Gabi41J hat geschrieben:
Das OP Prinzip soll Halm Zielke sein ich hab nochmal nachgeschaut andererseits liest man auch viel von der
WWK Klinik ich bin grad sehr verwirrt was ich nun tun soll.
Ob in Neustadt oder in der WWK, bei beiden kann eine OP zu einem super Ergebnis oder einem Desaster führen, ein Funken Glück gehört auf jeden Fall dazu.
Die meisten OPs verlaufen aber sehr gut, so dass die Patienten zufrieden sind.
Die OP-Verfahren sind einander recht ähnlich. Die aus meiner Sicht größten Unterschiede sind die OP-Vorbereitung (in der WWK sehr intensiv, in Neustadt inexistent) und die Implantatsysteme (in der WWK nicht primärstabil, d. h. Du musst nach der OP monatelang ein Stützkorsett tragen, dass Implantat kann irgendwann brechen, was allerdings i. d. R. unproblematisch ist, da die WS durch die Verknöcherung stabilisiert ist und das Implantat nicht mehr braucht. In Neustadt werden primärstabile Implantate eingesetzt, i. d. R. kein Korsett notwendig, schnellere Rückkehr zum Alltag).
Gabi41J hat geschrieben:
Was die Bandscheiben betrifft ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass man trotz einer Verknöcherung beweglich bleibt oder muss man das eher als Knorpelmasse sehen
die ja auch einen Puffer hat….hmm.?
Während der OP wird die WS bewusst versteift, eine Beweglichkeit des betroffenen Abschnitts ist nicht vorgesehen, Bandscheiben sind in diesem Bereich überflüssig.
Eine BWS-Versteifung schränkt die Beweglichkeit so gut wie nicht ein. Problematisch sind v. a. tiefe LWS-Versteifungen (die Beweglichkeit bei Bücken etc. wird durch diesen Bereich ermöglicht.
Gabi41J hat geschrieben:
Ich hab im www gelesen, dass es durchaus künstliche Bandscheiben gibt wieso nimmt man die nicht zwischen die Stäbe?
Weil das vollkommen sinnlos wäre.
Du musst Dir den versteiften Bereich als zusammenhängenden Knochen vorstellen. Es wäre genauso, als würdest Du jemandem, der sich das Bein gebrochen hat an die Bruchstelle eine Bandscheibe einsetzen, den Bruch aber gleichzeitig mit einem Marknagel fixieren.
Deine WS verwächst innerhalb der Versteifungsstrecke zu einem starren gebilde, das keine Puffer innerhalb benötigt. Die Bandscheiben über und unter der Versteifung sind hingegen sehr wichtig.
Eine Bandscheibe hat nur dort Funktion, wo sie Bewegungsenergie abfedern oder Bewegungen zulassen kann.
Die Frage, die Du Dir hier vielleicht implizit gestellt hast ist wohl eher, wieso hat man noch kein Verfahren gefunden, bei dem die Krümmung verringert und gleichzeitig die Beweglichkeit erhalten wird?
Ein Korsett könnte eine schmerzlindernde Alternative zur OP sein, erfordert aber Disziplin.
Wenn Du ohnehin der Meinung bist, dass es bei Dir auf eine OP hinauslaufen wird, dann solltest Du diese besser früher als später durchführen lassen.
Eine Garantie dafür, dass es Dir nach der OP besser geht als heute, wird Dir allerdings keiner geben. Es gibt nur eine Wahrscheinlichkeit.
Viele Grüße
Silas
"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert. Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
(Stephen Hawking)