Berufsorientierung mit Skoliose

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Anny93
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Berufsorientierung mit Skoliose

Beitrag von Anny93 »

Hallo :)
Ich hatte im Sep. 2006 meine skoliose op und eine Verkrümmung von 54% .....
...Ich hätte mal eine Frage an die, die schon seit längerem mit dieser Krankheit leben...also schon erfahrung haben mich würde interessieren welche Berufe sie so ausüben ich hab zwar noch Zeit da ich mein Abitur erst einmal machen möchte aber mich würde es trotzdem mal interessieren :)
Ich hoffe mal das dass nicht zu persönlich ist und ich ein paar Antworten bekomme :)

Danke und liebe Grüße Anja
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Schnecke007
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Beitrag von Schnecke007 »

Hi Anja,

ich bin Lehrerin. Zwar bin ich nicht operiert und hab auch keine großen Probleme mit der Skoliose, ich denke aber, dass Lehrer ein guter Beruf für Skoliotiker ist, weil man ständig zwischen stehen, sitzen und gehen wechselt.

Viele Grüße,
Schnecke
sonnenschein91
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Beitrag von sonnenschein91 »

hy anny93...
das ist echt ne gute frage...
interressiert mich auch sehr...
ich hab mein abi bald in der tasche,aber echt noch überhaupt keine ahnung was ich danach machen will und ob das mit skoliose überhaupt günstig wäre...
hoffe es antworten ein paar leute hier...
Träume nicht dein Leben,sondern lebe deinen Traum!!!
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nonametoo
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Beitrag von nonametoo »

Ich denke, es ist wichtig einen Beruf zu wählen, bei dem man nicht ausschließlich sitzt oder ausschließlich steht und auch keine schweren Lasten tragen oder heben muss.
Nicht empfehlenswert sind auch Berufe, bei denen die Wirbelsäule regelmäßig gestaucht wird, wie z.B. bei Kraft- und Busfahrern.
Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen.
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mamaratlos
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Diagnose: TOCHTER - Throrakolumbalskoliose
im Korsi -24,7° thorakal ,darüber links konvex 1-2 von 32° darunter 21,5 nach copp

SOHN - Kyphose/Skoliose
Kyphosewinkel 30°
BWK9-LKW 2
Skoliose 7°
Therapie: TOCHTER:
2008 Reha in Bad Kösen
2009 Korsi von CCtech Herr Nahr
durchgegehnd kg nach Schroth(auserhalb des Regelfalls)

SOHN: kg nach Schroth, März/April Sobi 2011
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Beitrag von mamaratlos »

:halloatall: Unsere Große hat gerade eine Lehre als Konditorfachverkäuferin angefangen. Und sie kommt damit ganz gut klar. Sie muss sich viel bewegen ,zwischen durch kann sie sich auch hinsetzen wenn sie zb. die Trüffeln abpackt . Zwar hält sie noch nicht die vollen 8 std am stück mit ihrem Korsi aus.Ich steh im ständigen kontakt mit ihrer Chefin um auch zu wissen wie es klappt. Aber sie steigert sich von Tag zu Tag. Zuhaus hat sie es schon die Nächte durchweg an.Sie hat seit dem Oktober ihr 1 Korsi bekommen. Ansonsten macht ihr die Lehre sehr viel spass,weil sie auch Kontakt ´zu vielen Kunden hat.



Viele liebe grüße aus den Ruhrpott


Mamaratlos
rayman88
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Beitrag von rayman88 »

hi,
ich denke mal den perfekten beruf für jemanden mit skoliose gibt es nicht. ich selbst habe im frühjahr abi gemacht und habe mich mit der frage der berufswahl und meine skoliose längere zeit auseinander gesetzt. ich habe zwar nur eine leichte skoliose mit einem krümmungswinkel von nur 15 grad und habe auch kein korsett und wenn ich jetzt berichte was ich beruflich nun mache fassen sich sicherlich einige an den kopf denn ich mache vermutlich einen der undankbarsten jobs. ich lerne informatikkauffrau. doch ich muss sagen noch klappt es sehr gut man denkt zwar man sitzt viel aber ich bin oft auch am ruflaufen wenn leute anrufen das sie probleme mit ihren computer haben ect. dadurch halten sich die schmerzen auch in grenzen.
ich denke, man kann sich sehr viel gedanken über den richtigen beruf machen wenn man skoliose hat, aber was bringt mir nachher ein beruf den ich 40 jahre lang und länger machen soll wenn er mir keinen spaß macht. und wenn man dann eine abneigung entwickelt wird sich das auch wieder auf den rücken niederschlagen.
man sollte aber mit dem betrieb sprechen und ihm die situation erklären damit sie verständnis für die krankheit aufbringen, haben sie bei mir auch getan und ich habe dadurch einen top ergonomischen arbeitsplatz bekommen, stehpult und so weiter. so kann ich auch oft die position wechseln und muss nicht nur sitzen. allerdings würde ich das nicht umbedingt gleich im bewerbungsgespräch ansprechen.
ich bin auf alle fälle mit meiner berufswahl zufrieden und kann auch sagen in dieser woche habe ich mir ehr schreibtisch stühle von unten angesehen und bin unter tischen rumgekrochen um pc's anzuschließen.

lg
rayman88
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Man braucht sich eigentlich so gut wie gar nicht nach der Skoliose richten. Es gibt nichts Optimales, dementsprechend kann man fast alles machen, auch Bürojobs im sitzen (muss man sich zur Not nur einen entsprechenden Stuhl besorgen).

Es gibt auch viele Skoliotiker, auch operierte Skoliotiker, die als PhysiotherapeutIn arbeiten. Das würde ich als grenzwertig ansehen, aber da gibt es im Beruf auch viel Auswahlmöglichkeiten, so dass nicht unbedingt immer alles rückenbelastend sein muss.

Noch ein bisschen mehr grenzwertig wäre der Beruf der Krankenschwester.

Definitiv über der Grenze der Beruf des Altenpflegers.
Und natürlich alle schweren handwerklichen Arbeiten, bei denen viel umhergtragen wird oder Profisport.

Richte dich am besten nach deinen Interessen und deinen Talenten. Deine Skoliose wird dir nicht hinderlich sein, bzw. wenn, dann ohnehin in jedem Beruf.
Anny93
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Beitrag von Anny93 »

Danke für die zahlreichen antworten ich würde mich natürlich über noch mehr freuen :) is echt interessant sich mit anderen skoliotikern und den damit vertrauten auszutauschen !!!
lg Anja
schneeflocke
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Beitrag von schneeflocke »

Hallo anny93,

ich habe ca. 40 Jahre am Schreibtisch gearbeitet. Allerdings habe ich von meinem Arbeitgeber einen passenden Stuhl gestellt bekommen.
Ich mußte einen Gipsabdruck von meinem Rücken anfertigen lassen und dann wurde der Stuhl "skoliosegerecht" angefertigt.

Gruß
Karin
Anny93
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Beitrag von Anny93 »

Hallo schneeflocke
hier wird oft geschrieben das der arbeitgeber bescheid wissen muss ...aber wann is denn der beste zeitpunkt um das zu sagen ...? wenn ich zu einem bewerbungsgespräch gehe dann kann ich doch nicht gleich sagen das ich skoliose hab und deswegen wie in deinem fall einen angepassten stuhl brauche ...ich meine das schreckt doch ab oder? ...er könnte sich ja genau so gut eine "gesunden" mitarbeiter suchen
hört sich jetzt n bisschen hart an aber ich würde denken das manche arbeitgeber das so sehen...?! wie war es denn bei dir?
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anny93 hat geschrieben:hier wird oft geschrieben das der arbeitgeber bescheid wissen muss ...aber wann is denn der beste zeitpunkt um das zu sagen ...?
Nein! Um Gottes Willen, wo wurde denn so etwas hier geschrieben? Zu gar keinem Zeitpunkt sagt man seinem Arbeitgeber dass man Skoliose hat. Dafür gibt es doch überhaupt keinen Grund! Wozu muss ein Arbeitgeber über anatomische Details deines Körpers bescheid wissen. Das wäre genauso wie wenn du ihm sagst: "Und Übrigends, ich hab O-Beine! Das wollt ich nur sagen."

Skoliose ist nicht mal eine Krankheit, du bist so gewachsen, das ist was vollkommen natürliches.

Und Stühle fordert man auch niemals vom Arbeitgeber, es sei denn es ist eine größere Firma und sowas üblich. Da kann man mal nachfragen (generell ohne Verweis auf die Skoliose) ob es entsprechende Angebote gibt (wenn man da schon unbefristet arbeitet), weil man sich andernfalls SELBST einen kaufen würde.
Anny93
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Beitrag von Anny93 »

ich dachte mir so weil mamaratlos zum beispiel schrieb "Ich steh im ständigen kontakt mit ihrer Chefin um auch zu wissen wie es klappt."
ok also sollte ich dem arbeitgeber eher nicht bescheid geben...danke :)
lg anja
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anny93 hat geschrieben:ich dachte mir so weil mamaratlos zum beispiel schrieb "Ich steh im ständigen kontakt mit ihrer Chefin um auch zu wissen wie es klappt."
ok also sollte ich dem arbeitgeber eher nicht bescheid geben...danke :)
lg anja
Also ich habe oben noch mal gelesen, du bist operiert. Da sieht die Sache versicherungstechnisch etwas anders aus als bei den normalen gesunden Skoliotikern.

Aber auch da würde ich in keinem Bewerbungsgespräch die Versteifung erwähnen, weil du erstens dir ja ohnehin keinen Job aussuchen wirst, bei dem es da Probleme gibt und zweitens solche Dinge dann bei der ärztlichen Untersuchung geklärt werden wo der zukünftige Chef nicht mehr anwesend ist.

Dort muss jeder zukünftige Azubi oder Angestellte hin, und muss seine Arbeitstauglichkeit bestätigen lassen. Von denen gibt es dann ein O.K. oder ein nicht O.K., in jedem Falle gibt es aber kein direktes Feedback darüber welche Erkrankungen du nun hast oder nicht an deinen Arbeitgeber, so dass der nicht in die Verlegenheit kommt, sich Gedanken darüber zu machen, ob du womöglich dann wegen des Rückens öfters krank sein wirst als andere.

Informationen an den Arbeitgeber also keine, dafür aber bei den ärztlichen Untersuchungen wahrheitsgemäße Angaben über das, was man dich fragt.
minimine
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Beitrag von minimine »

Also ich stelle mir momentan die gleichen Fragen.
Ich habe auch mal einen Kurs in Arbeitsrecht besucht und dort hieß es, dass Arbeitgeber nach Krankheiten fragen dürfen, man aber nur antworten muss, wenn die Leistungsfähigkeit auf Dauer oder in wiederkehrenden Abständen eingeschränkt ist, eine Ansteckungsgefahr besteht oder mit einer Arbeitsunfähigkeit in absehbarer Zeit zu rechnen ist. Besteht das nicht, darf gelogen werden.
Wenn man allerdings dauerhaft daran gehindert ist, die Arbeitsleistung dauerhaft zu erbringen, muss man die Erkrankung sogar von sich aus sagen, ohne vorher gefragt zu werden.

Ich hab dann auch mal an verschiedenen Stellen nachgefragt. Beim VDK hieß es, ja ich müsste es unbedingt sagen. Ein Bekannter, der im Betriebsrat tätig ist, meinte er persönlich würde es eher nicht sagen. Nach der oben genannten Definition würde man eigentlich auch nur bei bestimmten Berufen darunterfallen.

Ich weiß aber ehrlich gesagt selbst nicht, ob ich es nun sage oder nicht.

LG
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

OFF TOPIC:

Liebe Minimine, würdest du dich beim Schreiben bitte einloggen? Ich vermute, dass du automatisch ausgeloggt wirst. Um das zu verhindern, musst du vielleicht die Cookies löschen.

Immer wenn du von der Forumssoftware dazu aufgefordert wirst, einen Code einzugeben, heißt das, dass du ausgeloggt bist. Dann musst du den bereits geschriebenen Text sichern, dich nochmal einloggen und den Text abschicken. Mit dem Löschen von Cookies gehört das automatische Ausloggen aber hoffentlich der Vergangenheit an.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anonymous hat geschrieben:Ich weiß aber ehrlich gesagt selbst nicht, ob ich es nun sage oder nicht.
Was denn sagen?

Dass du eine Skoliose hast? - Die macht ja per se gar nichts und hindert dich an nichts.

Dass du ein Korsett trägst? - Das musst du nicht permanent tragen, sondern kannst es bei Bedarf jederzeit ablegen und bist dann voll leistungsfähig, hindert dich also auch an nichts.

Dass du Schmerzen hast? - Absolutes no-go! So was kann man nicht sagen!
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mamaratlos
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Beitrag von mamaratlos »

:halloatall:

Ich wollte mich nur kurz nochmal melden,da etwas falsch verstanden worden ist . Kann auch an meinen nicht ganz ausführlichen bericht liegen. Sage deswegen auch entschuldigung. Wir sind bei der Ausbieldungsstelle nicht mit der Tür ins Haus eingefallen:Steffi hat Skoliose ". Um gotteswillen.Wir haben sie nur gefragt wie es mit dem Korsi auf der arbeit geht. Ob sie als Chefin das OK gibt wenn sie es dort trägt. Wie schon geschrieben hat sie mit sehr großen Puplikumsverkehr zutun. Da mußten wir erst nachfragen. Wir fragen auch nicht jede Woche nach ob sie es auch trägt, bin doch kein Feldmarschal :D Wir stehn allgemein in sehr guter verbindung und dann fragen wir dann auch danach. Gehn dort auch oft selber ein Kaffee trinken. Wir müssen ja irgendwie auf eine vernüftige tragezeit des Korsi kommen.




Viele liebe grüße aus den Ruhrpott



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Beitrag von Anny93 »

ok dann hab ich da wohl was falsch verstanden... :)
sorry!!!

lg Anja
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Beitrag von minimine »

BZebra hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Ich weiß aber ehrlich gesagt selbst nicht, ob ich es nun sage oder nicht.
Was denn sagen?

Dass du eine Skoliose hast? - Die macht ja per se gar nichts und hindert dich an nichts.

Dass du ein Korsett trägst? - Das musst du nicht permanent tragen, sondern kannst es bei Bedarf jederzeit ablegen und bist dann voll leistungsfähig, hindert dich also auch an nichts.

Dass du Schmerzen hast? - Absolutes no-go! So was kann man nicht sagen!
Ja so denke ich ja auch. Meinen Zwiespalt lösen z.B. die Reha-Aufenthalte aus. Wenn man wieder mal zur Reha fahren muss, dann fragt ja sicherlich der Arbeitgeber nach den Grund. Könnte dann nicht die Frage kommen, und warum haben Sie das damals nicht bei der Einstellung gesagt?
Unser Dozent meinte neulich auch, dass Krankheiten, die den Betriebsablauf langfristig stören, eine Kündigung nach sich ziehen können.

Könnte ich denn dann argumentieren, dass es sich bei der Skoliose nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine Behinderung/Deformität?

LG
Minimine
(die hofft, dass sie nicht wieder ausgeloggt wird!)
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

minimine hat geschrieben:Meinen Zwiespalt lösen z.B. die Reha-Aufenthalte aus. Wenn man wieder mal zur Reha fahren muss, dann fragt ja sicherlich der Arbeitgeber nach den Grund. Könnte dann nicht die Frage kommen, und warum haben Sie das damals nicht bei der Einstellung gesagt?
Darf er eigentlich nicht, aber es ist sicherlich sinnvoll den Grund zu nennen, sonst denken alle du hast Krebs oder irgend was anderes ganz schlimmes und fangen schon mal deinen Nachfolger anzulernen. ;)

Die Frage ist, warum du zu deiner Einstellung hättest absehen müssen, irgendwann eine Reha zu brauchen, und wieso du das hättest sagen sollen, wo der Arbeitgeber grundsätzlich ja kein Recht hat, medizinische Details von dir zu erfahren. Es kann niemand wissen was du persönlich planst, denn müssen tust du niemals zu einer Reha.

Desweiteren kannst du auch deinen Urlaub und Gleittage nehmen, und ihm überhaupt nicht sagen, dass du in eine Reha gehst.

Probleme mit Arbeitgebern und der Skoliose verschafft man sich in der Regel immer selbst, in dem man denkt, man müsste irgend etwas sagen, sich dann womöglich noch dafür entschuldigt, es nicht getan zu haben, und das Gegenüber dann noch auf die Idee bringt, ihm sei etwas verschwiegen worden was man ihm hätte sagen müssen, oder viel zu viele unnötige Angaben zu machen, die darauf deuten, dass Bewerber sich intensivst mit der Thematik beschäftigt hat, und das Ganze daher also wohl ein Problem sein muss.

Man muss sich immer in die Situation des anderen hineinversetzen. Der weis in der Regel gar nichts über die Daignose, und kann aufgrund der Diagnose auch nicht wissen, ob überhaupt Behandlungsbedarf besteht.
Wieviele Leute gibt es, die eine Skoliose haben die nie behandelt wurde? Das ist die Mehrzahl!

Den größten Fehler den man machen kann, ist sich einzubilden Skoliose wäre eine Krankheit (was sie gar nicht ist) und müsste als solche irgendwo angegeben werden, nur weil es eine Krankheit sein soll. Oder meinet halben auch eine Behinderung.
Man sollte sich viel mehr Gedanken darüber machen, bei was einem die Skoliose denn nun wirklich einschränkt, und darauf basierend dann einfach auch die Insignifikanz des ganzen erkennen und sich nicht so einen Kopf zu machen.

Ich bin kurzsichtig mit mehreren Dioptrien, aber noch im Rahmen des nicht seltenen. Das ist definitiv auch eine Behinderung, für die es Prozentpunkte gäbe (wenn sicherlich auch keiner 50), und sie schränkt mich im Leben auch mehr ein als meine Skoliose. Trotzdem käme ich, sofern ich mit Kontaktlinsen beim Bewerbungsgespräch sitze, nicht auf die Idee noch mal extra zu erwähnen, dass ich kurzsichtig bin. Das dürfte wahrscheinlich meine Chancen den Job zu bekommen vollkommen zu Nichte machen, weil der Arbeitgeber dann denkt "die tickt nicht richtig", weil ich es für nötig halte, so was zu erwähnen.

Und selbst wen man für einen Job angestellt wird, der Heben erfordert, dann kann man nach der Probezeit zum Werksarzt gehen, und schildern dass man JETZT (nicht schon vorher!) merkt, mit dem Heben Probleme zu haben, und dann wird man offiziell zur/zum 5-Kilo-Frau/-Mann erklärt, die nicht mehr heben darf als das Gewicht.

Damit sollte man natürlich nicht kommen, wenn man operiert ist und entsprechende Anweisungen von Ärzten erhalten hat, ansonsten braucht man solche Details aber nicht wissen, ehe man sie von einem Arzt gesagt bekommen hat.

Noch nicht mal Entlassungsberichte ziehen da, wenn diese dem behandelnden Arzt zugesandt worden sind und nicht einem selbst. Woher soll man wissen, was da drin stand, wenn es einem keiner sagt?

Ihr seid die Patienten und mit unserem Gesundheitssystem seid ihr nicht gerade dazu verpflichtet, besonders viel über eure Krankheiten zu wissen. Und das sollte man auch nutzen, schließlich kann es auch für sich sprechen, nicht besonders viel über irgend welche Gebrechen zu wissen, die man hat; das ist ja ein Zeichen dafür, dass sie wohl nicht so schlimm sein müssen (ansonsten wäre man ja ein Hypochonder).
Unser Dozent meinte neulich auch, dass Krankheiten, die den Betriebsablauf langfristig stören, eine Kündigung nach sich ziehen können.
Wenn die Kündigungsfrist gewahrt wird, natürlich.
Könnte ich denn dann argumentieren, dass es sich bei der Skoliose nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine Behinderung/Deformität?
Bei welcher Gelegenheit denn? Kündbar bist du so und so.
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