Oooh, Tuta und Heike,
ihr als Mütter habt es wirklich nicht leicht und wir üben auch noch auf euch einen gewissen Druck aus. Wir haben zwar Skoliose oder Kyphose, aber eben kein Kind mit diesem Krankheitsbild, und schreiben deshalb aus einer ganz anderen Perspektive.
Vielleicht könnt ihr auch noch zu anderen "Forumseltern" einen Kontakt herstellen, gebt einfach als Suchbegriff
[suche]Sohn[/suche] und [suche]Tochter[/suche]
ein, um sie zu finden und schickt ihnen eine PN oder eine Mail.
Folgende Bemerkung von Coolkiss finde ich cool (;D):
"So, wie du dich im Moment hängen lässt und die Skoliose in den Hintergrund schiebst kannst du eine OP und vor allem das Danach auch nicht durchstehen. Dazu braucht man den festen Willen alles auf sich zu nehmen um wieder gerade zu werden."
Wobei ich es vielleicht etwas sensibler ausdrücken würde.
Ich weiß ja nicht, was ihr euren Kindern zutraut, aber wäre es für euch machbar, eure Kinder allein zum Skoliosentreffen fahren zu lassen? Wobei ich allerdings befürchte, dass sie sich dann gegen Gespräche mit anderen sperren, weil ihre Mütter das verlangt haben. Aber vielleicht gibt es ja in eurer Gegend Skoliosen-Selbsthilfegruppen?
Mir fällt etwas ein, wäre nicht eine Art Deal mit euren Kindern möglich?
Nämlich:
"Ich unterschreibe dir die Erklärung zur OP, wenn du mir bewiesen hast, dass du dich mit allen Pros und Contras zu einem Korsett und zu einer OP auseinandergsetzt hast. Dafür hast du ein halbes Jahr Zeit."
Und daran knüpft ihr verschiedene Bedingungen an: Eure Kinder sollen Erfahrungsberichte lesen (sowohl positive als auch negative), sollen mit anderen Betroffenen (operiert und Korsettträger) reden, sollen Skoliosentreffen besuchen und sollen sich über Risiken und Chancen von Korsetts und OPs informieren. Evt, stellt ihr die Bedingung auf, dass sie hier mitschreiben (aber das fällt ihnen vielleicht nicht so leicht, wenn sie wissen, dass ihr mitlesen könntet.)
Gleichzeitig müsstet ihr euch auch in diesem Bereichen weiterbilden, damit ihr später in Gesprächen herausfinden könnt, ob eure Kinder sich mit den Themen wirklich auseinandergesetzt haben. Diese Gespräche sollten erst viel später und nur ab und zu stattfinden.
Und ihr erklärt euren Kindern, dass diese Gespräche nicht dazu dienen, sie unter Druck zu setzen, sondern zu eurer Beruhigung, ob sie die Dimension ihrer Entscheidung wirklich erfassen. Eure Kinder sollen fähig sein, euch die Pros und Contras von OPs und Korsetts aufzuzählen.
Sie müssen z. B. wissen, dass eine Wirbelsäule sich auch nach einer OP verschlechtern kann und dass später ein Korsett notwendig werden kann. Müssen nicht, aber möglich ist es, wenn sie ihre Wirbelsäule gezielt vernachlässigen. Wenn sie dann trotzdem eine OP wollen, o.k.
In der Linksammlung und in den Buchempfehlungen gibt es ein paar Erfahrungsberichte (ich muss zugeben, dass ich sie selbst noch nicht kenne...).
Eine Alternative wäre, dass ihr mit euren Kindern vereinbart, dass sie es ein Jahr lang ernsthaft mit einem Korsett versuchen, ansonsten unterschreibt ihr keine OP-Erklärung.
Wenn ihr wollt, könnt ihr das mit euren Kindern schriftlich festlegen.
Ich weiß natürlich nicht, ob das Möglichkeiten wären, ich kenne weder eure Kinder noch bin ich selbst Mutter. Ich habe nur die Erfahrung, dass ich selbst mal Teenie war.
Ich gestehe, ich glaube auch, dass es nicht ohne Druck geht. Es ist halt schwer, die richtige Balance zu finden, und wir haben leicht reden. Ich wünsche euch, dass ihr eine Lösung findet, die sich mit euren anderen familiären Problemen und Pflichten vereinbaren lässt.
Dalia