Hallo Vogelstrauss,
Tendenz zur Hyperkyphose/Hyperlordose sehe ich schon, sein Vater hat das auch und überhaupt gibt es bei uns in der Familie einige „Wirbelsäulenspezialitäten“, auch Scheuermänner.
An der Stelle möchte ich anmerken, dass der Begriff "Scheuermann" nichts aussagt, auch wenn es leider zu oft für Rundrücken/Hohlkreuz gebraucht wird. "Morbus Scheuermann", möglicherweise hier im Alter von 15 Jahren, ist ein bereits abgelaufener Prozess, der zu Veränderungen der WS führen kann. Es können aber auch andere Krankheiten, wie z.B. Rachits zu solchen Veränderungen führen.
Insofern kommt es ganz darauf an, die
aktuelle Situation der gesamten WS im Röntgenbild abzuklären,
um Veränderungen zu erfassen bzw. auszuschliessen. Wenn es noch nie ein Röntgenbild gegeben hat, wird es bei dieser familiären Situation höchste Zeit.
Da spielen bei einer Skoliose die Winkel und die Art der Bögen und bei einer Hyperkyphose/Hyperlordose ebenfalls die Winkel und die Lage der Scheitelpunkte eine Rolle. Und natürlich die körperliche Untersuchung, die Aufschluss z. Bsp. über mögliche verkürzte Strukturen geben kann.
Das ist dann der Ausgangspunkt für die Behandlung, unter Beachtung der Altersgruppe!
Hier habe ich schon oft erlebt (in erster Linie bei männlichen Erwachsenen), dass eher die Hyperkyphose/Hyperlordose das Hauptproblem war, als die begleitende geringe Skoliose, die bei Erwachsenen bis ca. 20° als nicht relevant zu sehen ist. Bei Kindern und Jugendlichen sieht das anders aus, weil sich noch vieles ändern kann. Dr. Steffan hat hier kürzlich bei einer 13-jährigen sogar 15° Skoliose (abhängig von der Rotation!) als Korsettindikation gesehen.
Was die evtl. Hyperkyphose/Hyperlordose angeht, so scheint Euer Orthopäde das selbst bei einem Jugendlichen nicht ernst nehmen zu wollen.
EOS4 hat geschrieben:Ich weiß allerdings nicht, ob es sich als Erstaufnahme genau so gut eignet wie ein herrkömmliches Röntgen, oder ob es nur zu Verlaufskontrolle geeignet ist
Im MVZ Bad Sobernheim wird das wohl schon zur Erst-Diagnose genutzt, aber nicht unbedingt zur Verlaufskontrolle. Da kenne ich eher die Verlaufskontrolle bei der Schroth REHA, die durch die optische Vermessung dokumentiert wird.
Einige ältere Berichte sind ein bischen irritierend, weil da wohl telefonisch nur von EOS und nicht "normales Röntgen" die Rede war. Klingt nach wirtschaftlichen Aspekten......
Aber Vogelstrauss, wenn ihr EOS nutzen möchtet, erkundigt Euch konkret nach dem Ablauf an einem Termin. s.a. Aktuellen Thread "Erfahrungen im MVZ Bad Sobernheim"
viewtopic.php?f=6&t=33387
Sollte das tatsächlich nicht an einem Tag funktionieren, wäre das eigentlich nicht im Sinn unserer Definition von Spezialisten, zu denen man in der Regel einen weiten Weg bezüglich Erst-Diagnose hat. Es sei denn, es wird garantiert ein "normales Röntgen" an einem Tag zusammen mit der Besprechung angeboten. So wie das in Stuttgart funktioniert.
Gruß
Klaus