Herz-Lunge und Skoliose

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Stella

Herz-Lunge und Skoliose

Beitrag von Stella »

Kann eine Skoliose sowie Kyphose eine negative Auswirkung auf das Lungenvolumen oder die Funktion des Herzens haben?
Bei mir ist eine Linksrotation des herzens vorhanden; habe auch eine flache nach rechts "geneigte" Skoliose - falls es Folgen hat, wie schwer und welcher Art köönnen diese denn sein?
Wäre wirklich sehr, sehr dankbar, wenn mir da wer weiterhelfen könnte!!!
Wünsch Euch allen eine gute Nacht!!!
patje
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Beitrag von patje »

Hallo Stella,

bei mir wurde vor 5 jahren bei lungentests festgestellt, daß mein lungenvolumen geringer ist als normal. habe allerdings noch nie daran gedacht dass dies was mit meine skoliose zu tun haben könnte..

von eine herzrotation habe ich noch nie gehört..

ich hoffe, du bekommst weitere fundierte infos und antworten, deine frage würde mich auch interessieren..
patje
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sloopy
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Beitrag von sloopy »

Hallo,

mein Lungenvolumen ist auch stark eingeschränkt (der Arzt meinte, ich hätte die Werte eines Rauchers, der seit mindestens 30 Jahren raucht. Dabei hab ich nie richtig geraucht, sondern wenn nur "Gelegenheitsraucher"). Er hat die Lunge geröngt und sofort gesagt, das käme von der Skoliose. Hab dann nicht weiter nachgehakt.

Ab einer gewissen Gradzahl ist eine Einschränkung der Herz-Kreislauf-Funktionen nachgewiesen, ich glaube ab 60° odr 70°. Dazu kann aber sicher Dr. Steffan mehr sagen.

Gruß, sloopy
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Beitrag von Dr. Steffan »

Einschränkungen der Herz-Lungenfunktion sind schon ab etwa 30° Skoliose bekannt. Zwar treten diese Einschränkungen noch nicht beim Jugendlichen auf bei zunehmendem Alter merken die Patienten jedoch ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Bei 60° Skoliosen sind auch Jugendliche schon eingeschränkt.
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Dalia
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Fragen zum Lungenvolumen

Beitrag von Dalia »

Der Beitrag von Anne zu den Auswirkungen eines zu geringen Lungenvolumens hat mich aufgeschreckt, nachzulesen im Thread von Sandman77. Ich wollte Sandmans Thread für meine persönliche Fragen nicht missbrauchen, deshalb schreibe ich in einem alten, passenden Thread weiter.

Ich habe eine sehr starke Skoliose, jeweils knapp 100 Grad. Sollte ich mein Lungenvolumen auch messen lassen? Weil ich keine antrengenden Tätigkeiten ausführe und mir die Atmung eigentlich leicht fällt, habe ich das Lugenvolumen schon lange nicht mehr testen lassen.

Die Sportlichste war ich auch noch nie, aber ich konnte vor einem halben Jahr den Kölner Dom ;D mit kleinen Pauen bis oben besteigen, auch wenn ich dann fix und alle war.

Dafür atme ich oft bewusst nach Schroth und ich mache öfter logopädische Übungen. Ich möchte auch regelmäßig zum Schwimmen gehen.

Sagt der Spirometer was über das Lungenvolumen aus? Da erreiche ich (glaube ich zumindest) etwa 300, aber die Maßeinheit weiß ich leider nicht.

Und woher weiß ich, ob mein Herz betroffen ist? Ich war letztes Jahr bei Dr. Hoffmann, der sagte, mein Herz sei wahrscheinlich nicht betroffen, eher sei meine linke Niere im "Risikobereich", deshalb unternahm ich bzgl. meines Herz nichts weiter. Ich hatte auch in diesem Jahr eine OP (unter lokaler Betäubung), da hat sich kein Arzt über meine Herz- und Lungenfunktion (die schon seit Jahren als stark eingeschränkt gilt) aufgeregt.

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anne
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Beitrag von anne »

Hallo,

ich will Dalias Vorschlag aufgreifen und die Fortsetzung meiner Beiträge aus dem "Sandman-Thread" hier weiterführen.

Meine Erfahrungen liegen darin begründet, dass ich auch nach der OP immer noch eine sehr starke Skoliose habe (über 100 °) und bereits seit meiner Jugend Probleme mit der Luft hatte. Als ich im jugendlichen Alter in Sobernheim war, konnte ich durch die Schroth-Therapie die Werte des Lungenvolumens erheblich steigern, aber nie auf Normalwerte. Bei meiner OP hatte ich ein Lungenvolumen von 1400 ccm, wobei ich bei meiner Größe etwas 2200 ccm hätte haben müssen. Diesen Wert habe ich lange gehalten.

Mit dem Älterwerden, jetzt bin ich 51, merkte ich aber, dass ich doch kurzatmiger wurde als vorher. Überprüfung damals: 800 ccm.

Beim EKG hieß es immer normal, o.B. bis mal ein Arzt im Nebensatz erwähnte : Rechtsherzbelastung. Auf Nachfragen meinte er dann nur: "das ist bei Ihrer Skoliose normal." Na, danke, das ist ja eine Erklärung, mit der ich natürlich nicht zufrieden war. Der Zusammenhang ist folgender: Da das Lungenvolumen so gering ist, wird die rechte Herzseite, die wohl für die Sauerstoffanreicherung mit verantwortlich ist (zumindest mehr als die linke) mehr belastet, damit das Blut mit ausreichend Sauerstoff angereichert wird. Deswegen ist es wichtig, dass wir auch etwas für unsere Kondition tun, aber natürlich nicht mit dem gleichen Training wie die ohne diese Einschränkungen. Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich meinen Puls beim Training möglichst konstant bei 120 halten soll, dann sei der Trainingseffekt gut. Das lässt sich übrigens gut auf dem Heimtrainer mit Pulsmesser kontrollieren. Es spielt also weniger eine Rolle, wieviel Watt wir treten oder mit welcher Geschwindigkeit, sondern der Gradmesser ist der Puls. Ihr werdet feststellen, dass der Puls mit zunehmendem Trainingseffekt ruhiger wird und ihr bei gleichbleibendem Puls von 120 schneller oder stärker treten könnt.


Liebe Dalia,

ich weiß dass dich mein Beitrag sehr erschreckt hat und womöglich auch viele andere. Ich habe selbst noch mit Ende 30 nicht gewußt, dass das Alter bei einer schweren Skoliose doch so eine erhebliche Rolle spielen kann. Meine Kenntnisse hierzu habe ich durch meinen Lungenfacharzt bekommen, zu dem ich gegangen bin, nicht weil ich eine Skoliose habe, sondern weil ich eine Schlafapnoe vermutet habe (ich hatte alle Symptome). Zum Glück kannte er sich aus und hat mich zur weiteren Diagnostik in eine Lungenfachklinik überwiesen, die Erfahrung mit Skoliosepatienten hat (auch im Lichtblick wurde vor Jahren mal über die Ruhrlandklinik in Essen berichtet). Dort hat man mir die Zusammenhänge gut erklärt, nämlich die besondere Bedeutung und Belastung des Zwerchfells bei schweren Skoliosen. Die Folgen der verminderten Sauerstoffversorgung sind dann die gleichen wie bei Schlafapnoe. Deshalb ist es wichtig das Zwerchfell zu entlasten, zu trainieren und auch die anderen muskulären Bereiche zu bearbeiten, d. h. in der Regel zu lockern. Deshalb ist die reflektorische Atemtherapie so wichtig.

Was ich mit meinem Beitrag erreichen will, ist nicht euch Angst zu machen. Es ist aber wichtig, die Zusammenhänge zu kennen um die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Die Chancen die Sauerstoffversorgung zu verbessern sind sehr gut. Von ehemals nur 34% Vitalkapazität habe ich mich immerhin auf 50 % gesteigert. Noch wichtiger ist dabei, dass die Blutgaswerte in Ordnung sind. Sie lassen sich durch einen Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen bestimmen. Vorher wird das Ohrläppchen zwecks besserer Durchblutung mit Rheumasalbe eingerieben. Das brennt ein wenig, muss aber sein, damit bei der Blutabnahme das Blut nicht aus dem Ohrläppchen gedrückt werden muss, was den Wert verfälscht. Bei der Blutgasanalyse werden verschiedene Werte ermittelt, im wesentlichen der Sauerstoffgehalt aber auch der Anteil an CO2. Wir verarbeiten ja den Sauerstoff zu CO2, was wir durch den Atem wieder an die Raumluft abgeben. Es kann aber auch sein, dass das CO2 nicht ausreichend abgebaut wird. Das alles muss der Fachmann überprüfen.

Ich habe auf jeden Fall erreicht, dass meine Sauerstoffsättigung im Blut unter normaler Belastung sehr gut ist und auch nicht mehr so schnell absinkt. Ebenso sind die CO2-Werte noch im tolerierbaren Bereich. Meine Lebensqualität hat sich eindeutig verbessert. Mein größtes Erfolgserlebnis in diesem Sommer bei einem Besuch in Prag war, dass ich auf den Turm des Veitsdoms in der Prager Burg gestiegen bin (über 300 Stufen). Es waren zwar einige Pausen nötig und ich habe ganz ordentlich geschnauft, aber ich habe es geschafft und konnte den herrlichen Ausblick auf Prag umso mehr genießen. Dir Dalia in diesem Zusammenhang herzlichen Glückwunsch zur Ersteigung des Kölner Doms. Das sind über 500 Stufen! Ich weiß, dass ich sie als 17jährige noch relativ gut geschafft habe., obwohl ich damals bei Schwimmen mit der Luft schon mehr Probleme hatte.

Vielleicht sollte ich noch etwas zu den Symptomen bei nicht ausreichendem Sauerstoff sagen: neben der Müdigkeit und Antriebslosigkeit können auch Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken, Schwindel und Ohrenrauschen dazugehören. Ich schreibe extra
k ö n n e n , denn solche Symptome gibts auch bei Problemen mit der Halswirbelsäule oder bei Schlafapnoe. Man muss eben ein wenig detektivisch vorgehen. Ich hatte alle diese Symptome (deshalb wollte ich ja abklären lassen, ob ich Schlafapnoe habe). Seit der nächtlichen Beatmung ist das alles vorbei und ich schlafe wieder richtig erholsam, wache ohne Verspannungen und Kopfschmerzen auf und es geht mir wirklich gut. Deshalb habe ich auch das Gerät so gut emotional angenommen und würde freiwillig nicht mehr darauf verzichten. Sollte so etwas wirklich mal auf euch zukommen, ich wünsche euch natürlich, dass ihr es vermeiden könnt, aber dann müsst ihr euch nicht verrückt machen. Es hört sich schlimmer an als es ist, und man gewöhnt sich sehr schnell daran, vor allem wenn die Benutzung so von Erfolg gekrönt ist.

Wenn ihr noch Fragen habt, dann fragt ruhig, ich antworte euch gerne, denn Information ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Zuletzt geändert von anne am Mo, 27.09.2004 - 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Dalia »

Hallo Anne,

vielen Dank für deine Infos. Ich finde es sehr wichtig, auch die negativen Seiten anzusprechen... ich hielt bisher meine Herz- und Lungentätigkeit immer für unproblematisch, aber nun muss ich beides wohl doch mal untersuchen lassen. Mann, wie mich diese Untersuchungen nerven.

Dalia
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Gästin27

Beitrag von Gästin27 »

Einschränkungen der Herz-Lungenfunktion sind schon ab etwa 30° Skoliose bekannt. Zwar treten diese Einschränkungen noch nicht beim Jugendlichen auf bei zunehmendem Alter merken die Patienten jedoch ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Bei 60° Skoliosen sind auch Jugendliche schon eingeschränkt.
Dr. Steffan

Wie sieht es bei Kyphose aus?Ab welchem Grad können dort schon Einschränkungen eintreten?
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@Dr.Steffan

Beitrag von träumerin »

Ja,das würde mich auch interessieren :ja:
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Beitrag von uhu »

Gibt es irgendwelche Studien/Erfahrungswerte/o. ä. wie stark eine Skoli das Lungenvolumen beeinträchtigt? (analog irgendwo hier gelesen: Krümmungswinkel entspricht cm an Größe).
Klar, weiß ich daß das alles dann nur ca. + ungefähr – Werte sind.
Würde mich aber mal so interessieren! :ja:
(Hoffe, bin im richtigen Thread, falls nicht – liebe Mods???)
Eure uhu
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Beitrag von Dalia »

Hallo Uhu,

ich glaube, das ist ganz schwer zu erfassen, denn es kommt ja nicht nur auf den Krümmungsgrad an, sondern auch darauf, wo die Skoliose sitzt, vielleicht auch auf die Rotation.

Dr. Hoffmann meinte z.B. bei meiner Skoliose, dass die eine Krümmung eher in die linke Niere hineindrückt als in die Lunge.
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Beitrag von Bommenate »

Hallo Uhu,

einen Nachweis, wie stark eine Skoli das Lungenvolumen beeinträchtigt habe ich nicht gefunden (ich hatte den Beitrag zur Errechnung des Längenverlustes geschrieben), zu diesem Abschnitt gibt es nur eine Tabelle mit der durchschnittlichen Luftmenge einer Ausatmung (Jugendliche, Erwachsene, Sportler), aber alles Normalwerte (ohne die Skoli). Würde einem nur was bringen, wenn man die eigenen Werte hat und mit den "Sollwerten" vergleicht. Findet Ihr im Buch von Christa Lehnert-Schroth "Dreidimensionale Skoliosebehandlung".

Die anderen Beiträge in dem Thread hier haben mich eher erschreckt. Anne, Deinen Beitrag (mit Link versehen) werde ich mir mal durchlesen. Ich meine eigentlich keine Beeinträchtigungen zu haben (34 Jahre, BWS 110°), außer bei körperlicher Belastung schnell zu schnaufen :D . Meine Lungenwerte in Sobi vor 20 Jahren waren schon schlecht. Deshalb wusste ich, woher das kommt. Als ich meine Ausbildung begonnen habe, musste ich in der werksärztlichen Abteilung einen Lungentest machen. Ich habe ausgeatmet wie ich konnte und die Arzthelferin sagte nur: "Meine Güte, so schlechte Lungenwerte habe ich ja noch nie gesehen!" Sehr schöner Spruch :/ . Der Arzt kommentierte das noch krasser: "Wenn Sie keinen Sport betreiben, werden sie bald ersticken!!!" Suuuuper!!!! Inzwischen gehe ich walken, zwischendurch mal joggen und komme gut klar. Von wegen ersticken!!!

Zu diesem Bereich "Herz/Lunge" werde ich mich auf jeden Fall noch mal mehr informieren.

Viele Grüße,

Bommenate
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Beitrag von bluecat »

Der Beitrag erschreckt mich jetzt auch, vor allem, das auch die Nieren betroffen sein können. :(
Woran würde sich soetwas bemerkbar machen? Schmerzen? Einschränkung der normalen Nierentätigkeit? Oder ist das eher schleichend?
Hat damit schon jemand Erfahrung machen müssen?

Ich habe Herzgeräusche, eine Krankheit wurde aber ausgeschlossen, zum Glück. Die kommen lt. Kardiologen von der krummen WS.
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Beitrag von Bommenate »

Wenn Herz und Lunge durch eine starke Skoli beinträchtigt sind, kann das auch Auswirkungen auf Puls und Blutdruck haben???

Ich muss wegen meines hohen Blutdrucks Tabletten einnehmen. Vor der Tablettenzeit war mein Puls ständig hoch und ich hatte das Gefühl, der treibt meinen Blutdruck nach oben. Untersucht worden bin ich auch, passe eigentlich nicht ins typische Bild eines Blutdruckpatienten. Bin noch jung, nicht übergewichtig und treibe Sport. Da alle in meiner Familie hohen Blutdruck haben, hat man es als genetisch angesehen. Bei lesen des Threads hier kam mir aber der Gedanke, dass die hohen Werte vielleicht durch die Skoli kommen, schließlich müssen Herz und Lunge stärker arbeiten, da sie eingeschränkt sind.

Die Beeinträchtigungen meiner Organe durch die Skoli werde ich mal bei meinem nächsten Besuch bei Dr. Hoffmann erfragen. Kommt mit auf die Liste der Fragen :D !

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Beitrag von bluecat »

Hallo Bommenante,

jetzt haben wir uns ja grade überschnitten.

Frag ruhig mal nach. Würdest auch mal das Problem Nieren ansprechen?
Würde mich doch sehr interessieren.

Das wäre lieb :ja: !
Wenn nicht ist auch nicht schlimm.

LG
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Beitrag von Bommenate »

Hallo Bluecat,

witzig, habe ich auch gerade gesehen :lach: .

Die Nieren werde ich mit in die Liste aufnehmen!

Einen Termin habe ich aber noch nicht, ist abhängig davon, wann die KK das Korsi bewilligt (ich hoffe doch :D ) und wann ich es dann bekomme.

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Beitrag von bluecat »

Das ist ja nicht schlimm ;)
Finde es lieb wenn du es machst, aber keine Hektik !

Hoffe echt das es klappt mit deiner Bewilligung.

Ich war heute in Stuttgart, wurde aber nicht aufpelottiert. Eigentlich sollte ich, aber R. wollte nicht. Verkehrte Welt!
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Beitrag von BZebra »

bluecat hat geschrieben:Der Beitrag erschreckt mich jetzt auch, vor allem, das auch die Nieren betroffen sein können. :(
Also, meiner Auffassung nach gibt es da nur zwei Möglichkeiten, wie Die Nieren durch eine Skoliose beeinträchtigt werden können:

1. durch einklemmen der Nerven (zwischen LWK 2/3)
2. durch Druck

Beides wäre nur denkbar, bei sehr starken Skoliosen oder evt. einer schlimmen Blockade.

Und was den Druck angeht. In so einen Bauch passen ja sogar mehrere Babys rein!
Ansonsten ist es relativ egal, wo irgendwas im Bauch liegt. Das läßt sich alles problemos hin und herschieben. Die ganzen Organe in der Bauchhöhle sind mit einer schönen glatten Haut umgeben und befinden sich im Bauchwasser.
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Beitrag von Bommenate »

Hallo BZebra,

danke, ich bin wieder beruhigt!!! Zwei Schwangerschaften habe ich problemlos ausgehalten, nur anschließend hatte ich Probleme, weil die Muskeln weg waren und die Statik plötzlich verändert war. Wenn meine Haltung gut ist, dann habe ich keinen Bauch und gegen Abend hin, wenn ich merke ich sinke zusammen, dann schiebe ich eine Kugel :D ! Passt zu der Erklärung.

Trotzdem frage ich mal nach. Die Rotation ist bestimmt auch entscheidend, hohe Grade hin oder her. Da kann man echt die Krise kriegen, wenn in den Büchern steht, dass ab 90° gravierende Beschwerden auftreten (sogar lebensbedrohlich) und man selbst lebt schon länger mit 110° und ist noch nicht tot!!!!! Ich muss sagen ICH LEBE GUT DAMIT und liege noch nicht unter der Erde!!! Diese ganzen Argumente (Herz/Kreislauf/Organe) motivieren mich dann doppelt was zu tun!!! :ja: :ja: :ja:

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Beitrag von Dalia »

Also, ich habe eine Doppel-Major-Skoliose, in zwei Bögen je ca. 90°, und Dr. Hoffmann sagte nichts davon, ob irgendein Organ bei mir dramatisch betroffen ist. Die Niere ist scheinbar nicht betroffen, aber eben am ehesten gefährdet. Organisch geht es mir sehr gut. Ich hatte mal Nierenprobleme, aber mit der Skoliose hat das nichts zu tun. Da ich ein Korsett trage und die Skoliose schon so lange habe, mache ich mir keine Sorgen.

Das da ist meine Skoliose (leider schlechte Qualität, da ich die Röntgenaufnahme nicht gut digitalisieren konnte, muss ich mit meiner neuen Digitalkamera mal nachholen):

Bild
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