Snoopy12345 hat geschrieben:Ich meine nicht den im Korsett erzielten Effekt, sondern den durch das Korsett erzielten Effekt (Dehnung, Muskeln, Bänder, Veränderung der Gesamtstatik) nach einer angemessenen Tragedauer (1-2 Jahre?) mit entsprechender Compliance.
Genau darauf war auch mein Interesse gerichtet, über die Rolle der Keilwirbel im Detail etwas zu erfahren, insbesondere wenn nach einer maximal zu erreichenden Korrektur das Korsett mehr oder weniger weggelassen wird.
Es muss m.E. keine vollständige Korrektur oder Röntgenkosmetik sein. Mein persönlicher Anspruch wäre aber auch mal wieder oberkörperfrei ohne krassen Buckel rumlaufen.....Wenn ich wüsste ich kann ein gutes optisches Ergebnis (das ist ja dann eine subjektive persönliche Einschätzung?) nach der eigentlichen Korsetttherapie mit einem Nachtkorsett/Schroth/Sport/Fitnesstraining halten, dann wäre das für mich dauerhaft akzeptabel.
Ich denke, grundsätzlich ist das schon einmal die richtige Einschätzung, dass das Korsett dann weiterhin eine wichtige Rolle spielen kann bzw. muss. Das würde auch bedeuten, dass Du Dich tagsüber ohne Korsett mit verbesserter Optik frei bewegen könntest.
Aber:
Bei Fehlstellungen lässt sich nicht vorhersagen, wie stark die Verbesserung durch welche Maßnahme sein wird bzw. ob diese Verbesserung dann auch z.Bsp. Deinen optischen Vorstellungen entspricht.
Die meisten Hyperkyphose User haben als Auslöser den Morbus Scheuermann mit entsprechenden Keilwirbeln, sodass man grundsätzlich entsprechende Erfahrungen als
Chance für mögliche eigene Erfolge werten könnte.
Die Anzahl und Lage der Keilwirbel wird sicherlich eine Rolle spielen, aber auch die Ausgangssituation der Muskeln, Bänder und Sehnen. Das sind nach meiner Ansicht aber viel zu viele Abhängigkeiten, um sich Gedanken darüber zu machen, ob sich das ganze lohnt. So hört sich das jedenfalls für mich an.
Es bleibt Dir nichts anderes übrig, als es auszuprobieren!
Das ist die einzige konservative Möglichkeit, übrigens auch bei Skoliose (ohne Keilwirbel), um die persönlichen Chancen herauszufinden ! Ich denke, das ist auch der Hintergrund bei den bereits kontrovers disktutierten 1-2 Jahren des Dr. Hoffmann. Und Du solltest auch bedenken, dass Du damit vorbeugend etwas tust, um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern !
Wenn ich aktiv dagegen angehe erwarte ich dann natürlich von einer Partnerin auch die entsprechende Unterstützung. Es ging mir nicht um das Verständnis das man aktiv etwas tut, sondern um das Verständnis und die Akzeptanz, dass man eben den blöden Rundrücken hat.
Das ist eigentlich ein Widerspruch, denn wenn Du Akzeptanz für die Maßnahme erwartest, musst Du das auch für die Ursache der Maßnahme erwarten.
Was Dein sonstiges Umfeld angeht, ist es sicherlich verständlich, wenn man das nicht so zeigen möchte, insbesondere wenn man sich intensiv darauf konzentriert. Ich erschrecke mich auch erst, wenn ich z. Bsp. in einer Umkleidekabine mit entsprechenden Spiegel meine Rückensituation angucke.
Und Ulrich Deppendorf von der ARD dürfte eigenlich keine Einblendung zulassen, die seinen starken Rundrücken von der Seite zeigt und das einem Millionen-Publikum.
Was ich mich auch noch frage ist ob es Risiken bei der Korsettversorgung bei Erwachsenen gibt? Das Einzige was ich bis jetzt gefunden habe ist, dass man das Korsett nicht immer nur 3 Std. tragen soll, ablegen, 3 Std. tragen, usw,
Das solte man nicht machen und es hat hier vor sehr langer Zeit auch eine sozusagen öffentlich kontroverse Diskussion gegeben, wo Dr. Steffan seine Warnung abgeben hat, die nach meinem Verständnis auf der Basis seiner praktischen Erfahrungen mit Patienten beruhte. Ich wiil das hier aber nicht wieder aufwärmen.
Wer sein Korsett auch wirklich nach Vorschrift gezielt trägt und sich klar darüber ist, dass das eine sehr lange Begleitung sein kann, macht sicherlich nichts falsch, wenn er auch
gleichzeitig aktive Muskelpflege ohne Korsett macht.
Gruß
Klaus