Sicherheit in Sobernheim

Fragen und Antworten zu den SCHROTH-Rehabilitationszentren für Wirbelsäulendeformitäten
Ezekiel
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Beitrag von Ezekiel »

Ich bin der Meinung wenn Kinder und Jugendliche sportlich aktiv sind,
kommen sie nicht so schnell dazu Alkohol zu trinken, beides zusammen past einfach nicht.
Muss ich klar Widersprechen - klar mag es sein dass du andere Erfahrungen gemacht hast, Ich kann dir aber sagen dass ein Großteil der Sportler die Ich kenne die schlimmsten Säufer von allen sind. (im Bezug auf Mannschaftssportarten..)





*hust* - Leben ist leider kein Ponyhof.

Früher oder später werden eure Kinder das erste mal Alkohol trinken. Noch viel schlimmer, es wird auch der Tag kommen an dem sie es übertreiben. Oder gar anderes als Alkohol probieren.
Doch wo ist da das Problem dabei? Verhindern kann mans eh nicht, mMn. ist es viel sinnvoller sie mit einem gesunden Menschenverstand "raus in die Welt zu schicken" bzw. sie zur Selbstständigkeit zu erziehen.

Ich bin selbst 19, hab in den letzten Jahren genug Erfahrungen in dem Kontext gesammelt. Ich war auf Festivals, bin aufgewacht ohne zu Wissen wie ich ins Bett gekommen bin etc. Brauch ich hier aber nicht weiter Ausschmücken.
Und trotzdem hab ich mein Abi in der Tasche, studiere und verdien mein eigenes Geld.


Was ich im Endeffekt sagen will - halb so schlimm! Lasst eure Kinder Ihre eigenen Erfahrungen sammeln, sie werden daran wachsen.
Um nicht noch mehr zu beunruhigen - Ich kenne keinen unter meinen Kumpels/Freundinnen die 12jährigen Alkohol geben würden, hätten wir aber auch mit 16 nicht bzw. wäre mit 12 keiner von uns auf die Idee gekommen schön einen zu saufen.

Also immer mit der Ruhe.

Grüße
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

BZebra hat geschrieben:Die meisten haben das Bild von dem unverantwortlichen Jugendlichen vor sich (wie offensichtlich auch du, J-Maria), dem so etwas passiert.
Dem ist nicht so.
Aha .. :rolleyes:
BZebra hat geschrieben:Die Fälle, die ich aufgezählt habe, waren aus meinem engeren oder weiteren Freundeskreis in Sobi und es waren definitiv alles normale Jugendliche.

Typisch BZebra: Etwas unterstellen und dann darauf reiten, ganz nach belieben.
Zu deiner Information: Ich bin nicht davon überzeugt, dass Alkohol- oder Drogenmissbraucht, nur bei Kindern aus bestimmten sozialen Verhältnissen oder nur „unverantwortlichen Jugendlichen“ möglich ist. Ich glaube, so gutgläubig und naiv ist nicht mal 10 % der Bevölkerung. Wie blöd und ahnungslos willst Du mich hier darstellen. Ich glaube nicht, dass ich Dir Grund dazu gegeben habe.

Leider kann man es nie ausschließen, 100%prozentiger Sicherheit gibt es nicht. Alle Eltern können nur hoffen, dass sie durch ihre Erziehung genug getan haben um die Möglichkeit einzuschränken.
Und weiter zu deiner Information: Meine Tochter hat dieses Jahr mit 18 (in 1 Monat 19) Silvester außerhalb meines „Einflussbereiches“ gefeiert. Und ich habe mir genau diese Sorgen gemacht, worüber wir hier sprechen. Weil man es sich eben nicht sicher sein kann, so arrogant kann man nicht sein. Du kannst nur durch die Erziehung die Möglichkeit klein halten, irgendwann loslassen und hoffen, dass alles gut wird.

BZebra,
fällt es Dir wirklich so schwer zuzugeben, dass Du doch ein bisschen übertrieben hast? Was ist den schon dabei, einzugestehen, dass man sich vergaloppiert.
Da könnte man denken, Dir fällt etwas an Selbstbewusstein, nur mal so nebenbei, weil Du auch gerne andere analisiert und diagnostizierst.

Ich möchte zu diesem Thema nur einen letzten Satz sagen:
Nur wenn sich gelegentlich, Jugendliche in Sobernheim betrinken, kann man deswegen nicht von "gefährdeter Sicherheit in Sobernheim" sprechen.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

J-Maria hat geschrieben:fällt es Dir wirklich so schwer zuzugeben, dass Du doch ein bisschen übertrieben hast? Was ist den schon dabei, einzugestehen, dass man sich vergaloppiert.
J-Maria, es sind doch meine Erfahrungen bzw. mein Erlebtes (auch noch genau beziffert), du kannst mir doch nicht unterstellen, dass ich da übertreibe. Ich bin selbst eine Patientin - im Gegensatz zu dir - und war viele Male da und habe es selbst so erlebt. Dass sich in Sachen Alkoholkonsum etwas geändert hat, denke ich auch nicht, zumal man die gleichen Dinge auch den Unterhaltungen der Jugendlichen noch immer entnehmen kann.

Deine Tochter wird dir ihre eigenen "Vergehen" - falls geschehen - auch nicht aufs Brot schmieren, genausowenig wie ich das bis heute bei meinen Eltern gemacht haben und du wahrscheinlich auch nicht bei deinen. Du kannst allenfalls anhand der Dinge, die du freiwillig erzählt bekommst, hochrechnen, oder andernfalls halt den Berichten von Leuten, die keine Repressalien mehr zu fürchten haben, Glauben schenken. ;)

Ich glaube, viele Leute gehen davon aus, dass es in Sobernheim eine Rundumbetreuung gibt, ähnlich eines Ferienlagers, wo ja immer Betreuer anwesend sind, fleißig durchzählen, und wo solche Sachen, wie irgend etwas einzukaufen, schon gar nicht so einfach möglich sind. Das ist aber hier nun mal nicht der Fall bzw. war es noch nie. Man hat Freizeit, die man frei gestalten kann und die nicht organisiert ist.

Weiß man das, dann wird man sich als Elternteil (wie du selbst auch sagst) die meisten Dinge, die da so passieren, wohl vorstellen können. Geht man aber von einer Rundumbetreuung aus, die auch denkbar wäre, dann liegt man falsch.

Zu dem Thema gab es hier im Forum auch schon eine Diskussion, wie es sein kann, dass es in Sobernheim so wenig Betreuung gibt, dass ausgerechnet da die Korsette nicht getragen werden müssen - genau der selbe Grund (jetzt achten zumindest die Therapeuten in ihrer Anwesenheit ein wenig drauf).

Das ganze ist aber nichts weiter, als eine Diskussion der (meiner Meinung nach) durchaus vorhandenen Gefahren, die es in Sobernheim schon immer gegeben hat, die man aber als natürlich unter den Tisch fallen lässt oder ignoriert und die den Kostenträgern (wegen den resultierenden Reha-Abbrüchen) auch genau bekannt sind, bis irgend wann mal wirklich was passiert. Es war eine Antwort auf die von Leipzigerin in diesem Thead geäußerten Bedenken:
Leipzigerin hat geschrieben:ist die gesamte Situation in der Klinik noch sicher, um Kinder und Teenis dort zu schicken? Als Mutter muß ich das jetzt 1000 Mal überlegen. Von meine Euphorie von Sommer ist nicht übrig geblieben, leider
Ohne über die Vorkommnisse bescheid zu wissen - und deren Details müssen hier im Forum auch denke ich nicht breit getreten werden, es ist so schon schlimm genug für die Familie - kann ich mir nicht vorstellen, dass es irgend eine Änderung in der Klinik gegeben hat, von der nun mehr Gefahren ausgehen als vorher (es sei denn Leipzigerin bezieht sich auf eine Zeit vor meiner). Es gab in den ganzen Jahren seit die Klinik besteht wohl auch noch keinen Todesfall.

Man kann jetzt natürlich sagen, es sei dort ganz bestimmt sicher, nur um zu beruhigen. Das finde ich aber, bei den bis dahin schon da gewesenen beinahe Unglücken, die auch hätten tödlich enden können, und die vor allem durch bessere Aufklärung Seitens der Eltern hätten vermieden werden können (weil das eben nicht mehr die Aufsichtspflicht der Klinik betrifft), auch nicht angebracht.

Auf die Frage "Ist es da noch sicher?", würde ich persönlich eben antworten "Ist es noch nie gewesen!" (zumindest für Jugendliche ohne Begleitperson), und du, J-Maria, würdest wahrscheinlich antworten "Genauso sicher oder unsicher, wie anderswo, wo man seine Kinder alleine ohne Aufsicht hin lässt!". Die Bedeutung ist die gleiche.
Zuletzt geändert von BZebra am Sa, 10.01.2009 - 02:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Toni
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Beitrag von Toni »

J-Maria hat geschrieben:Na Prost! BZebra, :bia:

sag’ mal, bist Du heute nicht ein bisschen gaga? :eek: Oder nein, ich hab’s: Du hast heute zu viel getrunken oder? Ja das wird es sein.
Sorry, das musste jetzt sein, das hast Du Dir jetzt redlich verdient.

Mein Gott.Am besten, Du liest dir dein Posting noch mal durch.

Hallo J-Maria
Das verstößt eindeutig gegen jede Nettiquette!
Das ist für mich schon im Bereich der Unverschämtheit. Ich will Dir zugute halten, dass Du als Mutter emotional sehr stark betroffen bist.
Aber Du kannst offensichtlich keinen Beitrag schreiben ohne zu hetzen, ohne zu provozieren, jemanden schlecht zu machen, zu beleidigen oder Zwietracht zu säen.
Bitte denke darüber nach!
Noch so eine Entgleisung ohne Entschuldigung und wir müssen im Adminstrations-team ernsthaft über Deine Sperrung diskutieren.
Das wollen wir aber nicht!!!!

Hinweis vom Admin: Stellungnahme von J-Maria und nachfolgende Diskussion abgespalten, siehe viewtopic.php?p=96719

BZebra berichtet hier sehr offen und sehr sachlich von für mich völlig unbestreitbaren und nicht zu leugnenden Tatsachen.
Sie war mehr und länger in Bad Sobernheim als vielleicht jeder sonst hier.
Ich war dagegen lediglich einmal 4 Wochen in Bad Salzungen.

Ich habe damals hier im Forum einen netten lustigen Bericht darüber geschrieben aber ich war zu feige meinem Bericht eine wichtige Ergänzung und Erfahrung anzuhängen. Unter anderem weil ich mich selbst sehr geschämt habe und 2. weil ich „Eltern“ nicht verunsichern wollte. Das war ein absoluter Fehler, wie ich heute angesichts dieser Diskussion erkennen muss.

Wir Erwachsenen haben uns in der Reha fast jeden warmen Maiabend auf der Terasse versammelt und diverse Fläschchen Rotwein mit Knabberzeug und Käsewürfel konsumiert.
Niemand hat gesoffen, aber wir haben die schönen Abende erzählend und diskutierend verbracht. Wir haben den Wein aus von mir mitgebrachten RIEDEL-Gläsern getrunken und waren (meistens) relativ sparsam, weil wir oft 2-3 Flaschen Wein auf bis zu 10-12 Leute aufgeteilt haben. Außerdem war uns Erwachsenen klar, dass wir am nächsten Morgen wieder fit für „Kampf-Schroth“ sein mussten.

Die Jugendlichen sind am Abend meistens irgenwo in der weitläufigen Parklandschaft verschwunden. Es haben sich nette Cliquen gebildet, einer hat ganz hervorragend Gitarre gespielt und grandios gut gesungen. Es war fast romatisch und die Welt war irgendwie „in Ordnung“ wie selten zuvor.

Doch dann, eines Nachts haben mich einige Jugendliche heulend zu einem Mädchen geführt, das fast bis zur Bewusslosigkeit besoffen war und nur noch als ein Häufchen Elend dagelegen ist. Sie wurde von einem der Jungs regelrecht abgefüllt mit irgend einem süßen Alcopop.
Es war ein Mädchen ca. 13 Jahre alt und völlig ohne Alkoholerfahrung bis dorthin.
Wir haben sie dann schnell zum Erbrechen gebracht, große Mengen Mineralwasser eingeflößt und sie dann ins Bett gesteckt um sie ihren Rausch ausschlafen zu lassen. Es ist außer einem schlimmen Kater am nächsten Tag nichts weiter passiert (GOTTSEIDANK). Der Junge der ihr den Alkohol eingeflößt hat wurde sofort aus der Klinik gewiesen und seine Reha wurde abgebrochen.
Die anderen Jugendlichen waren deutlich (heilsam?) geschockt.
Wir Erwachsenen waren beschämt, denn die Jugendlichen hatten uns ja auch fast jeden Abend beim konsumieren von Alkohol sehen können. Wir Erwachsenen haben den Jugendlichen praktisch öffentlich vorgelebt, dass man seine Abende sehr angenehm mit Alkoholkonsum verbringen kann. Ich habe sogar einige Jugendliche von den guten Weinen verkosten lassen.
Das hat sie aber nicht weiter interessiert, da für Jugendliche ein guter alter Rotwein nur nach „verfaultem Traubensaft“ schmeckt.

Die tendieren dann zu süßem und getarntem Zeug, Alcopops und „kleiner Feigling“ und Fruchtsäften in die Rum oder Wodka eingemischt wird usw..... Besorgt haben die es sich bei ALDI, LIDL oder sonst woher...... das war noch 2003 für Jugendliche ganz leicht.

Mich hat das geschockt, wie schnell eine Stimmung entstehen kann, in der bis dahin eigentlich sehr vernünftige und nette Jugendliche ungehemmten Alkoholkonsum betreiben bis weit in den Bereich der Alkoholvergiftung hinein. Gerade bei so süßen Mischungen und „Tarn-Coktails“ verlieren die unerfahrenen schnell die Dosis- Verhältnis-Wirkungs-Beziehung. Es gibt eine Phase des Alkoholkonsums, in der man zuerst lustig wird, dann die Hemmungen abbaut und als Folge die Selbstkontrolle verliert.

Auch ich hatte in meiner Jugend 3 üble Vollräusche erleben müssen, mit teilweise schlimmen Folgen.
Alle außerhalb des elterlichen Einflussbereiches (Schullandheim, Klassenfahrt, Landwirtschaftsschule).
Erst diese spürbaren und schlimmen Folgen verursachten bei mir eine Art „Lernkurve“ über den dosierten und gezielten Umgang mit der Droge Alkohol. Ohne diese (rückblickend wertvollen) Erfahrungen wäre ich vielleicht Alkoholiker oder Abstinenzler oder beides abwechselnd geworden.

Allen Eltern und insbesondere Müttern, die glauben ihre Kinder sind durch ein „behütetes“ Elternhaus oder durch vernünftige Gespräche über das Thema gegen eigene Neugier und gegen die enthemmende Wirkung einer Cliquen-Party-Stimmung gefeit, täuschen sich gewaltig!

Erst gestern habe ich in einer Tankstelle 3 türkische Mädchen beobachtet, die sich Alcopops gekauft haben. Offensichtlich sind nicht einmal mehr muslimische Jugendliche vor diesen Gefahren sicher!
Ich will damit sagen, daß NIEMAND, aus KEINER sozialen Schicht oder "Kaste" vor solchen Erfahrungen 100% sicher sein kann!
BZebra hat auch keine bestimmte soziale Schicht gemeint. Bei der sozialen "Gemengelage" die in den Schroth-Kliniken (und Anderswo) entsteht, springen "Funken", Ideen, Freundschaften, usw... über soziale Schranken!

Nach diesen eigenen Erlebnissen in Bad Salzungen halte ich BZebras Auslassungen zu diesem heiklen Thema für absolut überhaupt nicht übertrieben und zu 100% glaubwürdig.

Tatsache ist auch, dass in Ländern wie z.B. Italien bereits Kinder (verdünnten) Wein als normales „Gebrauchsgetränk“ in Familien erleben und an dosierten Wein- und damit Alkoholkonsum wie selbstverständlich herangeführt werden, der Alkoholismus nicht so exzessiv ausgelebt wird, wie z.B. dies Bewohner von skandinavischen Ländern tun, bei denen bisher eine mehr oder weniger strenge Prohibition und Tabuisierung des Alkohols geherrscht hat.

Einziger Weg das in den Kliniken zumindest teilweise in Griff zu bekommen ist die Freizeitangebote noch weiter zu verbessern und die Betreuung der Jugendlichen im Freizeitbereich eventuell auch personell zu verstärken.
Und doch wird es einzelnen Cliquen immer wieder gelingen sich dieser Beaufsichtigung zu entziehen um eigene reale Lebens-Erfahrungen machen zu können.

„ wird’s besser- wird’s schlimmer?
So fragt man alljährlich,
doch seinen wir ehrlich:
Leben ist immer lebensgefährlich!“
Erich Kästner


Gruß Toni
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas!
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Eichhörnchen
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Beitrag von Eichhörnchen »

Hallo Ezekiel, ich muß Dir Recht geben beim Mannschaftssport wird öfters eine Siegesfeier ("Saufgelage") veranstaltet. Meine Kinder Unterrichten in der Selbstverteidigung. Natürlich wird auch da Alkohol nach einem erfolgreichen Turnier getrunken aber keiner animiert einen anderen auch etwas zu trinken. Ich denke auch nicht, das meine "Kinder" selbst wenn sie einmal ein Bier trinken das sie dann soviel trinken um nicht mehr aufstehen zu können.
Wir haben ihnen nie den Alkohol verboten.
Mein jüngster Sohn ist inzwischen schon 22 Jahre und hat in seinem Freundeskreis schon viele "abstürzen"gesehen, für Ihn ist es ein Grund mehr damit nicht anzufangen. Unser 2. ist Sportler(sehr aktiv) auserdem hat er viel mit Jugendlichen zu tun, er trinkt auch mal ein Alster, aber selten, er ist 24 Jahre alt und meine Tochter ist 27 Jahre alt, alt genug um nicht mehr gedankenlos Alkohol zu trinken.
Ich war schon sehr oft in einer Reha- Einrichtung, leider wird dort tatsächlich viel getrunken, ich habe erlebt das manchmal jemand reingetragen werden mußte wiel er nicht mehr laufen konnte, aber es waren immer ältere Leute.
Ich war in Salzungen, vieleicht bin ich ja zu "naiv" aber als ich da war (08)habe ich viele Jugendliche kennen und keiner war dort betrunken.
Bei allen unter 18 Jahren wurden auch Kontrollen durchgeführt z.B.ob sie pünktlich in ihren Zimmern sind. Es gibt natürlich immer "ausnahmen, aber die trinken dann auch schon zu hause, und ziehen dann die Jugendlichen mit nicht so viel selbstvertrauen haben.
Wichtig ist das man Kinder stärkt, vertraut und "los" läst, dann gehen sie schon Ihren Weg. Wir haben unseren Kinder unterstützt und -Glück- gehabt das sie alle ein Ziel vor Augen haben, ergeizig sind und trozdem viel Spaß haben.
Ich wünsche alles Eltern das sie auch so gut mit Ihren Kindern zurecht kommen.
Liebe Grüße
Eichhörnchen
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benipat
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Beitrag von benipat »

Wollte nur noch anmerken, dass ich Tonis Erfahrung in Salzungen auch gemacht habe, bzw. eine solche Situation mitbekommen habe.

Dort dürfen ja die über 18 jährigen Alkohol kaufen und der wurde dann ausserhalb des Klinikgebäudes zu sich genommen. Es waren eben auch genug unter 18 jährige dabei.
Auch während meiner 4 Wochen Aufenthalt dort ist ein Mädchen knapp an einem Krankenhausaufenthalt wegen Alkoholvergiftung vorbei gekommen. Und das eben auch nur, weil sie sich zum Glück mächtig übergeben musste.

Aber ich denke auch, dass das kein klinikspezifisches Problem ist, sondern eben ein gesellschaftliches.

So lange es bei den Jugendlichen immer noch als Cool gilt, wenn man harten Alkohol konsumiert ( und dabei handelt es sich oft vermischt mit Saft ) wird sich so schnell nichts ändern. Und diese Pralerei kann man halt nur am Besten ohne Elternaufsicht - und das ist nun halt auf Klassenfahrten oder eben in der Reha.
Ich denke schon auch, dass das so oder so passiert, wenn die Kids dafür anfällig sind. Wie man das verhindert sehe ich auch nicht. Ich selber habe auf die Erfahrung eines Vollrausches bisher freiwillig verzichtet. Warum das so ist kann ich nicht sagen, denn in der Familie war das nie ein Thema.

Da ich ja auch selber Mutter bin hoffe ich bei meinen Kids nur, dass sie so viel Körpergefühl und Selbstvertrauen haben, zur richtigen Zeit Stopp zu sagen. Falls dem nicht so ist, werde ich auch das nicht verhindern können und hoffen, dass sie aus dieser Erfahrung nur lernen und keine Folgeschäden davon tragen. Mehr kann ich nicht tun. Von einem Trinktraining halte ich jetzt auch nichts, denn ich finde, man muß die Leber nicht unnötig früh belasten.

Grüßle

benipat
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

BZebra hat geschrieben: Auf die Frage "Ist es da noch sicher?", würde ich persönlich eben antworten "Ist es noch nie gewesen!" (zumindest für Jugendliche ohne Begleitperson), und du, J-Maria, würdest wahrscheinlich antworten "Genauso sicher oder unsicher, wie anderswo, wo man seine Kinder alleine ohne Aufsicht hin lässt!". Die Bedeutung ist die gleiche.

Ja, so gesehen okay.
Wenn Du nur noch von Deiner Empfehlung, mit einer 13-jährigen trinken üben zu müssen, abrückst, dass sind wir da fast übereinstimmend ;)
und können Eins trinken gehen :bia:
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

J-Maria hat geschrieben:
BZebra hat geschrieben: Auf die Frage "Ist es da noch sicher?", würde ich persönlich eben antworten "Ist es noch nie gewesen!" (zumindest für Jugendliche ohne Begleitperson), und du, J-Maria, würdest wahrscheinlich antworten "Genauso sicher oder unsicher, wie anderswo, wo man seine Kinder alleine ohne Aufsicht hin lässt!". Die Bedeutung ist die gleiche.

Ja, so gesehen okay.
Wenn Du nur noch von Deiner Empfehlung, mit einer 13-jährigen trinken üben zu müssen, abrückst, dass sind wir da fast übereinstimmend ;)
und können Eins trinken gehen. :bia:
Ja, daraus wird nichts.

Ich kann abschließend aber noch ein paar Hintergrund Informationen geben, warum ich das Ganze nicht für so ungewöhnlich halte, sondern von Seite der Eltern sogar sehr vernünftig.

In meiner Familie ist das Thema Alkohol folgendermaßen behandelt worden:

Es gab zu Sylvester oder zu besonderen Familienfeiern immer auch mal ein bisschen Alkohol für uns Kinder. Trotz ausufernder Diskussionen über die diversen Geschmacksnoten und überschwänglichem Lob über den "edlen Tropfen" usw., hat das alles jedes mal gleich schlecht für mich geschmeckt, so dass ich zu irgend einem Sylvester dann dankend abgelehnt habe, hier gäbe es ja auch Orangensaft, mit ich anstoßen könnte. Nach dem ich also nicht mehr zu überzeugen war, dass dieser Sekt jetzt ganz anders schmeckt als die ganzen anderen, und ich das meinen Geschmacksnerven nicht mehr antun wollte, hat meine Mutter mich über den Sinn und Zweck des Ganzen aufgeklärt: Ich solle es schon trinken, auch wenn es mir nicht schmeckt - bräuchte mir auch nicht schmecken ;) - damit ich mit Alkohol vertraut werde und lerne damit umzugehen. Und wenn es mir eh nicht schmeckt, dann könne ich jetzt auch mal ein bisschen mehr trinken!

Als ich kleiner war gab es nur mal nen Schluck, als ich älter war auch mehr. Das wurde nach und nach gesteigert.

Als ich dann die ersten Male in Sobernheim gewesen war, und meine Eltern mitbekommen hatten, was dort so abläuft (möglicherweise hatte ich da auch schon von einer Alkoholvergiftung berichtet), haben sie mir zu diversen Anlässen wesentlich mehr Alkohol angeboten als ich wollte (ich wäre davon besoffen geworden), und haben am Schluss sogar noch meinen Geschmack berücksichtigt. Nach ein paar erfolglosen Versuchen, haben sie dann die Karten auf den Tisch gelegt, und mir gesagt, ich könnte hier gerne mal so viel Alkohol trinken wie ich wollte, es wäre ihnen sogar sehr recht, weil sie wollten, dass ich hier bei ihnen in ihrer Anwesenheit meine Grenzen kennen lerne, damit ich weiß, wie viel ich vertrage. Sie wollten nicht, dass das dann irgendwo anders passiert und dort vielleicht schief läuft. Ich müsste mich ja auch nicht vollkommen besaufen, ich soll ja nur die Wirkung und Grenzen kennen lernen und ich könne mich da ja langsam ran tasten. Das wäre auch am optimalsten so.

Darauf habe ich mich nicht eingelassen, weil mir das vor meinen Eltern zu peinlich gewesen wäre. Was ich gedacht habe war: Die machen sich dann bestimmt über mich lustig, und was ich dann da fabrizierte - man kennts ja aus dem Fernsehen - bekomme ich dann Jahre lang aufs Brot geschmiert. Dafür hat das Vertrauensverhältnis zu meinen Eltern halt nicht ausgereicht.

Nichtsdestotrotz haben meine Eltern mit den Mengen, die ich in ihrer Anwesenheit getrunken habe und zu denen sie mich langsam (mit minimalem Risiko also) hingeführt haben, ohne auch nur annähernd davon betrunken zu werden, sichergestellt, dass ich zumindest keine besonders schwere Alkoholintoleranz habe.

Rückblickend finde ich das Angebot meiner Eltern, mich das erste Mal in ihrer Anwesenheit zu betrinken, sehr verantwortungsvoll. Sie sind davon ausgegangen, dass ich das sowieso irgendwann mache und hatten im Hinblick auf Sobernheim wahrscheinlich auch größere bedenken.

Schlussendlich hat wahrscheinlich auch jeder Erwachsene, der Alkohol trinkt, entsprechende Erfahrungen gemacht. Und Erwachsene trinken ja nicht immer nur Alkohol in Maßen, bei guten Feiern unter sich auch mal zu viel, und trotzdem kommt dabei nie eine Alkoholvergiftung bei raus. Das wird wohl an den einschlägigen (mehr oder weniger unangenehmen) Erfahrung liegen, die sie alle in ihrer Jugend gesammelt haben.

Zur Alkoholintoleranz:

Hat man eine schwere Alkoholintoleranz, die genetisch bedingt ist, dann fällt die, solange man anderweitig gesund ist, nicht auf. Probleme treten nur mit der Verträglichkeit bestimmter Medikamente auf. Ohne es praktisch getestet zu haben, kann man also in der Regel nicht wissen, ob man wenig oder praktisch keinen Alkohol verträgt.

Das Ganze rührt von einem genetisch bedingten Enzymdeffekt, durch den der Körper Alkohol schlecht bis fast gar nicht mehr metabolsieren und abbauen kann.

Wenn davon Betroffene das erste Mal Alkohol trinken, dann ist deren Körper schon mit den normalen Konsumeinheiten, die der übrigen Bevölkerung überhaupt nichts ausmachen, total überfordert. Diese Leute haben keine Chance, aus ihrem ersten Alkoholgenuss in üblichen Konsummengen nicht entweder volltrunken oder mit Alkoholvergiftung rauszugehen.

Abgesehen davon, dass eine Alkoholvergiftung, wenn nicht rechtzeitig behandelt, tödlich enden kann, kann auch volltrunken während der Reha erwischt zu werden für Jugendliche zum Rausschmiss und Reha-Abbruch führen, mit der Konsequenz, dass der Kostenträger zum einen Ersatz von den Eltern fordern kann (was wohl i.d.R. recht kulant gehandelt wird), und Wiederholungs-Rehas von Seiten der Klinik in den nächsten Jahren ausgeschlossen werden, weil die Klinik für diese Patienten die Verantwortung nicht mehr übernimmt.

Alkoholintoleranz ist in Europa weniger weit verbreitet als z.B. in Asien, was man darauf zurückführt, dass durch den weit verbreiteten Gebrauch von Alkohol als Getränk in Europa, ein größerer Selektionsdruck bestanden hat. Übersetzt heißt das, dass schon seit Uhrzeiten viele Menschen frühzeitig aufgrund ihrer Alkoholintoleranz an Alkoholvergiftungen gestorben sind, bevor sie sich fortpflanzen konnten. Junge Menschen sind offensichtlich schon seit Uhrzeiten an Alkoholvergiftungen in nicht geringem Ausmaß verstorben.

Ich habe mal gegoogelt, aber unterschiedliche Angaben über die Häufigkeit von Alkoholintoleranzen bei Europäern gefunden. Der Begriff ist auch nicht klar definiert und umfasst auch weniger kritische Intoleranzen, wie z.B. Übelkeit und Erbrechen nach geringsten Alkoholmengen, was alleine ja nicht negativ zu werten wäre. Angegeben werden ca. 5%; dies nur um zumindest die Größenordnung zu wissen. Ca. jeder 20. Europäer ist davon also betroffen.

Dann hat J-Maria weiter oben geschrieben, "nur wenn sich gelegentlich Jugendliche in Sobernheim betrinken":

Die von mir aufgezählten Fälle waren nur die Alkoholvergiftungen. An den Abschlussfeiern an der Nahe, aus denen glaube ich sogar alle drei Alkoholvergiftungen resultiert sind, haben bis zu schätzungsweise über 1/3 der Patienten der Klinik teilgenommen, mit Hinterlassenschaften an leeren Flaschen an der Nahe, von denen Dr. Weiß darauf geschlossen hat, es müsse wohl die Hälfte der Klinik da gewesen sein, die das alles getrunken hat (die Nahe mussten wir dann noch aufräumen). Das Ganze ist damals aufgeflogen, wegen der einen Alkoholvergiftung, den Angaben darüber, wie es dazu gekommen ist, und der in derselben Nacht noch folgenden Kontrolle aller Patienten in der Klinik, um eventuell noch andere Patienten mit Alkoholvergiftungen zu finden.

Vielleicht gibt die Größe, die diese "undercover Events" annehmen können, einen Eindruck darüber, in welches Umfeld eure Kinder unter Umständen so geraten können. Ihr könnt euch ja überlegen, wie sich eure Kinder in so einer Situation verhalten würden und ob sie, als möglicherweise bis dahin kompletter Abstinenzler, auf die Gefahr einer möglichen Alkoholintoleranz dann auch auf den geringsten Alkoholkonsum verzichten würden.

Mit "12-jährige" meine ich jetzt auch nicht alle 12-jährigen. Die einen zählen in die 10/11/12-jährigen Gruppe und haben da ihre Freunde, die anderen eher in die 12/13/14-jährigen Gruppe, aber werden von den 14-jährigen im Umgang nicht mehr wirklich unterschieden; so meine Alterseinschätzung zumindest. Untere Grenze halt.

Gruß,
BZebra

p.s. Ach ja, Anmerkung vielleicht noch zum allgemeinen Alkoholkonsum meiner Eltern, nur um keine falschen Vermutungen aufkommen zu lassen: In der Minibar gibt es Spinnenweben und wer bei denen gerne ein Bier trinken möchte, der kann froh sein, wenn das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist!
Zuletzt geändert von BZebra am So, 11.01.2009 - 05:23, insgesamt 3-mal geändert.
viika xXchiiLLa.QuEEnxX

Beitrag von viika xXchiiLLa.QuEEnxX »

aha ...
is das da jezt imma sou . oda nur manchma ?
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Beitrag von Eichhörnchen »

Hallo Zebra,
So wie Du es beschreibst wie man es bei Dir mit dem Alkohol gemacht hat, mal zu Silvester oder bei einer Feier ein Gläschen Sekt mit O-Saft
oder auch ohne -O- ,so haben Wir es acu bei uns zu hause erlebt, mit 14 Jahren durften Wir ein halbes Gläßchen Sekt zum anstoßen haben, den meisten hat es dann doch nicht geschmeckt, aber man gehörte nun zu den "Großen". Wir haben es bei unseren Kindern auch so gemacht, sie haben probiert und mochten es nicht, und wir würden Keinen dazu zwingen, von nun an haben wir sowieso keinen Einfluß darauf.
Wir hoffen, das unsere "Lieben", wenn sie etwas trinken sollten das es nie zuviel Alkohol werden wird.
Liebe Grüße
Marion
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Dalia
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Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Beitrag von Dalia »

Hallo ihr,

meine Antwort kommt leicht verspätet, da ich derzeit nur sporadisch im Forum mitlese.

Aber mein Eindruck ist, dass BZebra in Bezug auf "Alkoholtraining bei Jugendlichen" missverstanden wird.

Es geht nicht so sehr darum, Kinder an den Alkohol zu gewöhnen oder sich mit ihnen zu besaufen, sondern darum, ihr Bewusstsein für Verträglichkeit zu schulen. BZebra empfiehlt ja ausdrücklich, dass es in Anwesenheit der Eltern geschieht, weil sie dann die Menge unter Kontrolle haben.

Meine Eltern haben das mit mir ganz ähnlich gehandhabt; zu festlichen Anlässen gab es Alkohol und meine Eltern ließen mich daran teilhaben. Sie waren diejenigen, die darüber bestimmten, was und wie viel ich trinken durfte, und sie ließen mich die Erfahrung machen, wie es ist, wenn ich zu viel und zu schnell trinke. Das geschah ganz kontrolliert unter der Aufsicht meiner Eltern, denn ungefragt kam ich nicht an den Alkohol. Ich habe im Alter von 15 Jahren bereits nach zwei Gläsern Sekt schlapp gemacht und mir war schwindlig. Das war eine gute und wichtige Erfahrung für mich.

Nichts anderes meinte BZebra. Denn die Eltern werden die erste Erfahrung mit dem Alkohol nicht verhindern können, also ist es sinnvoll, wenn Kinder die ersten Gehversuche mit dem Alkohol unter kontrollierter Anleitung machen.

Das schützt sie zwar auch nicht vor bösen Abstürzen, aber reduziert die Gefahr eines späteren leichtsinnigen Umgangs mit Alkohol. Mir fiel es jedenfalls leichter, bei Zusammenkünften ohne elterliche Aufsicht ganz kar "nein" zu sagen, wenn man mir mehr Alkohol anbot als ich wollte, da ich meine Grenzen kennen gelernt hatte. Meine Eltern haben mir auch immer deutlich vermittelt, dass Alkohol in Maßen getrunken werden sollte, ließen mich aber auch bewusst die Erfahrung eines kleinen (!) Rausches machen.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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Beitrag von J-Maria »

Ein Schluck Sekt oder ein Glass zu besonderen Anlässen ist ja was anderes, als auszutesten, wo die Rauschgrenze bei 13-jähriger/n liegt. Wenn das ein Erwachsener mit Absicht mach, halte ich es für unverantwortlich.

Meine Nichte ist vor 10 Tagen 13 Jahre alt geworden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nützlich sein kann, mit ein Kind bzw. heranwachsenden Teenager in diesem Alter, die Trinkfestigkeit zu prüfen. Mein Freundes- und Bekanntenkreis ist so bunt wie Berlin selbst (verschiedene Religons-/Nationalitätszugehörigkeit bzw. kulturelle Hintergründe), ich kann mir das jedoch bei keinem vorstellen.



Zitat:
„Alkohol ist nach wie vor das am häufigsten konsumierte „Rauschmittel“ im Jugendalter. Je früher junge Menschen erste Erfahrungen mit dem Alkoholkonsum machen oder aber ihren ersten Alkoholrausch erleben, um so größer gestaltet sich ihr Risiko, im späteren Lebenslauf Alkoholprobleme zu entwickeln. Dies ist zwar nicht zwangsläufig, stellt jedoch im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren einen empirisch nachweisbaren Prädiktor für die Suchtentwicklung dar“
Wer Interesse hat, kann hier mehr zum Thema erfahren.
http://www.lssh.de/uploads/file/veranst ... obulte.pdf
Dort steht auch:
„Es ist ein verbreitetes Vorurteil, dass Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen eher zum Alkoholmissbrauch neigen als andere. Dies wird genährt durch die häufig wahrgenommenen Bilder von trinkenden Jugendlichen auf der Strasse.“
Ist Interessant zu lesen, außer viel Statistik, werden dort kurz die Hintergründe, warum und wie Jugendliche dazukommen, Alkohol zu konsumieren.
Alles bekannte Tatsachen, ist aber interessant sich die Zusammenhänge nochmal anzuschauen.



Eine Bitte:
Wenn zukünftig Beiträge abgespalten werden, dann bitte auch kennzeichnen, dass so vom Admin „anmoderiert“ wurde. Im Moment sieht so aus, als ob ich hier ein extra Thema aufgemacht hätte.
Da nun dieses Teil, wozu ich jetzt etwas antworten möchte, versetzt wurde, werde ich mich auch dahin begeben um zu antworten.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

J-Maria hat geschrieben:Ein Schluck Sekt oder ein Glass zu besonderen Anlässen ist ja was anderes, als auszutesten, wo die Rauschgrenze bei 13-jähriger/n liegt. Wenn das ein Erwachsener mit Absicht mach, halte ich es für unverantwortlich.
Es geht nicht zwangsläufig um die Rauschgrenze. Nicht jeder konsumiert Alkohol bis zur Rauschgrenze sondern hört vorher auf. Es geht um die eigene Dosis, die man persönlich für gut hält, und das Wissen, wo sie dann überschritten ist und nicht mehr gut ist.

Ein Schluck oder ein Glas bringt ja nichts an Erfahrung, wenn die Tochter / der Sohn der Meinung ist, er/sie möchte aber lieber die Rauschgrenze haben, denn in dem Fall hat er/sie ja dann immer noch keine Erfahrung mit der richtigen Dosierung bei der Rauschgrenze und dann kanns da eben schief gehen.

Es geht nur ums dosieren lernen der gewünschten Dosis. Und vorgeben was genau die gewünschte Dosis ist, kann man einem anderen Menschen nun mal nicht. Eure Kinder wissen selbst, was sie wollen und machen das dann auch.
Je früher junge Menschen erste Erfahrungen mit dem Alkoholkonsum machen oder aber ihren ersten Alkoholrausch erleben, um so größer gestaltet sich ihr Risiko, im späteren Lebenslauf Alkoholprobleme zu entwickeln. Dies ist zwar nicht zwangsläufig, stellt jedoch im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren einen empirisch nachweisbaren Prädiktor für die Suchtentwicklung dar“
Ja, das mag sein, wobei da sicherlich auch der Charakter reinspielt, der bei dem einen zum früheren, beim anderen zum späteren Alkoholkonsum führt.

Sache ist aber nun mal: Ihr schickt eure Kinder alleine nach Sobernheim, und da trinken die Jugendlichen Alkohol. Ihr gebt ihnen damit also die Möglichkeit, früher Alkohol zu konsumieren, als sie es unter Aufsicht der Eltern normalerweise machen würden, und das machen die da (im Durchschnitt) auch.
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Flamingo
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Beitrag von Flamingo »

Als langjährige Patientin der Schroth-Klinik in Sobernheim (Reha-Aufenthalte in der alten und in der neuen Klinik) möchte ich aus meinen persönlichen Erfahrungen Folgendes beitragen:

erstens einmal finde ich es sehr, sehr schade, dass der "Alkoholkonsum unter Jugendlichen in Sobernheim" unter dem Aspekt der "Sicherheit" einen derartig breiten Raum einnimmt.

BZebra hat geschrieben:
Sache ist aber nun mal: Ihr schickt eure Kinder alleine nach Sobernheim, und da trinken die Jugendlichen Alkohol. Ihr gebt ihnen damit also die Möglichkeit, früher Alkohol zu konsumieren, als sie es unter Aufsicht der Eltern normalerweise machen würden, und das machen die da (im Durchschnitt) auch.


Diese Darstellung stimmt so einfach nicht, jedenfalls nicht für den "Durchschnitt"!

Die Klinik ist in der Regel mit ca. 230 Patienten ausgebucht. Davon sind ca. 70 % Kinder und Jugendliche, in bestimmten Monaten (z.B: Sommerferien) ist der Prozentsatz noch höher.

Diese Kinder und Jugendlichen leben sich meistens schnell ein und auch, wenn sie in den ersten Tagen unter Heimweh leiden, so werden sie doch relativ rasch Teil dessen, was ich als "Sobernheimer Schroth-Gemeinschaft" bezeichnen würde. Bis auf ganz wenige Ausnahme erlebe ich die Kinder in der Klinik IMMER als sehr nett und freundlich. Und: ich kann mich nicht entsinnen, in all den Jahren auch nur ein einziges mal einen alkoholisierten Jugendlichen gesehen zu haben!

Was natürlich auch immer geschieht: es bilden sich Cliquen und in der Tat, kann es passieren, dass in der einen oder anderen Clique schon mal was getrunken wird, das ist aber keinesfalls die Norm!

Wenn bei 230 Patienten vielleicht in einer oder zwei Cliquen mal was getrunken wird, kann man das nicht als "Durchschnitt" bezeichnen. Zumal der Alkoholkonsum nicht unbemerkt bleiben dürfte: die Putzfrauen gehen täglich in die Zimmer und ich gehe mal davon aus, dass sie Auffälligkeiten melden müssen. Der Abenddienst und die Schwester gehen abends rund. Die Flure in Bad Sobernheim sind lang, jeden Tag gehen zig Personen an jedem Zimmer vorbei, Erwachsene wohnen neben Jugendlichen, da kriegt Jeder schon sehr viel von dem mit, was läuft. Und regelmässigen Alkoholkonsum unter dem Durchschnitt der Jugendlichen, den hätte ich auch schon längst mitbekommen. Habe ich aber nicht, deshalb:

bitte keine Verallgemeinerungen!

Das ist nicht gerechtfertigt, Sobernheim ist sicher! Ich war als Kind schon da, ich bin als Erwachsene immer noch regelmässig dort.

Wenn Eltern mich fragen würden, dann würde ich sagen: ich kann Sobernheim nur Jedem empfehlen, die Therapie ist einmalig, die Mitarbeitern geben ihr Bestes und zwar Alle! Und das ist doch wohl das Entscheidende
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Re: Sicherheit in Sobernheim

Beitrag von ariane95 »

hey...

also erst mal ein fröhliches hallo von mir nach meinen 2 jahren forums pause
ich bin grad verwirrt und auch etwas zu faul es mir alles genau durchzulesen tut mir leid aber dieses thema was anfang november 2008 war hat mich aufhören lassen ich war selbst in dieser zeit da und es sind wie schon gesagt ein par dinge vorgefallen und ich habe irrgendwo auch mitbekommen das es änderungen der regeln gibt was die klinik betrifft was mich nicht wundern würde da ja sogar zwei dinge vorgefallen sind ich würde das ja gerne den neugierigen lesern berichten was dort vorgefalen ist allerdings weiß ich nicht ob das so gut ist!

lg ariane

ps. dr. weiß hat mit der sache nichts zu tun ich denke mal er war etwas geschockt von der sache(n) die dort vorgefallen sind das er das nicht weiter machen wollte
Lg Ariane

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manche verschlingt man,
und nur einige wenige kaut man
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Re: Sicherheit in Sobernheim

Beitrag von sloopy »

ariane95 hat geschrieben:ja sogar zwei dinge vorgefallen sind ich würde das ja gerne den neugierigen lesern berichten was dort vorgefalen ist allerdings weiß ich nicht ob das so gut ist!
Liebe Ariane,

entweder red Tacheles und schreib was du weißt oder laß es! Solche Andeutungen führen nur zu Spekulationen und Verunsicherungen, wie sie zu Anfang dieses Threads vor zwei Jahren schon genügend verursacht wurden.

Gruß, sloopy
Mein Thread: Mein CCtec (Erwachsenen)korsett und ich

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Re: Sicherheit in Sobernheim

Beitrag von ariane95 »

tut mir leid nur weiß ich nicht ob man es hier einfach so schreiben kann ich geh da lieber auf nummer sicher sorry!
Lg Ariane

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Re: Sicherheit in Sobernheim

Beitrag von Reniesa »

Was mir Dr. weiß war oder ist, ist nach der vergangenen Zeit doch egal :juggle:

Ich muss Bzebra jedoch Recht geben, sie berichtet aus ihren Erfahrungen und ich kann einiges bestätigen.

Die Klinik reagiert natürlich sofort, sofern sie davon etwas mitbekommt. Manche "Vorfälle" sind jedoch auch den Mitarbeitern der Klinik nicht bekannt.

Es wird gekifft, getrunken und geraucht. Die Mädchen gehen meist in Gruppen ins Dorf, hat seinen Grund...

Es wäre schön, wenn mehr Personal ( Schwestern) da wären, Kontrolle ist bekanntlich besser... :juggle:
robinho
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Re: Sicherheit in Sobernheim

Beitrag von robinho »

Kann denn endlich mal jemand erzählen wieso dieses Kind gestorben ist?
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