minimine hat geschrieben:Meinen Zwiespalt lösen z.B. die Reha-Aufenthalte aus. Wenn man wieder mal zur Reha fahren muss, dann fragt ja sicherlich der Arbeitgeber nach den Grund. Könnte dann nicht die Frage kommen, und warum haben Sie das damals nicht bei der Einstellung gesagt?
Darf er eigentlich nicht, aber es ist sicherlich sinnvoll den Grund zu nennen, sonst denken alle du hast Krebs oder irgend was anderes ganz schlimmes und fangen schon mal deinen Nachfolger anzulernen.
Die Frage ist, warum du zu deiner Einstellung hättest absehen müssen, irgendwann eine Reha zu brauchen, und wieso du das hättest sagen sollen, wo der Arbeitgeber grundsätzlich ja kein Recht hat, medizinische Details von dir zu erfahren. Es kann niemand wissen was du persönlich planst, denn müssen tust du niemals zu einer Reha.
Desweiteren kannst du auch deinen Urlaub und Gleittage nehmen, und ihm überhaupt nicht sagen, dass du in eine Reha gehst.
Probleme mit Arbeitgebern und der Skoliose verschafft man sich in der Regel immer selbst, in dem man denkt, man müsste irgend etwas sagen, sich dann womöglich noch dafür entschuldigt, es nicht getan zu haben, und das Gegenüber dann noch auf die Idee bringt, ihm sei etwas verschwiegen worden was man ihm hätte sagen müssen, oder viel zu viele unnötige Angaben zu machen, die darauf deuten, dass Bewerber sich intensivst mit der Thematik beschäftigt hat, und das Ganze daher also wohl ein Problem sein muss.
Man muss sich immer in die Situation des anderen hineinversetzen. Der weis in der Regel gar nichts über die Daignose, und kann aufgrund der Diagnose auch nicht wissen, ob überhaupt Behandlungsbedarf besteht.
Wieviele Leute gibt es, die eine Skoliose haben die nie behandelt wurde? Das ist die Mehrzahl!
Den größten Fehler den man machen kann, ist sich einzubilden Skoliose wäre eine Krankheit (was sie gar nicht ist) und müsste als solche irgendwo angegeben werden, nur weil es eine Krankheit sein soll. Oder meinet halben auch eine Behinderung.
Man sollte sich viel mehr Gedanken darüber machen, bei was einem die Skoliose denn nun wirklich einschränkt, und darauf basierend dann einfach auch die Insignifikanz des ganzen erkennen und sich nicht so einen Kopf zu machen.
Ich bin kurzsichtig mit mehreren Dioptrien, aber noch im Rahmen des nicht seltenen. Das ist definitiv auch eine Behinderung, für die es Prozentpunkte gäbe (wenn sicherlich auch keiner 50), und sie schränkt mich im Leben auch mehr ein als meine Skoliose. Trotzdem käme ich, sofern ich mit Kontaktlinsen beim Bewerbungsgespräch sitze, nicht auf die Idee noch mal extra zu erwähnen, dass ich kurzsichtig bin. Das dürfte wahrscheinlich meine Chancen den Job zu bekommen vollkommen zu Nichte machen, weil der Arbeitgeber dann denkt "die tickt nicht richtig", weil ich es für nötig halte, so was zu erwähnen.
Und selbst wen man für einen Job angestellt wird, der Heben erfordert, dann kann man nach der Probezeit zum Werksarzt gehen, und schildern dass man JETZT (nicht schon vorher!) merkt, mit dem Heben Probleme zu haben, und dann wird man offiziell zur/zum 5-Kilo-Frau/-Mann erklärt, die nicht mehr heben darf als das Gewicht.
Damit sollte man natürlich nicht kommen, wenn man operiert ist und entsprechende Anweisungen von Ärzten erhalten hat, ansonsten braucht man solche Details aber nicht wissen, ehe man sie von einem Arzt gesagt bekommen hat.
Noch nicht mal Entlassungsberichte ziehen da, wenn diese dem behandelnden Arzt zugesandt worden sind und nicht einem selbst. Woher soll man wissen, was da drin stand, wenn es einem keiner sagt?
Ihr seid die Patienten und mit unserem Gesundheitssystem seid ihr nicht gerade dazu verpflichtet, besonders viel über eure Krankheiten zu wissen. Und das sollte man auch nutzen, schließlich kann es auch für sich sprechen, nicht besonders viel über irgend welche Gebrechen zu wissen, die man hat; das ist ja ein Zeichen dafür, dass sie wohl nicht so schlimm sein müssen (ansonsten wäre man ja ein Hypochonder).
Unser Dozent meinte neulich auch, dass Krankheiten, die den Betriebsablauf langfristig stören, eine Kündigung nach sich ziehen können.
Wenn die Kündigungsfrist gewahrt wird, natürlich.
Könnte ich denn dann argumentieren, dass es sich bei der Skoliose nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine Behinderung/Deformität?
Bei welcher Gelegenheit denn? Kündbar bist du so und so.