Hallo erst mal,
Sorry, falls die Frage jetzt zu blöd war! Ich wollte keinen unnötigen neuen Beitrag eröffnen (obwohls für mich halt schon ein Thema ist) und niemanden damit stören...
Ich finde die Frage überhaupt nicht blöd. Ich hatte/habe ein ähnliches Problem- was sage ich, wenn ich mal eben für mehrere Wochen nach BaSa verschwinde, warum ich früher los muss, weil ich noch nen KG-Termin habe etc. ?? Oder auf ner Party nicht mehr stehen kann? Oder warum es ein Problem ist, Zelten zu fahren oder bei irgendwelchen Leuten zu übernachten, wenn nicht geklärt ist, worauf ich da schlafen kann?
Nach dem ich eine Zeitlang auf die Frage "Was hast Du denn bloß?" (die teilweise halb belustigt kam in Kombination mit "In deinem Alter....") einfach "Skoliose" gesagt habe, bin ich auch auf die "Wirbelsäulenverkrümmung" umgestiegen.
Die meisten Leute kennen das Wort Skoliose nämlich schlicht nicht, was mich anfangs doch etwas gewundert hat, ich kenne schließlich auch noch ein paar Krankheiten, die ich selber nicht habe. Meine Kollegen und viele Bekannte sind größtenteils Naturwissenschaftler oder studieren noch was entsprechendes, da hatte ich auch nicht damit gerechnt, dass die Vorstellung, dass eine Wirbelsäule auch mal schief ist, so absurd ist ("NEIN, das ist keine Haltungsschwäche, ich kann den Rücken NICHT einfach grade machen und "ordentlich sitzen"

). Deshalb habe ich mittlerweile sogar noch der "WS-Verkrümmung" ein "angeboren" hinzugefügt, was ja eigentlich nicht zutrifft (ich habe ne juvenile Skoliose), mir aber diese Diskussion um krummes Sitzen oder zu wenig Salat als Ursache erspart.
Sooo, jetzt schweife ich erst mal etwas ab, aber ich bin grade ziemlich frustriert, weil ich 1,5 langweilige Tage wegen Schmerzen auf meinem Heizkissen verbracht habe... Mich kotzt diese "Begründerei" mittlerweile regelrecht an, manchmal habe ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, und dann der Vorworf, der bei einigen so unterschwellig drinsteckt: Wohl nicht genug Sport gemacht? Selber schuld. Wenn man dann aber sonst nicht schwächlich wirkt, muss man ständig wieder sagen, warum man jetzt keine schweren Sachen durch die Gegend schleppen kann und stattdessen lieber ne andere Aufgabe übernehmen will. Und obwohl ich gedacht habe, dass eigentlich mittlerweile z.B. bei der Arbeit alle Bescheid wissen, habe ich immer noch das Gefühl, dass mich einige für nen Drückeberger halten, eine, die völlig unrealistische Beschwerden ("also bitte, mit Mitte 20!") vorschiebt, um keine schweren Sachen machen zu müssen.
Also sage ich weiter mein Sprüchlein mit der "angeborenen Wirbelsäulenverkrümmung" auf. Das gleiche habe ich vor meiner Reha erzählt, und zwar auch relativ offen, v.a. weil ich irgendwie die Sorge hatte, dass jemand glaubt, ich müsste aus psychischen Gründen ne Auszeit nehmen (was ja in meinen Augen gar kein Problem ist, aber viele sehen das wohl weniger entspannt). Der Verdacht wurde bestätigt, ich wirkte wohl vor der Reha ziemlich angeschlagen und als ich meinem Chef sagte, warum ich fahre, sagte er "Gott sei dank, es ist etwas organisches". Tja.
Also, ich bin auch für die Variante "Offenheit", und zwar mit möglichst einfachen Worten, um bloß niemanden zu überfordern.
Ich wünsche allen ein schönes Oster-WE!!
LG,
Charp