
Hyperkyphose 83° ( Diagnostiziert 2008 mit 16 )
Hyperkyphose 40° im Korsett ( 2008 )
Hyperkyphose 60° ( 1 Woche Korsettfrei 2009 )
Hyperlordose 85° ( diagnostiziert 2009 )
Hyperkyphose 36° im 2. Korsett ( 2009 )
Hyperlordose 65 ° im 2. Korsett
Hyperkyphose 50° ( 1 Woche Korsettfrei 2010)
Hyperlordose 70° ( 1 Woche Korsettfrei 2010 )
Hyperkyphose 33° im 3. Korsett ( 2012 )
Hyperlordose 60° im 3. Korsett ( 2012 )
Hyperkyphose 40° ( 1 Woche Korsettfrei 2012 )
Hyperlordose 65° ( 1 Woche Korsettfrei 2012 )
Hyperkyphose 30° im 4. Korsett seit 5/2013
Hyperlordose 48° im 4. Korsett
Ich verfolge das Forum jetzt schon 2 Jahre und möchte mich nun anmelden und hier aktiv werden. Da ich genug mit meiner Hyperkyphose beschäftigt bin, wollte ich nicht unbedingt auch noch darüber schreiben^^.
Da ich aber immer wieder hier auch lese wie sehr Fehlstellungen/Haltungen einzelne Belasten, will ich hier jetzt auch einmal meine Geschichte beschreiben. Ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge

Im Alter von 4 Jahren bin ich an Krebs erkrankt aber habe ihn besiegt und bis jetzt kein Rezidiv gehabt. Die Zeit war hart, viele OP's und etliche Chemotherapien. Das war dann auch der Grund wieso meine Mutter immer ein bisschen überbesorgt ist und ich immer sehr verwöhnt wurde

Nun gut, mit 13 Jahren wurde mir dann erstmals bewusst dass etwas mit meinem Rücken nicht stimmte. Wegen meines Übergewichtes wurde ich sowieso schon oft gehänselt, aber ich wurde dann immer öfter als Quassimodo, Monster etc. beschimpft, was kein sehr schönes Gefühl war.
Meine Eltern nahmen meine Probleme zum Glück ernst und wir suchten etliche Orthopäden auf. Der erste tat mich als Simulant ab und warf uns aus der Praxis. Der 2. meinte lediglich ich solle abnehmen, da mein Bauch mich nach vorne zieht. Beim dritten wurde ich dann zum ersten mal geröntgt, aber dieser sah keine Auffälligkeit.
Mit dem Nerven ziemlich am Ende, haben uns dann Verwandte die in Stuttgart wohnen Dr. Hoffmann empfohlen. Ich hatte nicht mehr viel Lust dort hinzufahren aber schlussendlich haben wir es ja doch gemacht. Endlich stand die Diagnose und Dr. Hoffmann stellte mich vor die Wahl, OP oder Korsetttherapie. Da ich nicht gerne in Krankenhäusern bin entschied ich mich für das Korsett.
Dann ab zu Rahmouni und mein erstes Korsett bekommen.
Ich war wirklich motiviert und hatte den Willen die Korsetttherapie durchzuziehen. Leider wurde ich durch das Korsett immer mehr zum Außenseiter. Es wurde dafür kein Verständniss entgegengebracht und selbst einige Lehrer machten sich vor der Klasse darüber lustig.
Ich hätte das Korsett am liebsten weggeschmissen, aber die tolle Korrektur auf 40° von 83° und die Tatsache dass ich im nächsten Jahr sowieso aufs Berufliche Gymnasium wechsle, haben mich dann durchhalten lassen.
Dann kam auch bald die erste Reha in Sobernheim und ich muss sagen diese hat mich weit vorangetrieben. Endlich mal Menschen kennenlernen die in der gleichen Situation sind tat unheimlich gut und ich fühlte mich mal nicht als Außenseiter. Ich habe einige enge Freunde gefunden, die ich auch heute noch regelmäßig sehe. Und auch mein Übergewicht baute sich durch das Korsett und die regelmäßige Bewegung langsam aber sicher ab

Die nächste Baustelle wurde dann die Hyperlordose, Dr. Hoffmann erklärte mir, dass diese sich aufgrund der aufgerichteten Hyperkyphose gebildet hat, da meine Muskulatur auf der Vorderseite die Antagonistenrolle nicht einnehmen kann. So habe ich das noch in Erinnerung, falls das falsch ist korrigiert mich bitte.
Nach der ersten Reha habe ich mich dann in einem Fitnessstudio angemeldet. Ich habe eins gefunden wo der Besitzer nichts gegen das Training im Korsett hat und hat sogar ein AUge zugedrückt, wenn ich mit freiem ( ! ) Oberkörper trainiert habe. Ich habe dann immer abwechselnd einen Durchgang im Korsett und dann ohne und mit freiem Oberkörper trainiert.
Ich habe stundenlang im Internet verbracht und mich über die Anatomie des Rückens schlau gemacht und habe dann vor allem den mittleren und unteren Trapezius und die hinteren Deltas trainiert. Die Übungen habe ich abgewandelt und zum Beispiel beim Butterfly Reverse 2 Atemzüge in der Endstellung verbracht, also isometrische Elementen eingebaut wenn man so will ^^.
Da ich langsam zum Ende kommen möchte, ich trainiere immernoch im selben Studio und bin mittlerweile 80 Kilo bei 1,71 schwer bei einem Körperfettanteil von 11%. Ich weiß dass hier Krafttraining oft intensiv diskutiert wird, aber mir hat es sehr geholfen und auch mein Selbstwertgefühl hat es sehr gesteigert, auch durch gute Freundschaften die sich beim Trainieren gebildet haben. Nach mittlerweile 3 Reha's wage ich zu Behaupten dass ich mittlerweile sehr gut weiß was ich an Krafttraining machen kann und was nicht.
Auch Dr. Hoffmann und selbst Dr. Steffan sind erstaunt über die Verbesserung, auch wenn Dr. Steffan die Korsettversorgung bei Erwachsenen ( bin nun 21 ) ja eher kritisch sieht.
Das wichtigste ist, nicht aufgeben und immer positiv denken und alle Mittel die euch zur Bekämpfung der Hyperkyphose/Skoliose stehn voll auszuschöpfen und nicht den Spaß im Leben kaputt machen lassen
