und natürlich auch Dr. Weiß wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind, von ihm habe ich auch schon gute Informationen hierzu erhalten.

Dr. Weiß würde ich fachlich auch als einen der allerbesten einschätzen. Er hat mit vielen seiner Publikationen bewiesen, dass er den vollen Durchblick hat, logisch denken kann, moderat und praktikabel ist, und er könnte eine solch hohe Beratungsqualität bieten, wie es seine Mutter bei mir damals gemacht hat. Der von mir hier im Forum zitierte Abschnitt zur Nachtkorsettversorgung unter 20 Grad stammt von ihm!

Persönliche Interessenskonflikte (derzeit was die Korsettversorgung angeht) hindern ihn aber daran.
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Hochwertige Röntgenaufnahmen

Beitrag von Rainer »

Hallo, Du, das hatten wir ja noch gar nicht besprochen....
BZebra hat geschrieben:
Frage 4: Welche Befunde bei Skoliosepatienten können nur mit qualitativ hochwertigen Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule sicher erkannt werden?
Hast Du übersehen oder unterschlagen. Ich hatte übrigens bei dieser Frage Dein Röbi als 25-jährige aus der Erfolgsgeschichten-Diskussion irgendwie im Sinn.
Scheuermann, Gleitwirbel, Spondylodese und was es sonst noch alles gibt. Wäre sicherlich gut, wenn Orthopäden auch nach diesen schauen und sie erkennen. Und was hat das jetzt mit meinem letzten Röntgenbild zu tun oder was hattest du Anderes im Sinn?
Also hier einfach noch mal die Quelle:
BZebra hat geschrieben:ICH (BZebra):

<img src="pics/BZ_91_91_04.jpg">

Von links nach rechts:
13 Jahre: 58°, vor Korsett-Therapie
13 Jahre: 18°, im Korsett
25 Jahre: 38°, gut zwei Jahre nach kompletter Korsettabschulung
Ich hatte nach "qualitativ hochwertigen Röntgenaufnahmen" gefragt...Wie stufst Du in diesem Zusammenhang Deine Bilder ein? :/

Detailfragen zum letzten Bild:
Warum fehlen die oberen Brustwirbel und die komplette Halswirbelsäule?
Warum ist das Teil in der Mitte zusammengeklebt?
Warum ist die Belichtung der Teilaufnahmen so unterschiedlich?
Warum wurde bei diesem Befund kein Anlass für eine Ganz-Aufnahme von der Seite gesehen?

Mein Tipp: Ich würde für die nächste Untersuchung in eine nahe gelegene radiologische Spezialpraxis oder in eine entsprechende Klinik gehen. Einfach per Gelbe-Seiten-Suche anrufen und fragen, ob sie digitale WS-Ganzaufnahmen anfertigen. Oft verraten sie Dir auch noch welche Orthopäden in der Stadt typischerweise solche Patienten überweisen, die eignen sich dann tendenziell auch für die Ausmessung und entsprechende Beratung.

Liebe Grüße :)
Rainer
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Re: Hochwertige Röntgenaufnahmen

Beitrag von BZebra »

Rainer hat geschrieben:Detailfragen zum letzten Bild:
Warum fehlen die oberen Brustwirbel und die komplette Halswirbelsäule?
Also das würde ich jetzt als "gelungen" ansehen, denn es soll ja vorzugsweise nur das drauf sein, was interessiert, in meinem Fall die messbaren Hauptkrümmungen. Oben habe ich ja so gut wie nichts. Ob es Absicht oder Zufall durch Unterbelichtung war kann ich jetzt allerdings nicht beurteilen. Unnötig viel Strahlung muss aber nicht sein.
Warum ist das Teil in der Mitte zusammengeklebt?
Alle drei Röntgenaufnahmen sind zusammengeklebt, das erste wurde in Sobernheim gemacht, das zweite im Olga Hospital in Stuttgart und das dritte bei Dr. Hoffmann in der Praxis. Scheint also zu dem Zeitpunkt gängige Praxis gewesen zu sein.

Ich habe mich jetzt auch in allen Fällen nicht selbst darum gekümmert, die Röntgenpraxis gezielt auszuwählen, sondern gerade das genommen, was da war.
Warum wurde bei diesem Befund kein Anlass für eine Ganz-Aufnahme von der Seite gesehen?
Das wird standardmäßig auch nur bei der Erstdiagnose gemacht. Mein Seitprofil ist vom klinischen Befund her annähernd normal, also nichts behandlungsbedürftiges vorhanden, daher keine Seitaufnahme. Ich hätte sie auch nicht machen lassen, wenn man das gewollt hätte.
Mein Tipp: Ich würde für die nächste Untersuchung in eine nahe gelegene radiologische Spezialpraxis oder in eine entsprechende Klinik gehen.
Ja, das habe ich auch vor, ich möchte das nächste Mal schon eine digitale Aufnahme haben.
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Beitrag von Klaus »

BZebra hat geschrieben:
Rainer hat geschrieben:Mein Tipp: Ich würde für die nächste Untersuchung in eine nahe gelegene radiologische Spezialpraxis oder in eine entsprechende Klinik gehen.
Ja, das habe ich auch vor, ich möchte das nächste Mal schon eine digitale Aufnahme haben.
Da bin ich mal gespannt, ob das erfolgreich ist, insbesondere, wenn die gesamte Wirbelsäule erfasst werden soll.

Gruss
Klaus
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:
BZebra hat geschrieben:
Rainer hat geschrieben:Mein Tipp: Ich würde für die nächste Untersuchung in eine nahe gelegene radiologische Spezialpraxis oder in eine entsprechende Klinik gehen.
Ja, das habe ich auch vor, ich möchte das nächste Mal schon eine digitale Aufnahme haben.
Da bin ich mal gespannt, ob das erfolgreich ist, insbesondere, wenn die gesamte Wirbelsäule erfasst werden soll.
Das steht in nächster Zeit nicht an, aber wenn, dann kannst du dir an allen fünf Fingern abzählen, dass ich denen dort erst Mal komplette Unfähigkeit unterstellen werde und die - bevor ich mich vor die Röhre stelle - auch noch ein paar Mal frage, ob sie das jetzt auch wirklich richtig verstanden haben was sie machen sollen und sie das auch wirklich können, blabla...

Sicherlich keine praktikable Technik für einen Newbe, der sich von jedem rumschubsen lässt und selbst nicht diktieren kann, was gemacht wird; erstrecht nicht, wenn das dann vielleicht noch ein Prof. einer Uniklinik ist und vollkommen undenkbar für solche Persönlichkeiten wie z.B. Rainer, die schon persönlichkeitsbedingt nicht zur Übernahme von Eigenverantwortung befähigt sind und ALLES (!!!) machen, was jeder dahergelaufene Pfuscher, der dem Gesundheitssystem zuzuordnen ist, ihm sagt. :flehan:
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Beitrag von Klaus »

Hallo BZebra,

ich hatte das eigentlich so gemeint, dass digitale Ganz Aufnahmen zur Zeit noch Mangelware sind, rein von den technischen Möglichkeiten.
Wir haben in Hannover eine riesige moderne Röntgenpraxis, in der man sich fast verlaufen kann.
Digitale (und auch "normale")Ganz Aufnahmen können die nicht!!

Gruss
Klaus
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Beitrag von Mel-LeaJane »

Hey Klaus,

abgesehen meiner schlechten Erfahrung mit der Orthopädin die ich hier in LE hatte, war sie die jenige, die digitale Ganzaufnahmen macht. Es war ERST die 2. die ich besucht hatte.

Hier scheint das also nicht so Mangelware zu sein. (jabb, ich schreibs ins Gesucht/Gefunden)

LG Mel
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:ich hatte das eigentlich so gemeint, dass digitale Ganz Aufnahmen zur Zeit noch Mangelware sind, rein von den technischen Möglichkeiten.
Gut, mein Radius erstreckt sich von Wiesbaden, Mainz über Frankfurt bis Heidelberg. Das sollte reichen um ein Gerät aufzutreiben. Andernfalls können wir die digitale Röntgentechnik als eine zwar existierende aber praktisch so gut wie nicht verwendete Technologie abhaken.
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