Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

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chubby
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Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

Beitrag von chubby »

Hallo,

ich habe nun einige Beiträge durchgelesen, bin mir aber leider aufgrund meiner Umstände sehr unsicher.

Ich bin 26 Jahre alt und habe eine Skoliose von über 45 Grad. Meine letzte Reha liegt 5 Jahre zurück. Ich wurde Jahrelang mit einem Korsett therapiert, habe sogar vor vier Jahren ein Erwachsenenkorsett bekommen. Leider habe ich seit einigen Jahren keine Krankengymnastik mehr gehabt, was jedoch eigenverschuldet ist. Insbesondere in den letzten zwei Jahren im Rahmen meines Referendariats hatte ich jedoch keine Möglichkeit (fehlende Mobilität und zeitlich wirklich eingeschränkt, einige Versuche einen Termin in der Nähe zu bekommen liefen aufgrund von fehlenden Kapazitäten Seiten der Praxen ins leere). Nun möchte ich mich intensiv um meine Gesundheit kümmern, habe endlich auch einen Termin für die Krankengymnastik. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich seit meinem zehnten Lebensjahr bis zum 17 Lebensjahr Krankengymnastik bekommen habe und es mir nur wenig gebracht habe. Zuhause habe ich die Übungen bis heute fast täglich durchgeführt.

Mein Antrag auf Reha vom Dezember wurde nun von der Krankenkasse abgelehnt mit der Begründung, dass ambulante Möglichkeiten nicht ausgeschöpft seien (was ja stimmt) und eine Reha keinen Mehrwert bringen würde. Die vorherigen Kuren haben jedoch insbesondere hinsichtlich der Schmerzen mir sehr geholfen, aber auch die Rotation hatte sich sichtbar gebessert.
Meint ihr es würde sich lohnen mit ärztlichem Attest einen Widerspruch einzulegen?

Ich bedanke mich für die Hilfe.
Blocks
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Re: Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

Beitrag von Blocks »

Hallo,

natürlich ist es immer sinnvoll einen Widerspruch einzulegen. Ich gehe davon aus, dass du über deinen behandelnden Arzt einen Antrag für einen Reha gestellt hast, oder? Das ist immer der sinnvollere Weg, damit hst man sofort, für die Kk oder rv sichtbar, den Arzt als Antragsteller im Blick, und spart sich im Zweifel lästige Widersprüche. Ist denn die Kk bei dir der richtige Träger? Meist ist es ja die Rv, grad bei jungen Leuten. Da nochmal nachschauen…
Also, ich mit juristischem Wissen kann dir sagen, momentan laufen viele Anträge als Erwachsene auf einen Widersprich hinaus, weil einfach Kosten anfallen, die grad nach und mit Corona, und jetzt noch weltweite Problematiken, zeigen; die Kassen sind leer.
Also nicht verzagen und ruhig auch deine persönlichen Schmerzzustände ausführlich beschreiben, selbst ambulante Kg ist kein Garant für Hilfen oder Verbesserungen. Dies kann einfach nur eine stationäre Reha leisten, denn gewann deshalb gibt es die ja ;)
Alles Gute dir!
VG Niko
chubby
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Re: Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

Beitrag von chubby »

Hallo Niko,

lieben Dank für die ausführliche Antwort!
Blocks hat geschrieben: Sa, 12.03.2022 - 14:05 Ist denn die Kk bei dir der richtige Träger? Meist ist es ja die Rv, grad bei jungen Leuten. Da nochmal nachschauen…
Ich war die letzten zwei Jahre verbeamtet, habe also keine Beiträge für die Rentenversicherung gezahlt. Allerdings bin ich freiwillig gesetzlich versichert geblieben, weshalb die Krankenkasse der Kostenträger ist. Das bestätigt zu bekommen hat etliche Telefonate und Briefe gebraucht, insgesamt über zwei Monate…

Ich werde am Montag gleich meinen Orthopäden kontaktieren und eine ausführliche Beschreibung meiner Lage erstellen (lassen). Wäre echt super, wenn es doch noch klappen würde.

Danke sehr!
chubby
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Re: Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

Beitrag von Lady S »

Ich würde auch auf jeden Fall Einspruch erheben; mit Krankenkassen habe ich da keine Erfahrung, aber bei der Rentenversicherung klappt das im allgemeinen.
chubby hat geschrieben: Sa, 12.03.2022 - 11:46 abgelehnt mit der Begründung, dass ambulante Möglichkeiten nicht ausgeschöpft seien
chubby hat geschrieben: Sa, 12.03.2022 - 11:46Zuhause habe ich die Übungen bis heute fast täglich durchgeführt.
Dann würde ich persönlich damit argumentieren, dass Du die in der letzten Reha erlernten Übungen regelmässig zuhause machst, aber nun dringend eine Auffrischung / Neubewertung / Korrektur... benötigst; möglicherweise auch mehr Beschwerden aufgrund veränderter beruflicher Situation (mehr Sitzen oder Stehen oder was auch immer) und dass das ambulant nicht geleistet werden kann (keine erfahrenen Schroth-Therapeuten in der Nähe o.ä.).
Mit Deinem Arzt sprechen, welche Begründung sinnvoll ist!
Und auf jeden Fall deutlich die Wunschklinik angeben, mit Begründung.

Viel Erfolg!
Grüsse, Lady S
Zuletzt geändert von Lady S am Sa, 12.03.2022 - 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
Blocks
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Re: Reha abgelehnt- Widerspruch sinnvoll?

Beitrag von Blocks »

Hi,

wie es aktuell mit den Kk abläuft und wie sie eine Dringlichkeit bewerten, weiß ich leider nicht. Ich weiß, die Krankenkassen lassen die Patienten einen Tag eher aus der Reha abreisen ( Begründung scheint, am letzten Tag passiert nicht mehr viel, zu sein ) heißt, es wären im Normalfall 20 statt 21 Tage. Grundsätzlich müssten sie aber mit denselben Bewertungsmaßstäben arbeiten für und wider Zusage wie die rv. Wichtig ist, dass du ausführlich deine Problematiken beschreibst, und, das ist im Grunde das Argument ( weil einfach Unsummen an Kosten entstehen, auch langfristig mit physio, kh, weiteren ops unter Umständen ) du unbedingt eine op verhindern möchtest…erst die schwachen Argumente vorne weg, zum Schluss das Verhindern der op, mit möglichem Abreitsausfall etc… du weißt mit 45 grad nicht mehr ein oder aus. Ist ja kein Hobby von dir Skoliose zu haben ;) meins ist es jedenfalls nicht :)

Viel Erfolg und ein schönes We! Niko
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