Bei Herrn Dr. Hoffmann hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Man merkt sofort, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der auf Skoliose spezialisiert ist. Er hat sich nur meinen Rücken angesehen und mir sofort sagen können, wo ich immer meine Schmerzen habe; er hat die Beweglichkeit meines verdrehten Beckens untersucht. Bisher wusste ich gar nicht, dass ich meine Beine gar nicht gleich weit nach links oder rechts in der Hüfte drehen kann. Er hat festgestellt, dass mein linker Oberschenkel länger ist als der rechte. Das hat weder mein langjähriger Orthopäde bemerkt noch sonst irgendein Arzt (auch in Sobernheim nicht), obwohl es eigentlich immer mit untersucht wurde.
Dann wurde ich geröntgt: Wirbelsäule im Stehen, das Becken und eine BENDING-Aufnahme, d. h. ein Bild mit seitlicher Streckung nach rechts und ein Bild seitlich nach links gebeugt (davon hatte ich noch nie gehört, dies sei aber lt. Dr. Hoffmann ein MUSS in der Skoliosebehandlung). Das verblüffende an diesen Bending-Röntgenaufnahmen war, dass man dadurch sehen konnte, wie sich in der seitlichen Streckung der untere lumbale Bogen nahezu völlig gerade gezogen hat und der thorakolumbale Bogen von meinen derzeit 47 ° Cobb auf ca. 20 - 25 ° gezogen hat.
Herr Dr. Hoffmann meinte dann, ich sei für mein fortgeschrittenes Alter noch sehr locker und gut beweglich und ich hätte die Wirbelsäule einer 16-jährigen !

Nur ist das Ganze leider etwas instabil wegen der Drehgleitwirbel.
Er hat mir eine Behandlung mit einem Korsett für nachts bzw. zuhause empfohlen. Da ich noch sehr beweglich bin, wäre evtl. sogar etwas Korrektur möglich. Auch die instabilen Wirbel würden durch eine Korsettbehandlung stabiler.
Aber was er mir vor allen Dingen in Aussicht gestellt hat und was mir auch am allerallerwichtigsten ist, ist die SCHMERZFREIHEIT. Da hat er mir wirklich große Hoffnungen gemacht.
Es wurde dann sofort bei Rahmouni angerufen und mittags wurde ich in Stuttgart in einem rattenscharf engen Schlauchkleidchen eingegipst. Herr Rahmouni hat mich im weichen Gips noch etwas hin- und hergedrückt. Auch er meinte bereits beim ersten Blick auf mein Röntgenbild: Sie haben ja eine Beinlängendifferenz, tragen Sie einen Schuhausgleich? Und er wusste auch sofort, an welcher Stelle ich Schmerzen habe (auch leider ein bisschen beim Eingipsen).
Also: die ersten Schritte habe ich jetzt schon mal hinter mir. Jetzt muss ich noch abwarten, bis Meister Rahmouni mein Korsettchen fertig gezaubert hat und dann werde ich nach und nach der von Herrn Dr. Hoffmann versprochenen Schmerzfreiheit entgegenstreben.
Drückt mir bitte die Daumen, damit dies wirklich alles so in Erfüllung geht

Beate