Die neue Hyperkyphose

Hier kann sich jeder, der möchte, kurz vorstellen und was über sich, seine Diagnose und/oder Therapie schreiben.
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kyphoboy
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1. Reha Bad Sobernheim 2009
2. Reha Bad Sobernheim 2010 ( Hyperlordose )
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Rolfing 10er Serie 2013

Behandlung abgeschlossen, Kyphose 34°, Lordose 40°

Die neue Hyperkyphose

Beitrag von kyphoboy »

Hallo alle miteinander, zuerst meine Diagnose, da diese leider nicht in den entsprechenden Kasten gepasst hat :lach:
Hyperkyphose 83° ( Diagnostiziert 2008 mit 16 )
Hyperkyphose 40° im Korsett ( 2008 )
Hyperkyphose 60° ( 1 Woche Korsettfrei 2009 )
Hyperlordose 85° ( diagnostiziert 2009 )
Hyperkyphose 36° im 2. Korsett ( 2009 )
Hyperlordose 65 ° im 2. Korsett
Hyperkyphose 50° ( 1 Woche Korsettfrei 2010)
Hyperlordose 70° ( 1 Woche Korsettfrei 2010 )
Hyperkyphose 33° im 3. Korsett ( 2012 )
Hyperlordose 60° im 3. Korsett ( 2012 )
Hyperkyphose 40° ( 1 Woche Korsettfrei 2012 )
Hyperlordose 65° ( 1 Woche Korsettfrei 2012 )
Hyperkyphose 30° im 4. Korsett seit 5/2013
Hyperlordose 48° im 4. Korsett


Ich verfolge das Forum jetzt schon 2 Jahre und möchte mich nun anmelden und hier aktiv werden. Da ich genug mit meiner Hyperkyphose beschäftigt bin, wollte ich nicht unbedingt auch noch darüber schreiben^^.
Da ich aber immer wieder hier auch lese wie sehr Fehlstellungen/Haltungen einzelne Belasten, will ich hier jetzt auch einmal meine Geschichte beschreiben. Ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge :rolleyes: .


Im Alter von 4 Jahren bin ich an Krebs erkrankt aber habe ihn besiegt und bis jetzt kein Rezidiv gehabt. Die Zeit war hart, viele OP's und etliche Chemotherapien. Das war dann auch der Grund wieso meine Mutter immer ein bisschen überbesorgt ist und ich immer sehr verwöhnt wurde :nein: , was sich dann auch an meinem Gewicht gezeigt hat, als ich mit 12 Jahren 60 Kilo wog .

Nun gut, mit 13 Jahren wurde mir dann erstmals bewusst dass etwas mit meinem Rücken nicht stimmte. Wegen meines Übergewichtes wurde ich sowieso schon oft gehänselt, aber ich wurde dann immer öfter als Quassimodo, Monster etc. beschimpft, was kein sehr schönes Gefühl war.

Meine Eltern nahmen meine Probleme zum Glück ernst und wir suchten etliche Orthopäden auf. Der erste tat mich als Simulant ab und warf uns aus der Praxis. Der 2. meinte lediglich ich solle abnehmen, da mein Bauch mich nach vorne zieht. Beim dritten wurde ich dann zum ersten mal geröntgt, aber dieser sah keine Auffälligkeit.

Mit dem Nerven ziemlich am Ende, haben uns dann Verwandte die in Stuttgart wohnen Dr. Hoffmann empfohlen. Ich hatte nicht mehr viel Lust dort hinzufahren aber schlussendlich haben wir es ja doch gemacht. Endlich stand die Diagnose und Dr. Hoffmann stellte mich vor die Wahl, OP oder Korsetttherapie. Da ich nicht gerne in Krankenhäusern bin entschied ich mich für das Korsett.
Dann ab zu Rahmouni und mein erstes Korsett bekommen.

Ich war wirklich motiviert und hatte den Willen die Korsetttherapie durchzuziehen. Leider wurde ich durch das Korsett immer mehr zum Außenseiter. Es wurde dafür kein Verständniss entgegengebracht und selbst einige Lehrer machten sich vor der Klasse darüber lustig.
Ich hätte das Korsett am liebsten weggeschmissen, aber die tolle Korrektur auf 40° von 83° und die Tatsache dass ich im nächsten Jahr sowieso aufs Berufliche Gymnasium wechsle, haben mich dann durchhalten lassen.

Dann kam auch bald die erste Reha in Sobernheim und ich muss sagen diese hat mich weit vorangetrieben. Endlich mal Menschen kennenlernen die in der gleichen Situation sind tat unheimlich gut und ich fühlte mich mal nicht als Außenseiter. Ich habe einige enge Freunde gefunden, die ich auch heute noch regelmäßig sehe. Und auch mein Übergewicht baute sich durch das Korsett und die regelmäßige Bewegung langsam aber sicher ab ;) .

Die nächste Baustelle wurde dann die Hyperlordose, Dr. Hoffmann erklärte mir, dass diese sich aufgrund der aufgerichteten Hyperkyphose gebildet hat, da meine Muskulatur auf der Vorderseite die Antagonistenrolle nicht einnehmen kann. So habe ich das noch in Erinnerung, falls das falsch ist korrigiert mich bitte.

Nach der ersten Reha habe ich mich dann in einem Fitnessstudio angemeldet. Ich habe eins gefunden wo der Besitzer nichts gegen das Training im Korsett hat und hat sogar ein AUge zugedrückt, wenn ich mit freiem ( ! ) Oberkörper trainiert habe. Ich habe dann immer abwechselnd einen Durchgang im Korsett und dann ohne und mit freiem Oberkörper trainiert.
Ich habe stundenlang im Internet verbracht und mich über die Anatomie des Rückens schlau gemacht und habe dann vor allem den mittleren und unteren Trapezius und die hinteren Deltas trainiert. Die Übungen habe ich abgewandelt und zum Beispiel beim Butterfly Reverse 2 Atemzüge in der Endstellung verbracht, also isometrische Elementen eingebaut wenn man so will ^^.

Da ich langsam zum Ende kommen möchte, ich trainiere immernoch im selben Studio und bin mittlerweile 80 Kilo bei 1,71 schwer bei einem Körperfettanteil von 11%. Ich weiß dass hier Krafttraining oft intensiv diskutiert wird, aber mir hat es sehr geholfen und auch mein Selbstwertgefühl hat es sehr gesteigert, auch durch gute Freundschaften die sich beim Trainieren gebildet haben. Nach mittlerweile 3 Reha's wage ich zu Behaupten dass ich mittlerweile sehr gut weiß was ich an Krafttraining machen kann und was nicht.
Auch Dr. Hoffmann und selbst Dr. Steffan sind erstaunt über die Verbesserung, auch wenn Dr. Steffan die Korsettversorgung bei Erwachsenen ( bin nun 21 ) ja eher kritisch sieht.

Das wichtigste ist, nicht aufgeben und immer positiv denken und alle Mittel die euch zur Bekämpfung der Hyperkyphose/Skoliose stehn voll auszuschöpfen und nicht den Spaß im Leben kaputt machen lassen :)
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=28644
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von minimine »

Hallo Kyphoboy,

herzlich willkommen hier im :forum:
Schön, dass du dich angemeldet hast, wünsche dir viel Spaß hier.
LG
Minimine

Lerne von gestern, lebe und wirke im heute und hoffe für die Zukunft.
Albert Einstein
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Klaus
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo Kyphoboy,

auch von mir ein herzliches willkommen.
Das ist wirklich ein eindrucksvoller Bericht mit vielen sehr interessanten Details.
Da ich genug mit meiner Hyperkyphose beschäftigt bin, wollte ich nicht unbedingt auch noch darüber schreiben^^.
Da ich aber immer wieder hier auch lese wie sehr Fehlstellungen/Haltungen einzelne Belasten, will ich hier jetzt auch einmal meine Geschichte beschreiben. Ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge :rolleyes: .
Also zu lang ist das jedenfalls nicht und ich würde mich schon freuen, wenn Du trotzdem z.Bsp. in der Rubrik Hyperkyphose usw. über Deine Situation berichtest, weil das auch anderen hilft.
Nach mittlerweile 3 Reha's wage ich zu Behaupten dass ich mittlerweile sehr gut weiß was ich an Krafttraining machen kann und was nicht....Die Übungen habe ich abgewandelt und zum Beispiel beim Butterfly Reverse 2 Atemzüge in der Endstellung verbracht, also isometrische Elementen eingebaut wenn man so will ^^.
Da kannst Du ja kräftig mitdiskutieren, das Thema haben wir hier ja öfter. ;) Nur kurz: ganz nach meinem Geschmack das mit der Endstellung.
Die nächste Baustelle wurde dann die Hyperlordose, Dr. Hoffmann erklärte mir, dass diese sich aufgrund der aufgerichteten Hyperkyphose gebildet hat, da meine Muskulatur auf der Vorderseite die Antagonistenrolle nicht einnehmen kann. So habe ich das noch in Erinnerung, falls das falsch ist korrigiert mich bitte.
Da solltest Du Dich gleich hier einklinken:
viewtopic.php?f=5&t=28470
Auch Dr. Hoffmann und selbst Dr. Steffan sind erstaunt über die Verbesserung, auch wenn Dr. Steffan die Korsettversorgung bei Erwachsenen ( bin nun 21 ) ja eher kritisch sieht.
Damit das nicht verloren geht, trotz Vorstellungsrubrik (möglichst keine Fragen), ich kenne nur die (mittlerweile ältere) Aussage von Dr. Steffan, dass bis ca. 29 Jahren (junge Erwachsene) durchaus ein Korsett angebracht sein kann.

Gruß
Klaus
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von kyphoboy »

Danke ihr beiden für die nette Begrüßung :).

@Klaus

Du kannst gerne die Vorstellung in die passende Rubrik verschieben, sodass Fragen gestellt werden können.
Zu Dr. Steffan, er hat nichts gegen Korsette gegen Schmerzen bei Erwachsenen, an eine vor allem dauerhafte Aufrichtung durch ein Korsett hat er bei Erwachsenen große Zweifel. Das habe ich aus dem Gespräch mit ihm erfahren.

Gruß
kyphoboy
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von Silas »

Hallo Kyphoboy,

prima, was Du da geleistet hast - trotz aller Widrigkeiten.

Auf das Ergebnis kannst Du stolz sein und andere, die Deinen Bericht lesen, können daraus Mut und Motivation schöpfen.

Viel Spaß hier im Forum!

Viele Grüße,
Silas
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von Força »

Kyphoboy, super Bericht, bleib uns erhalten! Fragen hab ich auch, aber die stell ich dir morgen :) wenn ich nich so müde bin. lg und willkommen als hoffentlich aktiver Forumschreiber!
Aktueller Verlauf mit Força carregar (Korsett)
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von kyphoboy »

@ Silas

Aber ich bin noch lange nicht fertig, will so viel rausholen wie geht ;)

@Forca
Dann frag einfach drauf los :D
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

kyphoboy hat geschrieben:Du kannst gerne die Vorstellung in die passende Rubrik verschieben, sodass Fragen gestellt werden können.
Nein, Du bist ja schon hier aktiv
viewtopic.php?f=5&t=28470
Da kann Forca gern weitere Fragen stellen, zumal ich aktuell dort auch Deine Situation kommentiere.

Gruß
Klaus
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von zerato »

Wow, es scheint bei dir wirklich bergauf zu gehen! Freut mich zu sehen, wenn eine Therapie immer erfolgreich ist.
Das Doofe ist immer die Suche nach dem richtigen Arzt, viele haben ja nicht so ein großes Wissen wie Dr. Hoffmann, wobei Ich auch schon gespannt bin, ob er mir helfen kann :D
Was Ich gerne wissen möchte, wie geht es dir jetzt? Und hätte noch eine Frage zu der Reha in Bad Sobernheim und zwar wie lange dauert eigentlich so eine Reha?
Falls Ich eine machen sollte, weiß Ich nämlich nicht, ob das von der Zeit so passend ist, da Ich bald mit meinem Studium zu Ende bin, ist es ziemlich unpassend länger abwesend zu sein :(
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von kyphoboy »

Also mir geht es sehr gut. Ich habe keine Schmerzen und kann meine Korrektur mühelos auch längere Zeit halten. Ich bin auch ernsthaft am überlegen ob ich das Korsett jetzt nicht ganz weglasse.

War ein harter Weg. Geholfen hat mir Schroth, das Korsett, angepasstes Krafttraining und eben auch das Rolfing.
Was jetzt am erfolgreichsten war lässt sich nicht sagen, jede Therapieform vernachlässigt Aspekte die von einer anderen wiederum berücksichtigt werden.

Wichtig ist, dass du immer am Ball bleibst und deine Möglichkeiten auch voll durchziehst!
Verbesserung kommt fast immer ;)


Reha dauert 3-4 Wochen. Ich musste auch in der letzen Reha mitten im Semester dahin. War ein größeres Problem da es im Medizinstudium Anwesenheitspflicht gibt, aber dank netter Komilitonen und verständnisvollen Dozenten ging das gut über die Bühne.
Man muss sich halt ranhalten und den Stoff nachholen^^
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Klaus
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Re: Die neue Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo zerato,

ein Hinweis, dies ist die Vorstellungsrubrik !
Bei weiteren Fragen bitte in den diversen Threads nachfragen, wo Kyphoboy ja mittlerweile sehr aktiv ist. Oder auch per PN.


Gruß
Klaus
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