Geht man nicht davon aus, dass ein Korsett so gebaut wird, das es einen Wachstumsschub inm begrenzten Masse zulässt. Ich weiß nicht genau wie viel in cm aber es ist doch so oder bring ich da etwas durcheinander?
Toni:
Ich hab noch nicht wirklich begriffen, warum bei Nahr-Korsetten eine echte Qualitätssicherung erst dann stattfinden soll, wenn das Kind schon fast wieder rausgewachsen ist?
“schon fast wieder rausgewachsen“ ??? Meinst du damit, dass die Kinder in Berlin werden erst dann geröntgt, wenn sie rausgewachsen sind – das stimmt so nicht!
Und weil, du Toni, jetzt die Röbis ansprichst bzw. die Vorgehensweise hierzu von Rahmouni und Nahr vergleichst ...
Ich dachte, dass das hier bereits als „Nahr-Methode“ hier im Forum bekannt ist, zumal wenn es um das Röntgen geht. Das Thema hatten wir schon, und soweit ich mich erinnern kann, hat auch Klaus Nahr sich dazu geäußert.
Er arbeitet sehr viel mit digitalen Fotokamera, als Ergänzung zu den Röbis.
Es wird während der Korsett-Therapie viel fotografiert: mit und ohne Korsett; von vorne, von hinten, von links, von recht, auch die Vorbeugeposition.
(Nicht falsch verstehen: auf Röbis wird nicht verzichtet, es ist dessen Ergänzung)
Er achtet sehr darauf, dass die Korsettversorgten gut im Lot stehen (auf dem Röbi nicht zu sehen).
Klaus Nahr bemängelt oft an den Korsetts seiner Kollegen, dass die oft zwar akzeptable bis gute Röbis liefern,
die Korsetts aber nicht für gut befinden werden dürften – die Kinder stehen schief!
Und das ist nicht nur ein „Schönheitsfehler“, wenn man z. B. ein paar Jahre Korsette trägt, welche gute Röbis liefern, der Körper jedoch durch die schiefe Lage im Korsi aus dem Lot gebracht wird.
Toni, du weiß es doch, dass die Qualitätssicherung mit einem Röbi von mindestens 50° nicht getan ist.
Wann das erste Kontroll-Röntgenbild gemacht wird ist individuell variabel.
Die Skolis lassen sich nicht gleich schnell aufrichten.
Oder was ist von einer Primärkorrektur auf dem Röbi zu halten,
welche auch bei beste Compliance nicht 23h getragen werden kann oder
die 23 h Tragezeit erst nach 3 oder mehr Monaten erreicht wird.
Kann man von einer guten Primärkorrektur sprechen, wenn nach dem Röbi abpelottiert werden muss, weil nicht tragbar (Ich gehe hier von maximalen Compliance aus).
Hier müsste doch, um das Ergebnis nicht zu verfälschen, ein zweiter Röbi gemacht werden um die tatsächliche Primärkorrektur zu ermitteln.
Toni:
Ich kann bisher keine stichhaltigen Gründe erkennen, zumal Klaus Nahrs Kunden sozusagen "Im Haus" geröngt werden könnten und KEINE "martialisch-brutale Höllenfahrt" über sicher ergehen lassen müssten.
Viele Nahr-User werden ja klinisch Korsett-eingeschult und hätten schon nach einer Woche eine gute Gelegenheit für das QS-Röbi.
Hier würde ich gerne aus den Gesprächen mit Klaus Nahr zitieren:
ungefähr: „würde ich Korsetts bauen, die vom ersten Tag an auf die maximale Primärkorrektur ausgerichtet sind, wären sie nicht tragbar. Gute Primärkorrektur-Röbis könnte ich dabei machen, bis zum Röntgen würden die Kids es schon aushalten ...“
Es geht nicht darum ein super Primärkorrektur-Röbi zu zeigen – das Ding muss auch noch tragbar sein!Hier die Balance zu finden – zeichnet die Arbeit von Klaus Nahr aus.
Wie wir hier alle wissen, die Skolis sind nicht gleich. Ich meine die Krümmungen sind schon vergleichbar aber
die restlichen Körperlichen Vorraussetzungen (Flexibilität, Muskelbau, etc.) bedürfen individueller Therapie.
So wird die Primärkorrektur bei einem Patienten überdurchschnittlich hoch ausfallen können, z. B. 80° und bei zäher Skoliose kann es schon unter 50° liegen.
Dies muss auf das Endergebnis einer Korsetttherapie nicht unbedingt negativ ausfallen.
Die Sache mit der Primärkorrektur wurde hier doch schon mal diskutiert.
Ich meine, ich dachte es sei hier im Forum inzwischen bekannt, dass Klaus Nahrs Vorgehensweise hierzu anders ist, als die von Rahmouni.
Wundert mich, dass das hier als Novum aufgenommen wurde.
Toni:
Ich versteh es ehrlich gesagt noch nicht ganz!
Die Berliner Ärzte und Klaus Nahr müssen sich ihrer Korsettwirkung sehr sicher sein!
Nimm doch mal an einem Symposium teil,
wie z. B. CHENEAU-KORSETT-KURS „Konservative Behandlung der idiopatischen Skoliose“ im September 05/Bad Abbach. Nahr und Cheneau haben zusammen vorgetragen.
http://de.search.yahoo.com/search?p=%22 ... meta=vl%3D
Auch Neff war als Ehrengast dabei. Ich glaube, du würdest auf einige deine Fragen Antworten aus erster Hand bekommen.
Eigentlich ist so ein Symposium nur für Fachleute, aber interessierten Laien, die die Gebühr auch bezahlen, bleibt es nicht verwehrt.
Ich meine das ernst, das Forum hätte hier viel davon profitieren können, du gibst ja dein Wissen hier weiter, wäre also vom Vorteil ...
Und Cheneau hättest du auch bestimmt gerne getroffen ...
Grüße
J-Maria