Bei Vojta werden durch das setzen von Druckpunkten am Körper des Patienten Reflexe ausgelöst, wodurch das bei Skoliosen veränderte Bewegungsmuster positiv beeinflusst werden soll.
Die Methode eignet sich besonders für kleinere Kinder; zum einen weil diese Reflexmuster um so stärker ausgeprägt sind je jünger man ist; und zum anderen, weil es eine passive Behandlungsmethode ist.
Um nach Schroth zu turnen, muß der Patient die Übungen verstehen. Schroth-Übungen sind alle bewustseinsgesteuert.
Babys, kleine Kinder und auch geistig Behinderte können das nicht leisten.
Für solche Patienten ist Vojta das Beste, weil der Patient nur in einer bestimmten Stellung still halten muss (ist aber auch schon schwer genug).
Das Problem bei Vojta besteht darin, daß man immer einen Therapeuten oder eine Hilfsperson braucht. Man kann diese Übungen nie alleine durchführen (Bei Schroth ist das durch Spiegelkontrolle möglich).
Damit eine Skoliose-Therapie aber auch Wirkung zeigt, muß man das Übungsprogramm schon täglich absolvieren. Also müßte sich Papa und/oder Mama vom Vojtatherapeuten anlernen lassen, um dann die Übungen täglich mit dem Kind zu Hause durchführen zu können. Inwieweit das aber dann noch die selbe Qualität hat, das weiß ich nicht.
Noch ein Nachteil von Vojta ist, daß man sich hier blind auf seinen Therapeuten verlassen muß. Der Therapeut hat zwar die Fortbildung gemacht, aber ob er jetzt gut oder weniger gut ist, das kann man als Patient nicht beurteilen.
Das ist wie mit einer Blackbox: Mann drückt 'nen Knopf und innendrin passiert was, aber was, das weiß man halt nicht.
Bei Schroth ist alles logisch und nachvollziehbar. Da hat man als Patient zwar alles selber zu leisten, dafür aber auch die Kontrolle.
Welche Methode besser bzw. praktischer ist, hängt also vom Alter ab.
Aber auch bei Kindern würde ich versuchen, so früh wie möglich eine Kur in Sobernheim oder Bad Salzungen zu machen, nicht zuletzt wegen der Aufklärung, die man dort erhält.
Webseite der Internationalen Vojta Gesellschaft: http://vojta.com
Liebe Grüße,
BZebra
[ Editiert von Administrator BZebra am: 14-10-2002 1:39 ]
Ich habe diesen Beitrag aus dem Themenbereich dorn therapie der Übersicht halber hier her verschoben. In diesem Themenbereich befindet sich auch ein Auszug aus einem Ratgeber, der ebenso zum Thema Vojta passt. Ich füge ihn desalb an dieser Stelle noch einmal ein:
Auszug aus dem Ratgeber "Ich habe Skoliose":
Aus Ich habe Skoliose - Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Therapeuten von Hans Rudolf Weiß, 2.Auflage, S. 57-58
[...]Wissenschaftlich untersucht ist die Dreidimensionale Skoliosebehandlung nach Katharina SCHROTH neben der entwicklungskinesiologischen Behandlung VOJTA.
Ist man bei der Behandlung nach VOJTA auf einen Therapeuten angewiesen, so steht bei der dreidimensionalen Skoliosebehandlung nach SCHROTH die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund, und somit empfiehlt sich die Behandlungsmethode nach VOJTA eher für PatientInnen mit kleineren Verbiegungen und im jüngeren Lebensalter, während die Skoliosebahndlung nach K.SCHROTH nach dem 10. Lebensjahr und auch für Erwachsene PatientInnen die größere Rolle spielt.