Mein Aufenthalt in Sobernheim

Fragen und Antworten zu den SCHROTH-Rehabilitationszentren für Wirbelsäulendeformitäten
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SusyQ
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Mein Aufenthalt in Sobernheim

Beitrag von SusyQ »

Ich hatte ja versprochen mal zu erzählen wie mein letzter Aufenthalt in Sobernheim so war. Von der Therapie war wie immer alles O.K.Wir waren eine nette Truppe und ich habe mal wieder richtig geschrothet ;D
Allerdings hat mich wirklich geschockt was Weis so zu mir und den anderen gesagt hat. Wie gesagt ich habe 32/20° ich muß angeblich nicht mehr üben. Meine Skoliose würde nicht mehr schlechter und Kur brauche ich auch nicht mehr. Das schlimmste ist das es auch noch in meinem Arztbrief steht. Auch die anderen müssen kaum mehr was machen. Einer Freundin von mir hat er gesagt dass sie ihr Korsett nur noch 10-12 Stunden trage muß und nach einem halben Jahr ganz aufhören kann und die ist gerade mal 15 Jahre und hat eine Skoliose von 28-36°. Alle anderen die ich so kenne waren auch total geschockt viele die die letzten Jahre ihr Korsett echt gut getragen haben müssen es jetzt kaum noch anziehn und einige müssen auch kein Schroth mehr machen. Ich weiß ja nicht was das nun wieder soll, ich halte mich auf jeden Fall nicht dran. Schroth tut mir richtig gut und ich werde es auf jeden Fall weiter machen. Die Ärzte dort haben mir auch gesagt ich sollte nicht auf ihn hören und weiter machen. Ich glaube aber, dass viele jüngere ihre Korsette jetzt in die Ecke werfen und nichts mehr machen. Echt schade aber die Therapie dort geht echt den Bach runter. :<
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Toni
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Dr. Weiß...Arzt oder Guru?

Beitrag von Toni »

Hallo SusyQ

Danke für den Bericht.
Das deckt sich genau übereinstimmend mit anderen Berichten und Aussagen, die ich über Dr. Weiß erhalten habe.
Das ist im Moment gerde sein aktueller Trend.
Mickrig korrigierende RSC-Korsette, geringe Tragezeit, sehr führes Abschulen, kein klares Therapieziel, mühsam erkämpfte Compliance wird zerstört, Skolis und Kyphos werden verunsichert und alleingelassen.

Manchmal versteh ich echt nicht, daß wir ihn hier immer noch oben auf der Ärtzeliste haben, aber ein Dr. Colemont /Bochum, Dr. Heldmayer/Tübingen und Frau Dr. Monika Ekkernkamp/Lübeck NICHT draufstehen.

Er hatte mal eine Phase wo er Artikel für und über das Überkorrekturkorsett geschrieben hat.
Dann hatte er eine Phase wo er gar kein Korsett verschrieben hat.
Dann hat er mit dem "Sobernheimer Deflektionskorsett" herumexperimentiert, dann mal zwischendrinn mit SpineCor.
Dann hat er Sanomed gezwungen Korsette zu bauen, hinter den die nicht stehen konnten.
Dann ist er mit fliegenden Fahnen auf die RSC von ORTHOLUTIONS umgeschwenkt.
Dazwischen hatte er Phasen da war und ist er auf dem Esotherik- oder Fernost-Asien-Trip.
Dann ist er mal überhaupt nicht da für "seine" Skolis.

Zur Zeit scheint er eine Behandlungsstrategie zu verfolgen, die seinem "neuen Freund" Dr. von Deimling die Patienten auf den OP-Tisch zutreibt.

Kein Wunder also, daß ihn seriöse und erfahrene Orthopäden gar nicht mehr ernst nehmen, egal wieviele neue Skoliose-Bücher er von sich selber abschreibt.

Bad Sobernheim und die Qualität der Schroth-Therapie ist immer noch (gottseidank) SPITZE! Aber Dr. H.-R. Weiß scheint offensichtlich dort so "überflüssig wie ein Kropf" zu sein, wie wir im Allgäu zu sagen pflegen.

Vertrau eher auf Deine innere Stimme und fühle was Deine Wirbelsäule braucht und will.

Der "Chefarzt" soll Bücher schreiben, singen, Qi-Gong machen oder sonst was. Aber er könnte langsam aufhören Skolis zu verunsichern und zu demotivieren!
Gruß Toni
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Susi,

Danke für Deinen leider sehr schockierenden Beitrag - es ist wichtig, dass solche Dinge hier veröffentlicht werden, damit sich nicht so gut informierte Patienten nicht total verunsichern lassen und sich dadurch die Gesundheit ruinieren.

Ich kann Toni nur heftigst Beipflichten - mit solchen Aussagen werden engagierte Skolis und Scheuermänner, die aktiv mit Physiotherapie und Korsett der Skoliose / dem Scheuermann Paroli bieten wollen und mit Erfolg eine Verschlechterung verhindern bzw. die Krümmung verbesserung konnten komplett demotiviert. Ein solches Verhalten ist in höchstem Maße verantwortungslos, kontraproduktiv und in der Lage, vielen Krummen und Buckligen das Leben so richtig zu versauen. Was verspricht er sich davon, die Patienten, die eigentlich in seiner Obhut Schutz und kompetente Beratung erwarten können sollten einem Zustand zuzutreiben, der nur noch mit einer großen, entbehrungsvollen, schmerzhaften OP zu beheben ist, die die Bewegungsfähigkeit in nicht unerheblichem Maße einschränkt?

Das Skoliose von Dir beschriebener Gradzahl sich dennoch verschlechtern kann ich an zahlreichen (inkl. meinem) Beispiel belegen. Was so an Ärzten auf Patienten losgelassen wird, ist mir unverständlich.

Fassungslose Grüße
Silas
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Fiara
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Beitrag von Fiara »

Hallo,

also, mir ist während der Reha aufgefallen, dass die anderen Ärzte zum Glück nicht die gleiche Meinung wie Dr. Weiß haben, v.a. was das Abschulen angeht. Sogar mein Masseur hatte mehr Ahnung davon, hab ich das Gefühl.
Von meiner Zimmernachbarin hab ich auch schon interessante Dinge gehört. Sie hat eine leichte Skoliose (in ihrem Heft steht oben und unten 13° - eigentlich bräuchte sie dann ja kein Korsett) und Dr. Weiß sagt ihr mal: 16 Std. tragen, mal den ganzen Tag, dann meint er nachts usw. .. verwirrend.

Oder was ich von Mädchen an meinem Tisch gehört hab: sie hatten ihre Korsette von irgendwo aus ihrer Stadt, Korrektur: 5° (kein Kommentar). Und in Sobernheim wollten sie ihnen ein besseres Korsett verpassen, nämlich mit sage und schreibe 10° Korrektur (ist ja immerhin schon das Doppelte, ne?)! .. hab denen auch gleich gesagt, dass ein Korsett eigentlich mindestens 50% der Gradzahl korrigieren muss, wenn man die Skoliose "nur" aufhalten will.

Also mehr fällt mehr dazu wirklich nicht mehr ein ..
Maria
SusyQ
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Beitrag von SusyQ »

Das schlimme ist nur, dass dieser ganze Mist in den Entlassungsbriefen steht. Ich frage mich ob ich jemals wieder eine Kur bekomme. Auch die Orthopäden zu Hause glauben doch jetzt das sie keine Kur mehr aufschreiben müssen ist eh schwer eine Kur zu bekommen. Meine Kasse freut sich doch über so was. Und die anderen die sich nicht so gut informieren glauben doch solche Sachen vor allem weil es ja toll klingt, kein Korsett mehr und auch nicht mehr üben. Den Schaden haben dann nach ein paar Jahren wir. Die Ärzte in Sobi trauen sich doch nicht zu wiedersprechen. Mir haben sie das nur unter vorgehaltener Hand gesagt. Er ist nun mal der Chef und hat das Sagen. Echt schlimm, dass man dagegen nichts machen kann.
Gast

Beitrag von Gast »

SusyQ hat geschrieben:Das schlimme ist nur, dass dieser ganze Mist in den Entlassungsbriefen steht. Ich frage mich ob ich jemals wieder eine Kur bekomme. Auch die Orthopäden zu Hause glauben doch jetzt das sie keine Kur mehr aufschreiben müssen ist eh schwer eine Kur zu bekommen. Meine Kasse freut sich doch über so was.
Da mach dir mal keine Sorgen, im Notfall ist Dr. Hoffmann in Leonberg ja nicht weit voin dir, der wird dir deine Reha schon verschreiben.
Und solche Berichte gehen auch nicht an die Krankenkassen, höchstens an die BfA, wenn die der Kostenträger war.
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Beitrag von Sabi »

Anonymous hat geschrieben: Und solche Berichte gehen auch nicht an die Krankenkassen, höchstens an die BfA, wenn die der Kostenträger war.

Solche Berichte gehen sehr wohl an die Krankenkasse, wenn diese der Kostenträger der Reha-Leistung war.
Ein Bericht geht an den behandelnden Facharzt, der die Reha verordnet/veranlasst hat, einer an der Hausarzt, sofern man die Adresse auf den Bögen angibt und eine Ausfertigung an die Krankenkasse.

Ob der Bericht dort dann gelesen wird, ist eine andere Sache ;)
In der Idee leben heißt,
das Unmögliche behandeln,
als wenn es möglich wäre.
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Schroth KG

Beitrag von Silas »

Sabi hat mit allem was sie schreibt vollkommen recht. Die KK bekommt eine Kopie, gelesen wird sie aber höchstwahrscheinlich nicht (in den meisten Fällen liest sich noch nicht einmal der Arzt das Schreiben durch - leider).

An Deiner Stelle würde ich da auch keine schlafenden Hunde wecken (z. B. durch klärende Kontaktaufnahme mit der KK). Wenn aus Sicht Deines Orthopäden ein weiterer Kur-Aufenthalt erforderlich ist, lässt sich das mit Sicherheit entsprechend begründen - also, keine Panik.

Viele Grüße
Silas
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(Stephen Hawking)
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Beitrag von Tomma »

Bitte bewertet den Dr. Weiß nicht so über. Dem begegnet man während der Reha höchstens bei der Begrüßungsveranstaltung und da schwafelt er allerhöchstens 5 Minuten. Den Rest darf das Fußvolk erledigen. ;)
Schroth ist in Sobi spitzenmäßig. :top: Die Therapie ist unabhängig davon, ob ein Hans-Rudi im Haus weilt oder nicht.
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Beitrag von Fiara »

Tomma hat geschrieben: Dem begegnet man während der Reha höchstens bei der Begrüßungsveranstaltung und da schwafelt er allerhöchstens 5 Minuten. [...] Die Therapie ist unabhängig davon, ob ein Hans-Rudi im Haus weilt oder nicht.
Das will ich nochmal unterstreichen :ja:
Die 5 Minuten am Anfang haben mir gereicht, ich fand ihn von Anfang an unsympathisch .. und sonst hab ich ihn wirklich kein einziges Mal gesehen.
SusyQ
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Beitrag von SusyQ »

Tomma hat geschrieben:Bitte bewertet den Dr. Weiß nicht so über. Dem begegnet man während der Reha höchstens bei der Begrüßungsveranstaltung und da schwafelt er allerhöchstens 5 Minuten. Den Rest darf das Fußvolk erledigen. ;)
Schroth ist in Sobi spitzenmäßig. :top: Die Therapie ist unabhängig davon, ob ein Hans-Rudi im Haus weilt oder nicht.
Die Hausärzte und Orthopäden glauben ihm aber, da er der Skoliosepapst ist. Wenn er also solche Sachen in seinen Briefen schreibt wird das geglaubt. Ich habe in den verschiedenen Jahren auch so einiges erlebt. Er wechselt seine Meinung zur Skoliosetherapie wie andere das Hemd. Einmal musste ich die Zunge rausstrecken und er erzählte dann was von Leberstau oder so. Wie abgedreht ist das denn??? Zu Hause war ich dann beim Internisten und hab meine Leber untersuchen lassen—alles in Ordnung. Der Internist hat auch nur den Kopf geschüttelt. Bin mal gespannt wann er anfängt zu behaupten die Schroththerapie wäre schlecht und alles ist nur psychisch. Dann wird Sobernheim eine Psychiatrie und wir alle Deppen.
Maria
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Beitrag von Maria »

Bin mal gespannt wann er anfängt zu behaupten die Schroththerapie wäre schlecht und alles ist nur psychisch. Dann wird Sobernheim eine Psychiatrie und wir alle Deppen.

Dem kann ich nur zustimmen.
Ich war schon 2 x in Sobi. Das 1. x habe ich Dr. Weiß persönlich kennengelernt. Bin 51 J. und habe eine Skoli von54/40 °. Da die Hauptkrümmung im Lendenbereich liegt, habe ich ständig Schmerzen. Dr. Weiß ollte mir weiß machen, das sei alles psychisch. Er fragte, ob ich schon eine Psychtherapie gemacht hätte. Dazu fiel mir nichts mehr ein.
Gruß Maria :D
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2004: OP in Neustadt (Holst)
2006: Rippenbuckelresektion in Neustadt (Holst)
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Beitrag von Conny »

Hallo zusammen,

hab mir eure ganzen Antworten durchgelsen und kann euch wirklich nur zustimmen!!!!
Dr. Weiß hält sich gelgentlich, finde ich, sogar für eine Art Übermensch :( *kopfschüttel* war jetzt schon fünf Mal in Sobi und habe ihn GsD nur zwei Mal "ertragen" müssen.

Interessant finde ich auch wie er junge Patientinnen, die eine hochgradige Skoliose haben und bei denen er "keine Lust" mehr hat sie weiter zu behandelt, sagt, dass sie ja "soooooooooo hübsch" sind und sich doch unbedingt operieren lassen sollen! Denn zu einem hübschen Mädchen gehört ja auch ein grader Rücken! :urrg: (Bin nicht die einzigste zu der er das gesagt hat!)

Grüß euch,
Conny

P.S: Den hab ich echt gefressen.....
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