am Mittwoch bin ich nach 4 anstrengenden Wochen aus Bad Salzungen mit einem neuen Hobby zurückgekehrt: Schrothen!

Ich kann mich nur allen „Schrothianern“ anschließen: Es lohnt sich wirklich!
Folgendes habe ich mit Morbus Bechterew und einer Kyphose von 65° (Stand Juli), ausgestattet mit einem Rahmouni-Panzer (seit 3 Monaten), erreicht:
1. Beweglichkeit hat spürbar zugenommen. Der Hinterhaupt-Wandabstand ist unmittelbar nach dem Schrothen = NULL (Wenn ich das richtig gemacht habe). Vorher war daran nicht zu denken.
2. Bin um ca. ein bis zwei cm gewachsen und habe mich um 5° (Meßmethode ist allerdings nicht so genau) begradigt. Meinen Kollegen ist es zumindest aufgefallen
3. Seit ca. 2Wochen, also nach 2,5 Monaten, in denen das Korsett zwei mal aufpelotiert wurde, schlafe ich endlich durch. Eines Morgens klingelte der Wecker und der Panzer war noch dran. War ein tolles Gefühl.
Leider gibt es aber auch negatives zu berichten: U.U. wurde durch die ständige Gymnastik der Bechterew ordentlich „angeheizt“, so dass ich das von Dr. Hoffmann verordnete Naproxen gegen Voltaren Resinat ersetzen musste, mit dem ich nach einem Unfall die besten Erfahrungen bei der Schmerzbekämpfung gemacht habe. Leider musste ich die Dosis auf zwei Kapseln erhöhen, was auf Dauer nicht gut sein kann. Morgens macht mir damit immer noch das ISG zu schaffen und abends (!) schmerzt manchmal der ganze Körper. Von daher werde ich jetzt das Internet nach Alternativen (TNF-Alpha-Blocker, Radiumclorid, usw.) durchforsten und mir einen internistischen Rheumatologen suchen. (Hat mir auch Dr. Steffan empfohlen)
Und so war es:
In der ersten Woche sind in der Einführungsgruppe noch alle zusammen. Allerdings musste ich mit Kyphose die asymmetrischen Übungen nicht machen. Zum Glück kam ich dann für die folgenden 3 Wochen in die symmetrische Gruppe, trotz meiner Skoliose von 27°/15°! Dort habe ich mich pudelwohl gefühlt, viel gelacht...
Die Behandlung fand ich professionell, ein großes Lob an die Therapeuten!!!
Abends haben wir uns oft auf der Sitzecke in der Eingangshalle getroffen, alle möglichen Getränke zu uns genommen und manchmal über die WS fachgesimpelt. Manchmal kam dann noch eine Bestellung vom Pizza-Service...
Alle Generationen waren in unserer gemütlichen Runde vertreten. Aus dem Forum waren MHD 2222 (Toni I) und ich dort.
Bewundernswert fand ich die Disziplin von einigen Jugendlichen, die ich in diesem Alter wahrscheinlich nicht gehabt hätte. Ich war wirklich ein bisschen eifersüchtig, wenn ich sah, wie sie sich aus eigener Muskelkraft aus einer Kyphose aufrichten konnten. Nachdem die Übungen beendet waren, stürzten sie sich dann an die Schulaufgaben... Erwähnen möchte ich hier mein Schroth-Vorbild

Der einzige traurige Tag war der Abreisetag: Ich wäre gern noch geblieben, da sich die größten Erfolge erst in der vierten Woche einstellten, nette Menschen da waren und ich die Zeit dort „entspannend“ fand.
Einen sehr lustigen und informativen Bericht über eine Schroth-Reha in BaSa hat übrigens der Toni vor einiger Zeit geschrieben, den man unbedingt lesen sollte, wenn man sich dort hinbegeben möchte.
Ich bin auch weiterhin sehr glücklich dieses Forum gefunden zu haben. So kam ich zu Dr. Hoffmann und damit zu Korsett und Schroth. Nach meiner Wahrnehmung sind damit auch Menschen mit Morbus Bechterew auf dem richtigen Weg. Ob es bei mir so bleibt, werden die nächsten Berichte zeigen...
Der nächste Schritt ist jetzt der Regeltermin bei Meister Rahmouni im Januar, auf den ich mich jetzt schon freue.

Viele Grüße,
Karlson vom Dach