Mit Arzt unzufrieden

Skoliosen, die als Folge anderer Erkrankungen entstehen (Nerven- und Muskelerkrankungen, Wirbelfehlbildungen usw.)
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nini
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Mit Arzt unzufrieden

Beitrag von nini »

Hallo, ForumUser!

War bei einem Orthopäden, der mir von der Skoliose-Selbsthilfe empfohlen wurde. Bei mir wurde mit Anfang 20 eine Skoliose festgestellt. Der Arzt damals sagte mir, ich hätte ein Korsett als Kind tragen müssen und wenn ich keinen Sport mache, dann sitze ich irgendwann im Rollstuhl!!! Das ist 14 Jahre her...leider finde ich die alten Röntgenbilder nicht wieder. Ich habe als Aerobic- und Rückentrainerin gearbeitet und hatte auch nie so richtig Beschwerden, bis ich vor 29 Monaten schwanger wurde und viel weniger Sport mache. (Meine Tochter ist jetzt 20 Monate)

Ich hatte gerade vor 6 Wochen eine HWS-Blockade und jetzt fangen die Schmerzen im Nacken/Schulter-Bereich wieder an.
Der Orthopäde bei dem ich gestern war, sagte mir nachdem er sich meinen Rücken und meine Beine ansah, ich hätte eine Beindifferenz.
Er ließ meinen Rücken röntgen (aber nur Hüfte aufwärts, nicht die komplette WS).

Ich hätte die Skoliose nur durch diese Beindifferenz. Die Dornfortsätze wären alle "in einer Linie"? Also eine statische Skoliose.
Er hat mir diese Lichtmessung empfohlen, die 145 € kostet! (ich bin gesetzlich versichert)
Und ier st der Meinung, mit der Einlage oder Schuherhöhung gehen meine Beschwerden weg. KG bekäme ich jetzt nicht, ich soll Rotlicht! machen...

Ich habe solche Schmerzen, genau wie sie vor meiner letzten HWS-Blockierung waren und weiß nicht was ich machen soll?
Rotlicht bringt gar nichts - habe ich schon oft probiert!
Das muß doch akut irgendwie physiologisch behandelt werden????

Am Montag werde ich da auf jeden Fall wieder auf der Matte stehen, weil ich Schmerzen habe - der muß mir doch helfen?

Kann mir irgendjemand einen Rat geben?

peace,

nini :<
Kirby
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Beitrag von Kirby »

Hallo Nini!

Hmmm... die Aussage, dass die Skoliose von der Beinlängendifferenz kommt und man, wenn man keinen Sport macht irgendwann im Rollstuhl endet kommt mir irgendwie bekannt vor. :< Genau das hat mir vor vielen vielen Jahren auch mal ein Arzt gesagt (lange vor meiner OP).

Verstehe ich das richtig... du bekommst trotz akuter Schmerzen keine Krankengymnastik oder sonstige Physiotherapie verordnet? Rotlicht ist sicher als unterstützende Maßnahme nicht schlecht, aber davon gehen die Schmerzen sicher nicht weg.

Ich würde an deiner Stelle eine zweite Meinung einholen. Kann nie schaden.

Die Wirbelsäulenvermessung ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung drin? Ich bin nicht gesetzlich versichert und meine Krankenkasse zahlt es anstandslos. 145 Euro kommen mir allerdings etwas arg viel vor. Ich werde mal am Montag in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) nachsehen was die Ärzte danach berechnen dürfen. (ich bin bei der Postbeamtenkrankenkasse beschäftigt).

Hast du schon mal ein TENS-Gerät ausprobiert? Bei akuten Schmerzen hilft mir das fast immer weiter. Und dann die Kombination von Massage, Manueller Therapie und Krankengymnastik. Schuherhöhungen und Einlagen sind zwar längerfristig gesehen der richtige Weg... aber um die aktuen Beschwerden in den Griff zu bekommen sollte ein Arzt wirklich Physiotherapie in Erwägung ziehen.

Ich drück dir die Daumen dass du die Schmerzen in den Griff bekommst und einen Orthopäden findest der dir wirklich weiterhilft!

So long

Marion
nini
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Thanks

Beitrag von nini »

Hi, Marion!

Ja, TENS hatte ich früher schon mal. Das mit der Gebühr wäre superklasse zu wissen!

Danke dafür!

Ich werde auch bei der Skoliose-Selbsthilfe hier in Hamburg nachfragen.

bis denn,

nini
Tomma
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Re: Thanks

Beitrag von Tomma »

nini hat geschrieben:Ich werde auch bei der Skoliose-Selbsthilfe hier in Hamburg nachfragen.
Das ist eine gute Idee. :ja: Die können einem manchmal gute Insidertipps geben. Vielleicht hilft es dir auch, andere Betroffene zu treffen.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)
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Dalia
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Diagnose: 107° und 98° (im Jahr 2003 zu Beginn der Korsetttherapie: 98° und 93°), sehr starre Skoliose, kaum Beschwerden
Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Beitrag von Dalia »

Hallo nini,

bei Skoliosen ist Physiotherapie sinnvoll, aber nicht irgendeine, sondern Schroth. Es wäre gut zu wissen, wieviel Grad du hast. Je stärker ausgeprägt, desto sinnvoller wäre es, eine Schroth-Reha in Bad Sobernheim oder in Bad Salzungen zu machen, die dauert je nachdem 3 bis 6 Wochen. Manche Erwachsene tragen auch ein Korsett (teilweise nur nachts), um ihre Schmerzen zu lindern, aber ob das dir helfen würde, kann nur ein guter Orthopäde sagen.

Manuelle Therapie habe ich mal gemacht, da bin ich ganz schön verrenkt worden, aber es hat mir gut getan. Doch diese Therapie allein kann ich nicht ampfehlen. Bei der Schroth-KG lernst du eine bewusste Haltung einzunehmen, bei der manuellen Therapie ist es so, dass du sie nur in der Praxis bekommst, aber im Alltag davon nichts umsetzen kannst. Schroth-Prinzipien hingegen kannst du im Alltag umsetzen. Aber diese Prinzipien lernst du am besten in einer Reha kennen. Manuelle Therapie ist dennoch prima, aber nur als Ergänzung, genauso wie Chiropraktie.

Liebe Grüße,
Dalia
Kirby
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Beitrag von Kirby »

Als ich die Manuelle Therapie erwähnt habe dachte ich auch eher an die Behandlung der akuten Beschwerden. Und da ist die Manuelle Therapie für mich bisher eine der Physiotherapien die meine Schmerzen lindern. Langfristig gibt es da sicher noch andere Möglichkeiten wie z.B. Schroth.

Ich habe selber noch keine Schroth-Therapie gemacht, und nachdem ich mich mit meiner Orthopädin beraten habe werde ich das auch nicht tun. Sie hat mir dringend davon abgeraten... allerdings ganz speziell auf meinen Fall bezogen. Sie hat andere Patienten die mit Schroth super zurechtkommen.

@Nini: Hab gerade mit einer Kollegin telefoniert die auch Skoliose hat und gesetzlich versichert ist. Die hat die Wirbelsäulenvermessung auch bezahlt bekommen... allerdings war das eine Einzelfallentscheidung. Aber nachfragen bei der Krankenkasse würde ich auf jeden Fall mal. Morgen schau ich gleich als erstes in der GOÄ nach wie "teuer" die Vermessung ist.

Gruß

Marion
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