Neues Korsett von K. Nahr

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
DanyP
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Beitrag von DanyP »

denise bedingt durch die vorkorsette nicht spontan gerade ( im lot) stehen konnte. erfahrungsgemäß dauert es einige tage bis wochen, ehe dies dann eintritt, ein röbi macht dann auch mehr sinn.
@BZebra: Ich denke, dass Deine Frage mit der Aussage von K.Nahr beantwortet ist. Oder siehst Du das völlig anders als er?

LG Daniela mit Denise
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Toni
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Beitrag von Toni »

Ich versteh es ehrlich gesagt noch nicht ganz!
Die Berliner Ärzte und Klaus Nahr müssen sich ihrer Korsettwirkung sehr sicher sein!
Nur zum Vergleich:
Rahmouni mit seiner über 25-jährigen Erfahrung ist sich da auch heute noch absolut nicht soooo total sicher. Er ändert oft noch die Pelottenlage oder Pelottenstärke/Pelottendruckrichtung nach dem Kontrollröntgen/Höllenfahrt und optimiert das Korsett und motiviert die User.

Cheneau sagt, daß sich in ca. 6 Wochen ein im Wachstum befindlicher Körper im Korsett so verändert, daß eine weitere Anpassung und Optimierung erforderlich ist. Rahmouni bestellt Kinder und Jugendliche SPÄTESTENS nach 8 Wochen zur weiteren Korsett-Optimierung ein.
Bei Kindern ist manchmal schon nach einem halben Jahr ein neues Korsett fällig!
Ich hab noch nicht wirklich begriffen, warum bei Nahr-Korsetten eine echte Qualitätssicherung erst dann stattfinden soll, wenn das Kind schon fast wieder rausgewachsen ist?
Für mich wäre das unbefriedigend.
Ich kann bisher keine stichhaltigen Gründe erkennen, zumal Klaus Nahrs Kunden sozusagen "Im Haus" geröngt werden könnten und KEINE "martialisch-brutale Höllenfahrt" über sicher ergehen lassen müssten.
Viele Nahr-User werden ja klinisch Korsett-eingeschult und hätten schon nach einer Woche eine gute Gelegenheit für das QS-Röbi.

Aber ich will auch nicht ganz ausschließen, daß Rahmouni etwas falsch macht und Klaus Nahr die bessere Strategie und Recht hat ?

Jedenfalls steht Denise wunderbar. Das Korsett ist sehr gut, das fühlt man schon fast.
Und doch wäre mir persönlich ein Röbi zur Sicherheit lieber!
Ich sowohl selbst als Korsett-User als auch als Eltern würde schon wissen wollen, wie gut das Teil wirklich ist, mit dem ich/bezw. mein Kind sich plagen muss.
Gruß Toni
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Beitrag von Ulli »

Mir wäre es auch zu lange. Meine Tochter hat schon mal im September ein Korsett bekommen und in Februar war es schon zu klein!!!
lg
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

DanyP hat geschrieben:
denise bedingt durch die vorkorsette nicht spontan gerade (im lot) stehen konnte. erfahrungsgemäß dauert es einige tage bis wochen, ehe dies dann eintritt, ein röbi macht dann auch mehr sinn.
@BZebra: Ich denke, dass Deine Frage mit der Aussage von K.Nahr beantwortet ist. Oder siehst Du das völlig anders als er?
Ich denke nicht.

Meine Frage war, ob Denise so schlecht zu korrigieren ist, daß ein Röntgenbild, welches die notwendige Korrektur zeigt, erst in 3 Monaten erstellt werden kann und daher auch erst dann Sinn machen würde, weil es bei Denise eben voraussichtlich so lange dauern wird, bis diese Korrektur eingetreten ist.

Die Frage bezieht sich darauf, ob es anstelle von Tagen und Wochen die es normalerweise dauert, bei Denise (aufgrund welcher Gegebenheiten auch immer) an die 3 Monate dauern wird.

Deswegen, nein, ich sehe nicht, daß die Antwort darauf, eindeutig aus dem bisher geschriebenen hervorgeht.
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

Geht man nicht davon aus, dass ein Korsett so gebaut wird, das es einen Wachstumsschub inm begrenzten Masse zulässt. Ich weiß nicht genau wie viel in cm aber es ist doch so oder bring ich da etwas durcheinander?

Toni:
Ich hab noch nicht wirklich begriffen, warum bei Nahr-Korsetten eine echte Qualitätssicherung erst dann stattfinden soll, wenn das Kind schon fast wieder rausgewachsen ist?
“schon fast wieder rausgewachsen“ ??? Meinst du damit, dass die Kinder in Berlin werden erst dann geröntgt, wenn sie rausgewachsen sind – das stimmt so nicht!
Und weil, du Toni, jetzt die Röbis ansprichst bzw. die Vorgehensweise hierzu von Rahmouni und Nahr vergleichst ...
Ich dachte, dass das hier bereits als „Nahr-Methode“ hier im Forum bekannt ist, zumal wenn es um das Röntgen geht. Das Thema hatten wir schon, und soweit ich mich erinnern kann, hat auch Klaus Nahr sich dazu geäußert.

Er arbeitet sehr viel mit digitalen Fotokamera, als Ergänzung zu den Röbis.
Es wird während der Korsett-Therapie viel fotografiert: mit und ohne Korsett; von vorne, von hinten, von links, von recht, auch die Vorbeugeposition.
(Nicht falsch verstehen: auf Röbis wird nicht verzichtet, es ist dessen Ergänzung)
Er achtet sehr darauf, dass die Korsettversorgten gut im Lot stehen (auf dem Röbi nicht zu sehen).
Klaus Nahr bemängelt oft an den Korsetts seiner Kollegen, dass die oft zwar akzeptable bis gute Röbis liefern,
die Korsetts aber nicht für gut befinden werden dürften – die Kinder stehen schief!
Und das ist nicht nur ein „Schönheitsfehler“, wenn man z. B. ein paar Jahre Korsette trägt, welche gute Röbis liefern, der Körper jedoch durch die schiefe Lage im Korsi aus dem Lot gebracht wird.

Toni, du weiß es doch, dass die Qualitätssicherung mit einem Röbi von mindestens 50° nicht getan ist.
Wann das erste Kontroll-Röntgenbild gemacht wird ist individuell variabel.
Die Skolis lassen sich nicht gleich schnell aufrichten.
Oder was ist von einer Primärkorrektur auf dem Röbi zu halten,
welche auch bei beste Compliance nicht 23h getragen werden kann oder
die 23 h Tragezeit erst nach 3 oder mehr Monaten erreicht wird.
Kann man von einer guten Primärkorrektur sprechen, wenn nach dem Röbi abpelottiert werden muss, weil nicht tragbar (Ich gehe hier von maximalen Compliance aus).
Hier müsste doch, um das Ergebnis nicht zu verfälschen, ein zweiter Röbi gemacht werden um die tatsächliche Primärkorrektur zu ermitteln.

Toni:
Ich kann bisher keine stichhaltigen Gründe erkennen, zumal Klaus Nahrs Kunden sozusagen "Im Haus" geröngt werden könnten und KEINE "martialisch-brutale Höllenfahrt" über sicher ergehen lassen müssten.
Viele Nahr-User werden ja klinisch Korsett-eingeschult und hätten schon nach einer Woche eine gute Gelegenheit für das QS-Röbi.
Hier würde ich gerne aus den Gesprächen mit Klaus Nahr zitieren:
ungefähr: „würde ich Korsetts bauen, die vom ersten Tag an auf die maximale Primärkorrektur ausgerichtet sind, wären sie nicht tragbar. Gute Primärkorrektur-Röbis könnte ich dabei machen, bis zum Röntgen würden die Kids es schon aushalten ...“
Es geht nicht darum ein super Primärkorrektur-Röbi zu zeigen – das Ding muss auch noch tragbar sein!Hier die Balance zu finden – zeichnet die Arbeit von Klaus Nahr aus.

Wie wir hier alle wissen, die Skolis sind nicht gleich. Ich meine die Krümmungen sind schon vergleichbar aber
die restlichen Körperlichen Vorraussetzungen (Flexibilität, Muskelbau, etc.) bedürfen individueller Therapie.
So wird die Primärkorrektur bei einem Patienten überdurchschnittlich hoch ausfallen können, z. B. 80° und bei zäher Skoliose kann es schon unter 50° liegen.
Dies muss auf das Endergebnis einer Korsetttherapie nicht unbedingt negativ ausfallen.

Die Sache mit der Primärkorrektur wurde hier doch schon mal diskutiert.
Ich meine, ich dachte es sei hier im Forum inzwischen bekannt, dass Klaus Nahrs Vorgehensweise hierzu anders ist, als die von Rahmouni.
Wundert mich, dass das hier als Novum aufgenommen wurde.


Toni:
Ich versteh es ehrlich gesagt noch nicht ganz!
Die Berliner Ärzte und Klaus Nahr müssen sich ihrer Korsettwirkung sehr sicher sein!

Nimm doch mal an einem Symposium teil,
wie z. B. CHENEAU-KORSETT-KURS „Konservative Behandlung der idiopatischen Skoliose“ im September 05/Bad Abbach. Nahr und Cheneau haben zusammen vorgetragen.
http://de.search.yahoo.com/search?p=%22 ... meta=vl%3D

Auch Neff war als Ehrengast dabei. Ich glaube, du würdest auf einige deine Fragen Antworten aus erster Hand bekommen.
Eigentlich ist so ein Symposium nur für Fachleute, aber interessierten Laien, die die Gebühr auch bezahlen, bleibt es nicht verwehrt.
Ich meine das ernst, das Forum hätte hier viel davon profitieren können, du gibst ja dein Wissen hier weiter, wäre also vom Vorteil ...

Und Cheneau hättest du auch bestimmt gerne getroffen ...

Grüße

J-Maria
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Lynn
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Beitrag von Lynn »

Die Sache mit der Primärkorrektur wurde hier doch schon mal diskutiert.
Ich meine, ich dachte es sei hier im Forum inzwischen bekannt, dass Klaus Nahrs Vorgehensweise hierzu anders ist, als die von Rahmouni.
Wundert mich, dass das hier als Novum aufgenommen wurde.
Also, die Sache habe ich angesprochen, weil ich mich an eine derartige Diskussion nicht erinnern kann, bzw. habe ich wahrscheinlich nicht daran teilgenommen. Ich weiß auch nicht,warum du der Meinung bist, dass es wieder um den Unterschied zwischen Rahmouni und Nahr geht. Das ist doch überhaupt nicht das Thema! Versuche es anders zu betrachten: eine Person X hat mir eine Erklärung zu einem beliebigen Thema gegeben und ich fand diese Erklärung einleuchtend. Eine Person Y hat mir zu dem gleichen Thema eine andere Erklärung gegeben. Diese fand ich weniger einleuchtend. Damit wird aber doch keinesfalls etwas über Kompetenz ausgesagt. Es geht eben um eine Fachdiskussion. Warst du schon einmal bei einem Symposium? Auch hier gibt es meist eine Diskussion unter Fachleuten. Da versteht sich niemand krisiert, nehme ich an. Und ich unterstelle Herrn Nahr mal, dass er sich auch nicht kritisiert vorkommt. Ist doch hoffentlich so, Herr Nahr?
Wir selbst sind ja keine Fachleute sondern Wissbegierige. Und in diesem Fall wollen wir eben wissen, wie das Contra-Argument für das frühe Röntgen aussieht. Wie du selbst geschrieben hast, ist Herr Nahr hier im Forum längst anerkannt und das soll auch so bleiben und muss auch nicht bei jeder Gelegenheit gesagt werden. Der Forschritt lebt von Austausch und Diskussion.
Wie wir hier alle wissen, die Skolis sind nicht gleich. Ich meine die Krümmungen sind schon vergleichbar aber
die restlichen Körperlichen Vorraussetzungen (Flexibilität, Muskelbau, etc.) bedürfen individueller Therapie
Natürlich. Es klang aber nicht so als würde das Verfahren individuell auf Denise angewendet werden sondern allgemein. Das Topic ist also auch, wann ALLGEMEIN eine Qualitätsuntersuchung gemacht werden sollte, oder?
Er arbeitet sehr viel mit digitalen Fotokamera, als Ergänzung zu den Röbis.
Es wird während der Korsett-Therapie viel fotografiert: mit und ohne Korsett; von vorne, von hinten, von links, von recht, auch die Vorbeugeposition.
Na, das ist doch ein Wort!! Dann frage ich also: wird Denise in der Zwischenzeit bis zum Röntgen ebenso kontrolliert oder wurde sie es schon? Dann könnte man diskutieren, ob das genügt. Persönlich kann ich mir gut vorstellen, dass ein geschultes Auge wie das von Herr Nahr hier die Qualitätsicherung übernimmt. Das wäre doch schon ein stichhaltiges Argument!

Die Gegenfrage wäre nähmlich schlicht: was könnte geschehen, wenn das Korsett eben doch nicht ganz so korrigiert, wie es sollte / möglich wäre. Meine Fantasie zeigt mir da etwas unangenehme Optionen auf. Deshalb kam doch nur die Frage nach dem Röntgen!

Im Übrigen: Ich muss zugeben, dass mir das Nahrkorsett besser gefällt als das Rahmounikorsett, weil es für mich den Eindruck besserer Alltagstauglichkeit macht :) . Wäre die liebe Denise jetzt 16 hätte sie sicher nicht solche Probleme, die richtigen Klamotten zu finden wie ich. Aber das nur ganz nebenbei, denn eigentlich geht es hier nicht um Vor- oder Nachteile der jeweiligen OT's!!!!!!!!!

Es tut mir ja schon fast wieder leid, dass ich diese Frage gestellt hatte. Aber auf der anderen Seíte bin ich jetzt erst recht neugierig geworden :boese:

Ganz liebe Grüße an Alle!
Ula
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

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Beitrag von J-Maria »

Liebe Ula,

du hast hier was/mich falsch verstanden, hier geht es nicht um den Unterschied ...
und auch nicht um Vergleichen.

Ich habe es auch nicht so verstanden, dass Klaus Nahr kritisiert wird.
Mehr dass die Vorgehensweise hier unbekannt ist, bzw. für einige nicht nachvollziehbar.

Mir ging es hier auch nicht um Vergleiche zu ziehen
Toni hat den Vergleich mit der Vorgehensweise beim Rönten angesprochen,
bzw. nicht verstehen können, warum Nahr so und nicht anders handelt, dabei die Vorgehensweise hierzu von Rahmouni geschildert.
Die kennt er nämlich sehr gut.
Dass er aber inzwischen auch weißt wie Nahr in Bezug auf Röbis/Fotos arbeitet, davon bin ich ausgegangen und mich deshalb gewundert.
Nicht mehr und nicht weniger.

Schade Ula, dass du mich nicht verstanden hast.
Hoffe, konnte hiermit was klären.

Auch einen lieben Gruß

J-Maria

P.S. Ula bis du erst 16? Ich dachte du bist Mutter einer Skolioseversorgten.

P.S.
Und das mit dem Symposium, habe ich wirklich nicht böse gemeint.
Hab schon vermutet, dass mir das krumm gemacht wird.
Dabei meine ich es wirklich so.
Es gibt nicht viele hier im Forum, die in solchem Kurs vom Thema hier einigermaßen mitkommen könnten, zu denen gehört Toni. Von solchem Kurs könnte er für sich und somit auch für das Forum hier viel mitnehmen.
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Maria, da treffen wieder "Welten" aufeinander!
2 völlig verschiedene "Philosophien" der Korsettbau-Skoliose-Korrektur, die aber BEIDE relativ sicher zu guten Ergebnissen führen.

Klaus Nahr, der viel mit Digitalfotos arbeitet und seine Korsette am Computer formt.

Rahmouni der lieber nach Gipsabdruck arbeitet, die Gipsnegative persönlich formt und sich dabei mehr auf seine Erfahrungen und sein Gefühl verlässt, das er durch das Gipsen und fühlen und "begreifen" beim gipsen bekommt.
Auch Rahmouni formt die Korsette für Kinder und Jugendliche und plant und formt das entsprechende Wachstumspotenial mit ein.

Falls hier der Eindruck entstanden ist, daß Rahmouni nicht mit Digicam und Laserlot, dafür aber NUR für eine hohes Primärkorrektur-Röbi arbeitet, dann täuscht das gewaltig.
Auch bei Rahmouni steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht das Primärkorrektur-Röbi. Auch er sieht sich die Wirkung seiner Korsette vorrangig am Rückenrelief und an den Druckstellen seines Patienten an und vergleicht auch mit früheren Digitalbildern.
J-Maria hat geschrieben: Toni:
Ich versteh es ehrlich gesagt noch nicht ganz!
Die Berliner Ärzte und Klaus Nahr müssen sich ihrer Korsettwirkung sehr sicher sein!

Nimm doch mal an einem Symposium teil,
wie z. B. CHENEAU-KORSETT-KURS „Konservative Behandlung der idiopatischen Skoliose“ im September 05/Bad Abbach. Nahr und Cheneau haben zusammen vorgetragen.
http://de.search.yahoo.com/search?p=%22 ... meta=vl%3D

Auch Neff war als Ehrengast dabei. Ich glaube, du würdest auf einige deine Fragen Antworten aus erster Hand bekommen.
Eigentlich ist so ein Symposium nur für Fachleute, aber interessierten Laien, die die Gebühr auch bezahlen, bleibt es nicht verwehrt.
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Und Cheneau hättest du auch bestimmt gerne getroffen ...

Grüße

J-Maria
Genau an DIESEM Symposium WOLLTE ich soooo gerne teilnehmen!
Klaus Nahr wollte sich darum sorgen, daß ich dazu eingeladen und zugelassen werde.
Ich hatte mich schon darauf gefreut und vorbereitet.
Aber offensichtlich war da ein "kritischer Laie" eher unerwünscht.

Prof. em Dr.med. Neff hatte ich mal bei einem Symposium in Bad Salzungen kennengelernt.
Er war übrigens total fasziniert vom den ersten beiden Rahmouni-Korsetten, die der Herr "Korsett-Professor" live an mir selbst und an Daniela aus Tirol gesehen hat.
Er war mehr als begeistert und hatte vorher von Rahmouni kaum was gehört oder gesehen!
Er hat mich damals sogar nach Berlin eingeladen.


Es geht übrigens auch um etwas ganz Grundsätzliches.
Hunderte von OT bauen Plastikmüll-Korsette, die den Usern KEINE Chance auf ein bischen Verbesserung einräumen. Sie kontrollieren und optimieren weder die Korsette noch arbeiten sie an der Compliance-Kontrolle oder -verbesserung.
Sie rechnen ca. 2.500€ mit den Kostenträgen ab OHNE JEDE Qualitässicherung und ohne sich in Korrektur und handwerklich orth.Qualität auch nur die geringste Mühe zu geben.
Die scheuen ein Primärkorrektur- Kontrollröbi ihrer Patienten wie der "Teufel das Weihwasser"!
Die "Schande der Orthopädie"- die Qualität der konservativen Skoliosen-Behandlung wird sich nach meiner Meinung erst dann entscheidend verbessern, wenn die KK ein Korsett erst dann bezahlen, wenn eine nachgewiesene Mindestkorrektur vorliegt. ( vielleicht ähnlich der regelung wie sie schon lang bei Kieferorth. Korrekturen üblich ist!)
Dann würde sich endlich wirklich die Spreu vom Weizen trennen und einiger Pfuscher-OT´s müssten sich dann aufs Gummistrumpfverkaufen beschränken oder entscheidend besser werden.
Klaus Nahr traue und gestehe ich die Sicherheit sogar noch zu, auf das QS Röbi vorerst verzichten zu können. Aber an welche klare QS-Regelung sollten sich die "Müllkübelanschmelzer" halten?

Zudem habe ich schon rel. oft die unglaublich motivierende Wirkung und die strahlenden hochmotivierten Gesichter einiger Rahmouni-User nach der "Höllenfahrt" beim Anblick "Jhrer geraden Wirbelsäule" auf dem Röbi gesehen. Das gibt soooo viel Sicherheit und Zuversicht und motiviert sooo gewaltig das "Mistding" zu tragen, daß wir Rahmouni-User kaum nachvollziehen können, warum Nahr auf dieses starke Motivationsinstrument freiwillig verzichtet, obwohl es bei seinem Behandlungsteam eigentlich viel leichter möglich sein sollte als zwischen Stuttgart City und Leonberg.
Die Strategie von Jens Becker finde ich übrigens noch besser und noch raffinierter als die Strategien von Nahr und Rahmouni. Er macht es menschenfreundlich UND sehr stark korrigierend. Er formt auf einem handwerklichen Gipsabdruck 2 Korsett-Kaskos. Eines mit moderater Korrektur zum eingewöhnen und aufdehnen, dann raspelt und formt er das Gipsnegativ noch mal energisch nach und schafft so mit dem 2. Korsett nach wenigen Wochen die FULL-POWER-Version für die hohe Primärkorrektur. Erst in diesem wird dann das QS-Röbi gemacht.

Es gibt also noch mehr gute Strategien, die zum Ziel einer geraden WS führen können. Aber ich will diese Strategien verstehen und begreifen, und das habe ich ehrlich gesagt bei Klaus Nahrs spätem Kontrollröntgen und offensichtlich seltenen Nach- und Aufpelottierungen NOCH IMMER NICHT.
Kann aber auch leicht sein daß ICH der Begriffstutzige bin der auf dem Beatmungsschlauch hockt.
Gruß Toni
PS, wir sollten nicht darum streiten wer gut oder vielleicht NOCH besser sein könnte. Angesichts dessen, wie es bisher der Andrea 16 in Stonis Forum ergangen ist, sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, daß mehr Skolis früher erkannt und und einer effektiveren Behandlung zugeführt (bei wem auch immer!) damit weniger Kinder und Jugendliche mit 100° auf den OP-Tisch geschnallt und versteift werden müssen!
Gruß Toni
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Martina.

Beitrag von Martina. »

Ich habe ein Korsett von Rahmouni und wurde auch erst nach über 3 Monaten geröngt.
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Martina,
das ist bei Erwachsenen und Ausgewachsenen auch nicht so wichtig wie bei Wachstumslenkungskorsetten.
Ich wurde auch erst nach 10 Wochen und Dalia noch überhaupt nicht geröngt. Aber auch bei vielen Adulten drängt Rahmouni auf baldige QS-Röbis.
Bei einem Kind mit deutlich progredienter Skoliose in Wachstumsschüben ist es aber schon deutlich brisanter.
Gruß Toni
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k.nahr
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Beitrag von k.nahr »

hallo @ alle,
toni, ich hätte dich zu dem cheneaukurs in regensburg gerne dazu gehabt, war aber am ende nicht meine entscheidung. ich werde mich beim nächsten noch energischer für dich als zusätzlichen referenten einsetzen.

das mit der röntgenkontrolle soll auch eine tatsächliche kontrolle sein.
das zu erwartende wachstum kann man gut abschätzen, es gibt da einige prognosetabellen. nach götze z.b. ( auch ohne handröbi) wachsen mädchen ab dem 10ten lebensjahr sehr viel und schnell im vergleich zu vorher, bis zum 15ten etwa ist die komplette körperlänge erreicht. bedeutet, ab dem 10ten ist eine verschlechterung der skoliose wahrscheinlicher. die gefahr, dass die patienten zu schnell dem korsi entwachsen kann man normalerweise innerhalb von 3 monaten ausschließen. in bestimmten phasen angelegt paßt das korsi normaler weise mind. ein jahr.es ist natürlich der allgemeine befund der am ende die entscheidung für ein weiteres vorgehen bestimmt. die tragezeiten etc gehören da mit rein. es macht z.b. keinen sinn jemanden der sein korsi nicht entsprechend getragen hat nach 8 wochen zu röntgen. das mit der motivation kann auch nach hinten losgehen, darüber hab ich mich mit toni schon ausgetauscht.
der wirkung meiner korsetts bin ich mir sicher, solange ich die kontrolle behalte und die kooperation mit dem patienten und deren familien funktioniert.
ich setze bei meinem korsettkonzept sehr auf eine gezielte manipulation der verkürzten muskelgruppen. wie toni schon bemerkte, ist die skoliose keine knochenkrankheit. ich sehe das ganz genauso, für mich sind muskeln für die körperverformungen verantwortlich ( genese der verkürzung unbekannt), ein korsett das den rumpf zuviel in der bewegung einschränkt mag in gewisser weise funktionieren, eine komplette entspannung der betroffenen muskeln ist damit dauerhaft nicht möglich. je mehr der patient ohne passive korsettteile selbst korrigieren kann, umso besser.
natürlich hat das auch grenzen, ein " grösseres" korsett hat dann auch seinen sinn, aber erst dann.

bis dann
klaus
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

Ulli, am 22.01.06:
Meine Tochter wurde bei Rahmouni in 2 Jahren erst einmal geröngt.
viewtopic.php?p=45795#45795
Ein Beispiel, dass auch bei Rahmouni nicht pauschal, sondern individuell geröntgt wird.


Toni:
Hallo Maria, da treffen wieder "Welten" aufeinander!
Ist doch gut so! Oder?

Toni:
Gruß Toni
PS, wir sollten nicht darum streiten wer gut …
Es geht mir nicht darum hier zu streiten …
Wenn ich etwas zu sagen/beizusteuern habe, was von dir/euch anders gesehen wird, heißt es doch nicht, dass ich streiten will. Ist doch gewollt, dass „Welten“ aufeinander treffen, oder? …

Toni:
… lieber nach Gipsabdruck arbeitet, … persönlich formt und sich dabei mehr auf seine Erfahrungen und sein Gefühl verlässt, das er durch das Gipsen und fühlen und "begreifen" beim gipsen bekommt.
Ebenfalls um keinen falscher Eindruck entstehen zulassen, auch beim „formen am Computer“ spielt Erfahrung (im Fall von Klaus Nahr auch beim jahrelangen Gipsen gewonnen), Gefühl eine unabdingbare Rolle; neben natürlich dem Röbi, und mit Messband gewonnenen Daten …
Auch beim formen am Computer ist Erfahrung und Können gefragt.

Toni:
Es geht übrigens auch um etwas ganz Grundsätzliches.
Hunderte von OT bauen Plastikmüll-Korsette …
JA, ja …, ich weiß um dieses Problem und wie das mit der QS in Bezug auf Primärkorrektur grundsätzlich gemeint ist. Allerdings, verstehe ich das so, dass wir hier die OTs, die bei uns als quasi QS-geprüfte OTs gelten, nicht jedes Mal auf den Prüfstand stellen.
Natürlich, will mancheiner von uns gerne erfahren/verstehen, warum ein OT so und nicht anders entscheidet. Ich find das toll von Klaus Nahr, dass er im Einzelfall hier professionell beisteuert.
Uns sollte aber klar sein, dass hier Grenzen geben wird, die damit bedingt sind, dass wir fachlich gesehen uns nicht auf gleicher Höhe mit ausgebildeten OTs (hier meine ich, die die sein Fach verstehen) bewegen. Auch du Toni, wie du selbst sagst als "kritischer Laie" und jemand der erfahren/für einen Laien gut informiert/belesen ist, stößt an deine Grenzen. Und wenn du über die Arbeit von Klaus Nahr schreibst: „Ich versteh es ehrlich gesagt noch nicht ganz!“ ist das völlig OK.
Ganz bis zum Ende - das Handwerk/Kunswerk eines guten OT/Korsettmacher - versteht es nicht mal jeder skoliose-erfahrene Orthopäde.

Grüße

J-Maria
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Charp
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Beitrag von Charp »

das zu erwartende wachstum kann man gut abschätzen, es gibt da einige prognosetabellen. nach götze z.b. ( auch ohne handröbi) wachsen mädchen ab dem 10ten lebensjahr sehr viel und schnell im vergleich zu vorher, bis zum 15ten etwa ist die komplette körperlänge erreicht.

Also, da muss ich doch noch mal was loswerden ;( : Dieser seltsamen Annahme, dass man mit 15 bzw. 16 Jahren ausgewachsen sei, verdanke ich eine Verschlechterung von 23° (16 Jahre) auf über deutlich über 40°C (21 Jahre) :eek: . Wäre schön, wenn das Erreichen der endgültigen Körpergröße nicht mehr einfach so angenommen oder geschätzt werden würde, v.a. von den Orthopäden (Stichwort Verschlechterung durch falsche Beratung, 15Jährige, bei denen sich eine Korsettversorgung angeblich nicht mehr "lohnt"...). Auch die Körpergröße der Eltern ist kein eindeutiges Indiz. Viele Kinder werden einfach deutlich größer als ihre Eltern. Eine (nichtrepräsentative ;) ) Umfrage im weiblichen Bekanntenkreis ergab, das viele auch nach dem 16. Lebensjahr noch gewachsen sind (wenn auch nicht so viel wie ich). Vielleicht sollte man in dem Zusammenhang doch mal genauer nachfragen (besonders große Verwandte, wie lang sind die denn gewachsen? etc.).

So, fertig.

Liebe Grüße,
Charp
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Beitrag von k.nahr »

@ charp,
götze ist eine methode, debrunner, risser, greulich etc. sind andere. mit "ausgewachsen" beziehen sich die meisten auf das knochenwachstum, nicht auf die reife. debrunner z.b. tut dies allerdings. wir verlassen uns nicht nur auf tabellen, an anderer stelle sagte ich bereits, das diese zur orientierung dienen. ein zu frühes korsettabtrainieren lehne ich doch auch ab. nach götze erreichen mädchen bis zum 15ten ihre endgültige länge, es gibt natürlich auch ausnahmen, herr götze meint das auch so. es gibt 15 jährige bei denen eine erste korsettversorgung sinn macht, es gibt aber auch die anderen.
deine verschlechterung muß nicht zwangsläufig mit dem abtrainierzeitpunkt zu tun haben. es ist z.b. sehr, sehr wichtig wie deine körperbalance zu dem zeitpunkt aussah. das bedeutet, dass eine korrektur der frontalen ws nur stabil bleibt, wenn auch die seitliche ansicht eine korrektur zeigt. je stärker eine ws im seitlichen abgeflacht, oder überstreckt bleibt, umso wahrscheinlicher ist eine verschlechterung später. ist aus beinahe allen arbeiten zum thema ( langzeitergebnisse ) und aus der praxis bekannt. allgemeines problem ist es diese wiederherstellung der "normalen" körperform in allen drei ebenen gleich gut zu erreichen. fakt ist aber auch, dass viele korsettmacher davon keinen plan haben.
bis dann
klaus
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Beitrag von k.nahr »

hab hier auch zwei beispiele dazu,
beide mädchen wurden mit korsetten des selben typs und kg therapiert. zwischen den aufnahmen liegen 9 bzw 7 jahre. tragebedingungen etc waren vergleichbar, die patientin mit dem sehr gestreckten rücken konnte kein ergebnis halten, die skoliose entwickelte sich nach abtraining progressiv. die andere mit kyphose rezidiv.

bis dann
klaus
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Beitrag von Charp »

Hallo Klaus,

danke für die Antwort dazu. Ich hatte übrigens nie ein Korsett (leider, denke ich heute manchmal). Und ich bin zwischen meinem 16. und meinem 20. Geburtstag noch mal gute 8 cm gewachsen. Aber das nur nebenbei, habe eine andere Frage (auch etwas off-topic), das interessiert mich aber jetzt doch (@alle natürlich):

Gestreckter Rücken bedeutet sozusagen zuwenig "natürliche Kyphose" der BWS? Gilt "diese Regel" nur für die Progrdienz bzw. das " wieder Zurückfallen" nach der Korsettabschulung oder allgemein? Wie ist das mit einem "zu sehr gestrecktem" LWS/BWS-Übergang bei Thorakolumbalskoliosen, beeinflusst das auch die Progredienz? Und wie ist das mit der Rotation, kann man da auch einen Zusammenhang herstellen? Ich hoffe, das wurde nicht schon tausendmal gefragt/beantwortet... Habe aber nicht viel dazu gefunden.

LG,
Charp
k.nahr
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Beitrag von k.nahr »

hallo charp,
gestreckter rücken bedeutet weniger kyphose der bws, richtig.
das mit der progredienz muß genau beobachtet werden, bei der patientin aus dem vergleich mit verschlechterung ist in der seitansicht deutlich zu erkennen, wie ihr kreuzbein mehr nach vorne gekippt ist. ihre bws ist sehr gerade, gestreckt. bei dem klassischen flachrückenpatienten ( ohne skoliose ) steht das kreuzbein senkrechter als normal, dadurch kommt es insgesamt zu einer abflachung der ws. im fall einer ws abflachung bei skoliose ist das kreuzbein nach vorn gekippt, je nach winkelgrösse mehr oder weniger. verantwortlich dafür sind ungleich lange muskelbündel nahe der ws, die die normale statik der ws verändern und auch den brustkorb verformen. der einseitige muskelzug dreht die ws und überstreckt den rumpf nach hinten, was dann auf dem röbi die rotation und die abflachung darstellt.
durch die anlage und form der zwischenwirbelgelenke sind in lws und bws unterschiedliche bewegungen möglich, im wesentlichen dreht die bws den rumpf und die lws beugt ihn. bei lumbalen skoliosen sieht man aber auf dem frontalröbi rotierte lendenwirbel, kann eigentlich nicht sein , ist aber durch das kippen des keuzbeins und der verwringung ( kippen und drehung nach vorn )des beckens und drehung der bws möglich. die drehbewegung findet zum großteil in benachbarten gelenken statt, weniger in der lws selbst. gibt natürlich auch ausnahmen.
bis dann
klaus
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Charp
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Beitrag von Charp »

Hallo Klaus,

danke für die Erklärung!! Jetzt versteh ich die gezeigten Röntgenbilder auch besser, auf das Kreuzbein hatte ich gar nicht geguckt.

LG,
Charp
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J-Maria
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Frage zu Bsp. 1

Beitrag von J-Maria »

Hallo Klaus,

ich hab hier noch eine Frage zu Röbi, Bsp. 1. Ist da ein Flachrücken zu sehen?
Ist richtig? „gestreckter Rücken“ = Flachrücken
Oder bring ich hier was durcheinander?

Gruß

J-Maria
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