Rückenmuskulatur trainieren. Aber wie?

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kimster
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Rückenmuskulatur trainieren. Aber wie?

Beitrag von kimster »

Hi leute ich bins mal wieder nach längerer zeit. :D Ich wollte mal fragen wie es denn mit übungen für die allgemeine rückenmuskulatur aussieht, denn wenn ich irgendwann einmal das Korsett abgeschult haben sollte, dann muss ja mein "muskelkorsett" mich aufrichten und dafür sorgen, dass ich nich in die alte fehlstellung zurückfalle. Gibt es denn irgendwelche übungen, mit denen ich meine rückenmuskulatur trainiern kann, die aber nich kontraproduktiv sind zu den schroth übungen, denn ich mein mir kann keiner sagen, dass ich alleine durch schroth all meine rückenmuskeln trainiere, das sind ja nur bestimmte muskeln die durch schroth angesprochen werden. :)
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BZebra
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Re: Rückenmuskulatur trainieren. Aber wie?

Beitrag von BZebra »

kimster hat geschrieben:denn ich mein mir kann keiner sagen, dass ich alleine durch schroth all meine rückenmuskeln trainiere, das sind ja nur bestimmte muskeln die durch schroth angesprochen werden. :)
Öh, doch! :rolleyes:
Ich wüsste keine Methode mit der du mehr Rückenmuskeln trainieren kannst.

Mach mal ne Reha und lern das mal richtig. Du sollst das ja schließlich auch in deinen Alltag integrieren.
Gast123

Beitrag von Gast123 »

Ich hab bis jetzt noch nichts in Richtung Schroth gemacht, war bei einem Sportphysiotherapeuten und hab unter anderem auch Liegestütz & Sit-ups (zum Ausgleich für die Rückenmuskulatur) machen müssen, oder Vierfüßlerstand, linkes Bein und rechten Arm wegstrecken, 5 Sek. halten, anderes Bein bzw. anderen Arm ausstrecken, wieder 5 Sek. halten, so Sachen halt. Oder Übungen mit dem Theraband & mit Hanteln für die Schultern... Da gibt's ja vieles, was man machen kann, auch ohne Schroth.

Liebe Grüßé
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Smile90
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Beitrag von Smile90 »

jap genauso siehts bei mir auch aus.
Ich mache bei meinem Physiotherapeuten viel mit hanteln.
Dazu noch einige Bauchmuskelübungen, die dann auch wieder mit Gewichten ergänzt werden, wenn sie einem zu einfach fallen.
Meine Rückenmuskulatur ist dabei auf jeden fall schon viel stärker geworden und auch die anderen Muskeln profitieren davon (was ja auch nicht umbedingt schlecht ist! ;) )
Lg
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Gast123 hat geschrieben:Da gibt's ja vieles, was man machen kann, auch ohne Schroth.
Nicht wirklich, weil du das ohne Schroth-Kenntnisse alles schief machst.
Liegestütz, Sit-Ups, Training für die Schultern etc. hilft dir auch wenig dabei ein stabilisierendes Muskelkorsett aufzubauen und die andere Übung ist eine ganz seltene Übung die auch ziemlich fortgeschritten ist.

Also ohne Schroth-Kenntnisse macht man alles falsch oder man muss alles bei einem Physiotherapeuten machen der aufpasst wie ein Luchs.
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Lieber Kimster,

BZebra hat völlig recht: Mache eine Schroth-Reha und du wirst staunen, wie viele Muskeln beansprucht werden. Ich kenne den Unterschied zwischen Reha-Schroth und ambulantem Schroth. Gar kein Vergleich. :urrg:

Wie viele Übungen von Schroth kennst du insgesamt (ungefähr)? Meine Physioterapeutinnen haben mit mir meist ca. 5 Übungen gemacht, und die meisten Übungen wurden jede Woche gemacht, es gab kaum mal eine neue.

Welche Spiegeln kommen bei deiner Pyhsiotherapeutin zum Einsatz: Wandspiegel, Deckenspiegel, Standspiegel, Handspiegel? Wie oft musst du bei den Übungen in einen Spiegel schauen?
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

kimster hat geschrieben:denn ich mein mir kann keiner sagen, dass ich alleine durch schroth all meine rückenmuskeln trainiere, das sind ja nur bestimmte muskeln die durch schroth angesprochen werden.
Es kommt ein bischen darauf an, welche Schroth Übungen Du machst. Ich habe z.Bsp. in BaSa mit dem Theraband an der Schroth Wand auch die obere Schultermuskulatur trainiert, die Übung ist eigentlich keine reine Schroth Übung und hat auch keinen Namen. Auf jeden Fall war sie ein Beweis dafür, dass ich sie brauchte.
Auch der doppelte Seilzug beim Gerätetraining hat fühlbar andere Muskulatur angesprochen, ganz abgesehen von dem Rückentraining an den Geräten, die insbesondere den langen Rückenstrecker trainiert.
BZebra hat geschrieben:Ich wüsste keine Methode mit der du mehr Rückenmuskeln trainieren kannst.
Das kann ich deshalb nicht bestätigen. Ich denke, eine Mischung aus Schroth und angepassten Fitness-Training spricht mehr Rückenmuskulatur an und natürlich auch einen Großteil der anderen Muskulatur, man kann da nicht einfach isoliert einseitig trainieren.
Insbesondere die Bauchmuskulatur ist ganz wichtig!

Aber bitte alles nur mit den individuellen Schroth Kenntnissen, Sit-ups sind z.Bsp. bei Kyphose "tötlich". :)
Und bei Frei Hanteln ist die Gefahr der falschen Haltung am größten!

Gruss
Klaus
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kimster
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Beitrag von kimster »

jop die bauchmuskulatur is mir auch sehr wichtig, und deshalb mach ich jeden tag den Käfer, 100 mal... :ja: ...und was andere muskelpartien anbelangt, so werd ich morgen mit meiner physio sprechen, hab wieder ne stunde... :D
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Klaus hat geschrieben:Das kann ich deshalb nicht bestätigen. Ich denke, eine Mischung aus Schroth und angepassten Fitness-Training spricht mehr Rückenmuskulatur an
Du warst nie in Bad Soberheim, deshalb würde ich mit dem Urteil ein bisschen zurückhaltend sein.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:Das kann ich deshalb nicht bestätigen. Ich denke, eine Mischung aus Schroth und angepassten Fitness-Training spricht mehr Rückenmuskulatur an
Da stimme ich mit dir auch nicht überein. Fitness-Training macht zwar mehr Spaß, ist aber an sonsten ziemliche Zeitvergeudung, weil gerade eben nur sehr wenige Rückenmuskeln dabei angesprochen werden. Es bleibt fast alles an den Extremitäten hängen, bei den Rückenmuskeln kommt nur noch ein Bruchteil an. Das geht alles mit Schroth allein viel effektiver.

Die Bewegung der Extremitäten führt dazu, dass man die Korrektur vernachlässigt, weil die Hirnkapazaitäten einfach begrenzt sind...
Schroth ist so anspruchsvoll, selbst jemand der schon x-Rehas hinter sich hat, kann es sich nicht leisten, Konzentration für das Bedienen von Geräten zu opfern oder überhuapt was zu zählen und der Gleichen.

Wer das glaubt zu können, kann wahrscheinlich einfach nur nicht richtig Schroth. Fitness-Training ist einfach nur mehr Spaß-Faktor, klar, alles andere ist aber Selbstbetrug.

--

Käfer ist wohl so die wichtigste Bauchmuskelübung, die man bei Schroth macht.
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Dalia hat geschrieben:Du warst nie in Bad Soberheim, deshalb würde ich mit dem Urteil ein bisschen zurückhaltend sein.
Ich spreche über meine Erfahrungen, die sich in der Tat auf Bad Salzungen beziehen. Und dort wurden neben Schroth auch andere Übungen gemacht, die auch auf die Rückenmuskulatur einwirkten, abgesehen vom zusätzlichen Sequenztraining (Gerätetraining).
Das Ansprechen der unterschiedlichen Muskeln im Rückenbereich habe ich bei diesen Gesamt-Übungen auch deutlich differenziert gespürt.

aus rheuma-info.de:
Übung:
Schätzen Sie, wieviele verschiedene Muskeln Sie haben, die entweder auf dem Rücken verlaufen oder mit seiner Bewegung oder Haltung zu tun haben!

Es gibt viel mehr Muskeln als diese beiden, die wehtun können!

Es handelt sich um ca. 70 Muskeln, die an Rückenschmerzen beteiligt sein können, wenn man beide Seiten zusammenrechnet. Sie müssen gut zusammenarbeiten, sonst arbeiten sie rasch gegeneinander.


Ich glaube einfach nicht daran, dass in Bad Sobernheim im Gegensatz zu Bad Salzungen beim Schroth alle 70 Muskeln angesprochen werden!
Ganz abgesehen davon, machen die Wenigsten alle erlernten Schroth Übungen auch zuhause weiter, man entwickelt seine Lieblingsübungen.
Und das bedeutet grundsätzlich auch eine eingeschränkte Muskelaktivität, die sich nach aussen hin nicht so stark auswirkt, wenn man sich ausreichend im Alltag bewegt und damit auch den Rücken beansprucht.

Aber gerade, wenn ein Korsett abgeschult werden soll, kommt es sehr darauf an, den gesamten Muskelstatus zu verbessern. Das geht dann weit über die normale Alltagsbewegung hinaus und wenn ich mir vorstelle, wie wenig sich heutzutage die Leute bewegen, dann ist das sicherlich ein umfassender Aufwand. Deswegen Schroth und angepasstes Fitness.

Gruss
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:Ganz abgesehen davon, machen die Wenigsten alle erlernten Schroth Übungen auch zuhause weiter, man entwickelt seine Lieblingsübungen.
Und das bedeutet grundsätzlich auch eine eingeschränkte Muskelaktivität, die sich nach aussen hin nicht so stark auswirkt, wenn man sich ausreichend im Alltag bewegt und damit auch den Rücken beansprucht.
Die Statistik kenne ich nicht, man sollte es aber machen. Wozu macht man die ganzen Übungen in der Übungsstunde? Die kann/sollte man genauso ins tägliche Übungsprogramm einbauen. Wird's wenigstens nicht langweilig.
Klaus hat geschrieben:Ich glaube einfach nicht daran, dass in Bad Sobernheim im Gegensatz zu Bad Salzungen beim Schroth alle 70 Muskeln angesprochen werden!
Es sollen ja auch nicht ALLE Muskeln angesprochen werden, sondern nur die, die du für das aufrechterhalten der korrigierten Postion brauchst. Du willst doch keine Muskeln trainieren, die eh schon zu stark sind.
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Beitrag von Klaus »

BZebra hat geschrieben:Fitness-Training macht zwar mehr Spaß ist aber an sonsten ziemliche Zeitvergeudung, weil gerade eben nur sehr wenige Rückenmuskeln dabei angesprochen werden.
Na ja, ich mache mein angepasstes Fitnesstraining im Rückenbereich nicht unbedingt mit dem Spass, den Du Dir vielleicht vorstellst.
Die Kombination mit dem Schrothschen Armzug ist schon sehr anstrengend.
Auf jeden Fall ist der Wellnessfaktor durch die Beanspruchung der gesamten Körpermuskulatur und die anschliessende Sauna so gross, dass es mich seit über 20 Jahren (und gezielt seit 2 Jahren richtig) fit hält und mindestens 3x in der Woche andauernd die Schroth Komponente wirken lässt. Die fehlende Motivation bei Schroth wird hier ja oft nachgefragt. :)

Ich könnte die Argumentation ja auch mal umdrehen und feststellen, dass Leute , die noch kein Fitnesstraining gemacht haben und da möglicherweise viele Vorurteile haben, sich doch auch ein bischen zurückhalten sollten. :D
Immerhin ist diese Komponente Bestandteil der REHA in Bad Salzungen.

"Aber was so ein echter Schrothianer ist, hat offenbar sowieso etwas gegen dieses Training". Das waren so die ersten Worte meiner Schroth Therapeutin in einer Praxis mit Gerätetraining. :)

Ich denke, wir haben da unterschiedliche Meinungen, damit habe ich kein Problem. :nein:

Gruss
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Beitrag von Lynn »

Da stimme ich mit dir auch nicht überein. Fitness-Training macht zwar mehr Spaß, ist aber an sonsten ziemliche Zeitvergeudung, weil gerade eben nur sehr wenige Rückenmuskeln dabei angesprochen werden. Es bleibt fast alles an den Extremitäten hängen, bei den Rückenmuskeln kommt nur noch ein Bruchteil an. Das geht alles mit Schroth allein viel effektiver.


Also nicht böse sein, aber das klingt, als ob du entweder schlechte Erfahrungen damit gemacht hast oder dich nicht so gut auskennst. Wäre ja nicht schlimm! Muss man ja nicht machen, wenn das einem keinen Spaß macht. Aber das was du schreibst entspricht einfach nicht der Wahrheit.
Zum bloßen ziehen über die Extremitäten: kann man machen, muss man aber nicht machen, und für die Rumpfmuskulatur wäre das tatsächlich falsch.
Krankengymnastisch orientiertes Krafttraining orientiert sich nach speziellen Prinzipien, die ebenso wie Schroth die Haltkraftmuskulatur optimieren und vor allem auf eine korrekte Translation der Kraft, die an den Geräten von den Extremitäten ausgeübt wird, auf die tiefergelegene Rumpfmuskulatur achtet.
Genau genommen und absolut minimalisiert ist doch Schroth auch "nur" eine spezielle Form des Krafttrainings, die viele Prinzipien mit krankengymnastischem Krafttraining teilt, ja, eigentlich sogar als Untergruppe betrachtet werden könnte.
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Beitrag von BZebra »

Klaus hat geschrieben:Ich könnte die Argumentation ja auch mal umdrehen und feststellen, dass Leute , die noch kein Fitnesstraining gemacht haben und da möglicherweise viele Vorurteile haben, sich doch auch ein bischen zurückhalten sollten. :D
Kannst du, betrifft jetzt mich aber nicht, ich habe so ziemlich jedes Gerät ausprobiert oder länger mit trainiert was mir bei Kieser und in der fitness company untergekommen ist.
Ulaschatz hat geschrieben:Genau genommen und absolut minimalisiert ist doch Schroth auch "nur" eine spezielle Form des Krafttrainings, die viele Prinzipien mit krankengymnastischem Krafttraining teilt, ja, eigentlich sogar als Untergruppe betrachtet werden könnte.
Ja, bei der wiederholte Bewegeungen der Extremitäten einfach unnütz sind, und das ist ja genau das was man beim Krafttraining macht, man arbeit viel mit den Extremitäten (ziehen, drücken etc.), als Hilfsmittel, weil Otto-Normalverbraucher es nicht gezielter und besser kann; und das macht im Übrigen natürlich auch mir Spaß, wenn man das schön zählen und zahlenmäßig dokumentieren und steigern kann, und man ist auch nicht allein. Wenn ich mir dabei aber einrede, es wäre effektiver oder genauso effektiv wie Schroth oder eine notwendige Ergänzung, dann mache ich mir dabei etwas vor. Wenn dann sollte man schon dabei realistisch bleiben, und es als das ansehen, was es ist, eine vielleicht nicht schädliche Ergänzung und ansonsten eben Freizeitbeschäftigung.
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Lynn
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Beitrag von Lynn »

(...) man arbeit viel mit den Extremitäten (ziehen, drücken etc.), als Hilfsmittel, weil Otto-Normalverbraucher es nicht gezielter und besser kann (...)

Hm, ich fürchte, das ist der Knackpunkt an dem Ganzen. Ja, ok, so gesehen hast du dann schon Recht. Was nichts daran ändert, dass man Krafttraining auch richtig, gut und unterstützend machen kann - wenn man es denn richtig lernt :motz: .
Aber das kann man vielleicht tatsächlich nicht im Fitness-Studio erlernen. Es gibt auch KG-Zentren, bei denen man das richtige Handwerkszeug im Bereich Geräte-Training erlernen können sollte. Ich mein da jetzt leider nicht Kieser, obwohl die es eigentlich können müssten :< . Ich meine schon das, was man im Rahmen eines KG-Rezeptes vom Arzt verschrieben bekommt. Aber so etwas hat hier, glaub ich auch noch niemand gemacht außer Klaus beim Frequenztraining. Also würde ich ihm spontan mal meinen Glauben schenken.
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Beitrag von Klaus »

ula hat geschrieben:Ich meine schon das, was man im Rahmen eines KG-Rezeptes vom Arzt verschrieben bekommt. Aber so etwas hat hier, glaub ich auch noch niemand gemacht außer Klaus beim Frequenztraining. Also würde ich ihm spontan mal meinen Glauben schenken.
Nicht ganz, ula.
Wenn man KG Gerätetraining gemacht hat und das mit dem Fitness-Training im Studio vergleicht, hat man eine gute Grundlage für ein richtiges gutes Kraftraining eines Menschens mit normalen Rücken!
Es sind die Feinheiten des Bewegungsablaufes und der Haltung, die mir mein neues Studio (seit 4 Jahren Eisenhauer) eigentlich auch vermittelt hat. Die besondere Situation einer KG am Gerät provoziert auch eine besondere Aufmerksamkeit (es ist ja medizinisch :) ), und man speichert die Erfordernisse noch sicherer ab.

Seit meiner Schroth REHA habe ich nun einiges ändern müssen.
Dazu gehört nicht nur das Weglassen von Übungen, sondern auch der besondere Focus auf die Haltung und insbesondere die modifizierte Nautilus F3/F5 Rückenübung mit Schrothschem Armzug. Das hat hier wohl noch niemand gemacht.
Und gerade wegen der 2-fach Fixierung an diesem Gerät, werden auch die tiefliegenden Muskeln aktiviert. Es ist im Grunde das gleiche Gefühl, wie die Schroth Übungen in Rückenlage. Kein Wunder, denn die bei Schroth angewinkelten Beine drücken gegen den Boden und hier gegen eine Fussplatte. Dieses Gefühl kann mir keiner ausreden. :)

Du erinnerst Dich vielleicht an die Novotergum Diskussion zu diesem Gerät, dass es ja in Variationen auch mit einer 3 fach Fixierung gibt.
Da ist dann nur noch der reine Rücken in Bewegung.
Gerade die Aktivierung der tiefliegenden Muskulatur ist dort ja herausgehoben worden, aber auch die Diskussion entstanden, dass man den Körper bei Kyphose nicht ganz einrollen sollte.

Sehr wahrscheinlich ist das alles nur bei Kyphose so umzusetzen, bei Skoliose ist ja auch nur ein symmetrisches Gerätetraining mit dieser F3 Maschine (oder andere) möglich, sodass der Einfluss auf die muskuläre Asymmetrie möglicherweise schwieriger ist.
Leider habe ich in BaSa beim Sequenztraining nicht so sehr darauf geachtet, wie die Skoliose Leute damit klar kamen. Auf jeden Fall war immer die richtige Korrekturstellung gefragt und sicherlich hat die schwache Seite das Gewicht bestimmt.

Gruss
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Beitrag von Dalia »

Klaus hat geschrieben:Ich könnte die Argumentation ja auch mal umdrehen und feststellen, dass Leute , die noch kein Fitnesstraining gemacht haben und da möglicherweise viele Vorurteile haben, sich doch auch ein bischen zurückhalten sollten. :D
Ja, das stimmt. :) Aber es ging Kimster nur um die Rückenmuskulatur, die notwendig ist, um das Korsett abzuschulen, und nicht um alle möglichen Muskeln.
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Beitrag von Klaus »

Aber es ging Kimster nur um die Rückenmuskulatur, die notwendig ist, um das Korsett abzuschulen, und nicht um alle möglichen Muskeln
Richtig. Aber da gehen unsere Meinungen ja auseinander.
Und zu guter Rückenmuskulatur, was auch immer davon nötig ist, gehören z. Bsp. auch gute Bauchmuskeln, sonst kann der Rücken nicht gehalten werden.

Gruss
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Beitrag von Lynn »

Ok Klaus, danke dir! Hast du eigentlich das Gefühl, dass dich diese versucht korrekte Ausführung der Bewegungen etwas limitiert, was die Gewichte angeht, die du auflegst? Ich selbst hatte bisher immer das Gefühl, dass ich eigentlich nur mit recht niedrigem Gewicht die tieferliegenden Muskeln erreiche :gruebel: . Und machst du eine Ausführung eher langsam oder wie alle anderen auch? Wenn du verstehst, was ich meine...
Ich selbst mache diese giftige Einrollübung nun auch schon seit einer Weile, allerdings hab ich sie für mich etwas modifiziert. Ich erreiche die gewünschen Muskelgruppen nämlich ohne Einrollen, jedenfalls sagt mir das mein Körpergefühl. Allerdings mache ich diese Übung so langsam und muss mich so konzentrieren, dass ich nur sehr wenig Gewicht auflegen kann. Ich schätze, dass ich damit eigentlich nichts kaputt machen kann. Und das obwohl ich einen Skolioserücken hab. Weil halt das Gewicht so gering ist... Und ich habe das Gefühl, dass mir diese Übung hilft. ach Mist. Sobald ich Beamtin bin, muss ich unbedingt Schroth lernen...
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