Erfahrungsbericht zum Korsett im Erwachsenenalter

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sloopy
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Beitrag von sloopy »

Liebe Susanne,

hast du mit deinen 65° und 56° auch Schmerzen?

Voraussetzungen für eine Korsett-Therapie im Erwachsenenalter ist eine "Rest"-Beweglichkeit deiner WS. Verschreiben kann dir das Korsett jeder Orthopäde, machen lassen solltest du es nur bei Orthopädietechnik Rahmouni in Stuttgart. Zur Untersuchung kannst du sowohl zu Dr. Steffan nach Salzungen als auch nach Leonberg zu Dr. Hoffmann. Dr. HOffmann hat halt den Vorteil, dass er sehr eng mit Rahmouni zusammen arbeitet.

Kompetent sind beide Ärzte- Dr. Steffan sowie Dr. Hoffmann. Ich war als Patientin nur bei Dr. Hoffmann und er sagt dir auf jeden Fall, wenn er ein Korsett nicht mehr für hilfreich erklärt. Er sagt dir genauso, wenn er eine OP als die einzige Alternative sieht- er rät dir allerdings nicht zur OP, wenn sie nicht unbedingt notwendig ist und das ist der Unterschied zu einem Operateur!!!

Lieben Gruß, sloopy
Mein Thread: Mein CCtec (Erwachsenen)korsett und ich

"Bewahre mich vor dem naiven Glauben,es müsse im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen." (Antoine de Saint-Exupéry)
susanne s.

Beitrag von susanne s. »

hallo sloopy,

ja, hab schon auch schmerzen. wobei ich glaube, im gegensatz zu anderen skoliosepatienten halten sich meine schmerzen in grenzen. beweglich sei meine skoliose jedenfalls noch. ich war ja auch schon in bad salzungen zur reha. nur über ein korsett haben wir da nicht gesprochen. ich hatte halt die info, beim erwachsenen sei das sozusagen " für die füß " und die ärzte in salzungen sagten diesbezüglich nichts. kann man dann davon ausgehen, dass es eh nichts bringt oder sprechen das die ärzte bei einem erwachsenen von sich aus nicht an ? weißt du sowas zufällig auch noch ? ich komme mir manchmal echt total unbeholfen :/ vor mit der skoliose und was es da so alles an maßnahmen gibt, von denen ich nicht weiß und traue mich manchmal garnicht, hier im forum "blöde" fragen zu stellen........trotz meiner 28 jahre !
sollte vielleicht nochmal dr. steffan kontaktieren..... auf jeden fall vielen dank für die prompte antwort !

lieben gruß

susanne
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Beitrag von Allegra »

Hallo Susanne,

ich bin auch 28, habe 52° und seit fast zwei Wochen ein Rahmouni-Korsett.
Ziel: OP vermeiden, Verschlechterung vermeiden, Schmerzen lindern. Im Korsett habe ich, wenn ich es ganz eng schnalle (was ich selten schaffe), nicht mehr 52°, sondern nur noch 18°.

Ich bin allerdings noch in der Eingewöhnungsphase, die sehr mühsam und schmerzhaft und teilweise auch sehr frustrierend ist. Das Korsett macht mir momentan mehr Schmerzen als ich vorher hatte! Aber das wird sich geben, und ich bin überzeugt, dass ein Korsett bei mir viel bewirken kann: Ich habe ein ganz anderes Körpergefühl und Korrekturgefühl - ich kann mich auch bei den Schroth-Übungen besser korrigieren - ich "fühle einfach dem Korsett nach" und weiss dann, wie ich mich korrigieren muss.

Selbst wenn ein Korsett im Erwachsenenalter nicht mehr die Krümmung an sich verbessern kann (so ist es wohl), kann es die Körperhaltung und die Optik verbessern, davon bin ich persönlich überzeugt. Ich bilde mir z.B. ein, dass durch meine veränderte Körperhaltung das Paket weniger sichtbar ist! Aber es ist für mich natürlich noch viel zu früh, um ein endgültiges Urteil über die Wirksamkeit eines Korsett bei 28 Jahren abzugeben - frag mich in 1-2 Jahren danach :D

Viele Grüße, viel Kraft und: Think positive!

Jenny
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Beitrag von netkitty »

Zu erst einmal gibt es keine "blöden Fragen" nur blöde Antworten ;)
Das du dich hier im Forum über Skoliose und deine Möglichkeiten informierst ist schon mal ein guter Anfang. ;)
Die Ärzte sind zum grösten Teil schon der Meinung das ein Korsett bei Erwachsenen nix bringt.
Was eine Korrektur anbetrifft, mag das ja auch sein.
Wenn es aber um Schmerzen geht, kann man mit einem guten Korsett sehr wohl Ergebnisse erzielen.
Das Problem sind die Sparmaßnamen im Gesundheitswesen, die meisten Ärzte halten ein Korsett was keine Korrektur bewirkt für sinnlos, aber es geht dauerhaft darum deine Arbeitsfähigkeit zu sichern und Schmerzen zu verhindern.
Such dir einen kompetenten Arzt und laß dich beraten.
Grüsse
Nicole
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susanne
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Beitrag von susanne »

hallo,

danke für eure mitteilungen !
ist sehr interessant und hilfreich, von euch zu erfahren. werde mich mit dem thema korsett nochmal intensiver auseinandersetzen und berichten, was dabei rauskommt !


gruß

susanne
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

Nicht nur bei bestehender Restbeweglichkeit bringt ein Korsett im Erwachsenenalter Vorteile. Ich verordne immer häufiger Korsette zu Schmerztherapie mit wachsendem Erfolg.
Dr. Steffan
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Beitrag von o0SoNNe0o »

Hallo an diejenigen die ein Korsett im ERwachsenenalter tragen,
ich hab da mal ne frage ;) . DAs Korsett kann keine Verbesserung mehr bringen??? Oder evtl doch? Aber wie ich gelesen hab, kann es eine Verschlechterung aufhalten. Aber was ist BEdingung dafür?? Daß ich es jeden Tag wie lange trage? Und vor allem muß ich es dann immer also mein Leben lang tragen oder eine bestimmte Phase? Und was passiert wenn ich das Korsett abnehme bzw nicht mehr trage? Ich glaube Toni hatte es geschrieben, daß er sogar im Korsett Muskulatur aufbaut. Die richtige, die der Skoliose entgegenwirkt. Ich finde das sehr interessant, weil ich immer dachte, daß wenn man KOrsett trägt, die Muskulatur eher geschwächt wird??
Also würd mich über genauere Informationen freuen!!!!

lg uta
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Toni
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Beitrag von Toni »

Ich kann nicht für Skoli´s sprechen. Aber bei meiner Scheuermann-Kyphose wirkt das Korsett kleine Wunder!
1. Schmerzfreiheit fast vom ersten Moment an.
2. ich spüre und sehe auch deutlich, wie sich meine Haltung verändert, die Kyphose wird buchstäblich aufgebogen. Ich kann täglich ein bischen weiter von den Reklinationspelotten abrücken.
3. Ich bin nicht im Korsett wie ein Wirbelsäulenverletzter, der ein Gipskorsett trägt und sich total schonen muss. Im Gegenteil! Ich tue und kann immer mehr im und mit Korsett. Das Korsett bietet der gesamten Rumpfmuskulatur einen isometrischen Gegenhalt, gegen den mit aller Kraft Spannung aufgebaut und wieder langsam nachgelssen werden kann. Und das ständig- am Computer, beim Autofahren, in Besprechungen, usw... man (ich) bin ja nicht passiv und untätig im Korsett sondern ganz im Gegenteil!
4. Als Korsett-Träger geht noch viel bewusster mit siener Muskulatur um. Man hat ein schlechtes Gewissen, es nicht zu tragen und nichts aktiv zu tun. Ich lege es inzwischen nur noch ab zum Schwimmen und zur KG. Im Sportstudio ziehe ich es nur zu bestimmten Übungen aus ( Bauchmuskeln, Rückenstrecker, Torsion, usw... wo es darum geht die Beweglichkeit der WS trotz Korsett zu erhalten. Zu allen anderen Übungen ( Schulter, Arme, Beine, usw....) kann es angelassen werden und tut eher gut, da Fehlstellungen der WS darin einfach unmöglich sind.
Ich kann definitiv sagen, daß meine Rumpf- und Bauch- Muskulatur eher deutlich zugelegt hat, seit ich das Korsett trage. Daß das Korsett Muskeln athrophiert und abbaut mag absolut zutreffen, aber nur dann wenn das Korsett passiv und fixierend getragen wird. Mich pers. reizt das Korsett eher zur Pflege der Muskulatur und ermöglicht dies auch erst durch seine Schmerzbefreiung, Wiederherstellung der optimalen Körperstatik und Bandscheibenentlastung.
Aus der Schmerzphase heraus fällt es ja unglaublich schwer, sich ein eigenes Muskelkorsett aufzutrainieren. Der "Schildkrötenpanzer" hilft dabei wirklich phantastisch!
Inzwischen bin ich mir auch sicher, damit nicht nur eine Verschlechterung aufhalten zu können, sondern zumindest bei Scheuermann-Kyphose auch in meinem Alter ( 48) noch eine echte Verbesserung= Korrekturgewinn herausschinden zu können! Die absolut positiven Erfahrungen der letzten Wochen mit meinem Rahmouni machen mich das sehr zuversichtlich.
Wenn jetzt dann bald auch noch Schroth in Bad Salzungen hinzukommt- dann erreiche ich in kurzer Zeit wesentlich mehr positive Entwicklung für meine WS als in den Jahren der Schmerzen und des Sysiphus-Kampfes vorher!

Aber Compliance und Disziplin ( ständige brutale Niederknüppelung des innseren Sauhundes) erfordert eine Korsett-Therapie. Das ist kein Spaziergang und nix bequemes! Das Leben wird schon deutlich beschwerlicher - dafür viel intensiver. Man fühlt und spürt viel mehr von sich selbst!

Bin schon gespannt, wie es unsere "Erwachsenen Skoli´s" erleben und empfinden.
Liebe Grüße
Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Hallo Uta,
o0SoNNe0o hat geschrieben:Aber wie ich gelesen hab, kann es eine Verschlechterung aufhalten. Aber was ist BEdingung dafür?? Daß ich es jeden Tag wie lange trage?
Ich habe im Erwachsenenalter nur noch nachts Korsett getragen, und in der Zeit, in der ich es jede Nacht getragen habe war ich etwas größer als ich es jetzt bin, auf den Sobernheimer Kontrollfotos und Rasteraufnahmen gerader und meine schwache Seite und schwache Stelle waren ausgefüllter als sie es jetzt sind.
Du kannst den Tag über, einen Teil Deiner Korsettkorrektur der Nacht halten. Ich habe in der Zeit in der ich mein Korsett wirklich jede Nacht getragen habe noch nicht mal KG gemacht, mein Rücken sah aber trotzdem wesentlich besser aus und ich hatte nie Rückenschmerzen.
o0SoNNe0o hat geschrieben:Und vor allem muß ich es dann immer also mein Leben lang tragen oder eine bestimmte Phase?
Du trägst es dann, wenn Du es tragen möchtest, also wenn Du merkst, daß es Dir was bringt bzw. Du sonst das Gefühl hast, daß Dein Rücken schlechter ist als sonst. Wer sich mit seinem Rücken einigermaßen auskennt, der sieht ja selbst, wenn es mal schlechter ist, wenn der Lendenwulst mehr anspannt usw., dann zieht man es eben an. Wenn es um die Schmerzen geht, trägt man es eben solange, daß man sie los ist. Alles nach eigenem Gefühl also, gibt da keine Vorgaben.
o0SoNNe0o hat geschrieben:Und was passiert wenn ich das Korsett abnehme bzw. nicht mehr trage?
Das merkst Du ja dann. Entweder Du empfindest Deine Skoliose als gut genug, um es weg zu lassen, solange Du es möchtest, und wenn nicht, dann ziehst Du es halt eben wieder an.
o0SoNNe0o hat geschrieben:Ich glaube Toni hatte es geschrieben, daß er sogar im Korsett Muskulatur aufbaut. Die richtige, die der Skoliose entgegenwirkt. Ich finde das sehr interessant, weil ich immer dachte, daß wenn man KOrsett trägt, die Muskulatur eher geschwächt wird??
Meines Erachtens kann die Muskulatur in einem sehr stark korrigierenden Korsett garnicht geschwächt werden (in den Korsetten die ich hatte garantiert nicht). Deine WS ist ja im Korsett gerade und Du machst alle Bewegungen im Alltag automatisch in der korrigierten Stellung, natürlich kräftigst Du dadurch die Muskulatur, die Du für sie Korrektur der Skoliose benötigst, auch wenn Du nicht täglich Deine Übungen machst. Bewegung allein reicht dafür schon aus.

LG,
BZebra
o0SoNNe0o
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Beitrag von o0SoNNe0o »

liebe bZebra u toni,

mhhh das hört sich sehr gut an u verlockend :) . (Obwohl du toni sicherlich recht hast, daß das durchzuziehen bestimmt viel Stärke u Willenskraft gehört.)

was mich allerdings echt noch skeptisch macht, bzw was ich noch nicht genau verstehe, wie baut man in eine Korsett Muskulatur auf?? Ihr beide habt das super erklärt, klingt eigentlich auch irgendwie einleuchtend aber ich hab irgendwie die Vorstellung von einem Korsett, was einen stütz u hält. Also man hängt da praktisch drin u die Pelotten drücken einen in die richtige Richtung. Aber wenn man es auszieht, sackt man langsam u langsam zusammen, zumindest wenn man es ganz wegläßt?? Kann die Streckmuskulatur denn in einem Korsett aufgebaut werden? Bzw hält sich die Aufrichtung auch, wenn man es auszieht oder das Korsett für längere Zeit wegläßt??
*will noch mehr wissen :D * ...gg...
Aber hört sich echt gut an. Toni wie alt bist du denn?? Übrings ist doch egal ob Skoliose oder Kyphose oder sonst was. du hast Erfahrungen damit. Und bZebra, hast du deins denn jetzt nicht mehr??

lg uta
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

o0SoNNe0o hat geschrieben:Obwohl du toni sicherlich recht hast, daß das durchzuziehen bestimmt viel Stärke u Willenskraft gehört.
Nur, wenn man es wie gerhard, Toni, sloopy, und simon (die ganz harten also) auch tagsüber trägt. In meinem Fall eines Nachtkorsetts ist es eher Pille Palle. Wenn man jede Nacht darin schläft und daran gewöhnt ist, ist es ja angenehmer als ohne; aber die Erfahrung wirst Du ja vielleicht auch gemacht haben. Tagsüber das zu tragen, dafür ist ungleich mehr Disziplin notwendig. Aber sloopy z.B. hat da genau umgekehrte Erfahrungen gemacht, die hat nämlich nachts mehr probleme als tagsüber.
o0SoNNe0o hat geschrieben:aber ich hab irgendwie die Vorstellung von einem Korsett, was einen stütz u hält. Also man hängt da praktisch drin u die Pelotten drücken einen in die richtige Richtung. Aber wenn man es auszieht, sackt man langsam u langsam zusammen, zumindest wenn man es ganz wegläßt?? Kann die Streckmuskulatur denn in einem Korsett aufgebaut werden? Bzw hält sich die Aufrichtung auch, wenn man es auszieht oder das Korsett für längere Zeit wegläßt??
Kannst Du Dir ein Krosett vorstellen, was Dich um 40° korrigiert?
Richtig bequem ist das so gut wie nie, von drin hängen ist da meistens nicht die Rede. Es ist nicht so, daß Du Dich ständig bewußt darin korrigierst (Deine Gedanken sind nicht permanent damit beschäftigt, wie Du Dich jetzt am besten von den drückenden Pelotten wegarbeitest), aber man verhält sich schon automatisch so, daß es weniger drückt.
Ob die Streckmuskulatur darin aufgebaut werden kann? Denke schon, wie willst Du denn sonst von den Pelotten weg kommen, es geht ja nur, wenn Du Dich streckst.

Ich kann in ca. 2 Wochen mal meine Fotos vor dem Krosett und nach einem Jahr Korsett tragen ins Netz stellen. Man sieht da einen Korrekturunterschied, den man mit keiner Schorth-Übung erreichen kann. Da kannst Du Dir dann besser vorstellen, daß dafür eine Menge Muskeln trainiert werden mussten.
o0SoNNe0o hat geschrieben:*will noch mehr wissen :D * ...gg...
Kommt für Dich aber leider nicht mehr in Frage. Mit dem Pelotten-Druck würdest Du wahrscheinlich Deine Implantate kaputt machen.
o0SoNNe0o hat geschrieben:Und bZebra, hast du deins denn jetzt nicht mehr??
Doch, aber ich trage es nicht mehr jede Nacht, sondern nur noch, wenn ich Schmerzen habe. Also je nach dem. Ab und zu. Hilft dagegen aber super.

LG,
BZebra
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Beitrag von o0SoNNe0o »

BZebra hat geschrieben:
Kannst Du Dir ein Krosett vorstellen, was Dich um 40° korrigiert?
Richtig bequem ist das so gut wie nie, von drin hängen ist da meistens nicht die Rede. Es ist nicht so, daß Du Dich ständig bewußt darin korrigierst (Deine Gedanken sind nicht permanent damit beschäftigt, wie Du Dich jetzt am besten von den drückenden Pelotten wegarbeitest), aber man verhält sich schon automatisch so, daß es weniger drückt.
Ob die Streckmuskulatur darin aufgebaut werden kann? Denke schon, wie willst Du denn sonst von den Pelotten weg kommen, es geht ja nur, wenn Du Dich streckst.
mh stimmt, das klingt sehr einleuchtend!
BZebra hat geschrieben: Ich kann in ca. 2 Wochen mal meine Fotos vor dem Krosett und nach einem Jahr Korsett tragen ins Netz stellen. Man sieht da einen Korrekturunterschied, den man mit keiner Schorth-Übung erreichen kann. Da kannst Du Dir dann besser vorstellen, daß dafür eine Menge Muskeln trainiert werden mussten.
Danke das wär sehr lieb, würd mich echt interessieren!
o0SoNNe0o hat geschrieben:*will noch mehr wissen :D * ...gg...
BZebra hat geschrieben: Kommt für Dich aber leider nicht mehr in Frage. Mit dem Pelotten-Druck würdest Du wahrscheinlich Deine Implantate kaputt machen.
LG,
BZebra
Danke BZebra u damit machst du für mich diesen Ausstausch wieder kaput. Vielleicht reagier ich auf deine Art echt zu empfindlich :confused: aber wieso schreibst du das jetzt? Woher willst du wissen, daß ich diese Informationen für mich suche u selbst wenn ich allein aus dem Grund fragen WÜRDE woher weißt du genau, daß es für mich nicht mehr in Frage kommen würde? Ehrlich gesagt hab ich dann schon wieder keine lust weiter zu fragen oder mich weiter zu informieren, wenn mir jemand sowas da so patzig hinknallt. "Find ich ja irgendwie nett, daß du für mich mitdenken willst " u sagst es kommt bei Op nicht in Frage. Aber erstens interessiert mich das Thema Skoliose allgemein. Ich werd doch nicht dümmer wenn ich mich über Sachen informiere, die für mich nicht in Frage kommen aber andere kann ich dann doch mit Hintergrundwissen Informationen geben. Und zweitens bin ich nicht ganz versteift sondern hab noch Bögen über u unter der Versteifung. Z.Zt bin ich super glücklich mit meiner Operation u es geht mir super damit aber ich denke auch an die restlichen Bögen u auch daran, was ist, wenn ich später nen Bürojob hab, wo ich den ganzen tag nur sitze etc. Vielleicht kommt da ja ein Korsett in Frage. ABer das wär meine nächste Frage dann gewesen. Aber ehrlich gesagt... ufff... mhhh... ich komme schon wieder in diese Rechfertigungsrolle auf die ich null lust habe! Ich kann schon für mich alleine denken u wenn ich was frage hat das schon seinen Grund!!!!! (denke ich jedenfalls ;) ) Aber danke für die Info trotzdem mit dem Knochendruck. Das stimmt nämlich das hab ich jetzt spontan gar nicht bedacht. aber klar bei OP dürfte der Druck in dem Bereich nicht zu groß sein aber drunter u drüber? Und minimaler Druck also der einfach nur hält, wie ein Stützkorsett dürfte ja ok sein. Also das wären zumindest meine nächsten Fragen, wenn ich fragen darf obwohl ich operiert worden bin menno ..box um... ;) .

uff luft gemacht .... gg.... gute nacht u lg! trotzdem
Allegra
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Beitrag von Allegra »

Hallo, ich habe mal eine Frage an Bzebra (aber natürlich auch an alle anderen (Ex)-Korsett-Träger):
Was, glaubst Du, ist effektiver für einen Erwachsenen, der nur wenig Zeit hat, z.B. 1 Stunde "zwischen Tür und Angel" (nur mal so als Beispiel): 1 Stunde das Korsett anziehen oder lieber Schroth turnen?
Ich frage das ganz ernsthaft, weil ich oft vor der Alternative stehe: Turnst Du jetzt oder ziehst Du das Korsett an? Das Korsett korrigiert mich enorm, das spüre ich (nicht zuletzt am Schmerz :D ), und meine Körperhaltung ist positiv verändert, wenn ich das Korsett dann ausziehe. Bei Schroth denke ich nach einer halben Stunde Turnen manchmal: Hat das jetzt was gebracht? Ich tue beides sehr motiviert (turnen und Korsett tragen), aber aus Zeitgründen vor die Wahl gestellt, frage ich mich manchmal, was wohl sinnvoller ist.
Wie siehst Du das?

Danke und lieben Gruß
Jenny
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Uta
meine Erfahrung ist, daß die allermeisten Leute, leider auch Orthopädie-Fachärzte ein total pauschalierende Meinung von Korsetten haben und da viel zu wenig differenzieren!
Zwischen Korsett und Korsett können die Unterschiede soooo gravierend verheerend sein wie zwischen einem Traktor und einem Rolls Roys.
In sowas ist man natürlich völlig passiv:
Bild
oder in so einem Korsett, das zur Fixierung und Stabilisation postoperativ getragen wird (DANKE DORO!):
Bild

Aber selbst in so passiv stützenden Rumpforthesen hängt es sehr stark von der Aktivität des Patienten selbst ab, wieviel Muskulatur erschlafft oder eventuell sogar erhalten und bestenfalls trainiert wird.

Das totale Gegenbeispiel ist das vielgeschmähte Milwaukee. Darin muss man ständig selbst aktiv sein und sich permanent aufrichten und aktiv herausstrecken. Man kann sich immer nur wenige Sekunden auf den Pelotten des halsringes "ausruhen" dann werden sie unerträglich und man streckt sich unwillkürlich und zwangsläufig. Das trainiert die Streckmuskulatur so stark, daß man (als Anfänger) nach ca. 1/2 Stunde tragen mindestens 2 Tage heftigen Muskelkater hat!
Wenn man sich einen Schaumstoffkragen fest um den Halsring am Milwaukee schnallt, dann wird das Ding plötzlich "ar***bequem" und man wird passiv gestützt und kann sich gehen und darin "hängen" lassen. Das Ding hält einen schön gestreckt, ohne daß man eigene Muskeln dafür einsetzten muss. So wird ein Aktivkorsett durch eine winzige Kleinigkeit in einer Sekunde vom aktiven "Trainingsgerät" zu einer passiven und muskulaturschädigenden "Stütze".

Im Rahmouni-Korsett ist die Sache schon komplizierter. Das korrigiert teilweise aktiv- teilweise passiv. Dort entscheidet z.B. die Härte oder Nachgiebigkeit und Materialstärke der eingesetzten Pelotten sehr stark wie weit eine aktive Korrektur durch den Patienten selbst oder eine passive Korrektur durch den Pelottendruck erfolgt. Die Übergänge sind fliesend!

Als ich 4 Tage, nachdem ich mein neues Rahmouni hatte wieder zu ersten kleinen Änderungen zum Meister kam und ihm meine schmerzenden Druckstellen und blaugrüngelbroten Hämatome an den Rändern der "Reklinationshörner" zeigte, grinste er hämisch und sagte: "Wissen sie Herr Toni, ich könnte Ihnen das so schön dick abpolstern, daß sie total bequem da drinnhängen können, aber dabei gewinnen wir beide nichts!"
Nur wenige Tage später hatte ich soviel eigene und ausdauernde Muskelkraft entwickelt, um mich (fast) ständig von diesen unangenehmen Drücken selbst abhalten und ausweichen zu können. Es ist der wesentliche Teil eines wirklich guten Korsettmachers, diese aktiven und passiven Drücke richtig und gezielt zu dosieren.
Bis man sich auch im Schlaf unterbewusst und ganz selbstverständlich selbst aktiv korrigiert undd en Pelottendrücken ausweicht, das erfordert dann schon ein hohes Maß an Training und Tag-Tragen, bis das total in "Fleisch und Blut übergegangen ist. Um so erstaunter bin ich über das Phänomen hochkorrigierender Nachtkorsette, in denen man "in alle Richtungen schnaufen kann" und die dazu noch bequem sind. Kann ich mir gar nicht richtig vorstellen. Ich habe Nachts auch viel mehr Probleme (einschlafen, durchschlafen, eingeschlafene und taube Arme) als tagsüber.

Eines ist sicher: KEIN Korsett ist so gut, wie das optimal trainierte eigene Muskelkorsett! Aber das macht beim Schlafen ja auch schlapp!
Gruß Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

o0SoNNe0o hat geschrieben:Danke BZebra u damit machst du für mich diesen Ausstausch wieder kaput. Vielleicht reagier ich auf deine Art echt zu empfindlich :confused: aber wieso schreibst du das jetzt? Woher willst du wissen, daß ich diese Informationen für mich suche u selbst wenn ich allein aus dem Grund fragen WÜRDE woher weißt du genau, daß es für mich nicht mehr in Frage kommen würde?
Sorry, das hatte gar keinen weiteren Hintergrund, nur weil sich das für mich so ein wenig angehört hat, daß Du evt. fragst, weil Du es in Betracht ziehen könntest. Aber hast natürlich recht, Du beschädftigst Dich ja auch allgemein viel mit dem Thema (im Zuge von Dipl. Arbeit usw. ).
Mehr Hintergedanken hatte es garnicht. :|
o0SoNNe0o hat geschrieben:Und zweitens bin ich nicht ganz versteift sondern hab noch Bögen über u unter der Versteifung. [...] Vielleicht kommt da ja ein Korsett in Frage.
Da lag ich doch eigentlich garnicht so falsch mit meiner Vermutung, oder?
Mitunter genau deswegen hab ichs geschrieben.
Ich weiß z.B. daß Rahmouni mal gesagt hat, so ein Korsett könne man keinem operierten verpassen, das wäre viel zu gefährlich und außerdem ist es ja sogar so, daß Du selbst währedn eine Schroth-Reha als Operierter nicht alle Übungen mitmachen kannst/darfst. Bei den Prlotten-Drücken eines stark korrigierenden Korsettes würdest Du noch viel mehr riskieren als bei irgendwelchen Übungen, nömlich daß sich die Schrauben lockern, evt. ausbrechen usw.. Im Prinzip ist es so, daß sobald Deine WS dem Druck nachgibt, das Implantat den Bach runter geht. Als Operierter kann man meines Wissens nach kein sog. Überkorrekturkorsett tragen, so zumindest das, was ich von Rahmouni gehört habe, nachdem meine Mutter gefragt hat: "Geht das auch wenn man operiert ist?". Allerhöchstens eines, was nur sehr sanft korrigiert, also evt. so wie Deine vorhergehenden, von denen Du ja selbst meinst, sie seien damit nicht zu vergleichen. Aber gut, Simon z.B. hat meines Wissens nach nur ein Stützkorsett, was ihm gegen die Schmerzen hilft. Aber von Korrektur und Muskleaufbau kann da ja keine Rede sein, und darum ging es Dir ja hier in diesem Thread.
o0SoNNe0o hat geschrieben:uff luft gemacht .... gg.... gute nacht u lg! trotzdem
Ja ja, mach ruhig, ich kanns ja vertragen ;).
Zuletzt geändert von BZebra am Mo, 28.04.2003 - 12:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von BZebra »

Jenny Tina hat geschrieben:Hallo, ich habe mal eine Frage an Bzebra (aber natürlich auch an alle anderen (Ex)-Korsett-Träger):
Was, glaubst Du, ist effektiver für einen Erwachsenen, der nur wenig Zeit hat, z.B. 1 Stunde "zwischen Tür und Angel" (nur mal so als Beispiel): 1 Stunde das Korsett anziehen oder lieber Schroth turnen?
Puh, also wenn Du an Das Korsett gewöhnt bist, dann würde ich sagen Übungen sind effektiver, um zu lernen, Deine Korsett-Korrektur auch ohne Korsett halten zu können.
Jenny Tina hat geschrieben:Ich frage das ganz ernsthaft, weil ich oft vor der Alternative stehe: Turnst Du jetzt oder ziehst Du das Korsett an? Das Korsett korrigiert mich enorm, das spüre ich (nicht zuletzt am Schmerz :D ), und meine Körperhaltung ist positiv verändert, wenn ich das Korsett dann ausziehe.
Wie wäre es denn mit beidem gleichzietig? In Sobi turnen einige die ihr Korsett neu bekommen haben und sich noch daran gewöhnen müssen im Korsett.

LG,
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Beitrag von sisp2100 »

Hallo Uta,

ich trage auch ein korsett und bin 47. Es kommt immer darauf an für welchen Zweck man es braucht. Bei mir ist es so, dass ich erhebliche Rückenschmerzen habe und mir dabei das Korsett wirklich hilft. Die Schmerzen kommen bei mir natürlich durch die Kinderlähmung die dadurch natürlich auch eine Skoliose und Kyphose ergab. Mein Korsett ist mit der Beinschiene fest verbunden so, dass ich mit diesem Teil relativ gut gehen kann.

Gruß

Simon
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