Wichtige Fragen an bereits Operierte!

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
Fine
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Wichtige Fragen an bereits Operierte!

Beitrag von Fine »

Hallo allerseits!

Da ich es höchstwahrscheinlich in Erwägung ziehe, mich im Juni dieses Jahres „unters Messer“ zu legen und meine Wirbelsäule begradigen lassen möchte, hätte ich vorher ein paar Fragen an bereits Operierte, die ihr mir eventuell beantworten könnt. Ich weiß, dass das bei jedem anders ist, aber vor der OP möchte ich mich einfach etwas versichern und mir die Erfahrungen von Operierten anhören.

-Wie ist das Gefühl ein paar Wochen nach der OP – spürt man die Stäbe in sich oder denkt man kaum noch dran, dass man Metall in seinem Körper hat?

-Wie kann man sich nachher bewegen? Ist es so, als hätte man ein Korsett um, oder kann man sich relativ gut bewegen?

-Wie sieht es mit Sport aus? Kann man noch vieles machen oder ist man sehr eingeschränkt?

-Bleiben wir beim Thema „Bewegung“: Kann man nachher gemütlich auf dem Sofa sitzen?

-Hat man Probleme beim Schlafen?

-Muss man auf bestimmten Stühlen sitzen? Strengt das Sitzen sehr an?


Mehr fällt mir momentan nicht ein, ich hoffe, dass sich meine Riesen-Angst vor der OP etwas verringert, wenn ich mir eure Erfahrungen anhöre!

Vielen Dank im Voraus,

LG Fine
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Fine,

schön, wieder von dir zu lesen. Ist dir die Korsetttherapie zuviel geworden oder hat sie doch nicht so geklappt? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für die OP. Wie ich hier lese, stecken Kinder und Jugendliche so eine OP leichter weg als Erwachsene. Wo wirst du denn operiert?

Kennst du schon das OP-Tagebuch von Stonewoman? Wenn nicht, solltest du es lesen. Sie hat auch ein OP-Forum.

In der Linksammlung findest du unter dem Stichwort Operation auch ein paar Erfahrungsberichte, wenn auch zum Teil über veraltete OP-Methoden, aber die beantworten vielleicht einen Teil deiner Fragen auch.

Alles Gute,
Dalia
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Sandrinchen
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Beitrag von Sandrinchen »

Hallo Fine,

deine Antworten kann man nicht so leicht beantworten, da das Befinden nach der OP individuell verschieden ist.

Ich kann nur von mir selbst berichten. Bei mir ist die OP mittlerweile 5 1/2 Jahre her und ich merke von der Beweglichkeit her keinen Unterschied zu vorher (außer dass ich keinen Katzenbuckel mehr machen kann). Die Stäbe spüre ich überhaupt nicht, ich weiß zwar dass sie da sind und vermeide es auch irgendwelche Sachen zu machen bei denen ich leicht hinfallen kann, aber ansonsten stören sie mich nicht.

Da ich im ersten halben Jahr nach der OP ein Korsett tragen musste, kann ich dir nicht genau sagen wie man sich direkt nach der OP ohne Korsett fühlt. Mir hat das Korsett psychisch sehr viel geholfen, weil ich immer Angst hatte es könnte schon bei der kleinsten Bewegung irgendwas kaputt gehen, von daher fühlte ich mich darin gut geschützt.
Seitdem das Korsett weg ist, bin ich wieder voll beweglich und auch Sport ist kein Problem. Wie gesagt, würde ich Sportarten meiden, in denen man leicht zu Fall kommt, aber ansonsten gibt's eigentlich keine Einschränkungen.

Gemütlich auf dem Sofa sitzen klappt auch immer noch und das Sitzen auf Stühlen strengt mich genauso wenig an wie vor der OP. Auch das Schlafen bereitet mir keine Probleme.

Aber wie schon gesagt, das ist alles individuell verschieden und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, einer der entscheidensten ist, welche Wirbel bei dir versteift werden.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Liebe Grüße, Sandra
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seemannskiste
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Beitrag von seemannskiste »

Hallo fine,

ich kann nur erzählen wie es bei mir ist, aber ich bin hier nicht unbedingt die richtlinie ! da ich doch eine ganz ordentliche versteifungsstrecke habe.
( 9 wirbel ) aber es geht ja auch noch ne ecke mehr....
sollte deine versteifung 5 -7 wirbel betragen kann ich dir nur mut machen, das sind die könige/inen unter den verteiften.... diese haben eben meist am wenigsten einschränkungen.

es ist jetzt 6 jahre her, ich kann die stäbe mit dem finger fühlen, da ich etwa 10 kilo weniger wiege.
gestern abend hab ich gedacht, vielleicht lasse ich sie mir wieder rausbauen... einfach weil diese schrauben doch recht unheimlich sind... dabei haben sie ja keine funktion mehr....

bewegen, je nachdem wie fit ich bin relativ gut.

es ist schon ähnlich wie im korsett, ohne diesen druck überall zu spüren...

sport habe ich 1 jahr nach der op relativ viel betrieben, heute mache ich wenig sport.
( wie es die schmerzen zulassen )

gemütlich auf dem sofa sitzen ist nicht mehr drinn ( da der rücken dabei fast immer durchhängt ) ! nach ca. ½ h schmerzen. beim fernsehen bevorzuge ich liegen oder einen stuhl. da ich recht groß bin kann ich auf wenigen stühlen bequem sitzen.

langes sitzen strengt an. langes liegen auch. langes stehen ebenso. langes laufen auch....

schlafen geht gut, morgens verspannungen, die über den tag vergehen....


ein paar blöde muskelverhärtungen hab ich, die sind aber nicht weiter tragisch...

bin doch irgendwie froh für den schritt der operation...

was ich einfach nicht mehr mache : schlitten fahren, 8 bahn fahren & unnötiges autofahren...
außer natürlich in nem VW T4/T5 wenn es überhaupt ein rückengerechtes auto gibt dann ist ein VW-Bus. wobei diese problem wieder mit meiner größe zusammen hängt.

hingefallen bin ich schon einige male ziemlich dolle, doch auch das ist noch kein beinbruch.

lieben gruß dave....
Umwege im Leben erweitern die Ortskenntnis.
Fine
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Beitrag von Fine »

Hallo!

Erst mal danke für die schnellen Antworten!

@Dalia:
Danke für die Links, sehr hilfreich!
Es steht noch nicht 100% - ig fest, ob ich überhaupt operiert werde, aber Ärzte, Eltern sowie Freunde raten mir dazu. Und ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass es das Bessere für mich wäre.
Ich war einfach nicht konsequent genug mit dem Korsett Tragen! Ich hab das Rahmouni Korsett jetzt schon fast 2 Jahre, und ich muss zugeben, dass ich mit dem Tragen sehr nachlässig, besonders das letzte halbe Jahr war.
Die Vorstellung, das Korsett vielleicht für den Rest meines Lebens tragen zu müssen ist sehr schrecklich für mich; ich bin nun mal nicht so motiviert wie andere in meinem Alter, was mich sehr ärgert! Ich mach mir ständig Vorwürfe wie „Hättest du das Korsett von Anfang an getragen, hättest du jetzt keine Beschwerden...“, aber ich kanns nicht rückgängig machen, außerdem komme ich mit dem Korsett allgemein überhaupt nicht mehr klar (ständig Bauchschmerzen, der Arm schläft immer ein...). Sagen wir es mal so: Ich gebe auf! Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber na gut. Mein Arzt meint nur, dass das jetzt der perfekte Zeitpunkt zum operieren wäre.
Tja, mittlerweile versuch ich mich mit dem Gedanken auseinander zusetzen und mich damit abzufinden, dass eine OP für mich nun unumgänglich geworden ist.
Wenn, dann lasse ich mich in Neustadt operieren, die Klinik dort hat einen sehr guten Ruf und wurde mir auch schon von Dr. Stefan zur Kur empfohlen.
Einerseits habe ich panische Angst vor der OP, andererseits freue ich mich aber schon auf das halbwegs normale Leben danach!

@Sandra:
Danke, du konntest mir auf jeden Fall schon weiterhelfen! Es beruhigt mich sehr, positive Berichte zu hören!

@Seemanskiste:
Auch dir danke für die Antwort! Hast du sehr schlimme Schmerzen nach der OP oder ist das nur noch in bestimmten Situationen?


LG Fine
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Tuta15

Beitrag von Tuta »

Hallo Fine,
kann dir von zwei Kindern aus unserer Schule erzählen, bei denen ich nachgefragt habe, falls mein Sohn nict duchhält. Sie sind 12 und 16 Jahre und vielen sich nach der OP zeimlich fit. Waren nach 2 bzw. 1 1/2 Wochen wieder zu Hause, nach 8 Wochen wieder in der Schule und könne heute alles wieder machen. Diese beiden erzählen zu hören, hat Mut gemacht. Obwohl,eineOP ist eine OP und eine Garantie gibt dir keiner. Ist deineVerümmung denn so stark und so schmerzhaft?? Wie alt bist du denn???
Ich drücke dir für deine Entscheidung die Daumen. Du wirst das Richtige tun!!
Liebe Grüße Tuta :juggle:
Fine
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Beitrag von Fine »

Hi Tuta!

Ja, das sind positive Berichte, die sich gut anhören.
Wie alt ist denn dein Sohn und wie viel Krümmung hat er?

Ich habe nur manchmal Rückenschmerzen, wenn ich das Korsett nicht umhabe. Habe oben und unten ca. 60°. Jedoch drückt die eine Krümmung auf meine Lunge, was öfters dazu führt, dass ich bei jeder kleinsten Anstrengung aus der Puste komme; bei meiner anderen Krümmung habe ich den Verdacht, dass sie auf meinen Magen drückt und dass daher die Magenschmerzen kommen, deshalb möchte ich mich vielleicht operieren lassen.
Bin 15 Jahre.

LG Fine
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Re: Wichtige Fragen an bereits Operierte!

Beitrag von Conny »

Hallo Fine,

bin seit gut 8 Monaten operiert und möchte versuchen dir deine Fragen zu beantworten. Wie schon gesagt, jeder empfindet das anders. Ich war bei meiner OP 18 und hatte eine ordentliche Verkrümmung (fast 100 Grad), also gab es so gut wie keinen anderen Ausweg mehr. Ich würde mal sagen du bist noch recht jung, also überleg dir nochmal gut ob du das wirklich machen willst.... Es ist schließlich eine Entscheidung die dein Leben verändern wird...

- Nein, die Stäbe spürt man überhaupt nicht! Es fühlt sich einfach so an als ob du ziemlich aufrecht sitzt und dich nun mal nicht mehr krumm machen kannst... Ansonsten ist das Körpergefühl gleich wie vorher. Mal abgesehen, dass du ein Stück größer bist und dich wahrscheinlich "freier" fühlst :)

- Bewegen kann ich mich trotz 11 versteifter Wirbel fast noch genau so gut wie vorher. Beim Schuhe binden und Socken anziehen muss man halt seine Tricks finden, aber das ist Pipifax.....

- Ob das mit dem Sport an sich klappt, kann ich jetzt noch nicht sagen (muss mich noch 4 Monate zurück halten :/ ). Joggen darf ich jetzt immerhin schon .... im nächsten Winter kann ich dann mit Skifahren und Snowboarden anfangen. Ich habe sogar gehört das Kickboxen und Judo auch kein Problem sein sollen.... ;)

- Also ich kann wirklich gemütlich auf dem Sofa "gammeln" und mich auch in den Sessel "fallen" lassen. Nur zu lange mit "abgeknicktem" Becken zu sitzen kann manchmal das ein oder andere Ziepen auslösen...

- Probleme beim schlafen hatte ich nur anfangs, da es manchmal doch recht umständlich ist sich an "einem Stück", ohne Körperdrehung, umzudrehen. Aber das ist nur bis man den "Dreh" raus hat *g*... Auf der Seite zu schlafen ist auch kein Problem. (Bauchlage hab ich noch nicht ausprobiert...)

-Anfangs (so die ersten 3 bis 4 Monate) hat das Sitzen sehr angestrengt. Aber das ist bei jedem anders. Eine Bekannte von mir hat genau die gleiche Versteifungsstrecke wie ich und könnte jetzt, 4 Wochen nach der OP, so lange sitzen wie sie will.

Wenn du noch Fragen hast, dann kannst du dich gerne melden.

Grüßle, Conny
Tuta
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Beitrag von Tuta »

Halli Fine,

mein Sohn ist 15 und hat eine Verkrümmung von oben 28 und unten 14. Wir werden es auf jedenfall mit Korsett und Krankengym. nach Schroth versuchen.Aber wenn das alles nichts bringt, bleibt halt nur die OP. Und wenn man weiß, das mit der OP noch ein Türchen offen ist, sieht alles nicht ganz so besch.. aus. Mann soll den Mut nie aufgeben.
Ich drücke dir von hier gaaaaanz doll die Daumen!!!! ;D
Liebe Grüße Tuta
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Toni
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Beitrag von Toni »

OHHH Tuta!!!!!!!!
Da platzt mir echt fast der Kragen!
Da krieg ich soooon dicken Hals, daß es mir fast den Kopfstützenring von meinem Milwaukee sprengt!
DEIN Sohnemann soll schnell, konsequent und mit höchstmöglicher Compliance in ein GUTES Korsett (egal von wem!) das ihn oben und unten MINDESTENS auf +5° Überkorrektur bringt! Und dann wird das Ding angezogen und festgeschnallt und nicht mehr ausgezogen (außer zum Duschen, Baden, Schrothen und Sport) und wenn Ihm im Sommer ein "Bächlein Schweiß" durch die Arschbackenfalte davonlaufen sollte.

"Was uns nicht direkt umbringt, macht uns HART, STARK und GERADE!"
Alle andere zählt nicht mehr!
Wenn ein 28°Skoli in die OP-Indikation abdriftet, dann haben ALLE Beteiligten VOLL VERSAGT!!! Und DEIN SOHN darf NICHT zu den VERSAGERN gehören!

Fine hat nicht versagt, sondern verzagt!
Das ist ein Riesen Unterschied.
Fine hat SEHR tapfer gekämpft!
Sie hatte brutale offene Druckstellen, und ein Rahmouni für 60° ist wahrlich kein "Kuscheldessous" mehr! :respect: :respekt: :gut:
Versagt hat bei Fine nach meinem persönlichen Dafürhalten eindeutig die Uniklinik Dresden mit ihren unsäglichen und schlecht korrigierenden Boston- und Charleston- Parttime-Braces, die außer Zeitverschwendung und Korrekturverlust NICHTS gebracht haben.

Hätte FINE RECHTZEITIG ein Korsi in Rahmouni-Qualität erhalten, hätte sie es ziemlich sicher auch OHNE OP geschaft! Da bin ich mir bei der tapferen und starken Josefine SEHR SICHER!!!

Ich habe vor ihrer Entscheidung HÖCHSTEN Respekt und absolutes Verständnis und wünsche ihr einen tolen Erfolg und ganz wenig Schmerzen, die sie nach allen Erfahrungen und ihrem bisherigen harten Kampf locker wegstecken wird.
Sie ist wahrlich KEINE Prinzesschen auf der Erbse sondern eine SUPER-POWER-WOMAN die eine klare Entscheidung getroffen hat.

Tutas Sohn sollte die OP nicht mal im entferntesten Gedanken in Erwägung ziehen! Wenn man schon mit der Einstellung "... na ja..., versuch ichs halt mal mit Korsett und wenn nicht klappt, kann ich mich ja immer noch operieren lassen..... usw...." an die Sache ran geht und nicht von vorneherein das klare und eindeutige Therapie Ziel der geraden WS hat, dann fehlt die nötige Konsequenz und Compliance.

Tutas Sohn wird nie eine OP brauchen, wenn er nicht zu der Mehrzahl der männlichen Korsett-Versager (Zitat: Münsteraner prospektive Korsett-Studie) und weinerlichen "Weicheiern" gehört.

Liebe Tuta, sorg dafür Daß Dein Sohn ein supergutes Korsett bekommt und er kapiert um was es geht und gut motiviert ist. Dann musst Du Dich nicht auf dem Gang vor dem OP-Trakt von ihm verabschieden!

Fine wünsche ich ALLES GLÜCK und ich werde Ihr die Daumen drücken und beten wenn so weit ist.
Das wird ganz sicher ein Erfolgserlebnis- aber auf einer ganz anderen Ebene!
Gruß Toni
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Toni,

deine Worte über Fine haben mir sehr gut gefallen. Ja, sie ist seit längerem hier Forumsmitglied und wir konnten alle mitverfolgen, wie sie wirklich engagiert versucht hat, eine OP zu umgehen. Aber nun hat sie einen Punkt erreicht, wo sie sagt, es geht nicht mehr, und ich bewundere sie sehr für ihre Entscheidung, die ihr sicher nicht leicht gefallen ist.

Hallo Tuta, ich schreibe dir in deinem Thread noch was.

Liebe Grüße,
Dalia
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Fine,
ich wurde im Oktober 2004 in Neustadt operiert und hatte über 110° n. Cobb Hauptverkrümmung im LWS-Bereich und über 90° n. Cobb im BWS-Bereich. Ich bin von Th4 bis L5 versteift, also 14 Wirbel. Nach 6 Wochen im HALO-Ring und 3 OP's habe ich noch ca. 60° n. Cobb und bin ca. 8 cm größer. Ich bin 36 J. alt und jetzt sind es ca. 4 Monate seit meiner Entlassung aus der Klinik und mein Befinden ist folgendermaßen:
- Sitzen geht über kurzen Zeitraum ganz gut, höher Sitzen ist besser geht aber auch nicht lang ohne Schmerzen, max. 30-45 min. halte ich momentan aus.
- Schlafen kann ich nur auf dem Rücken. Nach Absetzen der Schmerzmittel bekam ich Einschlafstörungen, die sind noch nicht weg. Ich lieg auch manchmal kurz auf einer Seite, muß dann aber immer zurück auf den Rücken und morgens muß ich mich immer erst ein wenig "locker machen", weil durch die lange Liegezeit fühle ich mich insgesamt steif.
- Sport mache ich außer KG 2x die Woche nicht, aber dafür ist es auch noch zu früh und ich bin sowieso kein Sportfreund. I.d. Regel kannst Du aber alljene Sportarten machen, die die WS nicht stauchen und bei denen Du Dich nicht verdrehen mußt, wo die Gefahr mal bösl hinzufallen minimal ist.
- Die Stäbe spüre ich als "Gewicht" obwohl die nur 300 g wiegen.
Im Liegen spüre ich das garnicht, da ist es als wäre da nichts, nur beim Aufstehen, Gehen und Stehen wird das wieder bewußt spürbar.
- An bestimmten Stellen d. Rückens/Hüfte kommt es immer wieder zu so ruck-reißartigen Blitzen, die durchfahren, ich denke das sind die Nerven, die sich ihren Weg bahnen, das kommt immer wieder mal aus heiterem Himmel und fährt durch einen durch, ist aber nicht so schlimm.
- Im Liegen habe ich am wenigsten Unnanehmlichkeiten/Schmerzen.
- Gehen geht gut, aber ich muß aufpassen, das ich aufrecht gehe und nicht die Neigung nach vorn bekomme (manchmal mach ich das um dem "Schmerz" aus dem Weg zu gehen).

Alles in allem befinde ich mich auf dem Weg der Besserung und bin trotzdem kein Paradebeispiel, da ich älter bin als Du und eine hochgradigere Skoliose bin... aber ich habe in der Klinik mitbekommen, daß z.B. 16jährige Mädchen nach 2 Wochen nachhause gehen konnten und die OP besser und mit weniger Schmerzmittelgaben verkraftet haben und schneller wieder zur Schule gehen konnten.
Ein Risiko ist diese OP immer und eine Garantie gibt es leider nicht, aber eines ist gewiss in Neustadt begibst du dich in qualifizierteste Chirurgen-Hände die wissen was sie tun.

Ich wäre froh gewesen, wenn die medizinische Entwicklung damals als ich selbst 15/16 Jahre war schon so weit fortgeschritten gewesen wäre, was nicht heißt ich hätte die Notwendigkeit einer OP auch eingesehen damals.
Damals hatte ich Deine Gradzahlen und große Hoffnung in die konservativen Therapiemöglichkeiten. Leider wollte die Skoliose sich weiter verschlechtern und ca. 20 Jahre später entschied ich mich als letzte Maßnahme für die OP.

Ich wünsche Dir alles alles Gute und hoffe mein Beitrag hat deine Fragen weitgehend beantwortet. Gruß Silvia
Fine
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Beitrag von Fine »

Hallo!

@Toni: Erst mal: VIELEN DANK für deine Worte; ehrlich gesagt musste ich mit den Tränen kämpfen, als ich das gelesen hab (keine Ahnung warum). Und auch vielen Dank, dass du mir die Daumen drückst!
Ja, es war keine leichte Entscheidung; nach einigen Gesprächen mit meinen Eltern, vielen Tränen und tausend mal hin und her überlegen, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen, mich operieren zu lassen.

Der Oberhammer allerdings an der Sache ist: Ich muss vorher noch einmal in die Uniklinik in Dresden, weil die nur dort diese Ganz-Oberkörper Röntgen machen, obwohl ich mir vor 2 Jahren fest vorgenommen hab: Ich gehe nur noch einmal in diese Klinik, aber erst wenn ich 18 bin, um dem Arzt dort ins Gesicht sagen zu können: „Ätsch, ich hab es auch ohne OP geschafft!“ – Das war mein Vorhaben! Und was nun? Nun gehe ich dort in die Klinik um eine Röntgenaufnahme für die OP zu machen...das ärgert mich, dass der Arzt von dort nun so was in der Art wie „gewonnen hat“!

Ich glaube allerdings auch, dass wenn ich vor 4 Jahren bereits mit meinen damaligen nicht ganz 20° (oben und unten) ein Rahmouni Korsett gehabt hätte, dass ich es auch gut ohne OP geschafft hätte, aber nein, da hat sich meine Skoliose lieber gleich mal um 40° verschlechtert. Ich hab mir vor kurzen mal mein altes Nachtkorsett von Dresden angeschaut, und hab festgestellt, dass ich dort noch in meine untere Krümmung reingezogen wurde. Ich hätte irgendwie total Lust die Leute in Dresden zu verklagen - so groß ist meine Wut auf die - aber das ist nicht möglich.
Eine Freundin von mir meinte nur zum Thema OP: „Du kannst die Dinge die in Dresden passiert sind nicht ändern; sieh die OP als Geschenk, und dass dir dein normales Leben zurückgegeben wird!“ Fand ich gut die Aussage!


@Dalia: Da hast du Recht, es war keine leichte Entscheidung!


@Silvia: Danke dir erst mal!
Das klingt schon alles ziemlich hart, aber wie du schon sagtest, deine Gradzahl war ja auch ziemlich hoch, da ist das dann auch wieder anders.


Am 24.05.2005 ist erst mal die Voruntersuchung in Neustadt, wo mir alles erklärt wird und so, darauf bin ich schon ziemlich gespannt! Und dann kann ich mich entscheiden: ob ich gleich noch diesen Sommer zur OP will, oder es noch länger rausschieben will.


Noch mal danke für eure Antworten!

Eine Frage hätte ich da noch: Da ich am 06.07.05 eigentlich meinen Kurtermin in BaSa hab, wollte ich fragen, ob ich den trotz OP (die ja nur wenige Wochen vorher eventuell wäre) wahrnehmen kann, oder ob man sich nachher erst mal ein paar Wochen schonen muss?


LG Fine
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Beitrag von Dalia »

Nun gehe ich dort in die Klinik um eine Röntgenaufnahme für die OP zu machen...das ärgert mich, dass der Arzt von dort nun so was in der Art wie „gewonnen hat“!
Nein, er hat nicht "gewonnen"! Es ist seine Schuld, dass du die OP nicht mehr abwenden konntest. Das weißt du, und wenn du ihm wieder begenest und er dich noch kennt, würde ich ihm genau das sagen.

Dalia
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Beitrag von Fine »

Ich weiß nur noch, was er damals zu mir bei meinen 40° sagte : "Da müssen wir wahrscheinlich doch operieren.... wir versuchen es nochmal mit ein bisschen mehr druck auf dem korsett, wenn das nicht hilft gibt es keinen anderen ausweg!"
Es war nicht nur der Arzt der keine Ahung von einer richtigen Behandlung hatte, die ganze Klinik dort, die Orthopädietechnik hielten sich alle für so toll! Die hatten doch alle keine Ahung wie ein richtiges Korsett auszusehen hat! Die kann man alle in eine Tonne kloppen!

Ich hab dort auch eine Operierte kennen gelernt, die sich von genau dem Arzt hat operieren lassen und ich war ziemlich geschockt - allein schon von der OP - Methode!

Als wir bei Doc Stefan waren und den Namen des Arztes und des Ot's nannten, konnte er sich sogar noch an die 2 Gesichter erinnern, die sich die Klinik in BaSa bereits angeschaut haben - aber NIe ein Wort darüber verloren haben, wie begeistert sie von der Klinik in BaSa waren!


Ich kann da nur eins schlußfolgern: Ich würde nicht mal eine Person in diese Klinik in Dresden schicken, die ich überhaupt nicht leiden kann, so "überzeugt" bin ich von der Klinik!

Naja, hoffe nur, dass die Leute dort wenisgtens ein schlechtes Gewissen haben!
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Beitrag von Emily »

Hallo Fine!

Ich kann Deine Entscheidung für eine OP sehr gut nachvollziehen. ich wünsche Dir wirklich nur das beste für Deinen Krankenhausaufenthalt und das Leben danach.

Ich denke nicht dass Du nach so kurzer Zeit schon nach Basa kannst.... Da brauchst Du schon mehr Erholung. Rechne mal mindestens mit einem halben Jahr danach.
Grüssle
--Emily
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Beitrag von Tuta »

Hallo Toni

VORAB!! MEIN SOHN WIRD NICHT BEI 28 GRAD OPERIERT!!!!!! HALLO!!!!!
Ich will das hier mal klar stellen!!
Ich wollte bei meiner Aussage nur sagen, das es nie eine Ende gibt sondern es immer weitergeht. Was ja wohl richtig ist. Mein Sohn bekommt ein Korsett und wird sich der Herausforderung stellen. Aber mir sei es doch erlaubt für mich nachzudenken oder auch weiter zu denken. Aus dem Forum habe ich herausgehört, das es möglich ist, trotz Korsett eine Verschlechterung zu bekommen?? So und was dann? Es ist doch mein gutes Recht oder sogar meine Pflicht an weitere "Konsequenzen" zu denken als Mutter. Ich habe auch ein Milwaukee Korsette getragen und weiß somit wovon ich in etwas rede. Ich gehöre zu den Versagern (übrigens danke). Also will ich es für meinen großen "besser"!! Was auch immer das heißen soll. Ich bewundere die Menschen die diese Tragezeit durchziehen. Hut ab, aber es gibt auch welche die es nicht schaffen und die sind keine schlechten Menschen deswegen!!

Du hast noch eine Aussage der Münsterklinik.
Ich wurde damals dort vorgestellt. Originalton der Klinik: Sie hätten mit ihren katholischen Patienten genug zutun ich möchte mich bitte an eine andere Klinik wenden. Meine Mutter bakam sich bei dieser Aussage gar nicht wieder ein. Wir sind dann in Hamburg gelandet Eppendorf. Dort sollte ich operiert werden. Da meine Skoliose damals 48 Grad betrug, hat man mir abgeraten und ich bekam dieses Milwaukeekorsett. Ich war damals 12 Jahre. Habe alles durchgemacht- Konsequenz, verzagen, wieder Hoffnung etc.

Ich habe dir schon mal gesagt, ich würde alles für meine Kinder tun was in meiner Macht steht. Sie motivieren und unterstützen. Aber bitte erlaubt mir, auch Ängste zu haben und dann für mich die vielleicht "verrücktesten"
Türchen offenzuhalten. Es gibt nicht nur schwarz/weiß.
Vielleicht habe ich mich auch etwas unverständlich ausgedrückt.
Ich wollte Fine "nur" sagen das wie sie sich auch entscheidet, es immer weiter geht und sie das Richtige tun wird. Sie ist ein tolles mutiges Mädchen. Ich drücke ihr gaaanz doll die Daumen.
Und zu dir Toni, greif Mütter nicht immer so an (ich empfinde es oft so, sorry). Sie fühlen und "ticken" oftmals ganz anders als "normale" Menschen. ;D Hast du Kinder????????????

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Tuta
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Beitrag von Fiara »

Ich wünsch dir Fine alles Gute. Man merkt, dass du die Entscheidung gut durchdacht hast. In deinem Fall hätte ich mich vielleicht auch für eine OP entschieden (wir haben ja gleiche Werte, allerdings ist bei mir die Korrektur besser -> 20°). Immerhin bist du ja auch in der Indikation und du kannst wirklich behaupten, dass du es versucht hast. :)

Viele Grüße,
Maria
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Diagnose: 107° und 98° (im Jahr 2003 zu Beginn der Korsetttherapie: 98° und 93°), sehr starre Skoliose, kaum Beschwerden
Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Beitrag von Dalia »

Hallo Leute,

hier waren mehrere Beiträge an Tuta gerichtet, die habe ich in den Thread von Tuta verschoben. Den Dialog zwischen Toni und Tuta habe ich hier drin stehen lassen, weil es da auch um Fine geht. Diesen Dialog habe ich aber auch nach Tutas Thread kopiert. Wenn ihr zu Tutas Sohn noch was schreiben wollt, dann bitte nur noch in Tutas Thread und nicht mehr hier. Danke. :)

Dalia
Red Pinky
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Beitrag von Red Pinky »

Hallo Fine !

Ich kann dich gut verstehen, dass du tierische Angst vor der OP hast.
Mir ist es letztes Jahr genauso ergangen, aber ich habe mich im November 2004 dazu entschlossen mich in der Lubinus Klinik in Kiel operieren zu lassen.( Mein Orthopäde hat gesagt die hätten eine ganz neue Methode).
Ich hatte immer nach der Arbeit tierische Rückenschmerzen und habe schlecht Luft bekommen. Ich habe eine angeborene rechtskonvexe Thorakalskoliose 45° mit lumbalem Gegenschwung gehabt. Jetzt beträgt die Krümmung nur noch 10° und ich bin so froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Ich bin fast wieder gerade und ich habe viel mehr Selbstvertauen als vorher. Aber es ist schwer solch eine Entscheidung zu treffen und ich habe Jahre gebraucht um mich zu einer OP zu entschließen. Ich habe mit 12 Jahren(40° Krümmung) ein Korsett getragen, das nach 2 Jahren (Tag und Nacht getragen) abkam, ich war angeblich ausgewachsen. Trotz konsequenter Krankengymnastik wurde die Krümmung immer schlimmer ( von 30° auf über 45°) und da ich nicht jünger werde(bin jetzt 26 Jahre alt), haben die Ärzte mir dringend zu einer OP geraten.
Nun zu deinen Fragen:
Natürlich ist das Empfinden bei jedem anders. ich kann dir nur meine Erfahrungen schildern,jetzt 5 Monate nach der OP. Bei mir ist auch eine ziemlich lange Strecke versteift worden, 12 Wirbel.
Den Tag nach der OP habe ich auf der Intensivstation verbracht und habe nicht viel mitbekommen. Am 3. Tag nach OP durfte ich mich mit Hilfe einer Krankengymnastin einmal kurz hinstellen. (Ein Korsett brauchte ich nach der OP nicht zu tragen). Das war ein ganz schön komisches Gefühl, man ist auf einmal viel größer und gerader als vorher. Die Stangen habe ich nicht gemerkt, aber ich kann sie zwischen den Schulterblättern fühlen. Jetzt ist es so, daß ich ein leichtes Druckgefühl habe, aber das ist nicht schlimm. Wenn ich mir meine Röntgenbilder ansehe, darf ich aber nicht daran denken, daß diese Schrauben bei mir im Rücken sitzen. Dann wird mir ganz anders. Am 4. Tag nach der OP konnte ich ohne Hilfsmittel einigermaßen laufen ( zumindest kam ich alleine auf die Toilette). Nach 17 Tagen durfte ich dann nach Hause.
Im Moment kann ich mich wieder ganz gut bewegen. Längeres Sitzen tut noch ganz schön weh. Am besten geht laufen und liegen ( bin auch noch eine ganze Weile krankgeschrieben). Aber es ist nicht so als hätte man ein Korsett um, ich fühle mich viel freier als vorher.
Nach 3 Monaten durfte ich Schwimmen und Fahrrad fahren, was aber beides noch nicht geht. Ich darf aber nach ca. 1 Jahr angeblich sogar wieder reiten.
Gemütlich auf dem Sofa kann ich noch nicht sitzen.
Beim Schlafen hatte ich nur bis ca. 4 Wochen nach der OP Probleme, weil ich nur stramm auf dem Rücken liegen konnte. Mittlerweile kann ich einigermaßen auf der Seite liegen. Auf dem Bauch noch nicht. Wenn ich morgens aufstehe brauche ich erstmal eine ganze Weile um in Gang zu kommen, weil ich nach dem langen liegen ganz steif bin und auch noch Schmerzen habe.
Mich strengt das Sitzen noch sehr an. Nach einer halben Stunde muß ich wieder für eine Weile hinlegen. ich muß auch eine ganze Menge Schmerzmittel nehmen.
So viel zu Deinen Fragen.Ich hoffe das konnte dir etwas die Angst nehmen. Aber wie gesagt jeder Mensch ist anders, jede OP-Methode ist anders. (Ich habe bis jetzt nur von der Lubinus Klinik gehört, daß nach der OP kein Korsett getragen werden muß und ich mußte vorher auch nicht in ein Streckbett. Von allen anderen von denen ich nach der OP gehört habe mußten alle ein Korsett tragen).
Kein Mensch auf dieser Welt kann dir in deine Entscheidung reinreden.
Alles Gute !
Zuletzt geändert von Red Pinky am Do, 21.04.2005 - 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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