Abgespalten vom Thema „Schulsportbefreiung“ viewtopic.php?p=77665#77665
@ Leatizia
Auch im Korsett kann man noch viel mitmachen, z. B. : Fahrradfahren, Tischtennis, Federball, Tanzen, etc. Turnen/Toben auf Sport-Spielplätzen.
Das ist sogar ausdrücklich erwünsch.
Mir ist schon klar, dass heute noch viele Kinder mit Korsettbauweisen versorgt sind, die die Bewegungsfreiheit mehr einschränken, als die Notwendigkeit vorschreibt. Und das Vieles vom o. g. nicht möglich ist.
Der Einsatz der Recklinationsbögen and den Korsetten wird immer noch zu oft vorgenommen. Fatalerweise wird dadurch nicht nur die Beweglichkeit meist unnötig eingeschränkt, sondern auch der bereits oft schon vorhandener Flachrücken verstärkt. Auch nach unten hin – Becken/Hüften, sind die Korsette oft viel zu sehr ausgebaut.
Durch eine viel zu großflächiger Bauweise, wird nicht nur die Compliance wegen der Einschränkung bzgl. der Kleidung geschwächt, sondern auch die Einschränkung der Beweglichkeit ist im Alltag ein Problem, teilweise können sich Kinder die Schnürsenkel nicht selber zubinden.
Meine Tochter hat ihr Korsett mit 13 J. bekommen.
Zur dieser Zeit, hat sie sehr viel Zeit an den Nachmittagen zusammen mit einer altersgleichen Freundin auf Spielplätzen verbrach. Der Grund war eigentlich, dass die beiden Mädchen auf eine jüngere Schwester aufpassen sollten. So waren die Drei fast täglich an den Nachmittagen zusammen unterwegs und haben die Zeit meistens auf umliegenden Spielplätzen und Grünanlagen verbracht. Die Kleine (damals ca. 8 J und kleinwuchsig) mit ungewöhnlich großem Bewegungsdrang, hatte die 2 Großen immer auf Trapp gehalten. Es ist unglaublich wie sportlich die kleine trotz ihres Handicaps war, sie hat z. B. locker ca. 5 m lang hängend an Stäben sich mit ihren Händen fortbewegt, ohne das irgendwo bewusst geübt zu haben, einfach aus innerem Bewegungsdrang und Freude am Spiel und Bewegung.
Korsettversorgte Kinder brauchen nicht Bewegung „geschützt werden“. Sie werden selber ausprobieren, was sie im Korsett mitmachen können und was nicht geht. Natürlich gibt es Einschränkung: Auf einem Baumbalken zu balancieren geht im Korsett nicht so gut und ab einer gewissen Fallhöhe sollte man es besser lassen; wenn man fällt, dann ziemlich unkontrolliert. Gleiches gilt – vorher Korsett ausziehen – beim Schlittschuhlaufen und Inlineskaten.
Aber Sportliche Betätigung (kein Leistungssport) bei der man das Korsett für diese Zeit ablegt (z. B. Schulsport) ist grundsätzlich zu unterstützen, wenn der behandelnde Orthopäde keine Abstinenzen vorsieht.
Meine Tochter hat das Korsett nicht daran gehindert, wie vorher, Fahrrad zu fahren, zu Tanzen, Tischtennis, Federball oder Minigolf zu spielen, zu klettern (Kletterspinne, ca. 5m) und auf sonstigen Geräten auf den Sportspielplätzen zu turnen. Dabei ist sie nicht besonders sportlich oder außergewöhnlich gut im Sport; Sachen die ihre Kumpelinnen gemacht haben, hat sie einfach mitgemacht. Mann muss nicht immer die erste oder beste sein, wie man so schön sagt: „dabei sein ist alles“.
Das kann man sich wahrscheinlich an dem Tag, an dem man das Korsett zum ersten Mal anhat, gar nicht vorstellen. Aber genauso wie die ganz normalen und grundsätzlichen Bewegungen wie Laufen, Treppensteigen, etc. nach 4 Wochen Eingewöhnung ganz selbstverständlich geschmeidiger ablaufen, als in den ersten Tagen, genauso läuft es in der Freizeit bei kleineren sportlichen Betätigungen.
Die Geschicklichkeit wächst mit der Zeit.
Bewegung u. Beweglichkeit auch im Korsett möglich u. wichtig
- Nadine-Maria
- Newbie
- Beiträge: 14
- Registriert: Do, 23.08.2007 - 15:11
- Wohnort: Büchlberg
- Kontaktdaten: