OP Empfehlung

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Gabi41J
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OP Empfehlung

Beitrag von Gabi41J »

Hallo,

mir wurde eine OP nach Zielke empfohlen ich hab unten 60 Grad und oben 44 Grad die Werte haben sich in den letzten 2 Jahren
verschlechtert. Ich hab schlaflose Nächte hinter mir und weiß nicht so recht ob man dann ohne Bandscheiben ein lebenswertes Leben hat, auch auf Langzeitsicht denn ich bin ja kein junger Hüpfer der das so einfach wegstecken kann. Selbst wenn die WS verknöchert das reibt doch wenn man sich bewegt und wieso machen die keine Bandscheibenprothesen rein und dann die Stabilisierung?

Gruss Gabi :freude:
Zuletzt geändert von Gabi41J am So, 18.02.2007 - 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
Rex
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Beitrag von Rex »

Hallo Gabi,

sei herzlichst gerüßt. Also ein bisschen muß Du schon mehr von Dir erzählen. Wie wurdest Du bisher behandelt, hattest Du Korsett oder so ?
Hast Du Alternativen zur Operation schon ausprobiert ?
Vorallem wer hat Dir die OP-Empfehlung nach Zielke gegeben ?

Hast Du Dich schon in mehreren Kliniken vorgestellt ? Also ich möchte Dir schon nahelegen Dich unbedingt in mehren Kliniken vorzustellen man hat ja heute die Möglichkeit bevor Du Dich operieren lässt.

Also ich ich heiße Petra bin heute 38 Jahre alt und wurde vor fast 20 Jahren in der Werner Wicker Klinik (1986) an meiner sehr starken Skoliose noch von Prof. Zielke operiert. Ich wurde von L4 bis Th 11 versteift und habe einen Stab mit 22 cm, 3 Schrauben und 4 Haken im Rücken. Ich bin eine sogenannte "Lanzeitoperierte" und lebe nun schon fast 20 Jahre so. Also praktisch teils ohne Bandscheiben, verknöchert wie Du es nennst ! Also da scheuert gar nix, es ist fest versteift und man sprüt nix. Trotz meines Stabes laufe ich nicht herum als hätte ich einen Stock oder so verschluckt, im gegenteil ich bin heute sehr sportlich. Man merkt selber die Versteifung nicht ! Man kennt es nicht anders nach der OP !

Ich denke Du must Dich unbedingt besser informieren, ich kann mir kaum vorstellen daß heute noch nach Zielke operiert wird, es gibt sehr viel bessere Operationsmethoden. Deshalb mein Tipp, stelle Dich unbedingt in guten Kliniken vor die Du hier im Forum findest und lass Dich dort beraten, man kann Dir sicherlich helfen !!

Nun möchte ich Dir auch etwas die Angst nehmen vor einer eventuellen Operation und ich hoffe Du kannst wieder etwas besser schlafen.
Ich hatte eine sehr starke Skoliose und ich bin froh damals diesen Schritt gemacht zu haben. Durch meine starke Skoliose konnte ich damals kaum mehr als 1 Stunde stehen oder gehen, heute 20 Jahre danach mache ich sogar richtigen Laufsport und das mit meiner riesigen Vesteifung. Ich jogge mindestens 4-5 die Woche und man sieht mir heute von meiner Skoliose nix mehr an. In meinem Freundeskreis wissen manche gar nicht daß ich eigentlich ziemlich Versteift bin !!!

Also, es geht die Welt nicht unter wenn man versteift wird. Ich habe trotz meiner Versteifung ein "Lebenswertes" Leben und das aber erst seit dem ich operiert wurde vor meiner OP war das nicht so !!!

Ich hoffe ich konnte Dir etwas Mut machen, wie gesagt informiere Dich erst mal in einer guten Fachklinik.
Liebe Grüße von Petra (Rex)
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Silas
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Re: OP Empfehlung

Beitrag von Silas »

Gabi41J hat geschrieben: mir wurde eine OP nach Zielke empfohlen
Es gibt immer noch viele Kliniken, die mit der Zielke-VDS arbeiten.
Die meisten ventralen Implantatsysteme sind davon abgeleitet.
Gabi41J hat geschrieben: ich hab unten 62 Grad und oben 47 Grad die Werte haben sich in den letzten 2 Jahren um 10 Grad
verschlechtert.
Wie alt bist Du denn? Die Verschlechterung ist schon deutlich, wurde bisher irgendwas gegen die Skoliose unternommen (Schroth, Korsett)?
Gabi41J hat geschrieben: Ich hab schlaflose Nächte hinter mir und weiß nicht so recht ob man dann ohne Bandscheiben ein lebenswertes Leben hat, auch auf Langzeitsicht denn ich bin ja kein junger Hüpfer der das so einfach wegstecken kann. Selbst wenn die WS verknöchert das reibt doch wenn man sich bewegt und wieso machen die keine Bandscheibenprothesen rein und dann die Stabilisierung?
Wenn die Wirbelsäule versteift ist, so bewegt sich innerhalb der Versteifungsstrecke überhaupt nichts mehr und kann somit nicht mehr reiben (wenn so etwas passiert, ist das ein Grund zu einer Nach-OP).

Da sich nichts mehr bewegen kann, verlieren die Bandscheiben vollkommen ihre Funktion. Es gibt zwar auch Versteifungsverfahren, bei denen die Bandscheiben nicht entnommen werden, aber auch in diesem Fall, verlieren die Bandscheiben ihre Funktion.

Die Entnahme der Bandscheiben schafft zusätzlichen Korrekturplatz und beschleunigt eine Verknöcherung, so dass dies eine sehr sinnvolle Maßnahme ist.

Tatsache ist allerdings, dass die Bandscheiben ober- und unterhalb der Versteifung stark beansprucht werden, da diese jetzt die Dämpfung für die gesamte Strecke übernehmen müssen.

Deshalb sollten Operierte für eine gute Rückenmuskulatur sorgen - durch regelmäßiges Training, um die verbleibenden Bandscheiben zu entlasten.

Hast Du eigentlich Schmerzen, Atmungsprobleme, o. ä.?
Du solltest voll hinter einer OP stehen, wenn Du das nicht tust, wäre ein Versuch mit Schroth-KG und Korsett zu erwägen.

Ich hatte auch eine stark progrediente Skoliose im Erwachsenenalter, welche sich durch Fehlbehandlung mit Botox bis auf reversible 80° verschlechtert hatte (3 Jahre vorher waren es noch 40° gewesen).

Zu Beginn der Korsetttherapie hatte sich die WS auf ca. 65° eingependelt und jetzt nach 2 Jahren Rahmouni ist meine Wirbelsäule wesentlich gerader und stabilisiert sich.

Von den Werten her und gerade in Hinblick auf die Verschlechterungstendenz ist allerdings eine OP durchaus naheliegend.

Viele Grüße
Silas
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speculor
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Re: OP Empfehlung

Beitrag von speculor »

Silas hat geschrieben:Wenn die Wirbelsäule versteift ist, so bewegt sich innerhalb der Versteifungsstrecke überhaupt nichts mehr und kann somit nicht mehr reiben (wenn so etwas passiert, ist das ein Grund zu einer Nach-OP).
Silas
Stimmt so nicht ganz, immerhin haben wir auch noch freie Gelenke im Bereich der Rippen. Diese Gelenke neigen zu häufigen Blockierungen, gerade bei Operierten. Grund für starke, oft atemabhängige Schmerzen.
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Speculor,

es ist immer schlecht, Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen.

In der Fragestellung ging es darum, ob das Herausnehmen der Bandscheiben zum Reiben der Wirbelkörper aufeinander bei Bewegung führen kann.

Du wirst Dich sicher der Aussage anschließen, dass das Vorhandensein oder nicht von Bandscheiben mit dem von Dir beschriebenen Problem reichlich wenig zu tun hat.
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Beitrag von Gabi41J »

Hallo Rex (Petra)

danke sehr für deine Antwort ich bin jetzt 43 Jahre die Skoliose hatte ich glaube ich
seit ich 16Jahre alt war, damals taten es die Ärzte mit KG und Massagen ab von einem
Korsett ect. hatte ich nie erfahren und meine Mutter stand nicht so dahinter.
Ich erinnere mich nur noch wage wie ein Arzt meinte: Mädel du bist ja ganz krumm. Dann lies ich das Thema ruhen, ich wurde älter, heiratete und bekam eine Tochter. Mir tat nie was weh bis ja bis ich ca. 40 Jahre alt wurde. Es begannen Schmerzen ab und an und die Intervalle kamen zeitlich näher. Dann kam die Ära des Suchens, ich habe einige Orthopäden durchgemacht bis ich zu Dr. Hoffmann kam bei ihm war ich gut aufgehoben und bin es noch. Ich habe vor ca. 2 Jahren eine Kur in Bad Salzungen gemacht, die mir aber leider nicht gut bekommen ist, denn
ich hatte danach höllische Schmerzen das ging volle 3 Monate so. Dr. Hoffmann spritze mich gegen die Schmerzen. Heute vermute ich, dass damals vor der Kur bereits eine Verknöcherung stattgefunden hatte im krummen Bereich der WS und die Kur nach Schroth diese gelöst hat daraufhin hatte die WS neues Spiel und begann sich heftiger zu verkrümmen was die Tatsache bestätigen würde, dass ich in so kurzer Zeit einige Grade zugelegt habe. Dies ist aber eine reine Vermutung von mir um mir darauf eine Antwort geben zu können. Ich habe schrecklichen Bammel davor noch krümmer zu werden und andererseits keine Alternative nur OP, zumindest fällt mir keine ein. Das OP Prinzip soll Halm Zielke sein ich hab nochmal nachgeschaut andererseits liest man auch viel von der
WWK Klinik ich bin grad sehr verwirrt was ich nun tun soll.
Was die Bandscheiben betrifft ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass man trotz einer Verknöcherung beweglich bleibt oder muss man das eher als Knorpelmasse sehen
die ja auch einen Puffer hat….hmm.? Ich hab im www gelesen, dass es durchaus künstliche Bandscheiben gibt wieso nimmt man die nicht zwischen die Stäbe? Ihr seht
ich frage viel aber es ist ja auch eine große Entscheidung die man sich zu beantworten hat. Ich habe derzeit täglich Schmerzen mal mehr mal weniger ich hab nen Bürojob ganztags also der Schmerzen wegen denke ich könnte ich die OP wenn ich auf die Zähne beiße noch ein paar Jahre vorschieben aber ist damit was gewonnen? :/ :/ :P

Liebe Grüße

Gabi
Zuletzt geändert von Gabi41J am So, 18.02.2007 - 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
Rex
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Beitrag von Rex »

Hallo Gabi,

na ja, so alt bist Du mit 43 Jahren ja auch nicht oder ? Ich werde demnächst 39 Jahre also wir sind gar nicht so weit auseinander.

Ja, ich kenne die Geschichte die Du in Deiner Kindheit mit der Skoliose erlebt hast nur zu gut. Bei mir war es ganau so damals nur daß meine Skoliose mit so 8 oder 9 Jahren entdeckt wurde. Zu den damaligen Zeiten eine Katastrophe wenn man Skoliose hatte. Man wurde damals in Gipsschalen und Korsetts gequält und geholfen hat es nix weil sich kein Orthopäde richtig auskannte. Gott sei Dank ist das heute anders und man wird nicht mehr so für dumm verkauft als früher ! Du kannst Glücklichsein in der heutigen Zeit operiert zu werden weil die Erfolge größer sind und es mittlerweile viele Kliniken gibt die Skoliose operieren.

Wie ich gelesen habe hast Du Deine Alternativen auch schon ausgeschöpft, also Dir bleibt nur noch eine Operation. Leider ist es so daß sich die Skoliose im Alter immer mehr verschlechtert und man mit Korsett nicht mehr so viel machen kann. Aber Du bist mit 43 Jahren noch nicht zu alt nur zu lange warten würde ich nicht mehr weil sich die Skoliose ja immer weiter verschlechtert.

Das mit der Klinikwahl ist heute so eine Sache. Manche sagen diese ist besser andere diese. Zu meiner Zeit gab es nur die WWK die seit 1980 oder so schon schwerste Skoliose operiert. Die anderen Kliniken wie Neustadt oder so kamen erst sehr viel später. Auch wenn die WWK oft angegriffen wird ist sie meiner Meinung nach immer noch eine der besten Kliniken. Dort werden ja nicht nur Skoliosen sondern auch Bechterew und schwerst Wirbelsäulenverletzte operiert und behandelt die in anderen Kliniken gar nicht angenommen werden. Auch sehr schwere Skoliosen werden meist in die WWK geschickt weil sich andere gar nicht ran trauen. Ich kenne die WWK schon seit mehr als 20 Jahren, ich fahre ja heute noch alle 5 Jahre zu den Kontrolluntersuchungen hin. Ich habe dort auch schon viele getroffen die in anderen Kliniken gründlich versaut wurden auch was Bandscheibenoperationen angeht. Also welche Klinik ? Du hast die Wahl. Ich möchte keine Klink schlecht machen weil überall großartiges geleistet wird. Natürlich geht auch mal was schief, nur in anderen Kliniken wird es meist totgeschwiegen und man berichtet meist nur wenn in der WWK was passiert. Also Du hast die Qual der Wahl. Ich denke jede Klinik ist heute gut.
Ich würde mich auf alle Fälle mal in zwei oder drei Kliniken vorstellen und mir anhören was die sagen. Du kannst Dich so dann besser entscheiden welche Klinik Dir am ehesten entspricht. Du hast ja heute die Möglichkeit Dir auszusuchen wo Du Dich am wohlsten fühlst und gut betreut bist.

Das Du Dir nur schwer vorstellen kannst daß man mit einer Versteifung beweglich bleibt das müßtest Du wohl selber sehen. Wo lebst Du ? Sonst würde ich mich Dir mal vorstellen wenn Du in der nähe von mir wärst.

Also das mit den künstlichen Bandscheibe geht bei Skoliosen nicht weil Du ja versteift wirst. Der Stab und die Schrauben fixieren ja nur am anfang bis alles versteift ist. Ich könnte mir heute den Stab entfernen lassen weil ich ihn nicht mehr brauche da ich versteift bin. Der Stab ist nur für den Anfang da damit Du versteifst. Bei mir wurden damals aus der Hüfte noch Knochenspäne eingesetzt. Ich hoffe ich konnte es Dir einigermaßen erklären. Am besten lass es Dir bei einem Vorstellungsgespäch in einer Klinik zeigen, dann verstehst Du es. Es gibt keine bewegliche Versteifung.
Nur Du kannst Dich ab Deiner Versteifung bewegen, das merkst Du also nicht nach der Operation daß Du versteift weil Du es ja nicht mehr anders kennst. Also um Dir die Angst vor Versteifung zu nehmen, bei mir merkt man es heute nicht mehr daß ich von L4 bis Th11 steif bin und ich selber auch nicht weil ich es nicht anders kenne. Natürlich kann ich keinen Rundrücken mehr machen aber es stört wirklich nicht. Du darfst Dir das nicht so einreden. Am besten nimm mal Kontakt zu Operierten auf dann kannst Du es mit eingen Augen sehen wie es ist.

Stelle ruhig weiter Fragen, das hilft dir weiter bei Deiner Entscheidung. Ich möchte Dir trotzdem nahelegen nicht mehr lange mit der OP zu warten da Du ja Schmerzen hast. Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen Mut machen daß man mit Versteifung sehr gut leben kann. Natürlich kann es bei uns Operierten schon Spätfolgen geben weil die Bandscheiben nach der Versteifung ja um das doppelte belastet werden. Da kann man aber mit Sport und Gymnastik etwas vorbeugen.

Lese Dich am besten weiter durchs Forum hier wirst Du viel Berichte finden die Dir bei Deiner Entscheidung etwas helfen können. Solltest Du noch Fragen habe dann schreibe sie Dir von der Seele. Bis dahin
liebe Grüße von Petra
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Alana
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Beitrag von Alana »

Hallo Gabi,
besorg dir doch mal das Aktuelle Heft der Zeitschrift Focus, da werden verschiedene Operateure aufgelistet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man den Empfehlungen trauen kann. Die stellen auch verschiedene Operationen vor und Bilder mit künstlichen Bandscheiben und versteiften Wirbeln. Also die Beweglichkeit ist ja in der Halswirbelsäule am wichtigsten, sagen die da und die ist doch von der Skoliose gar nicht betroffen. Da hättest du doch noch ein ein bisschen Glück im Unglück, wenn die Halswirbelsäule beweglich bleibt. Also im Heft war einer, der wurde sogar an der Halswirbelsäule versteift und fand das ziemlich unangenehm. Vielleicht hilft das ja etwas, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, manche werden ja auch an den Banscheibenvorfällen oder Wirbelbrüchen operiert.
gruß Alana
yacarda
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Beitrag von yacarda »

Hallo Gabi,

ich häng mich hier mal rein. Bin erst im Juli + August in der WWK in Bad Wildungen operiert worden. Allerdings wurde ich 1974 schon mal als Kind an der Skoliose operiert und bin somit eine Langzeitoperierte.

Was dein Alter betrifft: ich habe dort ältere Frauen gesehen die sehr erfolgreich an der Skoliose operiert wurden. Diese beiden Frauen, die mir so sehr in Erinnerung sind, waren beide anfang 60, sie waren nicht voroperiert. Die eine hatte eine C-förmige Skoliose mit Rippenbuckel, die andere eine doppelbogige Skoliose mit Buckel Oben und ging sehr stark nach vorne geneigt mit Gehhilfe. Bei der Aquagymnastik habe ich beiden gesagt das sie die Klinik kerzengerade verlassen werden. Und beide haben gelacht und gemeint das es ihnen reiche wenn sie schon mal ohne Schmerzen leben könnten. Nun……….sie haben beide die Klinik aufrecht gehend verlassen, ohne Gehilfen.

Die Aussage das du nach einer bestimmten Methode operiert werden sollst, finde ich etwas anmaßend. Der menschliche Körper ist kein Baustück vom Fließband. Es sind schon einige Untersuchungen mehr als nur Betrachtung des Rückens und der Röntgenbild notwendig um die geeignete OP-Methode fest zu legen. Letztendlich wird dir das auch nur der Arzt sagen können der dich operiert.

Ich bin jetzt über eine Strecke von 15 Wirbeln versteift. Vorher waren es 10 Wirbel. Ok, einen Purzelbaum habe ich nie und nimmer mehr hin bekommen, aber ansonsten habe ich mich nicht eingeschränkt gefühlt. Und ich denke dass es jetzt bei mir auch nicht wesentlich anders sein wird. Näheres über mich kannst du unter „Erfahrungsaustausch und Berichte“ lesen. Und frag halt wenn du mehr wissen willst.

Gruß
Yacarda
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Silas
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Re: Mehr zu mir

Beitrag von Silas »

Gabi41J hat geschrieben: Das OP Prinzip soll Halm Zielke sein ich hab nochmal nachgeschaut andererseits liest man auch viel von der
WWK Klinik ich bin grad sehr verwirrt was ich nun tun soll.
Ob in Neustadt oder in der WWK, bei beiden kann eine OP zu einem super Ergebnis oder einem Desaster führen, ein Funken Glück gehört auf jeden Fall dazu.
Die meisten OPs verlaufen aber sehr gut, so dass die Patienten zufrieden sind.

Die OP-Verfahren sind einander recht ähnlich. Die aus meiner Sicht größten Unterschiede sind die OP-Vorbereitung (in der WWK sehr intensiv, in Neustadt inexistent) und die Implantatsysteme (in der WWK nicht primärstabil, d. h. Du musst nach der OP monatelang ein Stützkorsett tragen, dass Implantat kann irgendwann brechen, was allerdings i. d. R. unproblematisch ist, da die WS durch die Verknöcherung stabilisiert ist und das Implantat nicht mehr braucht. In Neustadt werden primärstabile Implantate eingesetzt, i. d. R. kein Korsett notwendig, schnellere Rückkehr zum Alltag).
Gabi41J hat geschrieben: Was die Bandscheiben betrifft ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass man trotz einer Verknöcherung beweglich bleibt oder muss man das eher als Knorpelmasse sehen
die ja auch einen Puffer hat….hmm.?
Während der OP wird die WS bewusst versteift, eine Beweglichkeit des betroffenen Abschnitts ist nicht vorgesehen, Bandscheiben sind in diesem Bereich überflüssig.

Eine BWS-Versteifung schränkt die Beweglichkeit so gut wie nicht ein. Problematisch sind v. a. tiefe LWS-Versteifungen (die Beweglichkeit bei Bücken etc. wird durch diesen Bereich ermöglicht.
Gabi41J hat geschrieben: Ich hab im www gelesen, dass es durchaus künstliche Bandscheiben gibt wieso nimmt man die nicht zwischen die Stäbe?
Weil das vollkommen sinnlos wäre.
Du musst Dir den versteiften Bereich als zusammenhängenden Knochen vorstellen. Es wäre genauso, als würdest Du jemandem, der sich das Bein gebrochen hat an die Bruchstelle eine Bandscheibe einsetzen, den Bruch aber gleichzeitig mit einem Marknagel fixieren.
Deine WS verwächst innerhalb der Versteifungsstrecke zu einem starren gebilde, das keine Puffer innerhalb benötigt. Die Bandscheiben über und unter der Versteifung sind hingegen sehr wichtig.

Eine Bandscheibe hat nur dort Funktion, wo sie Bewegungsenergie abfedern oder Bewegungen zulassen kann.

Die Frage, die Du Dir hier vielleicht implizit gestellt hast ist wohl eher, wieso hat man noch kein Verfahren gefunden, bei dem die Krümmung verringert und gleichzeitig die Beweglichkeit erhalten wird?
Gabi41J hat geschrieben: Ich habe derzeit täglich Schmerzen mal mehr mal weniger ich hab nen Bürojob ganztags also der Schmerzen wegen denke ich könnte ich die OP wenn ich auf die Zähne beiße noch ein paar Jahre vorschieben aber ist damit was gewonnen? :/ :/ :P
Ein Korsett könnte eine schmerzlindernde Alternative zur OP sein, erfordert aber Disziplin.

Wenn Du ohnehin der Meinung bist, dass es bei Dir auf eine OP hinauslaufen wird, dann solltest Du diese besser früher als später durchführen lassen.

Eine Garantie dafür, dass es Dir nach der OP besser geht als heute, wird Dir allerdings keiner geben. Es gibt nur eine Wahrscheinlichkeit.

Viele Grüße
Silas
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Gaaast

Beitrag von Gaaast »

Eine BWS-Versteifung schränkt die Beweglichkeit so gut wie nicht ein. Problematisch sind v. a. tiefe LWS-Versteifungen (die Beweglichkeit bei Bücken etc. wird durch diesen Bereich ermöglicht.
Hallo Gabi,

dem widerspreche ich! Ich bin bis L5 versteift und habe keine Einschränkungen (außer, das ich beim bücken in die Knie muss, aber das ist sowieso gesünder, ist aber KEINE Einschränkung!!).

Theoretisch wird von einer Bewegungseinschränkung gesprochen, praktisch ist das bei jedem anders. Erkundige dich am Besten bei anderen Operierten. Die können dir durch ihre Erfahrungen mehr dazu sagen, als "theoretische Nichtoperirte" ;)
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Gaaast hat geschrieben:außer, das ich beim bücken in die Knie muss, aber das ist sowieso gesünder, ist aber KEINE Einschränkung
Das ist mittlerweile überholt. Davon gehen die Knie kaputt, was einem in älteren Jahren dann frühzeitig in den Rollstuhl bringen kann. Beim Bücken sollte man nicht ausschließlich in die Knie gehen.

In jedem Falle ist für eine so tiefe Versteifung allein nur wegen der Versteifung schon ein erhöhter Schwerbehindertengrad vorgesehen/angebracht und der Verschleiß ist unterhalb der Versteifung natürlich immens.

[equote="http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/033-045.htm"]Bei Versteifungen kaudal von L4 ist jedoch unabhängig von den obigen Ausführungen mindestens ein GdB von 40 anzunehmen, da deutliche funktionelle Einschränkungen vorliegen (geringe lumbosakrale Restbeweglichkeit, langer Versteifungsbezirk), die auch die Belastbarkeit limitieren.[/equote]
Schreibt ein Operateur (Prof. Halm) zu diesem Sachverhalt.

== Offtopic ==

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Milchmädchen Rechung?

Beitrag von Gabi41J »

Hallo Ihr,

muss noch tiefer in das Thema vordringengen, es beschäftigt mich so sehr. Kann es eine Milchmädchen Rechnung sein, die sich im Verlauf der kommenden Jahre niederschlägt .....soll heißen schaffen es die verbliebenen
Bandscheiben den erhöhten Druck der versteiften Regionen auf Dauer zu puffen, was wenn nicht ?Ist im Alter dann kaum ne Bewegung möglich wenn alles voll versteift werden muss oder wäre es besser der Forschung noch 10 Jahre zu geben bevor Frau sich unters Messer legt. Menno ich komm mit dem Gedanken einer verknöcherten WS nicht klar irgendwie stell ich mir da so was steifes unwirkliches vor schwer zu definieren. :nixweiss: ich bin derzeit sehr beweglich, trotz meiner Skoliose schaffe ich einen Spagat ect. :help:

Gruss Gabi
launisch
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Muss operieren

Beitrag von launisch »

Hi zusammen!

Ich stell mich kurz vor! Ich bin Bina 20 Jahre und komme aus Österreich! Ich habe Skoliose und muss im Jänner od. Februar nach Wien (währing) operieren.

Ich war am Montag röntgen und am 20.11. habe ich Termin bei meinen Orthopäden in Wien! Ich habe ca 45°-50°! Mehr weiß ich nocht nicht!

Habe als Kind sehr lange ein Korsett getragen und bin 8 Jahre regelmäßig zur Krankengymnastik gegangen! Durch den Tod meiner Mutter 2002 habe ich mit den ganzen Therapien aufgehört.

Jetzt 4 Jahre später sehe ich die folgen. Kann nachts kaum einschlafen weil ich solche Rückenschmerzen habe. Gegen die Schmerzen nehme ich "Ibuprofen 400mg". Wenn ich einkaufen gehe kann ich nach 2 stunden kaum mehr gehen. Ich habe auch ständig Kopfschmerzen.

Mir wurde zu einer Opertion geraten, da dieser Zustand auf dauer nicht mehr auszuhalten ist und die Lebensqualtiät immer schlechter wird.

Ich bin mit einem Mädchen in Wien in Kontakt die sich von den Arzt hat operien lassen zu dem ich jetzt gehe. Sie ist sehr zufrieden hat keine schmerzen mehr und kann wieder regelmäßig Sport betreiben. Sie hat eine 30 cm lange narbe die aber wieder verblasst mit den Jahren.

Abgesehen von den gesundheitlichen ich leide psychisch auch sehr darunter! Muss im Sommer immer irgendwelche Ausreden suchen warum ich nicht mit gehe schwimmen usw...

Ich habe furtbare angst vor der OP! (Ich weiß sie dauert ungefähr 6-7 Stunden)!

Würde mich sehr über Antworten freuen die ähnliches erleben oder erlebt haben!

Lg Bina
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