Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
twethy
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten und die Zeit, die ihr euch dafür genommen habt.

Ich denke in erster Linie in jetzt erst mal das Beratungsgespräch in Stuttgart ausschlaggebend. Ich werde mich ausführlich hinsichtlich einer OP beraten lassen, ob sie in meinem Fall überhaupt erfolgsversprechend hinsichtlich Begradigung und Komplikationen ist. Ansonsten bin ich auch offen hinsichtlich eines Korsetts und einer Schroth-Therapie. Ich habe mich schon erkundigt und direkt bei meinem Fitnesscenter gibt es eine Physiotherapiepraxis, die eine Skoliosebehandlung nach Schroth anbietet.

Da meine Kinder noch klein sind (10 Jahre) werde ich es wahrscheinlich erst mal mit einem Korsett und Schroth versuchen. Eine OP hätte, abgesehen von den OP-Schmerzen doch noch zu massive Einschränkungen für eine lange Dauer über Monate. Wenn die Kinder etwas älter sind, steht mir diese Option dann noch offen, wenn man in meinem Fall Erfolgsaussichten hat.

Grüße Petra
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Klaus
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Klaus »

Hallo Petra,
Ich habe mich schon erkundigt und direkt bei meinem Fitnesscenter gibt es eine Physiotherapiepraxis, die eine Skoliosebehandlung nach Schroth anbietet.
Also die "erhebliche linkskonvexe Skoliose in der LWS" muss noch abgeklärt werden. In der Regel gibt es eigentlich noch einen rechtskonvexen Gegenbogen in der BWS. Liegen die Gradzahlen unter 20 Grad, kann man die Hyperkyphose/Hyperlordose als das Hauptproblem sehen.
Die Erfahrungen sagen leider, dass es durchaus Schroth Therapeuten geben kann, die Schroth KG nur bei Skoliose sehen bzw. kaum Erfahrungen mit dem Rundrücken/Hohlkreuz bei Erwachsenen haben. Deshalb bitte gezielt nachfragen.
Klaus hat geschrieben:Versuche Dich doch mal entsprechend dem Bild 1 so weit wie möglich in der BWS aufzurichten, dann hast Du eine Vorstellung darüber, was zumindest mit eigener Kraft aktuell kurzfristig möglich sein kann.
Hast Du das schon versucht?

Gruß
Klaus
twethy
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Das Bild mit Aufrichtung mache ich bis Morgen.
Ich werd mich auch noch mal in der Psyiotherapiepraxis erkundigen, inwieweit sie Erfahrungen mit der Schroth-Therapie bei einen Rundrücken haben.
korsettuli
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von korsettuli »

Noch‘n paar Gedanken zum Korsett.
Wenn hier im Forum Korsetttherapie und Korsett besprochen wird, ist meistens eine ein- oder zweischalige Rumpforthese aus thermoplastischem Kunststoff gemeint welche nach Gipsabdruck individuell angefertigt wird. Und keine S-förmig gebogene Aluschiene die mit ein paar Gurten an den Rücken geschnallt wird.
Wenn Du dann nach der Beratung bei Fr. Dr. von Richthofen eine Verordnung für so ein individuell angefertiges Korsett in den Händen hälst kannst Du das Ding nicht sofort mitnehmen. Du brauchst auch noch was Bedenkzeit. Mit dieser Verordnung gehst Du zu einem Orthopädietechniker und fragst ob er sowas bauen kann und ob er Erfahrung damit hat. Dann lässt Du Dir einen Kostenvoranschlag geben. So ein individuell angefertigtes Korsett kostet mehrere tausend Euro. Deshalb solltest Du sicherheithalber vorher wegen der Kostenübernahme Deiner KV den Kostenvoranschlag vorlegen. Erst wenn Deine KV die Übernahme der Kosten zusichert, kannst Du zum Orthopadietechniker Deiner Wahl gehen und die Orthese beauftragen.
Wenn Du schon den weiten Weg nach Leonberg machst, kannst ja auch mal in Stuttgart bei Rahmouni Orthopädietechnik einen Beratungstermin ausmachen. Stuttgart und Leonberg liegen nicht soweit auseinander.
Ganz gleich wo Du das Korsett anfertigen lässt, es sind immer mindestens zwei weitere Termine erforderlich. Ein Termin für den Gipsabdruck und nach einigen Wochen mindestens ein Termin für die Anprobe und Fertigstellung. Wenn Du das Korsett dann einige Zeit getragen hast, können Änderungen und Anpassungen erforderlich sein.
Gruß aus dem Rheinland
korsettuli
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Wuppertaler »

Ich würde es an deiner Stelle auch erstmal mit einem Korsett versuchen, eine Operation soll wirklich nur das allerletzte Mittel sein.
Nur Mut, so schlimm ist ein Korsett wirklich nicht.
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Raven
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Raven »

korsettuli hat geschrieben: Do, 14.07.2022 - 19:27 Noch‘n paar Gedanken zum Korsett.
Wenn hier im Forum Korsetttherapie und Korsett besprochen wird, ist meistens eine ein- oder zweischalige Rumpforthese aus thermoplastischem Kunststoff gemeint welche nach Gipsabdruck individuell angefertigt wird. Und keine S-förmig gebogene Aluschiene die mit ein paar Gurten an den Rücken geschnallt wird.
Wird etwas wie letzteres wirklich noch angefertigt :eek:
(Ich habe schon etliche schlechte Orthesen gesehen, oder auch (falsche) Verwendung von Lendenwirbelsäulen-Stützgürteln, aber obiges nicht.)

Grundsätzlich stimme ich deinem Beitrag zu, hätte aber noch deutlicher gemacht: Nicht zu irgendeinem Orthopädietechniker gehen:
Mit dieser Verordnung gehst Du zu einem Orthopädietechniker und fragst ob er sowas bauen kann und ob er Erfahrung damit hat.
Selbst wenn Erfahrung genannt wird, muss die Qualität nicht hoch sein. Ich würde jedenfalls einen der hier als gut bekannten, wie Rahmouni, empfehlen, auch wenn es erstmal vielleicht attraktiv wirken kann, einen vor Ort zu nutzen, der einem evl. von einer ganz anderen Behandlung in der Familie (Schuheinlagen etc.) als nett erschien.

Viele Grüße
Raven
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Morgen Klaus
Ich habe jetzt mal ein Vergleichsfoto mit maximaler Aufrichtung gemacht.
Grüße Petra
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korsettuli
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von korsettuli »

@Raven
Es gibt von Bauerfeind so eine Orthese mit dem Namen Spinova.
Zufällig habe ich eine Rückübersetzung einer Beschreibung irgendeines Händlers für diese Spinova-Orthese gefunden.

„Spinova Stabi Classic ist ein Zaun-Lendenbuff für Stabilisieren Sie die Lendenwirbelsäule und unterstützen Sie Unterstützung für lumbal Lordy Natural. Die Ortese hüllt die Büste um, komprimiert den Bauch und richtet den Rücken dank der Anatomische Bars, die in das Korsett integriert sind. Das klassische Traktionssystem mit Klettverschluss von Klettverschluss sorgt für die korrekte Anwendung der therapeutischen Kraft, die dazu beiträgt, die Wirbelsäule zu strecken.
Marke: Bauerfeind
Art: Rücken
Kategorie: Immobilisierer“

Alles Klar?

Hier im Forum kann schon mal der Eindruck entstehen, dass nur Rahmouni der einzige wahre Korsettbauer sei. Das wollte ich vermeiden. Vor meinem ersten Korsett habe ich mich bei einem Orthopädietechniker in Düsseldorf beraten lassen. Ich habe mich dann doch für Rahmouni in Stuttgart entschieden. Mein Zweites, diesmal mit Halsteil habe ich sofort bei Rahmouni machen lassen.
Gruß aus dem Rheinland
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Danke Raven
Ich glaube aber diese Bandage ist nichts für mich.
Mein Rundrücken ist weiter oben.
Grüße Petra
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Thomas
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Thomas »

So eine Bandage kann nicht die Kräfte aufbringen, die zum Aufrichten einer solchen Hyperkyphose notwendig sind. Das schafft nur ein individuell gefertigtes Kunststoffkorsett!

Gruß Thomas
Bild

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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Klaus
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Klaus »

Hallo Petra,

auch wenn ich den Vergleich aufgrund der Größe der Bilder nicht direkt auf dem Bildschirm machen kann, ist es für mich doch ein positiver Unterschied. Oder wie siehst Du das? Wäre das schon eine für Dich akzeptable Optik?
Flexiblität ist also noch vorhanden und ein Korsett kann noch mehr Kraft als Deine eigene Aufricht-Kraft ausüben, was dann zu einer möglichen weiteren Verbesserung der Optik führen kann.
Wie Thomas schon gesagt hat, man braucht dafür ein korrigierendes ganz individuelles Korsett, was nicht mit einer Bandage vergleichbar ist. Eine Bandage dient als temporäres Hiflsmittel und kann dabei nur temporär die Optik verbessern, aber nur mit Kleidung, die die Bandage verdeckt. Das ist aber nicht Dein Ziel.
Und wenn der Scheitel der Kyphose höher liegen sollte, als in der Mitte der BWS, kommt man damit sowieso nicht weiter.

Noch etwas
In welcher Region wohnst Du? Auch wenn 300 km bei Fehlstellungen der Wirbelsäule aufgrund der schlechten Versorgung nicht weit sind, kann das bei einer Korsett-Versorgung wegen möglicher Alternativen eine Rolle spielen.

Gruß
Klaus
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Raven »

Hallo twethy,
twethy hat geschrieben: Fr, 15.07.2022 - 10:30 Danke Raven
Ich glaube aber diese Bandage ist nichts für mich.
Mein Rundrücken ist weiter oben.
Grüße Petra
sorry für das Missverständnis - ich habe nicht zu solchen Bandagen geraten, sondern davon abgeraten! Diese Bandagen sind kein korrigierendes Korsett.
Ich nannte sie, da manche Menschen sie fälschlicherweise als "Korsett" einsetzen.

@korsettuli
Hier im Forum kann schon mal der Eindruck entstehen, dass nur Rahmouni der einzige wahre Korsettbauer sei. Das wollte ich vermeiden. Vor meinem ersten Korsett habe ich mich bei einem Orthopädietechniker in Düsseldorf beraten lassen. Ich habe mich dann doch für Rahmouni in Stuttgart entschieden. Mein Zweites, diesmal mit Halsteil habe ich sofort bei Rahmouni machen lassen.
Klar macht nicht nur Rahmouni gute Korsetts. Geht man aber zu einem beliebigen (etwa, so schon häufiger gesehen: einfach zum Orthopädietechniker vor Ort gehen, den man schon von Schuheinlagen und vom Abholen von Krücken kennt...), ist die Wahrscheinlichkeit hoch, kein gutes zu erhalten (sondern eines, das erstens schlecht korrigiert und zweitens auffälliger aussieht als es sein müsste).

Viele Grüße
Raven
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Flexibilität in der Wirbelsäule ist vorhanden, hat mir auch ein Fitnesstrainer gesagt. Wenn ich mir aber vorstelle, bei diesen Temperaturen ein Korsett. Puh, schon der Gedanke.
Zum Glück habe ich meinen Termin in Stuttgart Anfang Oktober und dann wird es wieder kühler. Versuchen werde ich es dann auf jeden Fall und wenn es was bringt, bleibe ich auch bestimmt dabei.

Ich wohne Nähe München (45 km) / Pfaffenhofen an der Ilm und habe bisher noch von keinen Spezialist in der Nähe gehört, der sich mit Korsett und Schroth auskennt. In meinem Alter ist das eh schwierig.
Leider
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Wuppertaler »

OK, ein Korsett im Sommer bei hohen Temperaturen ist sicherlich nicht unbedingt angenehm. Durchsuche mal das Forum, Du wirst zahlreiche Tipps finden, wie man mit Korsett gut durch den Sommer kommt.
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Klaus
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Klaus »

Hallo Petra,
Ich besuche zweimal in der Woche Kurse in einem Fitnesscenter und mache Wirbelsäulengymnastik,........Flexibilität in der Wirbelsäule ist vorhanden, hat mir auch ein Fitnesstrainer gesagt.
Du machst also kein eigenständiges Fitness-Training nach Plan, sondern trainierst in einer Gruppe ?
Wenn ja, geht denn der Trainer dabei ausreichend auf Deine spezielle Situation ein? Bekannt ist ja so ein Gruppen-Training auch vom REHA Sport, der aber in der Regel alle gleich trainieren lässt. Die meisten haben aber keinen Rundrücken/Hohlkreuz oder Skoliose.

Eine "Wirbelsäulengymnastik" muss bei Fehlstellungen der Wirbelsäule ganz individuell gezielt durchgeführt werden. Da kommt das Prinzip Schroth mit der sogenannten korrigierten Haltung ins Spiel, bei dem es eher um einen Muskelumbau durch Dehnung und gleichzeitigen Muskelaufbau in den gedehnten Strukturen geht.
Wenn man das nicht beachtet, wird bestenfalls der Rundrücken/Hohlkreuz muskulär so fixiert, wie er ist. Oder die Situation kann sich unbemerkt weiter verschlimmern, weil zunächst keine (weiteren) Beschwerden auftreten müssen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wovon ich spreche. Insbesondere ein reguläres Muskeltraining für den gesamten Körper erzeugt viele Endorphine, die täuschen können.

Gerne weitere Details zu diesem Thema.

Gruß
Klaus
twethy
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Wenn man in der Gruppe trainiert, wird natürlich nicht individuell auf die einzelnen Leute eingegangen. Selbst beim Rhea-Sport nicht, welches ich im Corona Lockdown verschrieben bekommen habe. Mittlerweile glaube ich, habe ich aber ein ganz gutes Körpergefühl entwickelt, was mir gut tut und was nicht. Wenn ich auf den Rücken liege und Übungen mit gestreckten Beinen machen soll, winkle ich diese meistens an weil ich sonst ins Hohlkreuz gehe. Auch lege ich mir ein Handtuch unter den Kopf, da ich diesen sonst überstrecke. Leider habe ich nicht allzu viele Möglichkeiten auf den Land und bin zufrieden, zumindest ein gutes Studio mit kompetenten Trainerinnen zu haben.

Jetzt aber noch einmal meine Frage, gibt es keinen Arzt in München, den man bei Hyperkyphose empfehlen kann. Stuttgart ist nicht gerade um die Ecke.

Ich habe gestern mit der einzigen Praxis in der Nähe Kontakt aufgenommen die nach Schroth behandelt. Da die Wartezeiten für eine Physiotherapie sehr lang sind, habe ich jetzt schon einmal Termine für Oktober gemacht, damit ich gleich nach meinem Termin in Stuttgart starten kann. Leider nimmt die Therapeutin keine Dauerpatienten mehr, da sie sich als Osteopathin weiterbildet und irgendwann aufhört. Sie kann mich aber für 2 bis 3 Rezepte einweisen, dann muss ich wieder weiterschauen. Ich hätte so gerne auch einen Ansprechpartner (Arzt) in der Nähe. Es ist wirklich nicht einfach und umso mehr man sich mit seinem Rücken beschäftigt, um so frustrierter wird man.
Sven23
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Sven23 »

Hallo Twethy,
ja genau diese Frustration kennen hier viele. Es gibt nicht viele konservativ arbeitende Ärzte mit dem nötigen Wissen bei Hyperkyphose und Co. Wenn dann noch eine Hypermobilitat dazu kommt wie bei mir mit entsprechenden Nervenreizungen wird es ganz dünn. Ich kann dir nur die Liste von Klaus ans Herz legen und z.b. Fr. Dr Richthofen und Rahmouni aufzusuchen.

Viele Grüße
Sven
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Klaus »

Hallo Petra,
Jetzt aber noch einmal meine Frage, gibt es keinen Arzt in München, den man bei Hyperkyphose empfehlen kann. Stuttgart ist nicht gerade um die Ecke.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass Du verstanden hast, dass es keine Empfehlung im Sinne dieses Forums in München gibt. Damit ist gemeint, dass es keine genügend positive (und auch aktuelle) Berichte gibt. Du hast doch jetzt einen Termin in Stuttgart, wo es ja erst einmal um eine konkrete Diagnose gehen muss, ehe es dann um Behandlungsmöglichkeiten geht.
Und da gibt es einige Unklarheiten:
Die genaue Diagnose im Arztbrief lautet:
5-gliedrige LWS Hyperkophose a.e. im Rahmen eines M. Scheuermann mit Cobb Winkel 78°
Also das kann aufgrund Deiner eingestellten Fotos nicht stimmen, eher doch eine BWS Hyperkyphose.
Erhebl. links konv. Skoliose der LWS
Auch das muss mit entsprechenden Winkeln abgeklärt werden. Ist das tatsächlich nur einseitig oder gibt es einen entsprechenden Gegenbogen in der BWS? Oder ist die gar nicht "erheblich"?

Von den Behandlungsmöglichkeiten hängt es dann ab, wie oft Du nach Stuttgart reisen müsstest.
Bei einer Korsett-Therapie kommt es darauf, ob es zu Rahmouni evtl. eine Alternative in München gibt, die Dr. von Richthofen möglicherweise anbieten könnte. Leider hatte sich 2013 eine angekündigte Möglichkeit in der Schön Klinik durch den ebenfalls guten Korsettbauer CCtec nur als eingeschränkt herausgestellt, weil keine Erwachsenen behandelt wurden. Das ist grundsätzlich das Problem, wenn es um die konservative Behandlung von Erwachsenen geht
"Normale" :) Korsett-Träger müssten Dir sagen, wie oft Du im Jahr zu Rahmouni müsstest. Das kann man dann je nach Bedarf und Anforderung mit einem Besuch bei Dr. von Richthofen verbinden, die so eine Therapie begleiten sollte. Sven z. Bsp. ist ein spezieller Fall, wo viele Anpassungen erforderlich waren.

Sollte es in München eine Alternative geben, wäre der Tipp von minimine bezüglich Dr. von Liebe möglicherweise hIlfreich:
minimine hat geschrieben:in München kann ich Dir entweder Dr. von Liebe in Großhadern empfehlen, sofern er noch Erwachsene behandelt oder die Schön Klinik München Harlaching, v.a. wenn eine OP geplant wird.
Die Schön Klinik, wie schon gesagt, bei Erwachsenen nur bei OP.

Grundsätzlich kann natürlich jeder "willige" Orthopäde die Empfehlung von Dr. von Richthofen als Start einer kompetenten Behandlung übernehmen und Dich vor Ort weiter begleiten.
Bei einem Korsett ist in der Regel der wirklich gute Korsettbauer der eigentliche Fachmann und bei der Schroth Therapie der entsprechende Therapeut oder besser noch die stationäre Schroth REHA. Aber zum Einstieg reicht erst einmal die ambulante Therapie mit ausreichenden Verordnungen. Dazu sollte der örtliche Orthopäde natürlich wissen, dass bei einer Hyperkyphose > 60° beliebig viele Verordnungen möglich sind.

Gruß
Klaus
Sven23
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von Sven23 »

Hallo Petra,
ich bin da sicherlich, wie Klaus schon sagt, nicht der Maßstab. Bei mir ist es etwas komplexer...aber so alle 6 Monate ist man schon da, wenn mal eine Schnalle abreißt kann das auch ein Techniker vor Ort machen. Ich war im Mai auf Mallorca, na klar da riß eine Niete...das hat dann der Haustechniker im Hotel mit einer Schraube und Kontermutter repariert:)

Ich kann dir nur empfehlen geh erstmal den Weg nach Stuttgart und schau was die Diagnostik bringt.

Viele Grüße
Sven
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Re: Cobb 78° mit 55 Jahren OP ja oder nein

Beitrag von twethy »

Morgen Klaus,

erst einmal vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten und deiner Mithilfe. So einen Speziallisten wie dich bräuchte man als Arzt. Wirklich, du kennst dich wirklich aus.

Ich habe ja wie schon geschrieben, einen Termin im Oktober bei Frau Dr. von Richthofen in Stuttgart und werde mich dort bei Bedarf noch einmal röntgen lassen und mich informieren hinsichtlich Korsett, Schroth und OP. Dann werden ich von meinen Erfahrungen schreiben.
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