(Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
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bluecat
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(Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von bluecat »

Hallo,

aktuell beschäftige ich mich mit einem Thema, dass hier eine "Randgruppe" betrifft.

Senioren mit Skoliose und Kyphose.

Das Korsett ist bei vielen ein wunderbares Hilfsmittel um gegen die Schmerzen vorgehen zu können und eine Aufrichtung zu erzielen. Einige können eine Korrektur erwirken.

Aber wie schaut es bei Älteren/Senioren aus? 60/65+?
Hier finden sich viele Betroffene in einem chronischen Schmerzzustand wieder.

Hier eine korrigierende Orthese anzuwenden lässt mich Zweifeln.
Aber gibt es bei dem ein oder anderen evtl. Erfahrungen dazu?

Ich erlebe immer wieder wie Ärzte sich bei Senioren überhaupt keine Mühe mehr machen.
Alle Beschwerden werden immer nur auf das Alter abgeschoben. Aber auch ältere Menschen haben doch ein Recht auf ein schmerzfreies Leben.

Was meint ihr dazu?
Ist hier unter den "Experten" evtl. jemand dabei, der Senioren mit einem korrigierenden Korsett versorgt hat?

Gruß
bluecat
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Ricky »

Hi Bluecat,

ich habe keine Erfahrung, denke aber, dass gerade bei älteren Personen die Probleme richtig anfangen...
Nur ob sie sich den Stress mit einem Korsett antun wollen?
Das ist ja nicht ohne...

Dann überlege ich mir, inwieweit die Knochenstärke/dicke ein Problem bereiten könnte...nicht das dann leichter die Rippen brechen könnten.

Aber zur Schmerzreduzierung sollte ein Korsett möglich sein, wie gehabt, wenn die Person das möchte.

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von minimine »

Hallo Bluecat,

ich finde das Thema sehr interessant, weil mein Opa (ist aber schon über 80, aber noch relativ fit) selbst von einer schweren Kyphose betroffen ist.
Er hatte schon immer einen leichten Rundrücken (berufsbedingt), eine lange Erkrankung hat dann dazu geführt, dass er innerhalb weniger Tage bis Wochen so abgebaut hat, dass der Rundrücken sehr stark zugenommen hat (geschätzt mittlerweile über 90°), er hat auch mehrere eingebrochene Wirbel.
Er hat oft starke Rückenschmerzen. Dazu kommt aber leider, dass eine Therapie nicht ohne Weiteres möglich ist. Eine Schmerztherapie entfällt, weil er nicht einfach so mal eine Schmerztablette nehmen kann (seine Nieren arbeiten nicht und er ist dialysepflichtig, daneben muss er schon einen wahren Medikamentencocktail einnehmen). Ein Korsett wäre auch nicht wirklich möglich, da er schon ein anderes Hilfsmittel hat und es ja auch die Atmung beeinträchtigt (die aber für einen alten Menschen schon schwer genug ist). Hier denke ich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, den Rundrücken schon wesentlich früher zu operieren, als die Gesundheit so eine OP noch zugelassen hat.

Meine Oma wiederum hat auch einen Rundrücken und Schmerzen aufgrund einer Osteoporose. Sie hat ein Stützkorsett (aus Stoff) gegen die Schmerzen, trägt dies aber nicht, da es in der Bewegung noch mehr einschränkt, wobei man nicht vergessen darf, dass alte Menschen ja von vornherein weniger beweglich sind und einfache Tätigkeiten anstrengender sind, als für einen jungen Menschen. Außerdem könnte sie es alleine auch gar nicht anziehen.

Ich denke, man kann das bei Senioren nicht verallgemeinern. Es kommt immer darauf an, welche andere Erkrankungen noch vorliegen, die eine höhere Priorität haben. Auch kommt es darauf an, ob man überhaupt noch in der Lage wäre, KG oder Korsett durchzuführen.

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von socke »

Ist wohl hauptsächlich von der Fitness abhängig. Ein Korsett ist für den gesamten Organismus eine Belastung, angefangen bei der Verdauung (die bei alten Leuten sowieso träger ist), über die Atmung, das Herz und letztendlich durch die Wirkung auf den Bewegungsapparat, der ja mit dem Alter auch nicht besser wird. Die Haut, die ja im Alter ebenfalls dünner und weniger strapazierfähig ist, könnte da auch ein Ausschlusskriterium sein.

Wer sich auch in hohem Alter noch fit fühlt (und bei dem der radiologische Befund das überhaupt zulässt, Stichwort Verknöcherung), kann sicher darüber nachdenken. Dann wäre eine Anwendung als Schmerzkorsett sicherlich sinnvoll, z.B. ein Rahmouni-"light" ;)

Überleg mal, was für starke Beschwerden hier einige Leute der Generation 20-30 mit dem Korsett haben. Wie soll das dann erst im Rentenalter aussehen...

Was die Verordnung angeht... im Alter wird ja bei allen Ärzten eher palliativ gearbeitet - bei Orthopäden ganz besonders - ob sich da außer evtl. Dr. Hoffmann überhaupt jemand finden lässt, der ein korrigierendes Korsett verordnet, ist die große Frage.

Ich fänd einen Erfahrungsbericht zu dem Thema total interessant :)

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Sabona »

Hallo,
dieses Thema würde mich auch sehr interessieren. Ich bin zwar noch nicht ganz so alt (54), aber mache mir schon Gedanken wie es in 10 oder 20 Jahren sein wird.
Im Moment komme ich mit Schroth wunderbar klar. Kann sportlich fast alles machen. (Was ich auch tue). Aber bleibt das so? Wenn nicht, welche Therapien bleiben dann noch?
Auch wenn Prof.Halm mal zu mir gesagt hat, dass er mich auch mit 70 Jahren operieren würde, falls es schlechter wird. Wird er sich daran noch erinnern? Bzw. ist in diesem Alter noch eine OP finanzierbar?
Ich hoffe und wünsche mir so sehr, dass bis dahin neue Therapien entwickelt werden.

LG
Bärle

Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Bärle »

Wie soll das dann erst im Rentenalter aussehen...
ganz einfach, bis 67 und bald bis 69 an die Werkbank. Immer getreu dem Motto Bewegung hält fit.
Geht doch.....wo Problemo diese ?.....so die Meinung der..........gewählten Volksvertreter.
Aber ich weiß man studiert erst einmal heut zu Tage bis 35, zur Schonung eben.
Anschließend Jöbchen "de Luxe"
Dann schafft man es vieleicht auch mit korsett bis 67 oder gar bis an die 69.

Grüße
Zuletzt geändert von Bärle am So, 22.01.2012 - 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von gitti »

Hallo,

ich falle in diese Altersgruppe.
Ich bin in Berlin bei Dr. Wilke / Hr. Nahr in Behandlung. Mir wurde gleich beim ersten Besuch eine Lindemann-Bandage verordnet. Diese habe ich jetzt seit 3 Monaten und die Schmerzen sind weniger geworden.

In den Jahren davor hat das keinen Arzt richtig interessiert. Bis ich über das Forum auf den richtigen Arzt traf.
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bluecat
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von bluecat »

Bisher ist die Skoliose und auch Kyphose immer bei den jüngeren ein Thema, aber die Erkrankung bleibt einem ja bis zum Tod treu ;)
Was wird uns im Alter erwarten, egal ob mit oder ohne OP?
Im hohen Alter sich noch unter das Messer wagen? Ich weiß nicht. Die Genesungszeit wird immer länger, die typischen Alterserkrankungen (Diabetes, Hypertonie, Ostheoporose, Herzerkrankungen usw...) kommen dazu. Und dann noch mal so einen Eingriff wagen?
Oder es besser mit einem geeigneten Korsett versuchen?

Ich kenne jemanden, der ist permanent von wirklich großen Schmerzen und massiven Verspannungen geplagt. Immer Schmerztabletten einnehmen ist nicht gewollt, nur wenn es nicht anders geht.
Der Arzt quaddelt hin und wieder mal ab, Reha für Rentner, gibt es nicht. Hin und wieder massiere ich die Person mal. Die Verspannungen sind schon ordentlich und die bekommt selbst ein geübter Masseur nicht in den Griff. MAn geht in seine Schonhaltung und belastet wieder andere Stellen im Körper.
Die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl leiden erheblich. Man hadert mit dem Alter. Meiner Meinung nach müsste das nicht sein.

Jetzt denke ich darüber nach mit Ärzten oder auch Technikern über ein Korsett (Sinnhaftigkeit?) zu sprechen, das evtl. auf Bedürfnisse von älteren eingeht. Ich kenne mich damit leider für die Altersgruppe überhaupt nicht aus.
Auch Erwachsene sind bis vor einigen Jahren doch im Traum nicht mit einem korrigierenden Korsett versorgt worden. Und trotzdem findet hier langsam ein Umdenken statt. Bei vielen mit Erfolg.

Wobei, ein Rhamouni "Light" finde ich trotzdem zu hart. Ich denke da an das, dass ich für die Nacht bekommen sollte, aua... :D

Ich denke ein Korsett dürfte nicht zu viel Druck ausüben, sondern sollte mehr entlasten und aufrichten, sofern möglich. Man sollte in der Lage sein es selbst anlegen zu können. Und es sollte trotzt allem keinen Muskelabbau fördern. Die Tragezeiten dürfen nicht so hoch sein. Verletzungsgefahr?

Fragen über Fragen und Unsicherheiten. Ob das geht, was ich vorhabe, ich weiß nicht. Aber ich wäre für Erfahrungsberichte echt dankbar.
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von bluecat »

Hallo gitti,

wie kommst du mit der Bandage im Alltag zurecht?

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von gitti »

Hallo bluecat,

die Tragezeit wurde mit 13 Stunden tagsüber vorgegeben.
Diese hatte ich auch nach wenigen Tagen erreicht und fühle mich in der Lindemannbandage wohl.
Die Einschränkungen bei Schuhe binden, etwas aufheben etc. sind da, aber zu meistern.
Da die Schmerzen sofort weniger wurden, nehme ich die Unannehmlichkeiten in Kauf.

LG gitti
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von socke »

bluecat hat geschrieben: Ich denke ein Korsett dürfte nicht zu viel Druck ausüben, sondern sollte mehr entlasten und aufrichten, sofern möglich. Man sollte in der Lage sein es selbst anlegen zu können. Und es sollte trotzt allem keinen Muskelabbau fördern. Die Tragezeiten dürfen nicht so hoch sein. Verletzungsgefahr?
Das klingt nach dem perfekten Korsett für jedermann :D

Um aufzurichten, muss das Korsett aber Drück ausüben ;) Den kann man zwar regulieren, aber ganz ohne geht es nicht.

Zur Entlastung ist ja vielleicht so eine Bandage interessant. Damit kenne ich mich aber nicht aus.

LG
Zuletzt geändert von socke am So, 22.01.2012 - 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von bluecat »

Hallo gitti,

du bist jetzt mein Fragen Opfer ;)
Sonst gehst du deinem Alltag nach wie gewohnt?
Machst du auch Sport damit?
Wie oft sollt du zur Kontrolle?

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von minimine »

Hallo Bluecat,
Jetzt denke ich darüber nach mit Ärzten oder auch Technikern über ein Korsett (Sinnhaftigkeit?) zu sprechen, das evtl. auf Bedürfnisse von älteren eingeht.
aber auch das wird von Fall zu Fall unterschiedlich aussehen müssen und auch nur bis zu einem gewissen Alter möglich. Alten Menschen kann es von einem Tag auf den anderen schlechter gehen, nicht immer ist das ein schleichender Prozess. Was kommt dann danach?
Dazu kommt, dass bei ältern Menschen der Muskelabbau ja schneller von statten geht. Man weiß dann also womöglich gar nicht, was so ein Korsett anrichten könnte.
Ein weiterer Punkt ist, dass ältere Menschen eine höhere Sturzgefahr haben, was würde dann ein Korsett im Falle eines Sturzes anrichten?!
Reha für Rentner, gibt es nicht
Doch gibt es, es gilt sogar der Grundsatz "Reha vor Pflege". Ich denke eher, es fehlt an geeigneten Reha-Programmen speziell für Skoliose/Kyphose. Aber auch KG-Übungen werden irgendwann an ihre Grenzen stoßen. :/

Irgendwie befremdlich, was mal auf einen zukommen wird...

LG
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von gitti »

Hallo bluecat + mimimine,

nach Eingewöhnungszeit erledige ich in der Lindemann-Bandage alles wie immer. Mit den Einschränkungen beim Bücken etc.
Aber es geht alles.
Ich selber mache Nordic Walking mit Bandage und leite eine Gymnastikgruppe von 50 Frauen. Dann ohne Bandage.
Auch das Autofahren geht. Am Anfang hat es hier und da gedrückt. Aber mit einigen Sitzveränderungen geht auch das.
Die Metallstäbe können ganz schön drücken. Also immer richtig sitzen.

Mein Reha-Antrag ist bei Dr. Wilke in Bearbeitung und wenn die KK mitspielt bin ich demnächst bei der Schroth-Reha.

LG gitti
Bärle

Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Bärle »

Hallo,
Irgendwie befremdlich, was mal auf einen zukommen wird...
stimmt, Rente mit 67,
also ich hätte dann bis Dato 51 Jahre gebuckelt. + Bundeswehr
Also ich brauche dann keine Therapie mehr. Hin ist hin.


Grüße
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Lena52
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Diagnose: Schultertiefstand lks.
Hyperkyphose von etwa 65 Grad thorakal und
lumbale Lordose von 43 Grad nach Cobb.
Stand: 18.07.2017
seit 2008 Derotationsorthese Rahmouni
Therapie: 3 x wöchentlich Rückenstärkung mit Schwerpunkt von Streck- und Dehnübungen.
Korsetttragezeiten ca. 16-18 Stunden tagsüber.
Wohnort: Hamburg

Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Lena52 »

bluecat hat geschrieben:Bisher ist die Skoliose und auch Kyphose immer bei den jüngeren ein Thema, aber die Erkrankung bleibt einem ja bis zum Tod treu ;)
Was wird uns im Alter erwarten, egal ob mit oder ohne OP?
Im hohen Alter sich noch unter das Messer wagen? Ich weiß nicht. Die Genesungszeit wird immer länger, die typischen Alterserkrankungen (Diabetes, Hypertonie, Ostheoporose, Herzerkrankungen usw...) kommen dazu. Und dann noch mal so einen Eingriff wagen?
Oder es besser mit einem geeigneten Korsett versuchen?

Hallo Bluecat,
Ein geeignetes Korsett für ältere Menschen?
Ich finde es ganz, ganz toll, dass Du dieses Thema aufgegriffen hast.


Jetzt denke ich darüber nach mit Ärzten oder auch Technikern über ein Korsett (Sinnhaftigkeit?) zu sprechen, das evtl. auf Bedürfnisse von älteren eingeht. Ich kenne mich damit leider für die Altersgruppe überhaupt nicht aus.

Hallo Bluecat,
Im Alter gehen die Schmerzen erst doch richtig los!
Operationen sind krankheitsbedingt ein großes Risiko. Besonders bei älteren Menschen.
Bei bestehenden Herzerkrankungen erst recht! Ich weiß wovon ich spreche, da ich selber zu dieser Gruppe der älteren Menschen mit genau diesem Krankheitsbild (Herzerkrankung) gehöre!

Auch Erwachsene sind bis vor einigen Jahren doch im Traum nicht mit einem korrigierenden Korsett versorgt worden. Und trotzdem findet hier langsam ein Umdenken statt. Bei vielen mit Erfolg.

Ja! Herr Dr. Hoffmann hat mir so ein Korsett verschrieben! Trotz meines hohen Alters (60)!
Und es hilft und bewahrt mich vor einer Operation, die bereits vorgeschlagen wurde.


Wobei, ein Rhamouni "Light" finde ich trotzdem zu hart. Ich denke da an das, dass ich für die Nacht bekommen sollte, aua... :D

Fragen über Fragen und Unsicherheiten. Ob das geht, was ich vorhabe, ich weiß nicht. Aber ich wäre für Erfahrungsberichte echt dankbar.
Liebe Bluecat,

Du hast hier ein sehr interessantes Thema aufgegriffen.
Einmal für uns "alte" User hier mit unvorstellbaren Schmerzen, weil viel, viel zu spät eingegriffen worden ist.
Korsett, Schroth & Reha gab es zu meiner Zeit noch nicht, bzw. war wohl auch meinen Eltern gänzlich unbekannt.

Dein Thema wäre auch für die jungen User hier hoch interessant, damit die jungen Menschen lesen und vielleicht erahnen können, was passiert, wenn nicht der richtige Weg beschritten wird.

So wie es bei mir und vielen älteren Usern war, die Deinen Thread hoffentlich auch lesen werden.

Heute ist bei den jungen und aufgeklärten Eltern ein ganz anderes Bewußtsein für die gesundheitlichen Belange / Rücken etc. entstanden.

Das ist gut so, besonders für deren Kinder, die nun hier sind und sich schlau machen können.

Das gab es früher alles nicht. Kein Internet, kein Forum und nicht das Wissen, was uns dieses Forum vermitteln kann.

Unsere Eltern sagten lediglich zu uns, dass wir nicht so krumm da sitzen sollten.
Dann wurden wir hinaus auf's Feld geschickt zum Bauern geschickt. Den ganzen Nachmittag hockten wir in gebückter Haltung in der kalten Erde und vor uns den schweren Kartoffelkorb. Den ganzen Nachmittag mußten wir Kartoffeln aus der Erde einsammeln und der Korb wurde schwerer und schwerer. Der Rücken schmerzte ohne Ende und dass bereits in jungen Jahren.

Keiner hat damals etwas getan, da das Bewußtsein "wie geht es eigentlich meinem Kind" überhaupt nicht vorhanden war.
Ja - so war es damals in den 50er Jahren und heute sind wir auch hier und lesen fleißig mit.

Wir - die Generation der 50er Jahre - plus/minus- freuen uns über den von Dir eröffneten Thread.

Mögen viele Ihre Erfahrungsberichte dazu schreiben - es wäre toll.

Ich habe ein Korsett. Ich bin 60 Jahre alt. Und ich könnte ohne mein Korsett nicht mehr leben, da die Schmerzen unerträglich wären.

Mein letztes Röntgenbild vom 10. Februar 2012 (bei Herrn Dr. Hoffmann) hat eine zweigradige Verbesserung angezeigt, obwohl ich eine Woche ohne Korsett war (es war bei Rahmouni zur Ausbesserung).

Das sind doch gute Ergebnisse für mich als Korsettträgerin im fortgeschrittenem Alter, oder?

LG Lena
Der Zweck des Lebens ist das Leben.
Bärle

Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von Bärle »

Hallo
Wir - die Generation der 50er Jahre - plus/minus- freuen uns über den von Dir eröffneten Thread.

Mögen viele Ihre Erfahrungsberichte dazu schreiben - es wäre toll.
meiner 60er plus Generation erging es auch nicht besser, als wie der 50er.
Eher das Gegenteil ist der Fall. So ist das in Wirklichkeit.
Könnte da jetzt viel dazu schreiben. Das aber richtig !
Nur mit dem Unterschied dass ich bis 67 durchhalten muss.
Während die vor 1961 geborenen noch alle Rechte auf die
alten Sozialgesezte haben. Mit allem drum und dran und vollem Komfort.
Die jüngeren wiederum können sich privat selbst absichern. Das gab es aber
bei mir früher nicht. Also gibt es Jahrgänge die schauen durch das
Ofenrohr ins Gebirge. So ist das leider in deutschen Landen geworden.
Schöne Bescherung für die jenigen, welche davon betroffen werden.

Aber was versuche ich da zu schreiben.........??? :irre:

Grüße
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Re: (Korsett) Therapie bei Senioren mit Skoliose/ Kyphose?

Beitrag von bluecat »

minimine hat geschrieben:Irgendwie befremdlich, was mal auf einen zukommen wird...
Hallo Minimie,
ja, wenn man mal richtig darüber nachdenkt kann es einem schon komisch werden dabei :/
Es gibt irgendwie so vieles, an das man denken sollte wenn man über ein Korsett nachdenkt. Die Sturzgefahr ist nicht zu verachten. Die Reaktion ist eh schon gemindert im Alter und dann einen Sturz abzufangen...

Das mit der Reha war so gemeint, dass man einen Arzt drauf stoßen muss, aber es als nicht zielführend abwinkt. Das ärgert mich. Und die Menschen glauben das auch noch...
Ich überlege gerade, was wir machen, wenn wir mal in dem Alter sind und auf Reha wollen.
Eigentlich könnte Sobernheim noch mal punkten, wenn es eine richtige Seniorengruppe gäbe. Dann wären Jung und Alt gemischt in der Klinik, es ist nicht langweilig und in den Gruppen werden die Jungen nicht am Tempo der Alten gemessen.
Und unsere Generation kann weiter profitieren ;)

Ich finde es interessant, dass sich doch einige Gedanken darüber machen.
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