Die faulen Orthopäden
Die faulen Orthopäden
March schrieb:"Es muß doch irgendwie mal dauerhaft Besserung eintreten. Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich meinen Orthopäden dazu bringen kann mehr zu tun!" -
So unumwunden formuliert habe ich das Problem hier noch nie gelesen! - So ähnlich klingt es auch bei Bob und anderen. -
Ja, das ist der Kern, warum so viele Skoliotiker/innen unnötig leiden, die Orthopäden sind zu faul!
Gruß, Peter.
So unumwunden formuliert habe ich das Problem hier noch nie gelesen! - So ähnlich klingt es auch bei Bob und anderen. -
Ja, das ist der Kern, warum so viele Skoliotiker/innen unnötig leiden, die Orthopäden sind zu faul!
Gruß, Peter.
Ich weiß grad leider nicht, woher du dieses Zitat hast, Peter, aber im Prinzip hast du (oder March) wahrscheinlich Recht. Das Dumme ist nur, ein gewisse Faulheit gibt es in allen Berufsgruppen. Lehrer haben keinen Bock auf Fortbildungen zu gehen, Polizisten sind zu bequem, sich in Form zu halten, Verkäuferinnen haben keine Lust freundlich zu sein.
Irgendwie find ich eine gewisse Faulheit gar nicht so besonders sondern eher menschlich. Bei Ärzten ist das nicht anders, denke ich. Um sie aus ihrer Faulheit zu holen, sollte man durchaus öfter an ihnen rütteln. Der Patient muss selbstbewusster werden und viel mehr Fragen stellen! Er sollte aber vielleicht auch nicht immer nur kritisieren. Das ist natürlich demotivierend. Was ich also sagen will: Ärzte sind Menschen wie andere auch. Und so sollten sie auch angefasst werden. Sowohl in der Kritik als auch im Verständnis. Und die hoffnungslosen Fälle besucht man einfach nicht mehr.
Die genannten Berufsgruppen mögen mir die Pauschalisierung bitte verzeihen.
Irgendwie find ich eine gewisse Faulheit gar nicht so besonders sondern eher menschlich. Bei Ärzten ist das nicht anders, denke ich. Um sie aus ihrer Faulheit zu holen, sollte man durchaus öfter an ihnen rütteln. Der Patient muss selbstbewusster werden und viel mehr Fragen stellen! Er sollte aber vielleicht auch nicht immer nur kritisieren. Das ist natürlich demotivierend. Was ich also sagen will: Ärzte sind Menschen wie andere auch. Und so sollten sie auch angefasst werden. Sowohl in der Kritik als auch im Verständnis. Und die hoffnungslosen Fälle besucht man einfach nicht mehr.
Die genannten Berufsgruppen mögen mir die Pauschalisierung bitte verzeihen.
~ ehemals Ulaschatz ~
- Dalia
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- Diagnose: 107° und 98° (im Jahr 2003 zu Beginn der Korsetttherapie: 98° und 93°), sehr starre Skoliose, kaum Beschwerden
- Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Sind die Orthopäden wirklich faul oder einfach nur inkompetent? (Ganz pauschal gesagt.)
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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- rip
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Aber wir haben die Wahl und können uns unseren Orthopäden selbst aussuchen. Natürlich wissen wir vorher nicht an wenn wir geraten.
Mit Geduld und Ausdauer findet man aber sicherlich irgendwann einen kompetenten Orthopäden, denn der Hausarzt wird sicherlich nicht irgendwann zu einem sagen "Jetzt ist Schluss, jetzt gibt es keine Überweisung mehr"
und Ärzte sind wieviele andere Professionen (oder gar alle) Fachidioten, und irgendwie haben sie auch ihre Lieblingsgebiete oder Spezialgebiete, also gibt es aller Hand Orthopäden, die nicht viel mit einer Skoliose anfangen können oder wollen
Und viele sind auch auf einem Wissenstand von vor weiß ich nciht wievielen Jahren!!!
Mit Geduld und Ausdauer findet man aber sicherlich irgendwann einen kompetenten Orthopäden, denn der Hausarzt wird sicherlich nicht irgendwann zu einem sagen "Jetzt ist Schluss, jetzt gibt es keine Überweisung mehr"
und Ärzte sind wieviele andere Professionen (oder gar alle) Fachidioten, und irgendwie haben sie auch ihre Lieblingsgebiete oder Spezialgebiete, also gibt es aller Hand Orthopäden, die nicht viel mit einer Skoliose anfangen können oder wollen
Und viele sind auch auf einem Wissenstand von vor weiß ich nciht wievielen Jahren!!!
Die faulen Orthopäden 2
Hallo an alle, mit der Bitte, meinen Text nochmal zu lesen und darin etwas Ironie zu suchen. Hier die gewünschte Quellenangabe: siehe heute Thema: "Scheuermann und Skoliose" - 'March' - 12:41 Uhr - sowie Thema:"keine Behandlung" - 'Häßlicher Bob' - 17:57 Uhr.
Gruß, Peter.
Gruß, Peter.
- Häßlicher Bob
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Aber jeder, der schon mal seinen Orth. gewechselt hat, kennt die Frage: "Und warum sind Sie jetzt hier, und nicht bei ihrem ersten Orth." o.ä.
Meiner Erfahrung nach muss man da lügen. Wenn die hören, dass man schon zwei drei ausprobiert hat, werden die Ärzte misstrauisch und halten dich für einen Simulanten. Oder man muss sehr zielstrebig wissen, was einem nicht gefallen hat, und was man will.
Aber nicht sagen: "Da krieg' ich keine KGs mehr"
Dann heißt es: "Raus hier, du ***"
Meiner Erfahrung nach muss man da lügen. Wenn die hören, dass man schon zwei drei ausprobiert hat, werden die Ärzte misstrauisch und halten dich für einen Simulanten. Oder man muss sehr zielstrebig wissen, was einem nicht gefallen hat, und was man will.
Aber nicht sagen: "Da krieg' ich keine KGs mehr"
Dann heißt es: "Raus hier, du ***"
- rip
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Gluecklicherweise wurde mir so eine Frage noch nie gestellt.
Und wenn er wirklich eine Antwort darauf haben will, die frage ist, muss man auf so eine frage ueberhaupt antworten
man kann doch einfach sagen, dass man mit dem vorigen arzt nicht zufufrieden war und deswegen den arzt gewechselt hat
das ist doch das gute recht eines patienten
Und wenn er wirklich eine Antwort darauf haben will, die frage ist, muss man auf so eine frage ueberhaupt antworten
man kann doch einfach sagen, dass man mit dem vorigen arzt nicht zufufrieden war und deswegen den arzt gewechselt hat
das ist doch das gute recht eines patienten
Zuletzt geändert von rip am Do, 12.07.2007 - 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
Sorry rip, aber das find ich unverschämt. Unsere Nettiquette sollte sich nicht nur auf Forumsmitglieder beziehen.und Ärzte sind wieviele andere Professionen (oder gar alle) Fachidioten
@Peter: soll das bisher unverstandene Ironie sein? Ups!
Na gut, dass ich nicht direkt drauf eingestiegen bin

~ ehemals Ulaschatz ~
Die faulen Orthopäden 3
Hallo an alle,
ich merke an den Reaktionen, dass wir auf verschiedenen (Erfahrungs-)Ebenen aneinander vorbei reden.
Hier in diesem Forum kommt eine selbstkritische Reflektion über das eigene Verhalten so gut wie nicht vor. Bei Teenies kann man das nicht anders erwarten. Aber wenn darüber hinaus der Mund mit Kritik über die 'faulen und inkompetenten Ortho-päden' und / oder Klinikärzte zu voll genommen wird, ohne dass das eigene Verhalten berücksichtigt wird, dann gibt das ein schiefes Bild. Ein paar Mal habe ich bei solchen Sprücheklopfern nachgehakt und jedes Mal festgestellt, dass ihr Verhalten zu der geschilderten Problemsituation geführt hatte. -
Um solche Situationen zu vermeiden, wie sie oben angesprochen worden sind, habe ich hier schon oft empfohlen, mit jemandem aus dem Familien- oder Freundes-Kreis sich zu besprechen und jemanden als Begleitperson zu Arztbesuchen mitzunehmen. Genau so oft habe ich zu bedenken gegeben, dass man als Einzelkämpfer auf verlorenem Posten steht. Wenn man beide Aspekte berücksichtigt, erspart man sich viel Frust!
Gruß, Peter.
ich merke an den Reaktionen, dass wir auf verschiedenen (Erfahrungs-)Ebenen aneinander vorbei reden.
Hier in diesem Forum kommt eine selbstkritische Reflektion über das eigene Verhalten so gut wie nicht vor. Bei Teenies kann man das nicht anders erwarten. Aber wenn darüber hinaus der Mund mit Kritik über die 'faulen und inkompetenten Ortho-päden' und / oder Klinikärzte zu voll genommen wird, ohne dass das eigene Verhalten berücksichtigt wird, dann gibt das ein schiefes Bild. Ein paar Mal habe ich bei solchen Sprücheklopfern nachgehakt und jedes Mal festgestellt, dass ihr Verhalten zu der geschilderten Problemsituation geführt hatte. -
Um solche Situationen zu vermeiden, wie sie oben angesprochen worden sind, habe ich hier schon oft empfohlen, mit jemandem aus dem Familien- oder Freundes-Kreis sich zu besprechen und jemanden als Begleitperson zu Arztbesuchen mitzunehmen. Genau so oft habe ich zu bedenken gegeben, dass man als Einzelkämpfer auf verlorenem Posten steht. Wenn man beide Aspekte berücksichtigt, erspart man sich viel Frust!
Gruß, Peter.
- Klaus
- Moderator/in
- Beiträge: 15149
- Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
- Geschlecht: männlich
- Wohnort: Hannover
Hallo zusammen,
ich denke, dass ironisch gemeinte Aussagen uns nicht weiterbringen.
Natürlich sind alle Erfahrungsberichte mit einem persönlichen Filter versehen und dementsprechend zu beurteilen.
Aber wenn nach langen Leidenswegen hier verstärkt gleichlautende positive Berichte von bestimmten Orthopäden kommen, dann muss man doch davon ausgehen, dass es in erster Linie die Inkompetenz der meisten Orthopäden bezüglich Skoliose/Kyphose (generell Spina curvata
) ist.
Spina curvata ist nun mal ein Spezialgebiet, mit dem sich nicht jeder Orthopäde schon rein zeitlich so ausführlich beschäftigen kann.
Und wenn er sich spezialisieren sollte, wird er auch finanziell Probleme bekommen, wenn er diese Patienten so ausführlich betreuen möchte, wie es eigentlich sein sollte.
Bleibt nach einer Meinung nur folgendes:
1. Man informiert sich so viel wie möglich z.Bsp. hier im Forum und wird zum "mündigen Patient".
2. Man fordert die notwendigen Leistungen von seinem Orthopäden
Röntgen-Ganz-Aufnahmen, Winkelmessung, Schroth REHA, Korsett usw.
3. Kann er das nicht oder nur teilweise erbringen, muss man das wie ein Baukastensystem durch den Besuch bei anderen Ärzten zusammensetzen.
4. Kommt man auch damit in seiner Region nicht weiter, muss man Spezialisten aufsuchen, wie z.Bsp. Dr. Hoffmann in Stuttgart, Dr. Steffan in Bad Salzungen (stark eingeschränkt) oder evtl. Dr. Thomas in Berlin.
Natürlich kann man anfangen die Winkel selbst zu bestimmen, seine Beweglichkeit selbst einzuschätzen und Röntgenaufnahmen bezüglich fixierter Wirbel zu überprüfen.
Und um an die Ganz-Aufnahmen zu kommen, kann man natürlich auch in einer Unfallklinik fordern, dass man die entsprechenden Platten für eine Wirbelsäulenaufnahme einstellt.
Und seinen Hausarzt kann man auch intensiv bearbeiten, dass er einen Schroth REHA Antrag stellt, wobei man ihm die entsprechenden Formulierungen liefert.
Das klingt auch alles nach Ironie, es sind aber durchaus konkrete Schritte, die allerdings die Funktion eines Arztes schon sehr in Frage stellt.
Also kürze ich die Sache dann ab, wenn ich feststelle, dass der Poster entweder schon viel leidvolles durchgemacht hat oder nicht die Zeit ist, erst mal absolut "mündiger Patient" zu werden.
--> Ich empfehle ihm gleich einen Spezialisten.
Und es sind in erster Linie die Hilfesuchenden, die unseren Rat brauchen und nicht die bereits kompetent versorgten Aktiven in diesem Forum, die natürlich schon vor Ort gucken, ob nicht doch bessere Lösungen möglich sind.
Gruss
Klaus
ich denke, dass ironisch gemeinte Aussagen uns nicht weiterbringen.
Natürlich sind alle Erfahrungsberichte mit einem persönlichen Filter versehen und dementsprechend zu beurteilen.
Aber wenn nach langen Leidenswegen hier verstärkt gleichlautende positive Berichte von bestimmten Orthopäden kommen, dann muss man doch davon ausgehen, dass es in erster Linie die Inkompetenz der meisten Orthopäden bezüglich Skoliose/Kyphose (generell Spina curvata

Spina curvata ist nun mal ein Spezialgebiet, mit dem sich nicht jeder Orthopäde schon rein zeitlich so ausführlich beschäftigen kann.
Und wenn er sich spezialisieren sollte, wird er auch finanziell Probleme bekommen, wenn er diese Patienten so ausführlich betreuen möchte, wie es eigentlich sein sollte.
Bleibt nach einer Meinung nur folgendes:
1. Man informiert sich so viel wie möglich z.Bsp. hier im Forum und wird zum "mündigen Patient".
2. Man fordert die notwendigen Leistungen von seinem Orthopäden
Röntgen-Ganz-Aufnahmen, Winkelmessung, Schroth REHA, Korsett usw.
3. Kann er das nicht oder nur teilweise erbringen, muss man das wie ein Baukastensystem durch den Besuch bei anderen Ärzten zusammensetzen.
4. Kommt man auch damit in seiner Region nicht weiter, muss man Spezialisten aufsuchen, wie z.Bsp. Dr. Hoffmann in Stuttgart, Dr. Steffan in Bad Salzungen (stark eingeschränkt) oder evtl. Dr. Thomas in Berlin.
Natürlich kann man anfangen die Winkel selbst zu bestimmen, seine Beweglichkeit selbst einzuschätzen und Röntgenaufnahmen bezüglich fixierter Wirbel zu überprüfen.
Und um an die Ganz-Aufnahmen zu kommen, kann man natürlich auch in einer Unfallklinik fordern, dass man die entsprechenden Platten für eine Wirbelsäulenaufnahme einstellt.
Und seinen Hausarzt kann man auch intensiv bearbeiten, dass er einen Schroth REHA Antrag stellt, wobei man ihm die entsprechenden Formulierungen liefert.
Das klingt auch alles nach Ironie, es sind aber durchaus konkrete Schritte, die allerdings die Funktion eines Arztes schon sehr in Frage stellt.
Also kürze ich die Sache dann ab, wenn ich feststelle, dass der Poster entweder schon viel leidvolles durchgemacht hat oder nicht die Zeit ist, erst mal absolut "mündiger Patient" zu werden.
--> Ich empfehle ihm gleich einen Spezialisten.
Und es sind in erster Linie die Hilfesuchenden, die unseren Rat brauchen und nicht die bereits kompetent versorgten Aktiven in diesem Forum, die natürlich schon vor Ort gucken, ob nicht doch bessere Lösungen möglich sind.
Gruss
Klaus
Zuletzt geändert von Klaus am Sa, 14.07.2007 - 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
Die faulen Orthopäden 4
Hallo an alle,
ich will noch einmal meinen Gesichtspunkt bekräftigen, weil er hier nicht richtig aufgenommen wird:
Wenn jemand im Umgang mit Ärzten Schwierigkeiten hat, dann muss er sich auch überlegen, ob er/sie etwas falsch macht. Das reicht von schlechter Vorinformation über eine falsche Einstellung zur Krankheit bis zu einem unangemessenen Benehmen. Wenn jemand bei drei, vier Ärzten auf hinhaltenden Widerstand für seine Wünsche / Forderungen stößt, dann ist höchste Zeit, sich selbstkritische Fragen zu stellen. Man soll die Ursache für Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen nicht immer nur bei den anderen suchen. -
Um nicht dauernd 'mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen' ist es ratsam, sich mit jemandem aus dem Familien- oder Freundeskreis zu besprechen und jemanden als Begleitperson zu Arztbesuchen mitzunehmen. Die Begleitperson hört und sieht manches anders als der Betroffene. Es ist darum nützlich, wenn man jemanden hat, mit dem man gemeinsam Schlüsse aus Arztbesuchen ziehen kann.
Bis in's Teeniealter hinein sind die Eltern die Begleitpersonen. Mit dem Stolz der Volljährigkeit muß man sich dann eben überlegen, ob man den bewährten Beistand beibehalten will oder sich neue Unterstützer suchen will, z.B. in einer Selbsthilfegruppe. -
Dieses Forum ist in vieler Hinsicht sehr nützlich, aber nicht alles. Die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe ist eine andere Ebene. Das direkte Gespräch und das sonstige Verhalten in der Gruppe (man hört sich, man sieht sich) ergibt wichtige individuelle Informationen und Signale, die auch für den Arztbesuch nützlich sein können. Im Idealfall findet man jemanden aus der Selbsthilfegruppe als sachkundige Begleitperson.
Ich hoffe, dass ich das, was ich in meinem Anfangsstatement nur kurz ironisch andeuten wollte, hier jetzt im ausführlichen Klartext 'rüberbringen' konnte.
Es grüßt Euch Peter.
ich will noch einmal meinen Gesichtspunkt bekräftigen, weil er hier nicht richtig aufgenommen wird:
Wenn jemand im Umgang mit Ärzten Schwierigkeiten hat, dann muss er sich auch überlegen, ob er/sie etwas falsch macht. Das reicht von schlechter Vorinformation über eine falsche Einstellung zur Krankheit bis zu einem unangemessenen Benehmen. Wenn jemand bei drei, vier Ärzten auf hinhaltenden Widerstand für seine Wünsche / Forderungen stößt, dann ist höchste Zeit, sich selbstkritische Fragen zu stellen. Man soll die Ursache für Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen nicht immer nur bei den anderen suchen. -
Um nicht dauernd 'mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen' ist es ratsam, sich mit jemandem aus dem Familien- oder Freundeskreis zu besprechen und jemanden als Begleitperson zu Arztbesuchen mitzunehmen. Die Begleitperson hört und sieht manches anders als der Betroffene. Es ist darum nützlich, wenn man jemanden hat, mit dem man gemeinsam Schlüsse aus Arztbesuchen ziehen kann.
Bis in's Teeniealter hinein sind die Eltern die Begleitpersonen. Mit dem Stolz der Volljährigkeit muß man sich dann eben überlegen, ob man den bewährten Beistand beibehalten will oder sich neue Unterstützer suchen will, z.B. in einer Selbsthilfegruppe. -
Dieses Forum ist in vieler Hinsicht sehr nützlich, aber nicht alles. Die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe ist eine andere Ebene. Das direkte Gespräch und das sonstige Verhalten in der Gruppe (man hört sich, man sieht sich) ergibt wichtige individuelle Informationen und Signale, die auch für den Arztbesuch nützlich sein können. Im Idealfall findet man jemanden aus der Selbsthilfegruppe als sachkundige Begleitperson.
Ich hoffe, dass ich das, was ich in meinem Anfangsstatement nur kurz ironisch andeuten wollte, hier jetzt im ausführlichen Klartext 'rüberbringen' konnte.
Es grüßt Euch Peter.
- Klaus
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Hallo Peter,Peter hat geschrieben:Wenn jemand bei drei, vier Ärzten auf hinhaltenden Widerstand für seine Wünsche / Forderungen stößt, dann ist höchste Zeit, sich selbstkritische Fragen zu stellen.
meinst Du nicht, dass die Kompetenz eines Arztes von anderen Dingen abhängig ist, als von der Art des Forderns?
Man kann nicht Dinge erwarten, die nicht da sind.
Mit dem Baukasten Prinzip kann man versuchen einzelne Dinge abzuforden.
Aber wenn der Arzt keine Ganz-Aufnahme machen kann und von der Notwendigkeit einer solchen Aufnahme auch nicht überzeugt ist, wirst Du es auch mit Begleitung und nötigem Hintergrundwissen nicht schaffen.
Und wenn er keine Winkel messen kann und nicht will, dann kannst Du ihn auch nicht mit Engelszungen überreden, dass er sich die Zeit dazu nimmt, währenddessen er mit anderen wartenden Patienten Geld verdienen könnte.
Die Betreuung eines spina curvata Patienten ist nun mal aufwendiger und das wollen und können(?) die meisten Orthopäden aus wirtschaftlichen Gründen nicht.
Was man natürlich tun kann, ist mit sozusagen psychologischen Mitteln und grosser Ausdauer einen Arzt nach dem anderen zu "bearbeiten" um dann vielleicht irgendwann mal (Teil)Glück zu haben.
Im übrigen stimme ich Dir durchaus zu, dass Arztbesuche generell besser laufen könnten, wenn man als mündiger und gleichzeitig "freundlicher Patient" auftaucht.
Die kompetente Rundumversorgung ist deswegen aber nach allen Erfahrungen hier im Forum trotzdem die absolute Seltenheit.
Gruss
Klaus
Die faulen Orthopäden 5
Hallo Klaus,
der Inhalt meiner Beiträge hier ist nicht die Kompetenz der Ärzte, sondern ich will hier
die selbstkritische Reflektion über das eigene Verhalten der Skoliotiker/innen ansprechen.
Gruß, Peter.
der Inhalt meiner Beiträge hier ist nicht die Kompetenz der Ärzte, sondern ich will hier
die selbstkritische Reflektion über das eigene Verhalten der Skoliotiker/innen ansprechen.
Gruß, Peter.
Re: Die faulen Orthopäden 4
Wenn man weiß, was man will, dann kann man solche Gespräche doch auch von vorne herein sehr gut lenken.peter 1 hat geschrieben:Wenn jemand im Umgang mit Ärzten Schwierigkeiten hat, dann muss er sich auch überlegen, ob er/sie etwas falsch macht. Das reicht von schlechter Vorinformation über eine falsche Einstellung zur Krankheit bis zu einem unangemessenen Benehmen.
Ich werde auch zunächst immer nach "meinen Beschwerden" gefragt. Darauf antworte ich dann: "Ich habe eine Skoliose ... und bin gekommen weil ich ein Rezept / einen Antrag für ... brauche."
Das ganze im netten Ton und als ob es das normalste der Welt ist, dass man zum Orthopäden geht um dort wie im Restaurant eine Bestellung aufzugeben.

harz4
ich bin heut zu einer neuen orthopedin gekommen! sie hat mich nicht einmal untersucht und mir gesagt ich soll doch am montag wieder arbeiten gehen! es würde sich an der krankheit( morbus scheuermann an brust und lendenwirbel)nichts mehr ändern und würde mit zunehmenden alter auch noch schlimmer. ich müßte mich damit abfinden! zudem sollte ich doch daran denken das ich kein harz4 empfänger werde! mit anderen worten ich simuliere !
liebe grüße marry
liebe grüße marry
auf dem weg zu mir hab ich mich oft verlaufen!
- Klaus
- Moderator/in
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So ganz verstehe das nicht.Peter1 hat geschrieben:der Inhalt meiner Beiträge hier ist nicht die Kompetenz der Ärzte, sondern ich will hier
die selbstkritische Reflektion über das eigene Verhalten der Skoliotiker/innen ansprechen.
Was soll denn das Ziel solcher selbstkritischen Reflektionen in diesem Forum sein?
Nach meiner Ansicht doch nur das bestmögliche aus einem Arztbesuch (auch verschiedene Ärzte) herausholen.
Und mein Einwand ist, dass das bei Skoliose/Kyphose sehr (zu) schnell an Grenzen stösst, die auch mit geschickter Taktik nicht immer weiterbringt.
Deswegen das Baukasten (Bestell) Prinzip oder den Hinweis auf einen Spezialisten, um wenigstens am Anfang erst mal grundsätzlich weiter zu kommen.
Gruss
Klaus
Bin ganz und gar Peters Meinung.
Viele Menschen sind einfach nicht selbstkritisch und flexibel genug und es sind dann nicht nur Ärzte, die bei der Therapie an ihre Grenzen stoßen sondern auch die Patienten selbst.
Und vielleicht sind Fehlhaltungen und Wirbelsäulenschäden, die aus Fehlhaltungen resultieren, eine ganz typische (chronische) "Krankheit" bei der der Patient nur "Heilung" erfahren kann, wenn er fähig ist, sich in Teilen seines Lebens 180 Grad zu drehen und Fehler und Schuld auch einmal bei sich selbst zu suchen.
Und dabei kann einem kein Arzt helfen, wenn er auch noch so gut Röntgenaufnahmen machen und Winkel messen kann und auch kein Therapeut, der Schroth in und auswendig kennt.
Sicherlich braucht es von außen ab und zu einmal jemanden, der zuhört, Probleme ernst nimmt und einen Anstoß in die richtige Richtung gibt. Und wenn man nicht weiter kommt, kann es eigentlich nur in eine Sackgasse führen, wenn man die Schuld immer nur anderen zuschiebt. Einmal nur idiopathische Ursachen von Wirbelsäulenfehlhaltungen und -problemen betrachtet, ist eine Wirbelsäule meiner Meinung nach immer so biegsam / in ihrer Statik beeinflussbar, wie auch ein Mensch in seinem restlichen Leben biegsam ist.
Vielleicht sollte man einmal davon abkommen, den Erfolg einer Therapie mittels Röntgenaufnahmen und Korsett nur den Ärzten zu überlassen. Wieviel dauerhaften Erfolg können denn eine oder zwei oder drei Stunden Schroth am Tag bringen, wenn man sich den restlichen Tag wieder genauso falsch und unflexibel verhält wie sein ganzes Leben zuvor?
Viele Menschen sind einfach nicht selbstkritisch und flexibel genug und es sind dann nicht nur Ärzte, die bei der Therapie an ihre Grenzen stoßen sondern auch die Patienten selbst.
Und vielleicht sind Fehlhaltungen und Wirbelsäulenschäden, die aus Fehlhaltungen resultieren, eine ganz typische (chronische) "Krankheit" bei der der Patient nur "Heilung" erfahren kann, wenn er fähig ist, sich in Teilen seines Lebens 180 Grad zu drehen und Fehler und Schuld auch einmal bei sich selbst zu suchen.
Und dabei kann einem kein Arzt helfen, wenn er auch noch so gut Röntgenaufnahmen machen und Winkel messen kann und auch kein Therapeut, der Schroth in und auswendig kennt.
Sicherlich braucht es von außen ab und zu einmal jemanden, der zuhört, Probleme ernst nimmt und einen Anstoß in die richtige Richtung gibt. Und wenn man nicht weiter kommt, kann es eigentlich nur in eine Sackgasse führen, wenn man die Schuld immer nur anderen zuschiebt. Einmal nur idiopathische Ursachen von Wirbelsäulenfehlhaltungen und -problemen betrachtet, ist eine Wirbelsäule meiner Meinung nach immer so biegsam / in ihrer Statik beeinflussbar, wie auch ein Mensch in seinem restlichen Leben biegsam ist.
Vielleicht sollte man einmal davon abkommen, den Erfolg einer Therapie mittels Röntgenaufnahmen und Korsett nur den Ärzten zu überlassen. Wieviel dauerhaften Erfolg können denn eine oder zwei oder drei Stunden Schroth am Tag bringen, wenn man sich den restlichen Tag wieder genauso falsch und unflexibel verhält wie sein ganzes Leben zuvor?
Bei was genau können die nicht helfen? Das sind ja Dimensionen, von denen hab ich ja noch nie was von gehört!virtuelle hat geschrieben:Und dabei kann einem kein Arzt helfen, wenn er auch noch so gut Röntgenaufnahmen machen und Winkel messen kann und auch kein Therapeut, der Schroth in und auswendig kennt.

Ne, also einer idiopathischen Skoliose liegen genauso wie einer sekundären Skoliose strukturelle Abweichungen zu Grunde, die außer durch Wachstum und Gewebeumbau nicht beeinflussbar sind.virtuelle hat geschrieben:Einmal nur idiopathische Ursachen von Wirbelsäulenfehlhaltungen und -problemen betrachtet, ist eine Wirbelsäule meiner Meinung nach immer so biegsam / in ihrer Statik beeinflussbar, wie auch ein Mensch in seinem restlichen Leben biegsam ist.
Das ist die Definition der Skoliose. Wenn das nicht vorhanden ist, dann ist es keine Skoliose.
Der Unterschied zwischen einer idiopathischen und sekundären Skoliose ist nur, dass die Strukturabweichungen bei der sekundären vor dem Auftreten der Skoliose vorhanden waren und der Auslöser der Skoliose sind, bei idiopathischen Skoliosen diese Strukurabweichungen durch die andauernde Fehlhaltung und daraus entstehendem einseitigem Wachstum entstanden sind.
Das ist Teil der Definition der Skoliose und lässt sich nicht wegdiskutieren. Sobald man annimmt, das sei nicht der Fall, ist es keine Skoliose mehr.
Das ist aber dann falsch verstandenes Schroth! Schroth schließt ja den kompletten Alltag mit ein! Die Übungen sind Hilfsmittel und nicht obligatorisch.virtuelle hat geschrieben:Wieviel dauerhaften Erfolg können denn eine oder zwei oder drei Stunden Schroth am Tag bringen, wenn man sich den restlichen Tag wieder genauso falsch und unflexibel verhält wie sein ganzes Leben zuvor?
>>Ne, also einer idiopathischen Skoliose liegen genauso wie einer sekundären Skoliose strukturelle Abweichungen zu Grunde, die außer durch Wachstum und Gewebeumbau nicht beeinflussbar sind.
Der Unterschied zwischen einer idiopathischen und sekundären Skoliose ist nur, dass die Strukturabweichungen bei der sekundären vor dem Auftreten der Skoliose vorhanden waren und der Auslöser der Skoliose sind, bei idiopathischen Skoliosen diese Strukurabweichungen durch die andauernde Fehlhaltung und daraus entstehendem einseitigem Wachstum entstanden sind.<<Was>>Das ist aber dann falsch verstandenes Schroth! Schroth schließt ja den kompletten Alltag mit ein! Die Übungen sind Hilfsmittel und nicht obligatorisch.<<
Deshalb ist Schroth meiner Meinung ja auch kein Allheilmittel und als alleinige Motivation seine Wirbelsäulenfehlstellung nachhaltig (!) zu bekämpfen nicht ausreichend. Genauso wie meiner Meinung nach auch ein Korsett nicht das Therapiemittel erster Wahl ist, wozu ist das gut, sich jegliche Bewegungsmöglichkeit zu nehmen?
Aber in diesem Forum herrscht einfach die grundsätzliche Meinung, dass als allererstes immer nur Ärzte und Therapeuten unfähig sind und dass Wirbelsäulenfehlstellungen im Erwachsenenalter eh nicht mehr korrigierbar sind.
Und ich glaube auch Peter wollte mit seinem Beitrag nichts anderes, als hier einmal einen Anstoß zum Umdenken zu geben. Denn seine Gesundheit hat jeder in allererster Linie selbst in der Hand.
Der Unterschied zwischen einer idiopathischen und sekundären Skoliose ist nur, dass die Strukturabweichungen bei der sekundären vor dem Auftreten der Skoliose vorhanden waren und der Auslöser der Skoliose sind, bei idiopathischen Skoliosen diese Strukurabweichungen durch die andauernde Fehlhaltung und daraus entstehendem einseitigem Wachstum entstanden sind.<<Was>>Das ist aber dann falsch verstandenes Schroth! Schroth schließt ja den kompletten Alltag mit ein! Die Übungen sind Hilfsmittel und nicht obligatorisch.<<
Deshalb ist Schroth meiner Meinung ja auch kein Allheilmittel und als alleinige Motivation seine Wirbelsäulenfehlstellung nachhaltig (!) zu bekämpfen nicht ausreichend. Genauso wie meiner Meinung nach auch ein Korsett nicht das Therapiemittel erster Wahl ist, wozu ist das gut, sich jegliche Bewegungsmöglichkeit zu nehmen?
Aber in diesem Forum herrscht einfach die grundsätzliche Meinung, dass als allererstes immer nur Ärzte und Therapeuten unfähig sind und dass Wirbelsäulenfehlstellungen im Erwachsenenalter eh nicht mehr korrigierbar sind.
Und ich glaube auch Peter wollte mit seinem Beitrag nichts anderes, als hier einmal einen Anstoß zum Umdenken zu geben. Denn seine Gesundheit hat jeder in allererster Linie selbst in der Hand.