Leben nach der Op

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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netty
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Leben nach der Op

Beitrag von netty »

Hallo! ich stehe vor der Entscheidung mich in Neustadt operieren zu lassen. Ich habe aber Bedenken, ob es mir danach besser gehen würde oder vielleicht schlecht(er). Wie fühlt ihr euch nach der Op? Bereut ihr es? Und leidet der Alltag sehr darunter? MfG
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micros
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Beitrag von micros »

Hallo Netty,

so eine Op ist natürlich ein großer Eingriff und will gut überlegt sein.
Falls du dich in Neustadt operieren lässt, bist du in besten Händen.
Ich bin nicht operiert, kann dir also nicht konkret weiterhelfen,
aber es werden sich bestimmt noch andere melden.
Benutz auch die Suchfunktion oder schau mal im Op-Thread, da steht viel zur Zeit vor und nach der Op.
unser forumsmitglied Stonewoman hat auch eine tolle Homepage zu ihrer OP...... ( weiß jetzt leider nicht den Link).
Alles Gute

lieben gruß
micros
Lache wenn es nicht zum Weinen reicht
Gast

Leben nach 'Op

Beitrag von Gast »

Könnt ihr mir beschreiben, in wieweit sich euer Leben nach der OP- positiv, als auch negativ verändert hat ? Vielleicht auch in welchen Situationen ihr immer wieder daran erinnert werdet , dass eure Wirbelsäule operiert ist ?Danke im voraus für eure Antworten
Daniela
Tomma
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Beitrag von Tomma »

Das sind alles schwer zu beantwortende Fragen.

Es gibt Skoliosen, da gibt es einfach keine Alternative zur Operation. Da nimmt man dann die Probleme einer Operation auf sich.

Ich kenne inzwischen viele operierte Skoliosen. Einige haben massive Schmerzprobleme, andere so gut wie keine. Die Schmerzfreiheit kann dir eine Operation nicht garantieren. 15 oder 20 Jahre nach der Operation treten meist Spätfolgen auf, die auf die Operation zurückzuführen sind. Ober- und unterhalb des versteiften Wirbelsäulenabschnitts kommt es auf Grund von Hypermobilität zu Verschleißerscheinungen, die sehr schmerzhaft sein können.
Wenn man keine "schlimmen" Schmerzen oder starke körperliche Beeinträchtigungen hat, würde ich mich nicht operieren lassen. Man kann auch mit einer unoperierten 90°-Skoliose mit Schroth fit bleiben und alt werden. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wieso wollt ihr euch operieren lassen? Habt ihr Schmerzen? Wieviel Grad beträgt eure Skoliose? Habt ihr schon mal eine Schroth-Reha in BaSa oder Sobi gemacht? Was erwartet ihr von einer Operation?

Man lebt vor und nach einer Operation mit seiner Skoliose. In gewisser Weise passt man sein Leben automatisch der Skoliose an, aber das muss nicht mit mangelnder Lebensqualität einhergehen.
melanie
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Re: Leben nach der Op

Beitrag von melanie »

hallo liebe betty ;)
ich stand auch vor der entscheidung mich operieren zu lassen und habe es gemacht. :ja:
ich bin froh das ich es gemacht habe ich hatte zwaram anfang keine schmerzen aber aber nach langer zeit um so weiter man es hinausgezöger hat da hat man doch welche bekommen ich fand es auch nicht schön wenn man von jedem depp dumm angeguckt wurde nur weil du einen grummen rücken hast.
also ich war in der werner wicker kilinik und habe mich dort operieren lassen bin voll zu frieden damit und viele hier sagen das die klinik nicht gut sei das kann ich nicht bestätigen.
war vor her sehr grumm hatte 2 bögen einen über 60° und einen über 80° und jetzt sind sie fast ganz weg das finde ich schon toll was die heute so machen.
wenn jemand fragen hat kann er sie gerne stellen
lg melly :)
netty
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Beitrag von netty »

hi! ich habe im gegensatz zu vielen leuten auf dieser seite eine geringe krümmung: 49 grad im brustwirbel- und 36 grad im lendenwirbelbereich. die ärzte meinten, es läuft darauf hinaus, dass sich die krümmung mit der zeit weiter verschlechtert. daher überlege ich mir eine op sehr genau. meine eltern und meine tante haben auch eine skoliose. mein vater und meine tante haben ab und zu schmerzen. ich habe vor zwei jahren probleme mit meiner lunge bekommen, was als asthma diagnostiziert wurde. außerdem habe ich zu ab und zu vorkommenden schmerzen im lendenbereich noch schmerzen in den beinen. kann mir jemand erklären, was die schroththeraphie ist? mfg
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Damien
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Re: Leben nach der Op

Beitrag von Damien »

melanie hat geschrieben: also ich war in der werner wicker kilinik und habe mich dort operieren lassen bin voll zu frieden damit und viele hier sagen das die klinik nicht gut sei das kann ich nicht bestätigen.
würd ich so nicht stehen lassen. Ich glaub kaum einer sagt, die WWK sei schlecht, lediglich ist es so, dass die Methoden dort ziemlich veraltet sind und sich scheinbar nicht weiterentwickeln. Auch ist es so, dass die Aufklärung dort manchmal unter aller Sau ist. Dies sind Fakten an denen man nicht vorbeidiskutieren kann. Ich bin ja selbst in der WWK operiert worden und mit der OP an sich auch relativ zufrieden (wie wohl die Meisten die dort operiert worden auch), man wirft ihnen nur immer wieder vor, die Patienten teilweise regelrecht zu verar...en und sie fast schon aus Geldmacherei zu versteifen obwohl kein Grund besteht. Daher wird meistens von der WWK abgeraten und zu der Klinik in Neustadt tendiert, da hier moderne OP-Methoden verwendet werden und die Aufklärung um längen besser ist.

Zum Beitrag selbst:
Ich bereue die OP selbst an sich nicht, habe keine großen Schmerzen mehr (bis jetzt jedenfalls noch) und der Rücken ist gerade, soweit ganz gut. Aber ich könnt mich heut noch Ohrfeigen weil ich damals so naiv war und den Ärzten der WWK blind vertraut habe ohne groß nachzufragen oder selbst nachzuforschen. Hätte ich dies getan wären mir bestimmt 1-2 Lendenwirbel mehr erhalten geblieben. Die Tatsache, dass ich nun nurnoch 2 freie Lendenwirbel hab, und das wegen einer Krümmung von gerademal ca. 30° in diesem Bereich, macht mir schon sehr zu schaffen mittlerweile. Sowohl im alltäglichen Leben als auch aus psychischer Sicht. Wie das Leben nach der OP ist hängt halt weniger von der OP selbst ab (die ist in Fachkliniken fast immer top) sondern mehr davon, welche Bereiche wie weit versteift werden und auch sehr stark, wie man davor gelebt hat, da nach einer OP viele Dinge die man vorher gerne gemacht hat evtl. nicht mehr oder nurnoch stark eingeschränkt möglich sind.
Tu erst das Notwendige,
dann das Mögliche,
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Beitrag von katharine »

Welche Duinge sind denn sehr stark eingeschränkt, bzw. kann man nicht mehr machen? Kannst du das etwas konkretisierenß :rolleyes:
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Damien
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Beitrag von Damien »

katharine hat geschrieben:Welche Duinge sind denn sehr stark eingeschränkt, bzw. kann man nicht mehr machen? Kannst du das etwas konkretisierenß :rolleyes:
Kann ich nicht wirklich, weil es, wie gesagt, eben darauf ankommt, in welchem Bereich und wie weit man versteift ist und auf die Lebensweise allgemein. Ist halt verschieden. Bei mir äußerst sich es primär beim Sport, habe früher sehr viel und auch recht gut Basketball und Fußball gespielt, geht zwar nun auch noch beides, allerdings schon sehr eingeschärnkt, nicht einmal mehr annährend auf dem Niveau von früher weil dir mit einer zu 70% versteiften WS einfach die Beweglichkeit fehlt, grundsätzlich ist die Stauchwirkung auch viel größer als davor und man muss schon sehr viel mehr aufpassen, man ist auch allgemein weniger beweglich (bei manchen wird es nach der OP auch besser), die Einschränkungen was man nicht mehr tun darf, tun sollte sind nach einer OP halt evtl. höher als sie es mit der Skoliose vor der OP waren. Meine persönliche Ansicht und Meinung dazu. Gerade bei operationen im Bereich der LWS wär ich daher sehr skeptisch und würde alles daran setzen, diese zu vermeiden, bei Versteifungen im Bereich der BWS gibt es in aller Regel weit weniger Probleme. Ist auch eigentlich ganz logisch, wenn man mal ein wenig drüber nachdenkt. Eine OP über eine lange Strecke ist fast so wie ein inneres Korsett, wer schonmal ein Korsett tragen durfte weis, was das bzgl. der Einschränkungen bedeuten kann.
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wwk

Beitrag von melanie »

also muss meine aussage korigieren einer meiner bögen war 105 ° und jetzt nur noch 23 ° das finde ich ganz klasse.
und was die op metode angeht da habe ich keine ahnung weiß nur das ich sechs schrauen in der lenden wirbelsäule habe und ein stab rechts und ein stab links der wirbelsäule habe.
bin um die 10 cm jetzt größer als vorher.
S-U-S-I
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Re: Leben nach 'Op

Beitrag von S-U-S-I »

Anonymous hat geschrieben:Könnt ihr mir beschreiben, in wieweit sich euer Leben nach der OP- positiv, als auch negativ verändert hat ? Vielleicht auch in welchen Situationen ihr immer wieder daran erinnert werdet , dass eure Wirbelsäule operiert ist ?Danke im voraus für eure Antworten
Daniela
Also positiv verändert hat es sich. Ich kann jetzt zum Beispiel alle Klamotten anziehen, die ich will, ohne, dass es jemandem auffällt. Also ein Stück von der Narbe sieht man bei Tops und Bikini schon, ist mir aber egal. Aber man sieht kaum noch meinen Rippenbuckel und deshalb passen auch die Klamotten. Außerdem bin ich viel selbstbewusster geworden und habe mich auch körperlich total verändert (manche erkennen mich nicht mehr ;-) ). Negativ verändert? Hmm... Ich kann nicht mehr Basketball spielen :-( und auch nicht mehr richtig beim Sport in der Schule mitmachen, so mit Boden- und Geräteturnen. Ich werde immer daran erinnert, wenn ich beim Sport daneben sitze und wenn beim reden das Thema Operation angesprochen wird und wenn ich sehr lange in einer Haltung sitze. Und natürlich, wenn ich das hier alles lese ;-). Aber ansonsten ist es schon ok. Wie ist das bei euch? Susi
Gast

Re: Leben nach 'Op

Beitrag von Gast »

Anonymous hat geschrieben:Könnt ihr mir beschreiben, in wieweit sich euer Leben nach der OP- positiv, als auch negativ verändert hat ? Vielleicht auch in welchen Situationen ihr immer wieder daran erinnert werdet , dass eure Wirbelsäule operiert ist ?Danke im voraus für eure Antworten
Daniela
Hallöchen zusammen,

ich wurde vor 5 Monaten in Neustadt operiert, hatte vor der OP thorakal so gut wie 100° und im lumbalen Bereich 80°. Jetzt nach der OP haben ich th. noch 40° und lumbal 23°! Bin mit dem Ergebnis auf jeden Fall vollkommen zufrieden, zu mal die Ärzte nur mit einer Aufrichtung von ca. 50% rechneten. Bin jetzt 18 Jahre alt und habe mit die letzten 4 Jahre immer wieder einen "OP-Vortrag" anhören müssen! :<
Ich hab mich auch erst nach seeeehhhr sehr langem hin und her ringen für die OP entschieden, auch nur weil ich mit dem Optischen nicht klar gekommen bin und Psychisch so gut wie am Ende war!

So eine OP ist auf keinen Fall ein Zuckerschlecken und sollte gründlich überdacht sein! Manche Ärzte überrumpeln einen mit der OP-Nachricht , finde ich, regelrecht. Dabei bleibt es ja ganz allein die Entscheidung des Patienten, ob JA oder NEIN.

Positiv hat sich mein Leben soweit verändert, dass ich nun wirklich fast alles tragen kann was ich will (!), ich bin 9cm größer, habe auch etwas abgenommen, mein Selbstwertgefühl und mein Selbstbewusstsein steigen stetig und ich brauche endlich kein Korsett mehr zu tragen, das mir ständig die Luft und die Freiheit geraubt hatte!
Ich würde sagen meine Versteifung ist recht lang (von Th6 bis L4), trotzdem kann ich mich fast genau so gut bewegen wie vor der OP. Klar, ein Rundrücken ist nicht mehr drinnen (sieht ja auch nicht immer schön aus! :/ ) aber "aufrecht" kann man doch sehr gut leben! Für Sachen wie Schuhe bzw. Socken anziehen findet man ganz leicht seine eigenen Tricks und so wie Prof Halm das mal angedeutet hat, kann man nach der OP wohl auch noch Judo machen bzw. Kickboxen.

Bin sehr, sehr glücklich mit meinem Rücken und genieße mein nun "grades" Leben :)

Ich Grüß euch alle ganz lieb...
Conny ;D
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