Was tun gegen Rippenbuckel? Op einzige Lösung?

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Gast

Was tun gegen Rippenbuckel? Op einzige Lösung?

Beitrag von Gast »

hallo,
ich bin 18 jahre alt, männlich und ich denke seit langem darüber nach etwas gegen meinen rippenbuckel zu tun, hat jemand erfahrungen mit einer solchen op? muss ich mir dann zugleich die wirbelsäule mit solchen "stäben" stabilisieren lassen? ich habe die schmerzen durch krafttraining im griff, doch optisch hilft das nicht wirklich viel. danke für antworten
Amali
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Beitrag von Amali »

Hallo!
ich denke auch über eine Entfernung des Rippenbuckels nach, allerdings habe ich seit fast 3 Jahren eine versteifte WS.
Ich bin mir nicht sicher, ob man den Rippenbuckeln mittels einer Operation korrigieren lassen kann, denn
1.) von der Krankenkasse wird diese Op als FOLGEoperation angesehen, das müste heissen, es muss eine andere OP (also die Versteifung) vorangegangen sein und
2.) würde ich es als unlogisch empfinden. Du hast eine nicht versteifte WS, vermutlich eine bereits höhere Gradzahl (sonst wär der Rippenbuckel nicht so stark) und willst den Buckel korrigieren lassen. Doch deine WS kann sich doch immer wieder verschlechtern oder noch verbessern, je nachdem wie alt du bist, ob du ein Korsett trägst und von wem das ist. das könnte doch bedeuten, dass sich wieder alles verschiebt, denn die WS ist ja nicht versteift und dann ist das Ergebnis wieder schlecht.
ich weiß nicht, ob ich damit richtig liege, denn ich weiß das auch nihct vom arzt sondern folgere es nur meiner ansicht nach logisch. ist nur eine hypothese. am besten fragst du mal direkt in einer und mehr Kliniken nach, die können dir sicher genaueres sagen.
Liebe Grüße

Tanja
Gast

Beitrag von Gast »

hey amali, also ich wollte dich fragen ob du durch diese versteifung noch sport machen kannst? also krafttraining und tennis oder so was in der richtung? wie lange war deine bettruhe?
Amali
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Beitrag von Amali »

Hallo!

Bettruhe hatte ich an sich nur die Tage auf der Intensivstation, weil man (meist) eine Thoraxdrainage gelegt bekommt, damit die wundflüssigkeit und blut aus der lunge abfliessen können. bei mir brauchte das sehr lange, weil man eine zweite legen musste, da die erste nur schlecht funktionierte. deswegen bin ich erst am 7.Tag (op-tag eingeschlossen) auf die normale zurückverlegt worden. an sich sind es 3-5 tage.
wenn man dann auf der normalen ist, ohne thoraxdrainage bekommt man einen gips den man trägt bis das korsett fertig ist (wird ca. 2 tage nach dem gips ein abdruck fürs korsett gemacht, das braucht dann a 2 wochen in der WWK zumindest). mit dem gips kannst du dann nach dem trocknen aufstehen und quasi die ersten schritte machen, ist eher ein vorsichtiges tapsen ;-) bis man dann aber wieder so fit ist, dass man ohne prob lange stehen sitzen... kann dauert es aber dann doch einige wochen.

seitdem das alles gut verwachsen ist (nicht die stäbe sondern die knochenstückchen die man dazwischenlegte geben die stabilität) darf ich quasi wieder alles machen, nur kein bungee jumping und das wo ich merke, das es nicht geht. sogar achterbahn dürfte ich wieder. allerdings ist das die ersten 6-12, manchmal auch 18 monate weil es bei älteren langsamer verwächst, monate bis man das wieder darf.
also ist auch tennis wieder ok.

ach so: krafttrining wird in der WWK (ich denke auch in den anderen kliniken) sogar verordnet! während der zeit, die du 6 monate nach der OP wieder in der Klinik bist um geröngt ztu werden und das korsett langsam abzutrainieren (ca. 10 tage) wird einmal am tag an geräten und mit hanteln geübt!!!!

hast du ein korsett? und wie stark ist deine skoli??
Liebe Grüße

Tanja
Gast

Beitrag von Gast »

ich bin 17, wie lange glaubst du das es dauert bis es bei mir wieder voll losgehen kann? auch mind. 12 monate? ist ja super das mit dem tennis und krafttraining. ich habe kein korsett und weigere mich auch ein solches anzuziehen. zur zeit habe ich keine unerträglichen schmerzen, sollten diese jedoch eintreten werde ich mich operieren lassen, deshalb die frage. wo hast du dich operieren lassen? wwk was ist das? und wie alt warst du?
Damien

Beitrag von Damien »

Hi,

also ich wurde auch vor ca. 3 Jahren in der WWK operiert, hatte einen sehr extremen Rippenbuckel, der nach der OP aber komplett verschwunden ist! Die WS ist jetzt perfekt gerade :D
Alles was mich psychisch manchmal etwas stört ist die tatsache, dass die WS nun versteift ist, sowas macht einem manchmal leicht zu schaffen, aber ansonsten war die OP das Beste, was mir passieren konnte.

Ach ja, ich mache sehr viel Krafttraining und Basketball und Fußball und wenn man es richtig macht, hat man eigentlich keinerlei Probleme damit, zumindest bei mir ist es nach der OP sehr viel besser als vorher, was Schmerzen etc. angeht.

C U
Tomma
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Beitrag von Tomma »

Hallo Gast!

WWK = Werner-Wicker-Klinik, Bad Wildungen-Reinhardshausen; Deutsches Skoliosezentrum

Wie viel Grad hast du bzw. deine Skoliose?
Machst du KG?
Warst du auf Kur?

An deiner Stelle würde ich mir das mit dem Korsett noch mal überlegen. Eine OP sollte wirklich nur die letzte Möglichkeit sein, danach gilt man meist als austherapiert, wenn man dann Schmerzen und andere Probleme hat, bekommt man meist nur noch Schmerzmittel verschrieben. Abgesehen davon, dass so eine OP kein Pappenstiel ist. Es gibt gewisse Risiken, die nicht ausgeschlossen werden können, und es gibt Spätfolgen, die früher oder später fast jeder Operierte bekommt.
Eine OP garantiert leider keine Schmerzfreiheit. Es gibt Fälle, die hatten davor keine oder nur selten Schmerzen und danach permanent.
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Beitrag von Minuial »

Hey Gast,
ich war auch der Meinung, ein Korsett würde ich nie anziehen. Was soll ich sagen - es ist gar nicht so schlimm... dafür käme eine OP für mich nicht in Frage. Das geringe Risiko einer Querschnittslähmung ist mir zu groß, und in der Regel muss man danach auch für etwa ein halbes Jahr ein Korsett tragen...
Gast

Beitrag von Gast »

aber das mit der querschnittslähmung: das risiko sollte doch bei spezialisten sehr sehr niedrig sein oder nicht? was meinst du mit den ziemlich sicher auftretenden spätfolgen?
Minuial
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Beitrag von Minuial »

Zur Querschnittslähmung: Das Risiko ist vorhanden, auch bei noch so guten Spezialisten. Und allein, dass es vorhanden ist, ist mir persönlich zu viel Risiko.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anonymous hat geschrieben:was meinst du mit den ziemlich sicher auftretenden spätfolgen?
Abnutzungserscheinungen der übrigen nicht versteiften Wirbel.
Deine Wirbelsäule besteht ja nicht umsonst aus mehreren beweglichen Segmenten. Sie sind dafür da um auch genutzt zu werden. Die freibleibenden Wirbel müssen die nicht mehr vorhandene Beweglichkeit der versteiften Wirbel kompensieren und sind damit einer um ein Vielfaches stärkereren Beanspruchung und Abnutzung ausgesetzt, unterschiedlich stark je nach der Lage und Länge der Versteifung, Deinen Alltagsgewohnheiten und körperlichen Voraussetzungen.
Gegen diese Pseudogelenksarthrosen läßt sich dann leider nicht mehr viel machen, da eine solche Versteifung irreversibel ist.

Ein Sammelsurium möglicher Spätfolgen von Skoliose-OPs findest Du unter:
http://flatbacksyndrom.tripod.com
http://users.nac.net/mina/flatback.html
http://microconn.com/scoliosis


Diese Seiten beziehen sich zwar hauptsächlich auf die nicht mehr durchgeführte Harington-OPs, Langzeiterfahrungen der aktuellen neueren Verfahren liegen jedoch auch nocht nicht vor, weil diese Methoden zu neu sind. Die Harrignton-OP ist ja erste seit gut einem Jahrzehnt passé. Die Verteifung der WS ist aber auch heute noch wichtigster Bestandteil der OPs, die Beweglichkeirt der Wirbelsäule läßt sich bisher dabei noch nicht erhalten.

Daneben bestehen auch das Risiko von Komplikation bei später auftreten anderen Erkrankungen wie z.B. der Knochenentkalkung (Osteoporose). Diese tritt nicht nur bei Frauen auf, sondern auch sehr häufig bei Männern; außerdem in Folge verschiedener langfristiger Medikamenteneinnahmen, die bei bestimmten Grunderkrankungen (z.B. Autoimmunerkrankungen) lebensnotwendig sind und eingenommen werden MÜSSEN.

Eine Querschnittslähmung wäre nur der sehr selten auftrende worst case. Viel häufiger sind Nervenschädigungen die partielle Lähmungen hervorrufen, die dann z.B. die Kontrolle des Wasserlassens und des Stuhlgangs betreffen bis hin zu den weniger schlimmen, die lediglich Hautirritationen hervorrufen.

Die OP an sich ist auch ein sehr schwerwiegender Eingriff, der eine enorme Belastung für den Körper darstellt (mehrstündige Narkose, Wundheilung]. Auch schwere (lebensgefährliche) Infektionen können auftreten, die durch Einschleppen von Errregern bei der Operation dann oft eine Entfernung der Implantate in einer 2. OP notwendig machen.

Alles in allem kein Spaß, den man sich allein aus kosmetischen Zwecken leisteen sollte.

Gruß,
BZebra
Allegra
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Beitrag von Allegra »

Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Euch optisch nicht zu viel von einer OP versprecht. Klar, der Rippenbuckel wird dann deutlich kleiner sein (weg ist er bestimmt nicht), dafür habt ihr eine lange Narbe und müsst seeeehr vorsichtig sein (eingeschränkte Beweglichkeit wegen Versteifung, Unfallgefahr usw.).
Der Leidensdruck muss schon immens groß sein, damit sich eine "Schönheits-OP" rentiert. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Ich kenne einige, die nach einer OP psychisch aufgeblüht sind...trotz körperlicher Beschwerden nach der OP (immer noch Schmerzen, Unsicherheit und ständige Angst "etwas kaputt zu machen", steife Bewegungen usw.).

Jenny
Damien

Beitrag von Damien »

Doch, bei mir ging der Rippenbuckel komplett weg.
Habe mich aber auch nicht aus optischen sondern eher aus gesundheitlichen Gründen operieren lassen (wußte bis dato ja nichtmal das sowas überhaupt geht!) Ich weis den Namen der Operationsmethode nicht, hab mich da nicht besonders für interessiert, aber der Ablauf in etwa:

Das Rückgrat wird im Bereich der Versteifung komplett mit Hilfe einer Maschine gebrochen, ein Teil der Banscheiden (oder Rippe) wird entfernt und zerteilt, aus dem Knochenmaterial werden neue Wirbel gebildet - um das Ergebniss zu halten wird alles mit den bekannten Stangen und Hacken fixiert und die überreste des Knochenmaterials werden zersplittert und zwischen die operierten Wirbel gelegt (versteifung).

So wurde mir das erklärt. Und, kannst es ruhig glauben, die WS ist nun TOP gerade auch kein Rippenbuckel und garnix, die Narbe am Rücken selbst ist sehr schmal, eigentlich im Sommer mit etwas bräune kaum zu sehen, wenn man nicht sehr genau hinsieht - dafür ist die bei den Bandscheiben umso größer, aber who cares? Narben machen männlich sagt man ;-)

Das einzige, was in meinen Augen gegen eine OP spricht ist die irreversible Versteifung der WS, wenn man aber bedenkt, das die Schmerzen wegen der starken Rotation recht groß waren und die WS eh langsam immer steifer geworden wäre - und jetzt nach der OP absolut KEINE Schmerzen mehr bestehen, ist es das in meinen Augen wert!

Die Versteifung ist auch nicht sooo extrem wie man vielleicht denkt, weil man bekommt ja auch Rückenschule dort und dort lernt man unter anderem auch, dass die WS bei normalen richtigen, gesunden Bewegungen ohnehin IMMER gerade ist, heißt also, wenn man sich so bewegt, wie es sein sollte, hat man keine Probleme und bisher hat es auch noch keiner bemerkt, mit der Versteifung, weil es eben kaum auffällt. Ist eher ein psychisches Problem.

Aber aus schönheitstechnischen Gründen würde ich mir das auch gut überlegen. Ich lag nach der OP fast 10 Tage auf der Intensiv und dachte ich würde sterben! Ganz ehrlich, das war auch der einzige Zeitpunkt an dem ich mich verflucht habe, mich für die OP entschieden zu haben. Aber auch diese Zeit geht vorbei - und danach beginnt ein neues, schmerzfreies, gerades leben ;)

C U
Allegra
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Beitrag von Allegra »

Hi Damien,
ich glaube Dir gerne, dass Dein Rippenbuckel durch die OP vollständig beseitigt wurde. Ich kenne auch die zahlreichen beeindruckenden Fotos von Prof. Halm usw. - da gibt es mit den heutigen Methoden wirklich Wahnsinnsergebnisse. Ich habe aber auch schon andere Operierte gesehen (genauer gesagt: ich kenne vier persönlich), bei denen der Rippenbuckel nur teilweise beseitigt wurde und die Asymmetrie des Oberkörpers nicht vollständig behoben werden konnte (hängt ja auch von so vielen Faktoren ab). Natürlich zeigen die Operateure auf Konferenzen und in Publikationen nur die "optimalen" Ergebnisse - aber im Einzelfall kann es davon durchaus Abweichungen geben.
Ich freue mich für jeden, der durch eine OP seinen Rippenbuckel wegbekommt. Aber vielleicht ist es besser, man warnt auch vor übertriebenen Hoffnungen. Der Glaube, die OP mache alles "perfekt", ist wahrscheinlich eher gefährlich als nützlich.

Lieben Gruß
Jenny
Dini
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Beitrag von Dini »

Hallo ihr,
klar ist eine gerade WS nicht alles (ich habe vor OP auch immer gesagt, dass es mir nichts ausmacht "schief" zu sein) doch dann mußte ich operiert werden(meine Lunge wurde durch meine Rippen eingeängt).
Ich kann euch gar nicht sagen wie toll es war das erste Foto von meinem Rücken nach OP zu sehen :D !!! Es war einfach toll, die ganzen qualen im Krankenhaus waren vergessen :mrgreen: !

Wenn jemand Interesse hat an meinen Erfahrungen könnt ihr mir ruhig schreiben!

Liebe Grüße
Dini
Gast

Beitrag von Gast »

Haalloole!
Ich habe moch am 15.04 operieren lassen. Davor hatte ich eine richtig heftigen Rippenbuckel und ein abstehendes Schulterblatt dazu. Jetzt nachder OP hab ich immer noch einen Buckel, aber nur noch so stark,daß niemand, der das nicht weiß, ihn erkennen kann!Davor haben mich einige darauf angasprochen und ich hatte immer Probleme wenn jemand hinter meinem Rücken saß.Jetzt spricht mich niemand mehr an und ich kann es auch ertragen, wenn jemand hinter mir sitzt.Und wenn ich Kleider kaufe, guck ich mir auch nicht mehr zuerst den Rücken an, ob man ja das Paket nicht so sehr sieht.
dani

an dini!!!

Beitrag von dani »

@ dini:
also mich würde sehr intressiern wie deine op so ablief!!! =) wo hast du dich operiern lassn? wieviel grad hattest du vor der op und wieviel hast du jez`? musstest du nach der op ein korsett tragen?
wie sind die schmerzen so nach der op (ok hab gehört nach der op ist es sehr schlimm aber ich kann ma das ur ned vorstelln wie das is!)

bitte sende mir per mail auf : daniela.spreitzenbart@chello.at

danke =)

dani =)
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