wer auch? --> 2x 55 Grad +kein Operation

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Ann
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wer auch? --> 2x 55 Grad +kein Operation

Beitrag von Ann »

hallo!

Ich bin 30 und habe ein Skoliose von 2x 55 Grad, also seit lange sagen die Artze schon dass ich mir operieren lassen muss. Ich mag dass aber (in diesem Moment noch) nicht, wegen viele Sachen, ich sehe einfach kein Vurteilen,
Gibt es hier vielleicht Leuten die solchen Operation auch nicht machen wollen (es ist ganz schwierig sie zu finden)? Freue mich, liebe gruesse Ann
Lady S
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Beitrag von Lady S »

Hallo Ann,
ich bin 56 Jahre alt, habe auch in beiden Bögen knapp über 50° und denke nicht an eine OP!
Mit 20 Jahren hatte ich noch 42° im oberen Bogen - also verschlechtert hat sich der Wert schon mit den Jahren.
Allerdings wurde an meiner Skoliose eigentlich überhaupt nichts therapiert, bis ich mit 50 Jahren auf dieses Forum und die KG nach Schroth gestossen bin.
Hast Du schon mal eine Schroth-Reha gemacht (keine Ahnung, ob/wie das von den Niederlanden aus geht)?
Das hat mir sehr viel gebracht, vor allem auch Sicherheit im Umgang mit meiner Skoliose.
Übrigens wurde dort in einem Vortrag gesagt, im Erwachsenenalter operiere man eine Skoliose allenfalls aufgrund von Herz-/Lungenproblemen, niemals wegen Schmerzen. Anders orientierte Kliniken/Ärzte sehen das sicher anders...
Welche Gründe nennt Dir Dein Arzt denn für eine OP? Was soll erreicht oder verhindert werden?

Grüsse, Lady S
scoliodoc
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anders

Beitrag von scoliodoc »

hallo,

bei euch beiden handelt es sich um eine andere situation als bei den ueblichen jugendlichen.
ihr habt sogenannte adulte / erwachsenen skoliosen. die heissen auch dann so, wenn sie bereits in der kindheit entstanden sind - weil ihr eben erwachsen seid.

die antwort ist schwierig. ab einer kurve von 50 grad kann man davon ausgehen, dass sie pro jahr etwa 1 grad zunimmt. wenn man aber keine schmerzen hat, warum soll man dann operieren? so einfach ist das nicht.
hier gibt es verschiedene auffassungen. In Europa herrscht noch die vorrangige meinung, dass man warten kann bis schmerzen auftreten. in den usa hingegen wuerde man bei dir zur operation raten, da ja von einer zunahme der kurve auszugehen ist. und du kannst ja selber rechnen. in 30 jahren bist du 60 und hast 30 grad mehr auf dem buckel - also 80 grad. in solchen bereichen hat man oft schmerzen und ist vielleicht nicht mehr so gesund wie mit 30 (hoehere komplikationsrate). ausserdem koennte eine op dann technisch schwieriger sein.

die frage kann dir wohl kein chirurg so richtig beantworten. beide moeglichkeiten sind plausibel.
Ann
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Beitrag von Ann »

Danke Scolidoc und Lady S -darf ich fragen warum du kein Operation erwaegt? was sagen die Aertze bei dir?

Schroth mochte ich sehr gerne machen, es ist hier aber nicht so ueblich wie in dld, ich weiss jetzt auch noch nicht wie es geht mit die finanzielle eigene Beidrage usw. Ich werde das nachfragen.

Etwas mehr Informationen ueber mich; man hat bei mir auch immer die Argumenten; Korrektion und Stabilisation, ich bin aber in die kurven sind in die letzte +/- 17 Jahren nur 10 Grad oder so hoher geworden, also die theoretische Prognose ist nicht herausgekomen. Aber besser wird es nie werden, aber schlechter,

Meine vorletzte Artzt (er war mein Artzt seit meine 13e Jahr) zweifelte zum Schluss auch weil ich im Lot stehe (?-ist das Deutsch) und gelenkig bin usw. Also waere ich derzeit ganz froh dass ich seine Rat nicht aufgefolgt habe und kein op. gemacht habe.

Jetzt habe ich ein andere Artzt die zuerst zweifelte und denn wenn mein Freund sagte dass ich ganz mude sein koennte (wenn ich zuviel gemacht habe), sagte dass ich mir operieren lassen muss. Also ich bin ganz nicht ueberzeugt.

Eine operation kann auch so viele Nachteilen mit sich mitbringen. Ich sehe immer nur die Nachteilen von solchen Eingriff, und die moegliche Komplikationen dass ich letzendlich nicht besser werde (bin jetzt ziemlich gut wenn ich nicht zu lange alles mache, und viel sports mache usw).

Ich habe eine Freundin sie sagt immer das ihre Korper nicht mir von ihr ist seit die Op. Sie ist jetzt schon kerzengerade, hat ein eisenstarke Ruecke, hat aber ganz viel Pein, dass sie nicht arbeiten kannst .

Ich fuehle mir immer ein bisschen alleine damit, weil ich Niemand kenne die nicht macht was die Aertze sagen, und ich fuehle immer viel Druck weil fast allen sagen dass die Aertzte die experten sind.
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Beitrag von Lady S »

Lady S -darf ich fragen warum du kein Operation erwaegt?
Ich habe nur wenige Beschwerden - weniger als so mancher mit gerader Wirbelsäule. Ich weiss, was ich meinem Rücken zumuten kann und was nicht und wie ich ihn "pflegen" muss (naja: sollte...). Die Krümmung nimmt nur sehr langsam zu (etwa 10-13 Grad in 36 Jahren).

Bei der Operation im Erwachsenenalter wird aus einer gekrümmten Wirbelsäule eine starre, mehr oder weniger gerade. Ich weiss nicht, was daran besser sein soll.
Die Rotation wird übrigens meines Wissens bei einer OP nicht oder kaum verändert.

Das Ganze ist aber eine höchst individuelle Angelegenheit. Du musst halt Dein persönliches Risiko mit und ohne OP abwägen. Dazu musst Du Dich sehr gut informieren - bei möglichst vielen Quellen und immer wieder nach dem Warum fragen.
Aber denke immer daran, dass es Deine Entscheidung bleibt.

Grüsse, Lady S
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

30 Jahre alt, 55° und keine Beschwerden - totaler Quatsch, sich operieren zu lassen. Besser ist Vorbeugung durch regelmäßige Schroth-Krankengymnastik.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
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Beitrag von Ann »

Das alles habe ich auch Lady S.. Und dann habe ich auch die Konklusion von dallia

Also, ich werde mein Artzt nachfragen was fuer mich wirklich die Vorteilen sind.

z.B. fulltime arbeiten was einer sagte, ist gar kein Zeil mehr- also fuer mich auch kein richtiges Vurteil. Muss auch mal schauen ob das wirklich so ist nach eine Op. solche Sachen kann man doch nicht voraussagen?
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Beitrag von scoliodoc »

Dalia hat geschrieben:30 Jahre alt, 55° und keine Beschwerden - totaler Quatsch, sich operieren zu lassen. Besser ist Vorbeugung durch regelmäßige Schroth-Krankengymnastik.
Hi Dalia,

wir sind ja nicht immer ganz gleicher Meinung. Aber ich wuerde es nicht als "totalen quatsch" bezeichnen.
Es ist im Moment wahrscheinlich wirklich nicht notwendig. Aber es sind weitere Faktoren wichtig: "steht sie in beiden Ebenen im Lot", "treten neurologische Schaeden auf", "wie schnell verschlechtert sich die Skoliose"

Sie hat eine Zunahme von etwa 0.5 Grad pro Jahr. Vielleicht kann sie das ein wenig mit KG aufhalten, aber sie muss leider mit einer Zunahme rechnen.

Wichtig zu wissen waere, ob die Skoliose gleichmaessig zunimmt oder ob die Zunahme eher an Geschwindigkeit abnimmt oder zunimmt.
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Beitrag von Ann »

hi skolidoc,
also die Rationelle Argumentation ist schon klar, dass man mit solchen Rucken mit 70 Jahr in eine Bogen von 90 grad oder so, lauft.

Also gibt es (hier bei uns) doch immer Leuten die mit 50 Grad nicht operieren lassen und kein Problem damit haben (und die Aertzen auch nicht). Man muss glaube ich auch nicht vergessen was eine Operation hervorufen kann.

Ich war noch gespannt welche checklist /fragebogen du denn benutzt bei ein skoliose Patient ?
ich habe schon gelesen;

"steht sie in beiden Ebenen im Lot"
"treten neurologische Schaeden auf"
"wie schnell verschlechtert sich die Skoliose"
gibt es ein medische Notsache (lungen,, schmerzen usw)
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Beitrag von scoliodoc »

Tut mir Leid Ann,
eine Checkliste gibt es nicht.

Aber ich versuche mal eine Art Fragenkatalog zu nennen, den ich immer vor Augen habe.


- wie stark ist die Skoliose und welche Form der Skoliose haben wir. Dabei orientiere ich mich zumindest ein wenig an der Lenke-Klassifikation. Hauefig, aber leider nicht immer, muss man nur eine Kruemmung von einer Doppelkruemmung oder Dreifachkruemmung operieren.

- wie stark ist die Skoliose. Unter 50 Grad empfehle ich in der Regel abwarten (wenn keine Schmerzen bestehen), was nicht heisst, dass ich ab 50 Grad automatisch operiere. Abwarten heisst bei mir gutes Korsett (keine Pflicht) und KG

- wie stark ist die Rotation = Rippenbuckel, Lendenwulst

- besteht Schulterschiefstand / Nackenschmerzen

- wie schnell verschlimmert sich die Skoliose

- wie "reif" ist die Wirbelsaeule (erkennt man entweder am Risser Zeichen oder durch eine Roentgenaufnahme der Hand).

- kann man die Fusionsstrecke moeglicherweise so kurz halten, dass die vier untersten Bewegungssegmente frei bleiben?

- wie sieht das seitliche Profil aus (Flachruecken?)

Das wichtigste von allen jedoch ist die Einstellung des Patienten. Will er operiert werden oder nicht.
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Beitrag von Dalia »

scolidoc hat geschrieben:Sie hat eine Zunahme von etwa 0.5 Grad pro Jahr. Vielleicht kann sie das ein wenig mit KG aufhalten, aber sie muss leider mit einer Zunahme rechnen.
Ich halte es für sehr gefährlich, wenn so etwas ausgerechnet ein "Arzt" schreibt. Du kannst es nicht wissen, ob es so ist. Bei konsequenter Therapie "muss" man keineswegs mit einer Verschlechterung rechnen. Ganz offensichtlich kennst du dich mit Skoliosenerkrankungen nicht besonders gut aus.
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chilli-pepper
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Beitrag von chilli-pepper »

Hallo Ann,

ich bin jetzt 38 Jahre alt, nach meiner Korsett- Therapie habe ich die Skoliose nach meinem 18. Lebensjahr lange verdrängt.
Damals hatte ich in der BWS ca 45° und in der LWS ca 37°. Leider hat auch mein Arzt mir nichts geraten, auch nicht wenn ich Schmerzen hatte. So habe ich über 10 Jahre vertrödelt,ohne zu ahnen was es für gute Behandlungsmethoden gibt, in denen sich meine Skoliose in der BWS auf 55° und in der LWS auf 47° verschlechtert hat und ich längst im OP Bereich lag.

2006 bekam ich dann meine erste Schroth-Reha in Bad Salzungen und kann hiermit nach fast 7 Jahren sagen, dass ich seit dem die Progredienz stoppen konnte! Eine OP kommt für mich nicht in Frage, solange ich eine solche Lebensqualität habe, die jetzt um einiges höher ist, als in den Jahren vor meiner ersten Reha in Bad Salzungen.

Mein ehemaliger Orthopäde sagte mir mit 29, dass ich zu alt für "solche Spielchen" bin und dass das alles nichts bringen würde....

Ich denke , ich habe ihn nun eines Besseren belehrt ;D :P

Lg chilli-pepper
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Beitrag von scoliodoc »

Dalia hat geschrieben:
scolidoc hat geschrieben:Sie hat eine Zunahme von etwa 0.5 Grad pro Jahr. Vielleicht kann sie das ein wenig mit KG aufhalten, aber sie muss leider mit einer Zunahme rechnen.
Ich halte es für sehr gefährlich, wenn so etwas ausgerechnet ein "Arzt" schreibt. Du kannst es nicht wissen, ob es so ist. Bei konsequenter Therapie "muss" man keineswegs mit einer Verschlechterung rechnen. Ganz offensichtlich kennst du dich mit Skoliosenerkrankungen nicht besonders gut aus.
Tut mir Leid dich enttaeuschen zu muessen, aber das ist nicht meine Meinung sondern die Wiedergabe des Standes der Wissenschaft.

Hier ein paar Auszuege aus "landmark-articles" der Skoliosetherapie. Wie du darin lesen kannst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass gewisse Skoliosen sich verschlechtern. Wie gesagt. Es handelt sich immer nur um Wahrscheinlichkeiten. Nichts auf der Welt ist 100%


J Bone Joint Surg Am. 1983 Apr;65(4):447-55.
Curve progression in idiopathic scoliosis.
Weinstein SL, Ponseti IV.

One hundred and thirty-three curves in 102 patients who were followed for an average of 40.5 years were evaluated to quantitate curve progression. Sixty-eight per cent of the curves progressed after skeletal maturity. In general, curves that were less than 30 degrees at skeletal maturity tended not to progress regardless of curve pattern. Curves that measured between 50 and 75 degrees at skeletal maturity, particularly thoracic curves, progressed the most.


Spine (Phila Pa 1976). 2001 Nov 1;26(21):2354-61.
Factors that influence outcome in bracing large curves in patients with adolescent idiopathic scoliosis.
Katz DE, Durrani AA.

STUDY DESIGN: A retrospective review of 51 patients with adolescent idiopathic scoliosis (AIS) treated with a Boston brace for curves ranging from 36 degrees to 45 degrees. CONCLUSIONS: Patients with a double curve pattern in which the thoracic curve is >35 degrees and the LPR angle is >12 degrees are significantly more likely to demonstrate curve progression. In-brace correction for double curves of at least 25% and a patient's ability to wear the orthosis >18 hours/day significantly increased the likelihood of success.


J Pediatr Orthop. 2007 Jun;27(4):369-74.
A comparison of the thoracolumbosacral orthoses and providence orthosis in the treatment of adolescent idiopathic scoliosis: results using the new SRS inclusion and assessment criteria for bracing studies.
Janicki JA, Poe-Kochert C, Armstrong DG, Thompson GH.

This is a retrospective cohort study comparing the effectiveness of the thoracolumbosacral orthosis (TLSO) and the Providence orthosis in the treatment of adolescent idiopathic scoliosis (AIS) using the new Scoliosis Research Society (SRS) Committee on Bracing and Nonoperative Management inclusion and assessment criteria for bracing studies. These new criteria will make future studies comparable and more valid and accurate. CONCLUSIONS: The Providence orthosis was more effective for avoiding surgery and preventing curve progression when the primary initial curves at bracing was 35 degrees or less. However, the overall success of orthotic management for AIS in both groups was inferior to previous studies. Our results raise the question of the effectiveness of orthotic management in AIS and support the need for a multicenter, randomized study using these new criteria.
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Dalia
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Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Beitrag von Dalia »

Wieder mal einer, der nicht richtig lesen kann. ;) Wenn man NICHTS tut, ist durchaus mit einer Verschlechterung zu rechnen. Aber sie muss eben nicht zwangsläufig stattfinden und da hat mich dein "du musst damit rechnen" gestört.

Studie 1 ist ja schon von 1983, das Alter der einzelnen Patienten wäre interessant, ebenso, in welchem Alter, in welchem Zeitraum und um wie viel Grad sich die Skoliosen verschlechtert haben. Wie wird "skeletal maturity" definiert? Viele Ärzte gehen ja davon aus, dass die mit 15 bis 17 Jahren abgeschlossen ist und im Jahr 1983 ging man sicher auch von diesem Alter als Abschluss des Knochenwachstums aus. ;)

Studie 2 ist wenigstens von 2001. Ich gehe schwer davon aus, dass alle diese Korsetts Plastikmülls waren, zumal das heute noch leider auf einen Großteil der produzierten Korsetts zutrifft, zumindest bei hochgradigen Skoliosen. Boston-Korsetts haben hier auch nicht gerade den besten Ruf. ;)

Studie 3 ist immerhin eine aktuelle, aber auch hier wäre die Qualität der Korsetts zu diskutieren. ;)
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Beitrag von scoliodoc »

Ich bin dir ja schon mal dankbar, dass deine Reaktion auf meine Antwort nicht gleich wieder "quatsch" "bloedsinn" oder "der hat keine ahnung" war. Da macht es dann auch wieder Spass zu antworten. Manchmal ist Diplomatie doch besser.

Mir ist bekannt, dass da auch alte Studien dabei sind. Ich habe sie deswegen hier mit reingenommen, da es sich um klassische Studien handelt, die auch nicht mehr wiederholt werden, weil es ja diese Ergebnisse schon gibt.

Wie dir vielleicht aufgefallen ist, gehoere die veroeffentlichenden Zeitschraften mit Journal of Bone and Joint Surgery, JPO und Orthopedics zu den hoechstangesehendsten Zeitschriften. Gutes Studiendesign darf man dadurch erwarten.

Die letzte Studie ist eine SRS studie. Die SRS ist die hoechst angesehenste wissenschaftliche Gesellschaft fuer Skolioseforschung weltweit. Henry Halm ist z.B. einer von nur 5 deutschen Mitgliedern.


Mir ist auch bewusst, dass man mit guter konservativer Therapie viel retten und vielleicht reparieren kann. Leider sind die konservativ taetigen Orthopaeden wissenschaftlich nicht sehr aktiv. Ich hoffe, dass sich das auch mal aendern wird.

Ich hoffe, du hast auch Ruecksicht darauf, dass ich hier nicht die komplette Studien darlege, da diese fuer Laien oft unverstaendlich sind und den Rahmen hier sprengen wuerde.

Fazit: konservative Therapie kann sehr hilfreich sein. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass eine Operation kein Weltuntergang ist. Jeder muss fuer sich die Risiken abwaegen, und auch konservative Therapie hat seine Risiken. Damit sind wir ja dann bestimmt wieder einer Meinung
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Beitrag von Ann »

Eine Operation ist kein Weltuntergang, aber auch kein Zaubermittel; wenn man ein Operation untergeht, dann gibt es 10 Jahren spaeter schon den Verschleiß von in jedem Fall die untersten Wirbel (pein), und man stuerz auch manchmal ziemlich ein.

ps. habe meinen Staten nachgeschaut, zwischen 1995 und 2008 (von mein 14en Jahr biszum jetzt) ist sowohl thoracaal wie lumbal mit 5 Grad gesteigert. Habe in diesen Jahren immer viel sport gemacht und therapie ik kann aber natuerlich gar nicht sagen ob es mir geholfen hat (wie man auch nicht sagen kann ob das Korstel 24/7 mir geholfen hat- ich weiss natuerlich nicht wie meine Ruceken war ohne die Bracetherapie- und was wissenschaftlich erforschung betrifft, hat man glaube ich noch nie ein Kontrollegruppe zusammen bekommen).
Nur kann ich sagen dass ich mich besser fuehle wenn ich in guten Kondition bin.
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Beitrag von marieschen »

Hey
Ich habe auch eine Skoli von BWS 63° und LWS 30° keine Schmerzen oder Beschwerden. Mein Lungenvolumen ist auch voll komme im grünem Bereich:)
Deshalb kommt für mich eine OP auch nicht in Frage. Ich gehe regelmäßig zu meinen Kontrolluntersuchungen, mache KG nach Schroth und meine Übungen zu Hause....Und solange das alles so bleibt werde ich mich auch nicht operieren lassen....

Außerdem ist eine Skoli von 50°im Erwachsenenalter nicht gleich mit hochgradigen Einschrängungen zu rechnen.Und es besteht kein Zusammenhang zwischen Krümmung und Schmerz. Man kann auch mit weitaus weniger Krümmung viel mehr Schmerzen haben. Solangen man weiterhin zu Kontrolluntersuchiungen geht, KG, und sein Übungpogramm zu Hause macht und es sich nicht viel verschlechtert oder Schmerzen/ Beschwerden auftretten, braucht man sich auch nicht operieren zu lassen.

LG
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Beitrag von Sabona »

Hallo,
als Oldie (52 Jahre) und hochgradiger Skoliose, (89 und 87 Grad) möchte ich auch meinen "Senf" dazugeben.
Meine Skoliose hat sich im Lauf der Jahre schon verschlechtert.(Mit 20 J. hatte ich ca.70 Grad). Ich habe aber auch erst im Alter von 45 J. mit Schroth angefangen, nachdem mir die OP empfohlen wurde. Sportlich habe ich mich immer betätigt. Schmerzen halten sich in Grenzen und sind belastungsabhängig. Schmerzmittel brauche ich keine. Nachdem mir auch Dr. Hoffmann zur OP geraten hat, hatte ich einen Kombi-Termin mit Prof.Halm wahrgenommen. Er lehnte bei mir die OP ab. Noch geht es mir zu gut. Er kann mir nicht garantieren, dass es nachher besser sei. Vielleicht sogar schlechter.
Ich schrothe fast täglich, fahre Schi, Mountainbike und gehe bergsteigen. Herz und Lunge sind OK.
So hoffe ich, dass ich ohne OP alt werde.
Mein Rücken kann vielleicht keinen "Entzücken" aber ich fühle mich wohl in meinem Körper und nicht eingeschränkt.
LG
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Beitrag von Ann »

Guten Morgen allen,

Ich wollte ihr nur danken, Ihren aufbauende Beitragen haben mich sehr erfreut. Ihr habt mich alle Schroth empfiehlt, ich werde diese Therapie nun mit meinem Artzt besprechen (weil die Schroth Reha hier nicht ueblich ist). Danke fuer den Hinweis !
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