30 Jahre nach OP

[Remi33]

Hallo,
Ich entschuldige mich im Voraus für die recht einfache Sprache, die in dieser Nachricht verwendet wird. Leider ist mein Deutsch nicht so gut, da ich nur eine sehr kurze Zeit meines Lebens in Deutschland gelebt habe, und das ist schon sehr lange her.
Ich wurde vor 30 Jahren im Alter von 14 Jahren in Tübingen wegen einer Skoliose operiert, wobei ein Harrington-Stab zum Einsatz kam.
Jetzt, wo ich Mitte vierzig bin, fange ich an, mehr gesundheitliche Probleme zu haben. Ich frage mich, ob diese spezifisch für meinen Fall sind (ich bin ehrlich gesagt ziemlich außer Form) oder ob das eine recht häufige Erfahrung ist langfristig für diejenigen, die vor so langer Zeit operiert wurden?
Zu den Problemen, die ich habe, gehören viel mehr Rücken- und Fußschmerzen, Bandscheibenerosion und ein gebrochener Stab.
Es wäre großartig, einen besseren Eindruck davon zu bekommen, was das Alter bereithält, die schlechten und die guten Geschichten von denen, die seit 30, 40 oder mehr Jahren mit Harrington-Stäben leben, und wie ihr Leben jetzt aussieht?
Kommt es beispielsweise häufig vor, dass Hardware kaputt geht, und es ist mit mehr davon zu rechnen? Treten Nerven- und Bandscheibenprobleme häufiger auf? Wie sieht es mit der Knochengesundheit, Arthrose und ähnlichen Erkrankungen aus? Treten sie eher bei Menschen auf, die sich diesen Operationen über einen längeren Zeitraum unterzogen haben?
Die vielleicht wichtigste Frage von allen: Kann mir bitte jemand sein Zauberrezept für ein gutes und relativ schmerzfreies Altern nach einer Skoliose-Operation verraten?
Vielen Dank!

[Raven]

Hallo Remi,

herzlich wollkommen hier!
Ich gehöre mittlerweile auch zu den Langzeitoperierten (OP-Alter 13 Jahre, OP-Jahr 1997, Versteifung Th3-L5).
Vorweg: Die geschilderten Probleme sind nicht selten.

Bei mir fand keine OP mit Harrington mehr statt sondern mit einem Nachfolger-Implantat (war der zweite Patient mit diesem). Bislang geht es mir (sehr) gut; ich merke im Prinzip nur die Auswirkungen der Versteifung selbst, sprich, ich bin nicht so beweglich, kann nicht niedrig sitzen, nicht schwer tragen, körperlich anstrengende Tätigkeiten (wie Putzen, Werken) halte ich nicht so lange durch - aber in Vollzeit berufstätig (Bürotätigkeit), kann problemlos auch weite Strecken laufen (Hobbies u.a. wandern), und gesund genug als dass ich keine Schmerzmittel besitze und seit Genesung von der OP nie wegen "Rücken" krankgeschrieben war nebst mir zu Beginn dieses Jahres den zweiten Auslandsumzug (was auch immer heißt erstmal keinen so guten Zugang zu medizinischer Versorgung zu haben) zugetraut habe.

Was du berichtest ist aber wirklich nicht selten. Und ich weiß auch nicht wie es mir in einigen Jahren geht. Insofern bin ich bislang (enorm!) dankbar für meine noch so gute Gesundheit.
Was vielleicht der Unterschied zwischen dir und mir ist:
- unterschiedliches Implantat
- evl. unterschiedliche Versteifungsstrecke, evl. unterschiedliche Restkrümmung
- evl. unterschiedlicher Lebensverlauf (ich habe z.B. schon bei der Berufswahl darauf geachtet dass keine zu schwere körperliche Arbeit nötig ist (also Berufe wie in Handwerk oder Pflege gemieden), ich war noch nie schwanger, bin nicht Mutter)
- immer auch eine Portion Glück.

Leider ist mein Deutsch nicht so gut, da ich nur eine sehr kurze Zeit meines Lebens in Deutschland gelebt habe, und das ist schon sehr lange her.

Ich finde dein Deutsch sehr gut lesbar

Viele Grüße
Raven

[uhu]

Dein Deutsch ist total super!!!

Am Zauberrezept habe ich auch Interesse.