Spätfolgen von Harrington

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Klaus3000
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Spätfolgen von Harrington

Beitrag von Klaus3000 »

Hallo Dr. Steffan!
In einem Beitrag weiter unten schreiben Sie:
drsteffan. hat geschrieben:...Vor 15 Jahren haben die Operateure gesagt das Harrington Verfahren sei der absolute Durchbruch. Heute würde niemand mehr nach Harrington operieren da die Patienten oftmals nach 10 Jahren erhebliche Schmerzen bekommen haben...
Dr. Steffan
Ich bin 1983 von Dr. Zielke nach Harrington operiert worden. Mir geht es momentan sehr gut. Die Versteifung ist sehr lang. Th4-L3.
Was kann ich vorbeugend tun dass es mir in Zukunft auch noch gut geht?
Wer kann mich da beraten?

Ich bin ja erst 34 und die OP ist jetzt schon 20 Jahre her. Schliesslich muss ich damit die nächsten 40 Jahre auch noch leben. Gerne würde ich vorbeugend was tun. Bisher sagte man mir immer ich könne da nicht viel machen. Ausser eben starke Stösse zu vermeiden.

Liebe Grüsse

Klaus
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

Zur Vorbeugung sollten Sie die Muskulatur der Wirbelsäule stabilisieren. Dies können Sie mit der Schroththerapie und begleitener med. Thrainingstherapie erreichen.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
Alex

Flatback-Was kann man in Deutschland tun?

Beitrag von Alex »

Hallo,

ich wurde 1987 in der WWK mit einem Harrington Stab versteift und 5 Jahre später wurde auf eigenen Wunsch eine Rippenresektion durchgeführt. Die ganzen Jahre ging es mir soweit gut. Nun muss ich von möglichen Spätfolgen lesen, die sich Flatback nennen. Kann mir jemand sagen, worauf ich achten muss und ich ich das verhindern kann.

Ich gehe regelmässig schwimmen und mache KG-Übungen um die Muskulatur zu stärken. Probleme hatte ich nur während meines Examens, diese Verspannungen im HWS-Bereich konnten aber durch Massagen wieder gelöst werden.

Bei wievielen Menschen treten denn diese Spätfolgen auf?

Gruss
Alex
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

Das Flatback (Flachrücken) Syndrom ist keine Spätfolge der Op sondern bei fast jeder Skoliose typisch. Beschwerden die nach einer Op auftreten lassen sich durch regelmäßige KG nach Kath. Schroth reduzieren.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
Alex

Spätfolgen nach Harrington

Beitrag von Alex »

Hallo,

gibt es Hinweise, warum die Harrington Patienten nach 10 Jahren Schmerzen bekommen und bekommt die jeder?

Die schlimmen Schilderungen haben mich beunruhigt.

Alex
patje
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Beitrag von patje »

Hallo Alex,

bin keine spezialistin, aber die einfache erklärung die ich für mich vor augen habe ist folgende:

dadurch dass ein teil der ws fixiert ist, wird der teil der nicht fixiert ist, doppelbelastet. soweit ich verstanden habe, fangen nach etwa 15 jahren "verschleißerscheinungen"oder abnutzung an , durch die doppelbelastung.

wenn es andere erklärungen gibt, möchte ich diese auch gerne kennen:
ein weitere frage meinerseits lautet: was ist das Flachrücken-Syndrom?

patje
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Patje
In unseren Links findest Du diese sehr gut erklärende Seite zum Flatback-Syndrome:
http://flatbacksyndrom.tripod.com/

Meine Frage an die Fachleute: Ist das nur typisch bei der OP nach Harrington oder kann es auch nach anderen OP-Methoden auftreten?
Gruß Toni
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

patje hat geschrieben:Hallo Alex,

bin keine spezialistin, aber die einfache erklärung die ich für mich vor augen habe ist folgende:

dadurch dass ein teil der ws fixiert ist, wird der teil der nicht fixiert ist, doppelbelastet. soweit ich verstanden habe, fangen nach etwa 15 jahren "verschleißerscheinungen"oder abnutzung an , durch die doppelbelastung.

patje
Stimmt genau, dem kann ich nichts hinzufügen.
Dr. Steffan
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Hermine
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Skoliose-Op

Beitrag von Hermine »

Hallo Kaethelschen,

bisher am besten geholfen hat mir Akupunktur, war ein Vorschlag meiner Hausärztin. Ich hab mir gedacht, versuchen kann ich es und war echt begeistert. Das war im Dezember 2001, Jetzt muß ich es aber nochmal in Angriff nehmen, weil ich zur Zeit ziemlich starke Beschwerden habe. zwar nicht im LWS-Bereich so stark, aber mein Knie. KG und Unterwassgymnastik hab ich mal vor Jahren von einem Orthopäden verschrieben bekommen, aber ich fand das ziemlich sinnlos. Von dieser Schroth-KG hör ich hier im Forum das erste Mal.

Liebe Grüße Hermine
Kathelschen 2

Beitrag von Kathelschen 2 »

Hallo Hermine!

Ja, das mit der Akupunktur meinte mein Orthopäde kann ich machen, wenn die Beschwerden schlimmer werden sollten,

Mein Problem ist einfach nur, dass ich mir schonmal gar net vorstellen kann, dass allein "schwache Muskeln" der Grund für so Überbelastungen in den nicht versteiften Teilen sein sollen. Denn das meint immer jeder Arzt zu mir , wenn ich zu ihm komme- dann heißt es nur immer "Muskelaufbau".

Ich habe dazu aber leider auch so keinen rechten Ansporn, denn ich sehe nunmal keine veränderung mehr, wenn ich eine zeitlang regelmäßig schwimme und KG mache. Wenn ich eine "kaputte Hand/ Fuß" hätte, dann könnte ich ja eine Verbesserung sehen, wenn ich z.B. den Fuß wieder weiter bewegen kann, aber bei meiner versteiften WS eben nicht. Ich kann nicht mehr Bewegung erreichen, als ich jetzt noch hab, und ich kann auch selber nicht sehen,dass die Muskeln "wachsen".

Soll jetzt nicht so schwarzmalerisch klingen, aber ich kann mich einfach nicht selber motivieren was regelmäßig zu machen.
Ich weiß aber auch, dass ich deswegen später mal wohl Probleme mit Bandscheiben & Co bekommen kann und das will ich natürlich auch vermeiden. Alles sehr komisch...

Kennt denn jemand das gleiche Gefühl, oder stell nur ich mich da so an????

Danke und schönen Abend noch

Kaethelschen
Hermine
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Spätfolgen nach Operation

Beitrag von Hermine »

Hallo Kathelschen,

mir geht es auch so, ich kann mich selbst auch nicht motivieren. Ich hab von 12-16 Jahre Krankengymnastik gemacht, 2mal die Woche zur Krankengymnastin, zu Hause jeden Tage eine halbe Stunde (meine Mutter hat mich dazu angetrieben, allein hätte ich es bestimmt nicht so regelmäßig gemacht!) und einmal die Woche bin ich schwimmen gegangen. Vielleicht kommt dieser Frust gegen KG daher, ich war damals einfach nur froh als ich dann doch operiert wurde. Von Spätfolgen wußte ich echt nichts, na ja ist ja auch schon ein paar Jährchen her. Das einzige was ich mache, ist einmal die Woche abends zur Gymnastik, daß macht mir Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Wir sind eine altersgemischte Gruppe und einige von den älteren sind wesentlich bewglicher wie ich....
Liebe Grüße von Hermine
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Sandman77
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Beitrag von Sandman77 »

Habe in 86 zwei OPS gemacht und eine Harrington gekriegt nur in Thoaric region. Habe ganz erhlich nicht viel schmerzen und bin nicht sportiv... Was ich von Flatback Syndrome weiß ist das derjenige die auch der Lumbar sektion fusionert haben mit ein rod am meisten problemen kriegen...
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Gast

Beitrag von Gast »

Meine Harrington-OP war 1983 und bis vor ein paar Jahren hatte ich kaum Probleme. Erst vor ein paar Jahren fingen bei mir die extremen Rückenschmerzen an, die ich zeitweilig nur mit starken Medikamenten (Tramal) in den Griff bekomme.

Zusätzlich zur Skoliose habe ich allerdings eine Lähmung und Spastik in der rechten Seite (nicht durch die OP!). Das schränkt mich zusätzlich ein.

Therapiemäßig mache ich zur Zeit nicht viel... nur 2x wöchentlich Massage und Manuelle Therapie, Krankengymnastik und Akkupunktur. (ok, damit wäre auch jeder Tag der Woche verplant). Eine große Erleichterung bringt mir das leider nicht. Auch eine Kur hat mir nicht geholfen. Nach einer Woche waren die Schmerzen wieder genauso schlimm wie vorher.

Mir graut es vor dem Gedanken, dass ich meine Schmerzen gar nicht mehr in den Griff bekomme und die nächsten 30 Jahre damit leben muss. Ich glaube das stehe ich nicht durch.

Was mich allerdings stinksauer macht ist die Tatsache, dass man mir damals vor der OP nichts über Spätfolgen gesagt hat oder Alternativen anbieten konnte. Ich hätte mich zwar sowieso operieren lassen müssen, da meine Lunge durch die Skoliose geschädigt war, aber etwas mehr Informationen hätte ich schon erwartet.

So long
Marion
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SteffiH
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Beitrag von SteffiH »

Hallo Marion,
wo warst du denn zu Kur? Und wann war das?
Machst du KG nach Schroth oder so 'ne 0815 KG?
Ich wurde 1982 nach Harrington operiert und habe die ganzen Jahre nix für meine WS getan. Das Ergebnis war, daß sich mein unterer nichtoperierter Bogen sich von ca. 30° aub 42° verschlechtert hat. Ich war 3 Wochen (Sept. /Okt. 2003) in Bad Salzungen zur ReHa.
An meinen Gradzahlen konnte ich nix mehr verändern, aber dafür doch das optische Erscheinungsbild verbessern konnte und auch div. kleinere Beschwerden verschwanden durch die Schroth-Therapie, die ich jetzt auch zuhause weiterführe.

LG Steffi
Kirby
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Beitrag von Kirby »

Hallo Steffi!

Ich war ein paarmal in Bad Kissingen zur Kur (so ne 08/15 Kur... allerdings hatte der Chefarzt Erfahrungen mit Harrington-Operierten) und dann vor 1 1/2 Jahren in St. Peter-Ording. Um ehrlich zu sein, eine Klinink, in der man sich wirklich mit Skoliose auskennt habe ich bisher nicht gefunden (und ich arbeite bei einer Krankenkasse... sitze also an der Quelle...).

Diese Schroth-Therapie sagt mir allerdings wenig. Ich werde gleich mal ein wenig im Netz stöbern ob ich etwas dazu finde. Bin ja für alles offen was helfen kann. Vielleicht kannst du mir ja auch etwas dazu sagen. Wäre wirklich nett! :)

LG
Marion

P.S. Hab mich jetzt als "Kirby" im Forum angemeldet. Werde ja sicher noch öfter hier vorbeischauen!
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SteffiH
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Beitrag von SteffiH »

Hi Marion,
Aus der Linkliste hab ich dir mal die HP's der beiden nach Schroth therapierenden ReHa-Kliniken hier eingebaut zum Selberlesen (ich bin halt etwas schreibfaul):
http://www.skoliose.com in Bad Sobernheim
und
http://www.skoliose.tv in Bad Salzungen.

Wenn du noch weitere Fragen hast, dann nur zu :D

LG Steffi

P.S. Der leitende Oberarzt von Bad Salzungen, Dr. Steffan, ist hier auch Forumsmitglied ;)
thunerfee
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Beitrag von thunerfee »

Ich möchte Toni´s Frage vom 13.Mai nochmal vorbringen, da es mich als Operierte mit Isola-Instrumentarium auch brennend interessiert!
Ist das nur typisch bei der OP nach Harrington oder kann es auch nach anderen OP-Methoden auftreten?
Weiß das irgend jemand??
Danke im voraus
Gast
IRAMAXI
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Beitrag von IRAMAXI »

Gast hat geschrieben:Ich möchte Toni´s Frage vom 13.Mai nochmal vorbringen, da es mich als Operierte mit Isola-Instrumentarium auch brennend interessiert!
Ist das nur typisch bei der OP nach Harrington oder kann es auch nach anderen OP-Methoden auftreten?
Weiß das irgend jemand??
Danke im voraus
Gast
Also ich bin 1978 mit 13 Jahren nach Harrington operiert worden. Man konnte die Skoliose nur noch aufhalten - nicht mehr begradigen (mehr unter www.iramaxi.de) aber noch heute - fast 26 Jahre später geht es mir gut. Ich habe kaum Beschwerden und ich glaube, dass ist mit 125 Grad nicht so selbstverständlich.... Viele Grüße Ramona
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