versteifte Skoliose erneut operieren

[Sandiii]

Hallo zusammen,

Ich bin Neu hier im Forum und hab gleich mal eine Frage.......

ich wurde schon mehrmals an der Wirbelsäule nach Harrington operiert. Vor circa 20 Jahren wurde ich nach Harrington von TH1 bis L2 versteift.
Ich habe mittlerweile wieder oder immer noch ( das weis ich leider nicht) einen Cobb von 60 Grad.
seit ein paar Jahren hab ich zunehmende Beschwerden im LWS Bereich.
Vor paar Jahren wurde mir gesagt ich könne mich noch einmal operieren lassen. Man würde bei dieser OP den Stab entfernen, die Versteifung lösen und es mit einer erneuten Korrektur versuchen und dann die Wirbelsäule wieder versteifen, so war die kurzfassung, weil eine OP damals für mich nicht in Frage kam hab ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. War immer wieder in Reha in Bad Sobernheim, was mir auch gut getan hat.
Leider werden die schmerzen immer schlimmer......mittlerweile vergeht kein Tag mehr, an dem ich keine Schmerzen habe.
Jetzt war ich wieder beim Orthopäden, er meinte das meine Skoliose immer noch sehr stark ausgeprägt ist und das die Skoliose eher schlecht operiert wurde. Leider weis ich nicht wieviel damals korrigiert wurde, weil ich einfach noch zu Jung war.
Er sprach auch wieder von einer erneuten operation, ich war irgendwie so gelähmt das ich nicht weiter fragen konnte wie sowas denn ablaufen würde. Er meinte nur, ich soll mir das mal überlegen und mich melden, denn dann müsste ich mich einfach mal von einem Chirurgen der auf skoliose spezialisiert ist beraten lassen.

Hat von euch einer mal Erfahrung gemacht eine versteifte Skoliose erneut operieren zu lassen???

Wer ist denn in da momentan beliebt??
Meistens dürfen ja die Ärzte keine Empfehlungen machen wo man am besten hingehen könnte.

Ich bin momentan irgendwie mit allem etwas überfordert und weis gerade nicht wirklich was ich machen soll.
Will mir aber in ein paar Jahren nicht vorwerfen müssen das ich nichts gemacht habe oder so.

Ich danke euch schon einmal fürs Lesen

[Malve]

Hallo Sandiii,

ich bin auch nach Harrington operiert, ist aber schon viel länger her. Ich hab auch eine starke Skoliose, die Möglichkeiten damals waren noch sehr begrenzt.
Die Aussage des Arztes wundert mich schon sehr. Bei Beschwerden wird manchmal über eine Verlängerung der Versteifung gesprochen, aber mehr nicht. Aus dem Skoliose OP Forum kenn ich nur eine, bei der die alte Versteifung gelöst wurde, dann neu versteift. Sie wollte das damals so, aber hatte danach extrem zu kämpfen, es ist für den Körper eine riesige Umstellung. Ich kann mir so etwas niemals vorstellen.
Dein Orthopäde scheint nicht viel Erfahrung mit operierten Skoliosen zu haben. Es geht hier nicht um eine weitere Aufrichtung der Skoliose sondern um eine Behandlung deiner Schmerzen. Such dir dazu einen Arzt, der viel Erfahrung mit Skoliosen hat, die Ursache deiner Schmerzen muss zunächst geklärt werden. Dann kann man über weitere Möglichkeiten reden, ohne eine Riesenoperation.... bzw. erstmal alles konservative ausprobieren....
Ich habe auch die meiste Zeit Schmerzen, weiß inzwischen aber sehr gut, was ich brauche, hab es damit gut im Griff.
Du kannst deine alten Behandlungsunterlagen von der Klinik, wo du operiert wurdest, anfordern. Ein einfacher Brief reicht aus. Soweit ich weiß, müssen die die Unterlagen 30 Jahre lang aufbewahren. Das ist schon sehr interessant und hilft dir sicher auch, manches besser zu verstehen.

Mich nerven die Ärzte, die über mein schlechtes OP Ergebnis sprechen. Vor 50 Jahren konnte man vieles noch nicht und mir hat die OP viel Lebensqualität gegeben, weil eine weitere Verschlechterung verhindert wurde.

Gruß
Elisabeth

[Sandiii]

Hallo Elisabeth,

Vielen Dank für deine Antwort auf meinen Post.
Ich habe sämtliche Unterlagen von der damals operierenden Klinik. Aus dehnen geht hervor das ich vor der entgültigen versteifung bei 90 Grad war. Nach der OP waren es 68 Grad......
Ich finde, mein Rippenbuckel ist seit der letzten OP stark gewachsen, zusätzlich macht mir die Luft unheimlich Probleme.
Ich wsr jetzt alle 2 Jahre auf Reha und möchte es demnächst auch wieder beantragen. Ich hoffe allerdings das sich die Lage in sachen Corona etwas beruhigt, denn den ganzen Tag mit Mundschutz schaff ich leider nicht.
Aufgrund der starken skoliose, hab ich eine komplette Atelektase des rechten Lungenflügels und ca 45% Lungenvolumen.
Ich will eine OP um jeden Preis vermeiden.... Momentan hab ich allerdings ziemlich bald nachn Aufstehen schmerzen. Kann grade nicht lange stehen oder sitzen.. Ich mach viel Sport ( weil mir die Bewegung echt gut tut) und Krankengymnastik nach schroth, so langsam gehen mir allerdings die Ideen aus, was ich noch machen könnte.

Darf ich fragen wieviel Grad du noch hast?
Und was tust du gegen deine Schmerzen?

[Klaus]

Hallo Sandiii,

Meistens dürfen ja die Ärzte keine Empfehlungen machen wo man am besten hingehen könnte.

Also grundsätzlich könnten evtl. die hier bekannten konservativ arbeitenden Spezialisten etwas dazu sagen:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472
Ganz unten auf der Liste unter Möglichkeiten zum Testen ist aber auch Dr. Trobisch aufgeführt mit dem Hinweis:

Ein Spezialgebiet ist vor allem die Problembehandlung bei Zustand nach Jahre zurückliegender OP (z.B. Flatback, Stabbruch, etc...).

Oder z.Bsp. die OP Klinik in Neustadt-Holstein für eine Beratung aufsuchen, sofern Du dort nicht operiert wurdest.

Gruß
Klaus

[Sandiii]

Hallo Klaus,

vielen Dank. Das schau ich mir nochmal genauer an
Ich hatte mir den ein oder anderen Arzt schon mal angeschaut....
In der Reha hört man ja doch immer mal wieder von Ärzten bzw. Chirurgen.

Viele Grüße

[Malve]

Hallo,

such dir einen guten Arzt, der sich gut mit Skoliose auskennt, Klaus hat dir ja schon Möglichkeiten genannt. Es ist wichtig, dass nach den Ursachen für die Schmerzen geschaut wird, damit eine konkretere Behandlung möglich ist. Du brauchst einen Arzt, der dich ernst nimmt.
Vielleicht lohnt sich auch der Besuch einer OP-Klinik, mal schauen, was die sagen... Keiner wird deine gesamte Wirbelsäule begradigen wollen, das ist unnötig und gefährlich.... Die suchen auch nach den Möglichkeiten mit dem geringsten Aufwand.
Bei mir musste der Stab wegen Fistelbildung nach 8 Jahren wieder raus. Aus dem OP Bericht kann ich sehen, wieviel Aufwand das war, dabei hatte ich nur einen Stab mit 2 Haken..
Es ist gut, sich vielseitig zu informieren, damit du dir deinen Weg suchen kannst...

Ich hatte vor der OP 105°, nach der OP 80°, als ich das Korsett nach der OP zeitweise ablegen durfte, wurden es 90°, dabei ist es dann bis heute geblieben. Ich habe Wirbelfehlbildungen in der BWS, damit eine schwierige Ausgangsbasis. Harrington war da grade ganz neu, die Technik hat sich in den Jahren danach sehr verbessert.
Bei mir hilft vor allem Bewegung, Spazieren gehen, abends eine Wärmflasche im Bett. Wenn die Schmerzen sehr stark sind, leg ich mich eine Weile flach auf den Rücken, langweilig, hilft aber. Wenn ich in Aktion bin, etwas Schönes mache, bin ich abgelenkt, denke ich nicht an meinen Rücken, das tut auch gut. Bei mir sind es neben dem Verschleiß vor allem Muskelverspannungen. Es geht nicht weg, aber ich hab es einigermaßen im Griff. Mir hilft vor allem , dass ich inzwischen viel weiß, Sachen einordnen kann...

Gruß
Elisabeth

[Sandiii]

Huhu,

Ich werde mich auf jeden Fall jetzt mal in einer OP Klinik Vorstellen. Also jetzt nicht sofort, aber Zeitnah.
Auf eine OP bin ich auf keinen Fall scharf, aber ich will mir auch in ein paar Jahren nicht vorwerfen, das ich mich nicht informiert habe.
Mittlerweile wurde ich ja jetzt schon vom 3. Arzt in den letzten 5 Jahren angesprochen ob ich mir das mal überlegt hab bzgl OP.
Jetzt möchte ich es mir zumindest mal anhören.
Solange es ohne OP geht, lass ich auch auf keinen Fall was machen.
Ich bewege mich auch sehr viel. Und einfach mal flach auf dem Boden liegen find ich absolut nicht langweilig. Ich kann es aufgrund des starken
Rippenbuckels nicht machen, aber ich leg mich einfach mit dem Bauch auf einen Stuhl ohne Lehne und lass meinen Oberkörper nach unten hängen.

Vielen Dank für deine Antwort

Schöne Grüße

[uhu]

Nur eine Idee aus der Ferne: Hast Du Dich mal internistisch, gyn. und/oder urologisch durchchecken lassen. Manchmal ist die Baustelle eine andere als die vordergründige, auf die sich alle stürzen.
Oder auch andere orthopädische Ecken wie Kiefergelenk, Knie, Hüfte, Sprunggelenke ...
(Das Lungenvolumenproblem läßt sich so nicht lösen, aber viellleicht was an der Schmerzintensität.)
Bitte sieh' dieses Posting wirklich nur als Idee aus der Ferne an.

[Sandiii]

Hallo Uhu,

Vielen Dank für deinen Post.
Ich sag jetzt mal Jein
Du hast schon recht, ich sollte vorher andere Sachen abklären lassen.
Rücken is halt die einfachste Diagnose, wenn man Probleme mitn Rücken hat und sagt man hat Schmerzen im unteren Rücken.
Aber ich werde trotzdem jetzt mal andere Sachen abklären lassen.
Denn trotz Schmerzkorsett, physio nach Schroth und allgemein viel Sport und Bewegung.
Werden die Schmerzen kaum besser

[Prinzessin]

Hallo Sandiii,

ich habe soeben Deinen Beitrag hier gelesen und wollte fragen, wie es Dir mittlerweile geht? Was machen Deine starken Schmerzen und hast Du für Dich die richtige Therapie gefunden?

LG