Korsett bei Hypermobilität

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
LusaMeyer
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Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Hallo zusammen, vielen Dank für die Aufnahme in die Gruppe. Ich (35 Jahre) habe eine genetisch bedingte Hypermobilität der gesamten Wirbelsäule, vor allem aber der Brustwirbelsäule. Das hat sich im Laufe der Jahre verschlimmert. Inzwischen sacke ich schon nach wenigen Minuten Sitzen so in mich zusammen, dass sich ein Rundrücken bildet, der Hals geht nach vorne und der Kopf zieht in den Nacken. Dies ist sehr unangenehm und drückt auch auf Bauchraum und Zwerchfell.
Eine Korrektur der Position ist aus eigener Kraft kaum möglich und nur von kurzer Dauer. Die klassischen 'Gerade-Halter-Orthesen' brachten keinen Erfolg.

Meine Frage: würde ein zeitweise getragenes Korsett zusätzlich zur Physiotherapie da Abhilfe schaffen um länger sitzen zu können? Wenn ja welches? Und welchen Orthopädietechniker im Raum Norddeutschland könnt ihr mir empfehlen?

Lieben Dank für Eure Mühe,

viele Grüße, Lusa
Sven23
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Sven23 »

Hallo Lusa,
ich kenne diesen Ärger mit der Hypermobilität...ich habe eine generalisierte Hypermobilität in allen Gelenken...zu meinen Hochphasen könnte ich mich nicht im Auto im Sitz aufrecht halten und bin immer weiter zusammen gesackt...inskkusive steile HWS und Hyperkyphose und ständig Schmerzen oder irgendein Nerv eingeklemmt. Zu deiner Frage Ja ein Korsett kann neben Physio sehr gut helfen...im Korsett sitze ich schmerzfrei bis schmerzarm am Schreibtisch kann wieder arbeiten und schmerzarm Auto fahren. Ich kann es nur empfehlen!! Fahr zu Fr Dr Richthofen nach Leonberg, lass dich untersuchen und Frage sie ob sie ein Korsett für sinnvoll hält.Ich habe mein Korsett von Rahmouni.ebenfalls Stuttgart...due kennen das Krankheitsbild und wissen was zu tun ist..Die Chancen das es dir besser gehen wird stehen gut.

Viele Kraft wünscht dir Sven
LusaMeyer
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Hallo Sven, vielen Dank für deine Antwort. Das macht mir auf jeden Fall Hoffnung, dass ein Korsett eine Besserung bringen kann und ich vor allem wieder 'normal' an einem Tisch sitzen kann.
Stuttgart ist leider wirklich arg schwer zu erreichen für mich, zumal man wahrscheinlich mehrfach zu Anprobe und Korrektur dort sein muss? Gibt es gar nichts was weiter nördlich gelegen ist? Ich hatte hier im Forum bereits von CCTec in Berlin gelesen. Ist das auch eine Option?

Viele Grüße, Lusa
Sven23
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Sven23 »

Hallo Lusa,
für mich wäre es woanders keine Alternative...bei Rahmouni weiß ich, dass die das können. Die Fahrten werden auch mit der Zeit weniger...die meiste. Kleinigkeiten kann dann auch ein Orthopädietechniker vor Ort lösen wenn das Korsett einmal passt.

Viele Grüße Sven
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Klaus
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Klaus »

Hallo Lusa,
Ich hatte hier im Forum bereits von CCTec in Berlin gelesen. Ist das auch eine Option?
Das wäre in der Regel auch eine gute Alternative, zumal in Hamburg eine Filiale ist und damit den norddeutschen Raum abdecken könnte.

Leider gibt es für Erwachsene in Norddeutschland keine empfehlenswerten Spezialisten, die sich im Forum aufgrund der eingestellten positiven Erfahrungsberichte ergeben haben. s.a. hier:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472

Da ist z. Bsp. die schon erwähnte Möglichkeit mit Dr. von Richthofen eine gute Wahl, um erst einmal eine konkrete Diagnose erstellen zu lassen und entsprechende Behandlungsoptionen für Deinen ganz individuellen Fall zu bekommen.
Sollte ein Korsett in Frage kommen, gäbe es die Möglichkeit bei der Ärztin nachzufragen, ob CCtec neben Rahmouni auch in Frage kommen könnte.

Hier im Forum finde ich mit Stichwortsuche "Hypermobilität Korsett CCtec" nur einen Thread aus 2011, wo aber nur CCtec als Frage auftaucht.
Insofern ist der Thread von Sven (Achtung 23 Seiten ;) )
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =5&t=32826
mit den sehr ausführlich beschriebenen Erfahrungen schon ein guter Ausgangspunkt für die Entscheidungsfindung.

Gruß
Klaus
Blocks
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Blocks »

Hallo,

auch in Sobernheim wird immer mal wieder ein Korsett für Erwachsene empfohlen. Bei weitem aber sehr eingeschränkt muss man sagen. Bei mir persönlich sind alle pro gewesen… im Sobernheim wird dann von Sanomed gebaut . Die Leute, die ich kenne, die von dort eins tragen, sind sehr zufrieden was ihre Schmerzen und Korrekturen angeht. Du kannst beim mvz Sobernheim vllt auch mal einen Termin machen. Oder gleich eine Reha dort beantragen, die kommen dann auf dich zu wenn sie denken, Du benötigst eins. So habe ich das jedesmal dort mitbekommen. Kann dir die also ohne wenn und aber empfehlen.
LG Niko
LusaMeyer
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Lieber Klaus, lieber Blocks, vielen Dank für eure Antworten, da habe ich auf jeden Fall eine Menge guter Tipps bekommen.
Wäre denn ein Korsett zur reinen Aufrichtung des Oberkörpers denkbar, falls die Wirbelsäule an sich gerade ist? Ich habe gesehen, dass es in Neustadt Holstein einen Arzt gibt, der mit Frau Dr. Richthofen zusammenarbeitet. Dann kann man auch ihn aufsuchen?

Vielen Dank und viele Grüße, Lusa
Sven23
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Sven23 »

Hallo Lusa,
dir steht die Arztwahl natürlich frei:) Ich würde nur keine Experimente an deiner Stelle machen. Daher bleibe ich bei meiner direkten Empfehlung Dr.von Richthofen Leonberg, dort Diagnose machen lassen und wenn Korsett dann von Rahmouni.

Viele Grüße Sven
Lady S
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Lady S »

LusaMeyer hat geschrieben: Fr, 25.11.2022 - 21:28 Ich habe gesehen, dass es in Neustadt Holstein einen Arzt gibt, der mit Frau Dr. Richthofen zusammenarbeitet. Dann kann man auch ihn aufsuchen?
Neustadt ist eine sehr renommierte Klinik für Skoliose-OPs; Korsettbehandlung ist eher nicht deren Expertise.
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Klaus
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Klaus »

Hallo LusaMeyer,
Ich habe gesehen, dass es in Neustadt Holstein einen Arzt gibt, der mit Frau Dr. Richthofen zusammenarbeitet.
Die Zusammenarbeit mit der OP Klinik beschränkt sich auf den Fall, dass per Diagnose eine OP in Frage kommen könnte oder unbedingt anzuraten ist. So ist nach meiner Ansicht auch eine ambulante Sprechstunde in Neustadt zu sehen, es fehlt denen naturgemäß an ausreichenden praktischen Erfahrungen in der konservativen Therapie, insbesondere bei Erwachsenen.
Wäre denn ein Korsett zur reinen Aufrichtung des Oberkörpers denkbar, falls die Wirbelsäule an sich gerade ist?
Mit "gerade" meinst Du sicherlich eine normale BWS Kyphose (Normalwert 25°-40°) und eine normale LWS Lordose (Normalwert 35°-55°) und eine normale HWS Lordose.

Grundsätzlich:
Bei Fehlstellungen der Wirbelsäule gibt es individuell ganz unterschiedliche Anteile von Fehlhaltung. Eine Fehlhaltung ist die Haltung, die man mit eigener Kraft korrigieren, aber nicht lange halten kann. Das ist bei Dir offensichtlich stark ausgeprägt und bei der Diagnose wird auch untersucht, inwieweit man mit externer Krafteinwirkung zusätzlich korrigieren kann. In der Regel handelt es sich hier um verkürzte Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen), die im gesamten Körper vorkommen können und entsprechend gedehnt werden müssen. Ein Korsett kann da die stärkste Option sein. Das reicht aber in der Regel nicht aus, wenn man nicht ständig vom Korsett abhängig sein möchte. Durch Muskelaufbau in den gedehnten Strukturen (was eher einem Muskelumbau entspricht) wird versucht, eine möglichst optimale stabile Situation zu erreichen. Sozusagen ein eigenes Muskelkorsett.
Das kann in gewissen Maß mit einem korrigierenden Korsett (durch Ausgleichsbewegungen) erreicht werden und bedarf unbedingt der Kombination mit einer gezielten KG, z. Bsp. die nach Katharina Schroth.

Bei Hypermobilität hatte ich bislang nur gelesen, dass man mit einem Korsett vorsichtig sein muss, um nicht evtl. in eine Überkorrektur zu kommen. Die Geschichte von Sven zeigt aber, dass man viel mehr beachten muss, als das oben genannte Grundsätzliche. Aufgrund von weiteren Muskeldystrophien und entsprechenden negativen Wechselwirkungen hatte Frau Dr. von Richthofen z. Bsp. keine sonst übliche Schroth REHA empfohlen, sondern andere Möglichkeiten. Und bei den Schmerzen hat er so einige Fachkliniken in bestimmter Reihenfolge aufgesucht, von denen hier im Forum bislang kaum die Rede war.

Deshalb ist es so wichtig, einen konservativ arbeitenden wirklichen Spezialisten aufzusuchen, der Deine ganz individuelle Situation einschätzen und für Dich gezielte Optionen finden kann, die sich möglicherweise mit der Zeit auch verändern können.
Es kann individuell sehr unterschiedliche Situationen geben, sodass man auch bei Hypermobilität nichts pauschalisieren kann.

Gruß
Klaus
LusaMeyer
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Hallo Klaus, lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Das ist ja super.
Ich finde auch, dass es sich auf jeden Fall ein konservativer Spezialist meine Wirbelsäule ansehen sollte. Mein Problem ist aus gesundheitlichen Gründen die wirklich große Entfernung bis nach Stuttgart. Die halbe Strecke wäre noch machbar. Ich habe gelesen, dass es in Berlin noch einen Arzt gibt. Dieser betreut jedoch Kinder und Jugendliche. Wer wäre denn der am weitesten nördlich gelegenene Doc?

Viele Grüße, Lusa
Sven23
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Sven23 »

Ganz genau, was Klaus schreibt kann ich nur bestätigen.Die individuelle Situation und die Behandlungsmöglichkeiten sind bei Hypermobilität sehr unterschiedlich. Ich habe eine Stabilisierung und weitestgehende Schmerzfreiheit durch die Kombination aus Korsett, Bewegungstherapie (in einem für mich passenden Mass von Dehnung und Stabilisierung z.b.Wackelbrett, Stabiübungen am Boden plus Ganzheitliche Bewegung wie Schwimmen,Nordic Walking) plus eine angepasste Schmerztherapie erreichen können. Bei Blocks, wenn du ihrer Threads liest hat das für sich anders lösen können. Soweit ich weiß trägt sie Korsett und setzt auf tägliche Stabiubungen und fährt einmal im Jahr auf eine Schrothreha.


Also das ist sehr unterschiedlich und hat immer auch was mit der Fehlstellung (Kyphose, Skoliose, Gradzahlen) ob eine normale oder Hypo oder Hypertone Muskulatur, Muskeldysthrophie,permanente oder temporäre Nervenbeteiligungen zu tun.

Viele Grüße
Sven
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Klaus
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Klaus »

Hallo Lusa,
Wer wäre denn der am weitesten nördlich gelegenene Doc?
Ich kann mich nur wiederholen, die in der Liste aufgeführten Spezialisten
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472
sind diejenigen, die sich aufgrund ausreichend positiver hier eingestellter Erfahrungsberichte herausgestellt haben und nur auf dieser Basis empfohlen werden können. Und da gibt es leider nur Dr. von Richthofen in Stuttgart und das MVZ in Bad Sobernheim mit wahrscheinlich Dr. Odak. Dr. Verres in Bingen kommt relativ selten vor und hat das Problem mit Röntgenaufnahmen.
In diesem Thread empfiehlt Sven Dr. von Richthofen aufgrund seiner ausführlichen Erfahrungen mit seiner Hypermobilität. Blocks empfiehlt das MVZ Bad Sobernheim (wahrscheinlich Dr. Odak), aber nur bezüglich Korsett und dem Hinweis auf eine beschränkte Korsettbehandlung bei Erwachsenen.

Natürlich wurden im Forum auch andere Ärzte genannt, z. Bsp.:
Frau Dr. med. Angela Mladenov-Brandner in Bad Schwartau, die früher mal Ärztin in der REHA Klinik in Bad Salzungen war.
Die Erfahrungen von User multifocus aus 2019 waren aber nicht so gut. Röntgenaufnahmen konnten in der Praxis nicht gemacht werden und ein Korsett war überhaupt kein Thema. Selbst der Antrag für eine REHA war ein langer Weg. Und
multifocus hat geschrieben:Fand ich es etwas komisch dass Fr. Dr. sagte "Hyperkyphose sei normal, das hat jeder, nicht schlimm...Dann drehte sich alles nur noch um die mögliche Skoliose.
Auch in Burgwedel bei Hannover gibt es eine Ärztin, die einmal genannt wurde, aber nicht so überzeugend, dass ich sie selbst mal sozusagen unverbindlich getestet hätte.

Es kann schon sein, dass es andere Ärzte im Norden als Spezialisten gibt, aber Grundlage für Empfehlungen sind hier nun mal die entsprechenden positiven Berichte, um Enttäuschungen zu minimieren. Die aktiven User haben da leider zu viele negative Erfahrungen (teils über Jahrzehnte) gemacht und möchten das anderen ersparen.


Gruß
Klaus
korsettuli
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von korsettuli »

Hi Lusa,
wenn Du zunächst nicht länger reisen kannst, dann Versuch es erst mal mit einem der in der Nähe in Frage kommenden Ärzte. Vielleicht hast Du Glück und der Arzt:in denkt mal nach und geht offen an Deine Probleme. Mein hiesiger Orthopäde hatte auch keine Ahnung von Hyperkyphose, hat mir dann aber doch eine Rumpforthese/Korsett verschrieben.
Wichtig ist auch Dein Gefühl! Du spürst doch ob der Arzt auf Deine Probleme und Argumente ggf. pro Korsett eingeht oder nicht. Und wenn Du dann ein Korsett und Gymnastik erhältst, das Korsett tragen und die Gymnastik machen musst Du schon selbst.
Wenn es bei den Nordlichtern nicht so gut klappt kannst Du ja immer noch im Sinne einer Zweitmeinung den weiten Weg nach Leonberg und Stuttgart auf Dich nehmen.
Mittlerweile bin auch ich mit meinen Rückenproblemen bei Fr. Dr. v. Richthofen und sehr wohl zufrieden. Es soll aber auch Forumsmitglieder geben die nicht so gut klargekommen sind.
Gruß aus dem Rheinland
Korsettuli
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Vielen Dank für eure ganzen Beiträge, diese haben mir auf jeden Fall sehr weitergeholfen! Eine Frage an Sven: bevor du dein Korsett erhalten hast, hast du da bereits andere vorkonfektionierte Rückenorthesen ausprobiert? Für Osteoporosepatienten gibt es ja zum Beispiel Orthesen, die wie ein Rucksack angelegt werden und dann auch eine Aufrichtung erzielen sollen weil entlang der WS eine Metallschiene verläuft? Hast du oder auch jemand anderes damit Erfahrungen? Lieben Dank und Gruß, Lusa
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Sven23 »

Hallo Lusa,
ja ich habe die von Bauerfeind benutzt, leider auf Dauer sinnlos...weil es keine Ganzkörperorthese war...sie stabilisierte in einem Bereich, desto mehr Probleme hatte ich in den anderen Bereichen.Mein Korsett reicht weit unter das Becken und hinten bis fast an den Nacken ran...dadurch habe ich Ruhe:) Vom Foto so ziemlich wie das von Luca in seinen Bildern. Das einzig schöne bei der Hypermobilität ist, dass du dich schnell an das Korsett gewöhnst...heute nach 2,5 Jahren trage ich es völlig selbstverständlich ohne darüber nachzudenken
Viele Grüße Sven
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Danke für deine Antwort Sven, genau das Problem hatte ich bislang mit Rückenorthesen auch: wirkten sie auf einen Bereich stabilisierend, waren die angrenzenden Bereiche umso mobiler :/

Ich werde mich, wie von Korsettulli angeregt, erst einmal an einen Orthopäden vor Ort wenden. Ich vermute, dass selbst wenn er das Vorhaben unterstützt, wenig Expertise im Bereich Korsettversorgung vorliegt (aber ich lasse mich natürlich sehr gerne vom Gegenteil überraschen), daher die Frage an euch:
Was muss denn auf dem Rezept stehen? Reicht so etwas wie Rumpforthese nach Maß, oder sollte direkt die Art des Korsett angegeben werden? Wäre das dann ein Reklinationskorsett?

Lieben Dank, ihr habt mir schon so toll weitergeholfen.

Lusa
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von Blocks »

Hallo,

nun muss ich kurz nochmal den warnenden Zeigefinger heben. Genau dieses mobiler oben drüber werden, kann einfach auch mit einem med Korsett passieren. Es hält und unterstützt, keine Frage. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, dass die beweglichen Anteile drüber und drunter eben noch beweglicher werden. Weil nur denen noch gestattet wird, sich normal zu bewegen. Ich sehe das bei mir seit zwei Jahren deutlicher… meine Wirbelsäule braucht irre viel Sport, Schroth um überhaupt die oberen Anteile zu halten. Zusätzlich habe ich jetzt mit spiraldynamik angefangen. Will damit sagen; ein Korsett ist auf den ersten Blick eine tolle Hilfe. Ich auf den Zweiten oder Dritte … nach Jahren wird die Chance aber, dass alles andere mehr nachgibt als es sollte, weiter erhöht. Och hatte dieses Jahr aufgrund dessen viele Probleme. Und bin immer noch am Richten. Man kann eben doch sagen: jedes Medikament hat eine Nebenwirkung und auch hier ist das so. Vor allem wenn man beweglich ist… es dehnt quasi weiter und weiter… man sollte das bloß nicht unterschätzen. Dir alles Gute
Niko
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von korsettuli »

Hi Lusa,
siehe meine Beiträge zu ein- oder zweischaligen Rumpforthesen,
Sowie zu Spinosa Rumpforthese von Bauerfeind
Gruß aus dem Rheinland
Korsettuli
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Re: Korsett bei Hypermobilität

Beitrag von LusaMeyer »

Hallo zusammen,

ich habe mich an CCtec gewandt und eine sehr freundliche Email bekommen. Sie möchten gerne vorab Fotos des Rückens und möglichst ein Röntgenbild.
Wird das Korsett dann anhand des Röntgenbildes 'ausgemessen', ist ein Röntgenbild zwingend erforderlich?

Viele Grüße und frohes neues Jahr.

Lusa
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