Skoliose mit 5 - erblich????

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
netkitty
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Beitrag von netkitty »

Schroth ist allerdings die einzige Therapie, die speziell und ausschließlich für (gegen) und an Skoliosen entwickelt worden ist.
Es sagt ja auch niemand, das Vojta falsch ist, aber die Behandlung von Skoliosen mit Vojta ist erstens besonders geeignet bei Kleinkindern, die selbst noch nicht aktiv an einer Therapie mitarbeiten können.
Zweitens ist es nicht so effektiv.
Die Effektivität ist allerdings sehr stark abhängig von der Motivation des zu Behandelnden.
Man muß sich bei Schoth schon ein wenig gegen den inneren Schweinehund wehren ;) das übernimmt bei Vojta der Therapeut und daher ist es auch nicht ganz so angenehm.
Grüsse
Nicole
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Jasmin
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Beitrag von Jasmin »

Ich kann dir da nicht recht geben. Hier beharren alle auf Schroth. Das hat mir schon nicht gefallen, als ich das erste mal hier war.
Lasst doch bitte auch etwas anderes gelten. Mir hat Vojta sehr geholfen und mich hat es mit Korsett und auch ohne Korsett sehr stabilisiert und meine Wirbelsäule unterstüz wieder gerade zu werden.

Ihr tut alleso, als wäre Vojta nur etwas für Kleinkinder und Behinderte und das stimmt einfach nicht. Ich habe Vojta bis zu meinem 16 Lebensjahr gemacht und für mich war das sehr gut.

Warum also soll es anderen nciht so gehen? Ihr lasst neuen überhaupt keine Chance offen auf die Sache zuzugehen - Ihr kommt alle mit "Schroth ist das einzig wahre" - "Du musst unbedingt Schroth machen" usw.

Das ist nicht sonderlich schön. Tut mir sorry. Und bei diesem Kind muß einfach beachtet werden, dass Sie erst 5 Jahre alt ist. Und das Sie momentan mit den Gedankengängen einfach woanders ist.
Ich denke einfach, das Schroth ein Kind in diesem Alter überfordert. Und eine Kur schon 2 mal.
Es ist ein Kind und das soll es bitte auch sein dürfen - und das vergesst Ihr alle scheinbar ein wenig!
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Jasmin,

du pauschalisierst sehr stark.
Jasmin hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben, nun melde ich mcih zu Wort, denn wie ich schon immer sage ist Schroth nicht das einzig wahre!
Wer lesen kann, ist im Vorteil! Was habe ich im letzten Posting geschrieben? Nämlich:
Dalia hat geschrieben:Aber wenn es um Skoliosenbehandlung geht, dann ist Schroth für die Mehrheit (nicht für alle) die effektivste Methode bzw. Vojta für Kinder und Menschen, die nicht allein turnen können.
Ich habe Jahre lang KG nach Vojta gemacht und hatte super ergebnisse.
Rein interessehalber: Was für Ergebnisse?

Ich selbst habe jahrelang nach Vojta geturnt und dann nach Schroth. Vom 6. bis zum 12. Lebensjahr habe ich für die Skoliose nach Vojta geturnt. Dann habe ich meine Mitarbeit verweigert, weil ich nicht mehr bereit war, mich von meiner Mutter "bearbeiten" zu lassen.
Bereits im Kleinkindalter habe ich mit sehr großem Erfolg nach Vojta geturnt, aber nicht für die Skoliose (die bekam ich erst mit 5 Jahren).

Ab dem 13. Lebensjahr bin ich auf Schroth umgestiegen. Auch wenn ich mich zum eigenständigen Turnen nicht überwinden konnte (meine ganze Kindheit war wegen meines Syndroms total vertherapiert), war mir Schroth viel lieber als Vojta.
Und Vojta ist nicht einfach und evtl nicht ganz so angenehm wie Schroth - aber wenn man es richtig macht brint es die gleiche Wirkung und davon bin ich überzeugt, denn ich spreche aus Erfahrung.
Ich auch und ich habe beide Methoden jahrelang praktiziert. Schroth und Vojta können sowohl angenehm als auch unangenehm sein, das hängt immer von den Beteiligten ab.
Immer schön an das Alter des Kindes denken...
Siehe oben: Bitte die Postings genau lesen. Es gibt Kinder, die bereits ab dem 6. Lebensjahr mit Hilfe der Mutter nach Schroth turnen. Aber ich persönlich empfehle für so junge Kinder auch eher Vojta, denn in diesem Alter lassen Kinder sich noch viel besser lenken als wenn sie älter sind.

Toll, dass du bis zum 16. Lebensjahr nach Vojta turnen konntest. Ich habe mich mit 12 Jahren total quergestellt. Hast du das täglich gemacht oder wöchentlich in einer Praxis?

Dalia
Zuletzt geändert von Dalia am Di, 20.04.2004 - 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Jasmin
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Beitrag von Jasmin »

Hallo Dalia,

ich habe von meinem 6. bis zu meinem 16. Lebensjahr nach Vojta geturnt und stand mit 0 grad im und mit max. 5 grad außerhalb des Korsetts. Zu beginn hatte ich um die 28 Grad.
Und die guten Ergebnisse hatte ich nach kürzsester Zeit.
Meine ältere Schwester hatte zu beginn 43 Grad, war dann zeitweise auf 30 und wo sie jetzt steht weis ich nicht.

Wenn du von Deiner Mutter malträtiert wurdest, dann hat sie leider etwas falsch gemacht. Der Druck muß da sein, aber nicht so, das richtig weh tut.

Und auch mit 6 findes ich Schroth zu fürh, da haben die Kids doch gar kein Verständnis und auch keinen Kopf zu - da fängt für viele der Schulalltag an und da haben die weis Gott anderes im Sinn, als an die richtige Atmung zu denken, die Teil der Schroth KG ist.

Mir bzw. uns wurde von Schroth gar nichts erzählt, darauf bin ich erst jetzt gestoßen und das was ich bis her gemacht habe überzeugt mich nciht wirklich, das das etwas bringen soll. Aber warten wir ab...
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Beitrag von Dalia »

Hallo Jasmin,
Wenn du von Deiner Mutter malträtiert wurdest, dann hat sie leider etwas falsch gemacht. Der Druck muß da sein, aber nicht so, das richtig weh tut.
Wie kann meine Mutter was falsch gemacht haben, wenn sie bei mir Vojta mit sehr großem Erfolg angewandt hat? Ich habe auch begründet, warum ich nicht mehr turnen wollte - nicht weil es angeblich wehgetan hat. Bitte genau lesen, liebe Jasmin.

Vojta hat die verdammte Skoliose nicht aufgehalten, trotz TÄGLICHEM Turnen seit etwa dem 5. oder 6. Lebensjahr und Korsett mit 9 Jahren (das war allerdings wie 1000 andere Korsetts absoluter Plastikmüll, erst mit 14 oder 15 bekam ich ein Rahmouni-Korsett). Ich bekam mit 5 eine Skoliose, die sich trotz Vojta verschlechterte, wenn sicher auch nicht so schnell wie ohne Vojta. Für Schroth wäre ich damals auch noch zu jung gewesen.

Meine Mutter hat mir nicht wehgetan. Wo habe ich das geschrieben, liebe Jasmin? Vojta hat nicht wehgetan, aber es war mir ab dem 12. Lebensjahr zuwider, ständig von ihr gelenkt zu werden. Vorher war ich immer kooperativ.

Bei dir war es von Bedeutung, dass du Vojta mit dir freiwillig machen ließest, die Skoliose schritt bei dir auch nicht so schnell voran wie bei mir. Ich hatte davon irgendwann die Nase total voll - nicht so sehr von Vojta an sich, sondern davon, dass meine Mutter immer darüber bestimmte, wann ich turnte, wie ich turnte usw.

Netkitty sagt übrigens auch, dass Vojta nicht so effektiv ist wie Schroth. Recht hat sie, jedenfalls gilt das für starke und schnell fortschreitende Skoliosen.
Schroth hat gegenüber Vojta den enormen Vorteil, dass du im Alltag Schroth-Prinzipien anwenden kannst - zusätzlich zur täglichen KG. Mit Vojta geht das nicht. Vojta kannst du nur machen, wenn du turnst. Schrothen kannst du aber auch mal zwischendurch, z.B. am Schreibtisch (ich rede hier allerdings von Patienten, die selbst aktiv turnen können, für Kinder ist das nicht so möglich).
Mir bzw. uns wurde von Schroth gar nichts erzählt, darauf bin ich erst jetzt gestoßen und das was ich bis her gemacht habe überzeugt mich nciht wirklich, das das etwas bringen soll.
Wie kannst du dann Schroth beurteilen, wenn du nur Vojta gut kennst?

Eins kann ich dir aber garantieren: Wenn du eine Aversion gegen Schroth hast, wirst du damit auch keinen Erfolg haben.

Was Kinder, Alter etc. betrifft: Du wiederholst dich.

Dalia
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Beitrag von Jasmin »

ich weis das ich mich wiederhole und ich tue das bewusst!!

Meine Schwester war damals auch eine hochgradige Skoliose und Vojta hat Ihr sehr viel gebracht. Ich hing nicht so tief drin, aber wage zu bejhaupten, dass es ein sehr großer Erfolg ist von 28 Grad auf 0 bzw. max 5 Grad zu kommen. Und nein ich habe nicht täglich geturnt. Aber sonst viel Sport getrieben (Leistungsschwimmen).

Und ich hatte mit 6. das erste Elektogerät und mit 7 oder 7,5 mein erstes Korsett und es war nciht von Rahmouni! Sondern vom Klinikum Markgrönningen!

Sorry wenn ich das mit Deiner Mom falsch interprätiert hab - aber für mich kam das so rüber...
Wenn du Dich dagegen sträubst ist das natürlich shit. Ich hatte eine sehr gute Krankengymnastin, diem ich motiviert und aufgebaut hat in diesen Zeiten, das hat mir sehr geholfen...

Die Effektivität von Schroth kann ich beurteilenm, weil ich es zur Zeit mache. Deswegen. Ich bin neuem gegenüber bestimmt nicht verschlossen, aber ich sehe momentan einfach nciht den Sinn darin, was es bringen soll, wenn man auf einem Ball sitzt und sich 50 mal an der Sprossenwand hochzieht - sorry, das hat avancen von Bobath und das fand ich früher schon bescheuert!

Der Erfolg kann sich bei mir auch nciht mehr wirklich einstellen. Das einzige was es noch bringen kann ist, das ich evtl. Schermzfrei werde. O-Ton von Dr. H.-R. Weis.

Dr. Ahrens vom Klinikum Neustadt sagt, das ich mich pro Jahr um 1 Grad verschlechtern werde und das nur KG nichts mehr bringt und ein Korsett auch nicht. Und er bzw. Prof.-Dr. Halm arbeiten sehr eng mit Dr. Weis zusammen. Von daher glaube ich ihm einfach.
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dragonmaster
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Beitrag von dragonmaster »

Hallo!

Interessante Diskussion, die Ihr da führt...

Also ich habe auch Vojta gemacht, bis 14 oder so und meine Erfahrungen bestätigen eigentlich das, was Dalia sagt, denn mit 8,9 hatte ich gute Ergebnisse, danach wurde die Skoliose schlechter, trotz Turnen.

Dass Schroth in diesem Forum als das einzig wahre Mittel gegen Skoliose gesehen wird, ist mir leider in einigen Beiträgen auch schon so vorgekommen.
Trotzdem hat die Schroth-Therapie neben dem Aspekt, dass sie ausschließlich für Skoliosen etc. entwickelt wurde, noch weitere große Vorteile, die zu sehen aber immer dem Einzelnen überlassen bleibt.
Ich finde z.B., dass es bei Schroth sehr viel einsichtiger ist, warum man jetzt was macht bei der reflexbasierten Methode nach Vojta.
Ich bin neuem gegenüber bestimmt nicht verschlossen, aber ich sehe momentan einfach nciht den Sinn darin, was es bringen soll, wenn man auf einem Ball sitzt und sich 50 mal an der Sprossenwand hochzieht
Also, Jasmin, das zeugt nicht gerade davon, dass du verstanden hast, worum es bei Schroth geht. Nämlich nicht darum, sich so schnell wie möglich 50mal an einer Sprosse hochzuziehen, sondern den Körper erst zu korrigieren und dann zu festigen.
Und , was noch viel wichtiger ist: Schroth vermittelt (wenn richtig erlernt) ein sehr gutes Gefühl für die eigene Haltung, auch im Alltag, und deren Korrektur. Dieses Gefühl ist für mich immer noch das wichtigste, was ich aus 6 Aufenthalten in Bad Sobernheim mitgenommen habe.

Man muss sich schon mit den Gedanken hinter Schroth befassen, um es auch zu verstehen, sonst kann man den Sinn auch nicht begreifen.
Dafür ist die KSK immer noch erste Wahl, auch wenn die Klinik nicht besser wird...

:cool:
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Not All Those Who Wander Are Lost...
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Jasmin
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Beitrag von Jasmin »

ich beschäftige mich momentan mit Schroth. Und egal mit wem ich darüber rede - alle sagen was anderes und alle fangen anders an. Die einen reden, dass sie Probleme mit der Atumung haben, davonb habe ich nciht wirklich bis jetzt etwas gehört.
Ich hab auch nie gesagt, das ich das schnell tu, ich koriegiere mich auch (wie vor jeder Übung) und ich mach das auch langsam - nur merke ich nicht welche Musekln beansprucht werden das meinte ich eigentlich...

Gibt es keinen Leitfaden "Wie lehre ich Schroth?"
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Jasmin,
Jasmin hat geschrieben:Ich hing nicht so tief drin, aber wage zu bejhaupten, dass es ein sehr großer Erfolg ist von 28 Grad auf 0 bzw. max 5 Grad zu kommen.
Darin stimme ich dir uneingeschränkt zu, WENN die Aufnahme ohne Korsett erfolgt ist und du vor dem beim Röntgen mindestens 24 Stunden ohne Korsett warst. Vojta ist ja auch gut für Skoliosen, das streitet hier niemand ab.

Meine Skoliose hat sich auch trotz Schroth verschlechtert, aber ich habe das nur einmal wöchentlich geturnt (viel zu selten!) und schon in der frühen Jugendzeit eine heftigere Skoliose gehabt (so um 40 bis 50 Grad). Da hilft Schroth nicht mehr allein, es muss dann ein Korsett her, das auch regelmäßig getragen werden muss.

Das macht natürlich auch viel aus, wenn man zusätzlich Sport macht. Wie oft hast du denn Vojta gemacht? Täglich oder einmal wöchentlich?
Die Effektivität von Schroth kann ich beurteilen, weil ich es zur Zeit mache.
Sorry, aber das kannst du nach kurzer Zeit nicht beurteilen, denn die Schroth-KG in der Praxis ist sehr häufig schlechte Schroth-KG! Hast du schon mal eine Reha in Bad Salzungen oder Bad Sobernheim gemacht?
aber ich sehe momentan einfach nciht den Sinn darin, was es bringen soll, wenn man auf einem Ball sitzt und sich 50 mal an der Sprossenwand hochzieht
Wenn du das so schreibst, habe ich das Gefühl, dass diese Therapeutin nicht sher kompetent ist. Diese Übung auf dem Ball an der Sprossenwand ist eine der leichtesten Schroth-Übungen. Man muss auch in bestimmte Stellen atmen und bestimmte Stellen raffen. Aber es gibt noch weit intensivere Übungen, wo du den Rücken so richtig aktivierst.
Dr. Ahrens vom Klinikum Neustadt sagt, das ich mich pro Jahr um 1 Grad verschlechtern werde
Das ist aber nur der Fall, wenn du KEINE KG machst. Mit guter KG kannst du die Verschlechterung aufhalten.

Dalia
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Katja
Es kommt sehr stark auf die Intensität der Schroth-Therapie an.
Nach 4 Wochen "Trainingslager" Reha in Sobi oder Salzu hast Du erst den richtigen Muskelaufbau, da erst nach 4 Wochen intensivem Training Muskeln überhaupt erst zu wachsen beginnen, das weis man aus der sportmedizinischen Forschung. Alles vorher ist "nur" Effizienzoptimierung.
Diesen Punkt des echten Muskelwachstums der autochtonen Muskulatur erreicht man nicht ohne Intensiv Reha. Um das reha-Ergebnis zu halten braucht man 5-6mal pro Woche mindestens 30 Minuten. Nach den Messungen von Dr. Hoffmann ist das mit 3-D FORMETRIC messbare positive Ergebnis einer Skoliose-Intensiv-Reha oder Wirbelsäulen-Intensiv-Reha aus Bad Sobi oder Bad Salzu in 6-8 Wochen wieder verschwunden, wenn nach der Reha nicht KONSEQUENT weiter geübt wird.
So wie Du die "50-mal-Übung" beschreibst, hat sie Dir Deine Schroth-Therapeutin nicht richtig erklärt und Du konntest offensichtlich noch gar nicht das richtige Gefühl dafür entwickeln.
Die "50 mal" dient der Festigung der Basiskorrekturen plus Atmung. Sollte also erst dann ausgeführt, wenn die Basiskorr. perfekt sitzen! Die aufrichtende, streckende und entdrehende Kraft kommt aus dem Körper! NICHT (oder sehr wenig durch Zug) AUS DEN ARMEN! Dann ist die 50-mal EXTREM anstrengend und trainiert diese autochtone Muskulatur der WS enorm. So wie Du es beschreibst sind es ja 50 Klimmzüge auf dem Pezzi sitzend. Macht schöne Mukis im Bizeps, bringt aber der Skoli gar nix!
Ich hab schon wieder schwerste Bedenken an den "Niedergelassenen Notschroth" wen ich das lese.
Nein- es gibt wirklich keine einfache Anleitung: Wie lerne/lehre ich Schroth-; außer bei den guten, erfahrenen Therapeuten in den beiden Kliniken.

Übrigens haben Vojta, Schroth, auch teilweise Cantienca und Feldenkrais das gemeinsam: Es wird die autochtone Muskulatur angesprochen und beübt, die auf Aufrichtung, Streckung und Haltung wirkt.

Aber nur Schroth geht gezielt auf die Form der Skoliose /Kyphose/Lordose ein weil es dafür entwickelt wurde und stellt am schnellsten einen im Spiegel sichtbaren Effekt her.
Gruß Toni
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Beitrag von netkitty »

Jasmin hat geschrieben: aber ich sehe momentan einfach nciht den Sinn darin, was es bringen soll, wenn man auf einem Ball sitzt und sich 50 mal an der Sprossenwand hochzieht - sorry, das hat avancen von Bobath und das fand ich früher schon bescheuert!
Wenn das dein Wissen über Schroth ist, wundert es mich nicht, dass du nichts davon hältst.
Sag deinem Therapeuten, das er/sie keine Ahnung von Schroth hat und das er dann lieber weiter Vojta mit dir machen soll.
Es sei denn (und das halte ich für die bessere Lösung) du suchst dir einen guten Schroth Therapeuten, der dir nicht nur die Übungen zeigt, sondern dir auch erklärt was es mit der Atmung und der Entdrehung durch die Atmung auf sich hat.
Wenn du das nicht gelernt hast oder gezeigt bekommen hast, dann ist das was du bei deinem Physio machst allenfalls Schroth light
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Beitrag von BZebra »

Was Vojta bei Erwachsenen angeht (bei Erwachsenen sind die Reflexe nicht mehr so gut ausgeprägt wie bei Kindern und Babies):

Ich mache jetzt seit 1/4 Jahr ergänzend Vojta, weil mir Schroth-Therapie bei Physiotherapeuten vor Ort nicht mehr so viel bringt (kann ich zu Hause besser).

Bei Vojta gibt es bei mir teilweise zwar auch einen leichten Muskelkater in der schwachen Stelle (das ist hinten die eingefallene Taille gegenüber des Lendenwulstes), aber von der Effektivität her war es bisher zwischen den beiden Methoden ein himmelweiter Unterschied. Schroth ist da doch wesentlich effektiver.

Daß Vojta in einiger Zeit bei mir vielleicht noch wesentlich mehr brigen könnte, das kann ich jetzt nicht absehen. Laut der Therapeutin sei mein Körpergefühl ohnehin recht gut, und sie bräuchte normalerweise Jahre um einen Patienten auf diesen Stand zu bringen. :eek:

Ohne Schroth wüsste ich aber auch nicht auf was sie mit ihren Anweisungen hinauswill.
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Jasmin
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Beitrag von Jasmin »

@dalia: Die Aufnahmen sind immer ohne Korsett erfolgt. Und in diesem speziellen Fall hattei ch das Korsett schon 2 Wochen nicht mehr dran, weil ich es nämlich in die Mülltonne geworfen hatte.
KG habe ich einmal die Woche gemacht 30 min. Aber ich war im Leistungssport - was heißt, dass ich jeden Tag im Schwimmbad war und ich denke das das der ausschlag war.

Nein ich war nicht auf Kur und hab es auch vor meiner OP nicht mehr vor. Ich verttraue da auf Dr. Ahrens und Prof. Halm. Selbst Dr. Weis sagt, das es pro Jahr schlechter wird ob mit oder ohne KG. Sei also lieber etwas vorsichtig mit solchen Aussagen.

@netkitty: meine Therapeutin ist in Sobernheim geschult und geht in der nächsten Zeit auch wieder zur Weiterbildung hin - ich denke schon, das sie weis was sie tut.

@Bzebra: ich fand/finde Vojta momentan einfach noch effektiver. Du weist was du tust und du spürst warum du es tust. Natürlich will ich wissen, was Schroth mir bringen kann...
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Beitrag von anne »

Hallo,

ich verfolge die bisherige Diskussion mit Interesse, teilweise aber auch mit "einem tiefen Seufzer" und möchte mich an dieser Stelle mal einklinken.

Zunächst mal an Jasmin: ich finde es toll wie selbstbewusst, informiert und gradlinig du deine Position vertrittst. Du hast bisher alle Unterstellungen (und das waren es wirklich und nicht zu wenige) gut beantwortet und gerade gerückt.

An alle Kritiker von Jasmin: Der Sinn und das Ziel unseres Forums ist doch Unwissende zu informieren, Unsichere zu beraten und insgesamt den Austausch zu pflegen. Der Sinn ist aber nicht, fanatisch und ideologisch Standpunkte zu vertreten.

Wir alle wissen doch, dass es "die" Skoliose nicht gibt. Wir haben Forumsteilnehmer, die ihre Skoliose mit KG und Korsett gut im Griff haben, bis hin zu 0 Grad, wir haben andere, deren Skoliose sich trotz Korsett und trotz Schroth nicht aufhalten lässt und für die die OP dann irgendwann doch notwendig wird.

Wir sind doch alle recht unterschiedlich, denn auch unsere Skoliosen sind selbst bei gleicher Gradzahl nicht unbedingt gleich. Ich wünsche mir im Forum mehr Toleranz und auch Akzeptanz von anderen Therapierichtungen, wenn sie denn nachweislich für den ein oder anderen bzw. die eine oder andere sich als gut erwiesen haben. Das heißt doch nicht, dass jeder das nachmachen muss. Beim Kampf gegen die Skoliose muss jeder seinen ganz persönlichen Weg gehen. Ihn zu finden, dabei können wir im Forum helfen und zwar mit guten Argumenten und Beispielen. Aber bitte nicht fanatisch! Jasimn hat bisher gut geschildert, wie sie persönlich gegen die Skoliose gearbeitet hat und das ja auch mit Erfolg. Sie hat auch berichtet, dass sie mehrere Ärzte hinsichtlich der weiteren Prognose befragt hat und das waren nachweislich keine Wald-und Wiesen-Orthopäden, sondern solche mit Ahnung von Skoliose. Sie macht selbst jetzt Schroth und das auch bei einer Therapeutin, die sich regelmäßig fortbildet. Dass sie eine Übung kritisch betrachtet, darf man ihr doch nicht vorwerfen. Es zeigt doch nur, dass sie nicht naiv alles schluckt sondern sich mit den Dingen auseinandersetzt. Das ist doch wirklich gut. Wenn sie für sich, nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Thema Skoliose und den möglichen guten und besseren Therapieformen zu einer bestimmten Entscheidung kommt, dann kann man das zwar mal in Frage stellen, ist aber meiner Meinung nach zu akzeptieren, wenn sich diejenige so klar positioniert wie Jasmin das tut.

Und nun zum Abschluss noch eins in bezug auf Schroth:
Ich halte es zwar auch für die beste KG in bezug auf Korrektur, aber es gibt sehr viele Übungen, die ich persönlich mit meiner starken Skoliose bzw. mit meinem starken Rippenbuckel mit Beeinträchtigungen des Schultergelenks nicht machen kann und deswegen habe ich mir auch noch andere Möglichkeiten der Gymnastik/Therapie gesucht . Es gibt sie eben doch, die Einzelfälle. Auch für Dalia gilt ja wegen ihres Syndroms so Manches nicht, was bei anderen Skolis machbar ist. Also bitte nicht immer so ideologisch!
Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie kräftig an und handelt (Dante)
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Beitrag von Anchetcheprure »

Hallo an alle,

ich werde mich aus dieser Diskussion heraushalten, habe aber ganz andere Fragen.
@Yasmin, wieviele Grad hattest Du denn nach Abschulung bzw. jetzt? Ich bin ja mit 39° ohne Panzer recht hoch. Wenn es tatsächlich so ist, dass die WS sich jedes Jahr um 1° verschlechtert, sollte ich mich auch allmählich mit dem Gedanken bezüglich einer OP anfreunden... Wann wirst Du operiert?

Ciao Anche
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Beitrag von Jasmin »

Hallo Achne,

ich wurde nicht abgeschult - ich hab die Therapiem it 16 beendet indem ich das Korsett nicht mehr angezogen hab. 2 Wochen später wurde ich nochmal geröngt und hatte knapp 5 Grad.

Das ist jetzt 7 Jahre her. Seit 7 Jahren hab ich gar nciht gemacht und stehe jetzt bei 67 zu 41 Grad. War am Montag im Klinikum Neustadt und habe mich nach langen Gesprächen zu einer OP entschlossen - diese wird am 19.10 sein (hätte auch im August einen Termin haben können, aber das geht wegen meinem Job nicht).
Ich weis, das ich dennoch KG machen muß - auch hinterher. Aber das ist tragbar.
Und das mit dem 1 Grad pro Jahr ist Tatsache. Wie schon erläutert von mehreren Ärzten bestätigt.

Grüsse

Jasmin
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Beitrag von BZebra »

Jasmin hat geschrieben:Und das mit dem 1 Grad pro Jahr ist Tatsache. Wie schon erläutert von mehreren Ärzten bestätigt.
Nein, also die Aussage stimmt so nicht. Alle Ärzte beziehen sich auf genau diese Studie:
[target=http://skoliose.net/forum/viewtopic.php?p=16495#16495]Weinstein - Curve progression in idiopathic scoliosis[/target]

Danach liegt die höchste Verschlechterungsrate bei den unbehandelten 40-Grad-Skoliosen bei 0,5 bis 0,75 Grad pro Jahr bis runter zu garkeiner Verschlechterung (in einem Zeitraum von 40 Jahren).

Die unbehandelten 70-Grad-Skoliosen waren in dieser Studie alle progredient, die Verschlechterungsrate lag zwischen 0,5 und 1,0 Grad pro Jahr.
Nur eine einzige Skoli hat sich um 1,25 Grad pro Jahr verschlechtert.
Zuletzt geändert von BZebra am Mi, 21.04.2004 - 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Jasmin »

ach wie gut, dass Ihr immer alles besser wie die Ärzte wisst. Unfassbar! :|

Ich denke mal, dass ich in dem Punkt den Fachärzten meinen Glauben schenke....
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Beitrag von BZebra »

Das ist eine wissenschaftliche Studie, Jasmin. Die einzige (bekannte) die in dieser Ausführlichkeit und über diesen langen Zeitraum durchgeführt wurde.
Du kannst sie durchlesen, sie ist komplett in der PDF-Datei enthalten und in der Grafik kannst Du die einzelnen Verschlechterungen auch sehen.

Das ist nunmal die Quelle dieser 1-Grad-pro-Jahr Aussagen. Sorry. Ärzte machen sich halt das Leben leicht mit ihren Aussagen, die sie ihren Patienten vorsetzen.

Das ist diesmal wirklich "Fakt". ;)
Zuletzt geändert von BZebra am Mi, 21.04.2004 - 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Jasmin »

aber es ist nunmal leider etwas dran - soviel ist schonmal sicher. Und ob das jetzt ein halbes Grad pro Jahr ist oder ein ganzes...
verschlechterung ist verschlechterung und das ist das üble dran und gegen das muß man vorgehen...
Was nicht tötet - härtet ab!!!
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