Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

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Bernd
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Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bernd »

Hallo zusammen,

Dr. Hofmann hat bei mir eine Tonusstörung der Rückenmuskulatur festgestellt. (ist das das gleiche wie Muskelhartspann ?).
Das Problem ist langsam aber sicher am "Wachsen und gedeihen", es hat sich von dem Ort, in dem im März die Hexe geschossen
hat inzwischen fast über mein gesamtes Kreuz ausgebreitet, seufz. Ich frage mich, was ich außer Schroth-Gymnastik noch tun kann, um
mein Problem in den Griff zu bekommen.

Nachfolgend mal ein paar Stichworte, zu denen ich Euch um Feedback bitte:

- Spritzen mit Botox: scheint am zuverlässigsten und am langanhaltenstens zu wirken, aber wie sieht es mit Nebenwirkungen aus ?
Welche Nebenwirkungen habt ihr gehabt ?

In Stuttgart gibt es in der Nähe das Cannstatter Bahnhofs einen Neurologen, der Botox auch bei orthopädischen Problemen einsetzt. Hier der Link:
www.neurologie-dennig-schreiber.de/‎. Ich denke mal, ich schildere denen mal mein Problem und frag sie mal nach Kosten, Wirksamkeit etc.
Ob ich mich wirklich damit behandeln lasse hängt weniger vom Geld und mehr von dem Thema Nebenwirkungen ab. Ich möchte nicht das eine
Problem lösen und mir eventuell noch ein größeres einhandeln.

- Dry Needling: hat garantiert keine Nebenwirkungen, aber kann das bei Skoliose auch nachhaltig (=über > 1 Monat) wirken ?
In Stuttgart gibt es einen Heilpraktiker, der das anbietet und auch die Technik "Myofascial-Triggerpoint Release".
Ist vielleicht Dry Needling und Myofascial-Triggerpoint Release zusammen langfristig erfolgversprechend ?

Dann gibt es in Stuttgart noch einen Allgemeinarzt, der Fibromyalgie-Therapie anbietet (meine Sysmthome passen auf Fibro ganz gut,
das Ganze hat bei mir auch eine stark psychische Komponente, nach dem Motto "wenn es mir schlecht geht krampfen die Mus
keln noch mehr")

Er bietet folgende Therapieformen an:

- Chirotherapie
- Bioresonanztherapie
- Triggerschmerztherapie
- Basische Infusionstherapie
- Akupunktur (wohl rein zu Schmerzbekämpfung)
- Schröpfmassage

Hat jemand von euch schonmal mit diesen Therapieansätzen bei einer Tonusstörung nachhaltig Erfolge erzielt ?

Vielen vielen Dank im Vorraus für Euer Feedback + viele Grüße aus Stuttgart

Bernd
I
Kiko
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Kiko »

Hallo Bernd,
Bernd hat geschrieben:Hallo zusammen,
Dr. Hofmann hat bei mir eine Tonusstörung der Rückenmuskulatur festgestellt. (ist das das gleiche wie Muskelhartspann ?).
hat Herr Dr. Hoffmann Dir zu der Tonusstörung gar nichts gesagt, bzw. hast Du ihn nicht gefragt, was genau es ist und welche Ideen er zur Hilfe dazu hat?

Für mich klingt es so, dass Du selbst recherchiert hast und auf Deine aufgezählten Möglichkeiten gestossen bist.

Vielleicht könntest Du mit Herrn Dr. Hoffmann noch einmal Rücksprache halten, oder sogar einen weiteren Termin - Du lebst ja nahezu vor Ort - zur weiteren Klärung vereinbaren!?

Liebe Grüße

Kiko
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Silas
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Silas »

Eine Tonusstörung wird am besten durch einen Neurologen behandelt, dort ist auch eine entsprechende Diagnostik möglich, die bei Orthopäden nicht durchführbar ist.

Ich halte es für sehr wichtig, dass die neurologischen Untersuchen durchgeführt werden, da man evtl. so gezielt die Ursache behandeln kann.

Die Botox-Behandlung lähmt den betreffenden Muskel (Botox ist eines der stärksten Gifte überhaupt). Wenn man versehentlich daneben trifft - was gerade wenn es um kleinere Muskeln geht vorkommt - funktioniert die nächten 3-6 Monate der betreffende Muskel nicht mehr.

Von daher sollte - aus meiner persönlichen Sicht - eine Botox-Behandlung (mit Ausnahme einiger Krankheitsbilder) am Ende der therapeutischen Maßnahmen stehen.

Ich habe viele der möglichen Behandlungen durchgemacht und hatte zum Schluss dann auch mehrfach Botox-Behandlungen, von daher habe ich ein wenig Erfahrung damit.

Nach erfolgter Diagnostik durch den Neurologen, ist oft ein mehrschichtiges Behandlungskonzept sinnvoll, das z.B. Medikamente mit Entspannungsmethoden oder sogar verhaltenstherapeutische Maßnahmen, da Du ja schreibst, dass eine psychische Komponente dabei ist.

Zum von Dir genannten Neurologen kann ich leider nichts sagen, auf seiner Homepage sind zumindest alle relevanten diagnostischen Tests aufgeführt, die bei Dystonie sinnvoll sind.
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Alex_activitas
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Alex_activitas »

Hallo Bernd,
Bernd hat geschrieben:Dr. Hofmann hat bei mir eine Tonusstörung der Rückenmuskulatur festgestellt. (ist das das gleiche wie Muskelhartspann ?).
das Wort "Tonusstörung" sagt erst einmal nur aus, dass der Tonus der Muskulatur (also grob gesagt, die Spannung in der Muskulatur) nicht so ist, wie sie eigentlich sein sollte.
Es kann eine zu hohe Spannung sein: Hypertonus
oder eine zu niedrige Spannung: Hypotonus.
Über die Ursache sagt das Wort nichts aus.
Ob es ein Neurologe austesten muss, kann man erst sagen, wenn etwas über die Qualität der Tonusstörung gesagt wurde. Nicht jeder Hyper- bzw- Hypotonus der Muskulatur hat eine neurologische Ursache.
Ein Muskelhartspann ist in der Tat eine Tonusstörung der Muskulatur. Das ist richtig. Ob dies bei Dir vorliegt, kann ich aber natürlich nicht beurteilen.

Gruß,
Alex
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Klaus
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Klaus »

Hallo Bernd,
Das Problem ist langsam aber sicher am "Wachsen und gedeihen", es hat sich von dem Ort, in dem im März die Hexe geschossen
hat inzwischen fast über mein gesamtes Kreuz ausgebreitet, seufz.
Ich denke, hier sollte erst mal abgeklärt werden, welche Ursachen in Frage kommen könnten. Also Hexenschuss aufgrund der Skoliose? Und dann evtl. ein "Selbstläufer" in der Muskulatur, weil die Schroth KG da nicht wirkt? Gab es vorher schon Muskelbeschwerden?

Wenn es ein Muskelhartspann (Myogelose) sein sollte, helfen viele Verfahren. Helfen aber nur im Sinn von temporär, wenn die eigentliche Ursache nicht beseitigt wird. s.o. Bei Fehlstellungen muss man davon ausgehen, dass hier ständig ein Auslöser vorhanden sein kann, individuell sehr unterschiedlich groß.
Ist vielleicht Dry Needling und Myofascial-Triggerpoint Release zusammen langfristig erfolgversprechend ?
Insofern ist ein "langfristiger Erfolg" wahrscheinlich an die Dauer der Therapie gekoppelt!
Anders ausgedrückt, Deine Frage nach Nachhaltigkeit bezüglich Hartspann (!) muss man vermutlich mit Dauer-Therapie beantworten.

Ich habe mal eine zeitlang Triggerpunkt-Therapie mit der modifizierten Stoßwellentherapie gehabt. Im Prinzip nichts anderes, als eine Drucktherapie auf die Muskeln, die den Muskel dazu bringen soll, sich zu entspannen. Im wöchentlichen Rythmus hat das gut gewirkt, war dann aber für mich zu teuer.

Beim Ostheopathen hat der einmalige Versuch nach dem "Faszien Distorsionsmodell" auch eine Verbesserung gebracht, die ein paar Tage anhielt. Ich habe das aber nicht weiter verfolgt, weil auch der Ostheopath eindeutig bei mir von einer temporären Sache sprach und es hier auch einen finanziellen Aspekt gibt. Trotz Krankenkassen Zuschuss.

Das Dry Needling wurde übrigens in Bad Sobernheim während der REHA gemacht, ist dann aber wegen der Kosten(Aufwand) abgesetzt worden.
das Ganze hat bei mir auch eine stark psychische Komponente, nach dem Motto "wenn es mir schlecht geht krampfen die Muskeln noch mehr")
Die Frage wäre, ob man hier mit "preiswerten" Verfahren, wie Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson vorankommen könnte. Ansonsten werden wirklich leider viele Dinge angeboten, (auch immer wieder hier im Forum), die häufig auf das Phänomen "neu" abzielen, einiges kosten und deswegen gern angenommen werden. Da gibt es durchaus Placebo Effekte, die auch wirken, psychisch und entsprechend physisch. Fragt sich nur, wielange? Bis das Geld nicht mehr reicht oder bis ein neues Verfahren ausprobiert werden kann. :)

Gruß
Klaus
Bernd
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bernd »

Hallo Klaus,

> Also Hexenschuss aufgrund der Skoliose? Und dann evtl. ein "Selbstläufer" in der Muskulatur, weil die Schroth KG da nicht wirkt? Gab es vorher schon Muskelbeschwerden?

ja, die hatte ich auch schon vorher. Ich fühlte mich zusehends unbeweglicher, das war aber bis zum 2.3.13 (da hat die Hexe geschossen) nicht schmerzhaft. Teilweise wirkt Schroth bei mir
durchaus, kommt auf die Übung an. Als ich gestern den Artikel geschrieben hatte, meinte ich, in einer Art "Abwärtsspirale" zu stecken, an deren Ende (leicht übertrieben) die Frührente steht...
Heute merke ich das erste Mal, dass sich die Muskulatur über > 1 Stunde nennenswert aufgelockert hatte . Und zwar war ich spazieren und habe die Sonne genossen...die Kombination Sonne
und Bewegung scheint mir gut zu tun (soweit zum Thema "kostengünstige Alternativen"). 2009 bin ich z.B. sehr viel gewandert (teilweise Touren >30 KM) und habe von meiner Skoli auch
bei der Arbeit nix mehr gemerkt. Vielleicht hat meine Mutter doch recht die meint "Du must Dich vor allem draußen bewegen, dann kriegst Du Dein Problem in den Griff")

> Anders ausgedrückt, Deine Frage nach Nachhaltigkeit bezüglich Hartspann (!) muss man vermutlich mit Dauer-Therapie beantworten.

Damit kann ich leben wenn die Therapie z.B in einem Termin beim Osteopath alle 14 Tage besteht. Jeden Tag zu Dr. Hofmann zu fahren zwecks Spritze in die Triggerpunkte ist z.B. nicht umsetzbar.
(so ne Spritze hatte schlagartig 90% meiner Probleme "weggemacht", hat aber leider nur ca. 1 Tag vorgehalten). Bei einem Arzttermin am Tag riege ich keine 8 Stunden Arbeitszeit mehr zusammen und spätestens an Tag 3 lässt mich die Sprechstundenhilfe nicht mehr zum Doc vor.

> Ich habe mal eine zeitlang Triggerpunkt-Therapie mit der modifizierten Stoßwellentherapie gehabt. Im Prinzip nichts anderes, als eine Drucktherapie auf die Muskeln, die den Muskel dazu bringen
> soll, sich zu entspannen. Im wöchentlichen Rythmus hat das gut gewirkt, war dann aber für mich zu teuer.

Interessant. 1 Behandlung kostet > 150 Euro ? Wenn ja könnte ich mir das auch nicht sehr länge leisten, dann wäre ich pleite.

> Beim Ostheopathen hat der einmalige Versuch nach dem "Faszien Distorsionsmodell" auch eine Verbesserung gebracht, die ein paar Tage anhielt. Ich habe das aber nicht weiter verfolgt, weil auch > der Ostheopath eindeutig bei mir von einer temporären Sache sprach und es hier auch einen finanziellen Aspekt gibt. Trotz Krankenkassen Zuschuss.

Am 17.6.13 habe ich einen Termin bei einem Osteopath, der das und "Dry Needling" macht. Mal sehen, was das bringt und wie lange der Effekt vorhält. (habe eine in "guten Zeiten" abgeschlossene
Zusatzversicherung, die 80% zahlt)

> das Ganze hat bei mir auch eine stark psychische Komponente, nach dem Motto "wenn es mir schlecht geht krampfen die Muskeln noch mehr")
> Die Frage wäre, ob man hier mit "preiswerten" Verfahren, wie Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson vorankommen könnte. Ansonsten werden wirklich leider viele Dinge

Ist sicher richtig. Beschwerden zu haben und gleichzeitig "entspannen zu müssen" fällt mir ungeheuer schwer. Vielleicht habe ich so langsam den Bogen raus. Ich mache mich nicht mehr so verrückt
wie vor ein paar Wochen und versuche, das Mögliche zu machen.

Viele Grüße

Bernd
Bärle

Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bärle »

Hallo Bernd

Die Hexe, >>Übungen Übungen und Übungen tätigen.
Anders geht es nicht. Im Internet kommen die so genannten
Work outs, probiere Dich da mal durch. Dort sind ganz hilfreiche
Übungen mit dabei.

Bewegung an der frischen Luft hilft immer.

Das Preperat (medi) Tetrazepam wäre noch eventuell eine Hilfe.

Ein Neurologe testet eben die Reflexe, und die sind bei Skoliose meistens
vorhanden. Was ja ganz im Prinzip auch gut ist. Folglich heißt es dann, die Sache ist
orthopädisch. So kenne ich das jedenfalls von mir.

meine Grüße
Thomas
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Klaus
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Klaus »

Hallo Bernd,
Und zwar war ich spazieren und habe die Sonne genossen...die Kombination Sonne
und Bewegung scheint mir gut zu tun (soweit zum Thema "kostengünstige Alternativen").
Das ist ja sozusagen der Gegenpol zu Schroth. Nicht umsonst macht man bei der Schroth REHA auch andere Übungen, die die Beweglichkeit fördern. Seit einigen Jahren setzt sich ja die Erkenntnis durch, dass die Stabilisierung durch Schroth zwar vordergründig sein soll, aber die Mobilisierung auch eine Rolle spielt.
Interessant. 1 Behandlung kostet > 150 Euro ? Wenn ja könnte ich mir das auch nicht sehr länge leisten, dann wäre ich pleite.
Na ja, ich hatte da Sonderbedingungen, weil ich sozusagen das Testobjekt war. :)
Aus heutiger Sicht würde ich zu diesem Preis keine einzige Behandlung machen wollen.
Am 17.6.13 habe ich einen Termin bei einem Osteopath, der das und "Dry Needling" macht. Mal sehen, was das bringt und wie lange der Effekt vorhält. (habe eine in "guten Zeiten" abgeschlossene
Zusatzversicherung, die 80% zahlt
)
Das ist natürlich von Vorteil.

An anderer Stelle sprichst Du ja von Deinem Krafttraining.
Das sehe ich bei Deiner ausgeprägten Skoliose zwar skeptisch, aber möglicherweise ist ein "leichtes" Training durchaus hilfreich, also weniger Gewicht bei mehr Wiederholungen. Hast Du denn mittlerweile selbst ein Warnsystem? Also das Gefühl dafür, wo der Kompromiss eines solchen Trainings in eine schlechte Situation umschlägt?
Also Verstärkung der Skoliose und möglichweise auch der Myogelosen.

Du hast ja offensichtlich lange Zeit ohne große Beschwerden davon profitiert, aber das Ergebnis ist jetzt nicht so gut, wie Du Dich dabei durch die Endorphine gefühlt hast oder?

Gruß
Klaus
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Silas
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Silas »

Bärle hat geschrieben:Das Preperat (medi) Tetrazepam wäre noch eventuell eine Hilfe.
Leider haben Benzodiazepine wie Tetrazepam die negative Eigenschaft, abhängig zu machen.
Wenn Medikament, wäre etwas wie Ortoton oder Dolovisano vielleicht eine bessere Möglichkeit.
Bärle hat geschrieben:Ein Neurologe testet eben die Reflexe, und die sind bei Skoliose meistens
vorhanden. Was ja ganz im Prinzip auch gut ist. Folglich heißt es dann, die Sache ist
orthopädisch. So kenne ich das jedenfalls von mir.
Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht und ein Neurologe, der nur die Reflexe prüft, hat ja wohl total seinen Beruf verfehlt...

In erster Linie würde ich hier die Elektromyographie und Evozierte Potentiale diagnostisch im Vordergrund sehen (meistens gibt's dann noch ein EEG obendrauf).
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bärle »

Hallo Silas

Ortoton hatte ich vom Schmerztherapeut bekommen. Mir wurde ganz dusselig
und ich war neben der Kappe.
Tetrazepam hingegen finde ich gut. Vor dem Schlafen gehen, wenn einen die
Schmerzen richtig plagen, da gibts nur dieses. Autofahren mit Tetrazepam das
sollte man nicht. Mag stimmen, die Medi könnte süchtig machen. Nach spätestens
vier Tagen höre ich damit wieder auf. Sonst gewöhnt man sich daran.

Auch der Schmerztherapeut hatte mir dann zu verstehen gegeben dass meine Sache
Orthopädisch ist. Nach drei Arztterminen war auch bei Ihm schluss mit dem Behandeln.

Wie toll das bei mir läuft, Tzzz.............brrrrrrrrrrrrr
Ich kenne das nicht anders. Schon immer und ewig ist das so.
Stattdessen werden dann noch Thesen aufgestellt die zum Mäuse melken sind.

In der Reha werden ebenfalls die Reflexe getestet und dann heißt es >>alles o.K .
Was ja eigentlich im Grunde auch gut ist, dass die Reflexe da sind. (Ohne Reflexe keine
Bewegung. So wie ich denke. Folglich, viel lieber Bewegung mit Schmerzen. )
Aber vieleicht ist das ein wenig >zu wenig< darauf eingegangen.

Was sind das für Möglichkeiten welche Du aufgeführt hast ?

viele Grüße
Thomas
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Silas »

Bei der Elektromyographie werden Nadeln (keine Angst, die sind ganz dünn, ist weniger schlimm als z.B. Blutabnahem, ein bisserl weh tut's trotzdem) in die zu untersuchenden Muskeln gestochen und dienen dort als Elektrode.

Dadurch kann die Aktivität einzelner Muskeln bzw. sogar einzelner Muskelfasern bestimmt werden. Auf diese Weise kann man z.B. eine Übererregung oder auch Schädigungen an Muskel bzw. Nerv feststellen.

Man kann dann auch noch differenzieren in Spontanaktivität (d.h. man lässt den Muskel bei der Untersuchung locker) und in Aktionspotentiale bei angespanntem Muskel.

Auf diese Weise lässt sich eine Tonusstörung (zumindest wenn sie dauerhaft vorhanden ist) sicher diagnostizieren.

Bei den motorisch evozierten Potentialen werden Latenzzeiten, d.h. die Zeiten, die es von der Auslösung des Reizes bis zur Antwort des Muskels dauert, gemessen und daraus können unterschiedliche Schädigungen an Nerven bzw. den sie umgebenden Zellverbänden erkannt werden.
Das ganze ist vollkommen schmerzfrei, i.d.R. werden am Kopf durch sog. transkranielle Magnetstimulation, also einem magnetischen Reiz, die Muskelkontraktionen ausgelöst.

Beim EEG werden die Gehirnströme gemessen. Das ganze hat eigentlich keine Aussagekraft in Hinblick auf Tonusstörungen, ist aber eine Routineuntersuchung, die auch in sofern ihre Berechtigung in diesem Fall hat, da es einige Medikamente gibt, die die Krampfschwelle senken und wenn es da Auffälligkeiten gibt, könnte das zu Krampfanfällen unter der Medikation führen.
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bärle »

Hallo Silas,

danke über Deine ausführliche Beschreibung.
Mit der Möglichkeit kann man dann die Nerven u. Muskeln Untersuchen.
Aha, wirklich Interesant ist dies.
Wird dies bei Skoliose auch gemacht ?
Die Nadeln würden mir nichts ausmachen.

Gelenkig bin ich, und von dem her vermutet niemand ein Neurologsiches Problem.
Ich meine auch, dass dies Nervenleitungs-reizungen sind und dies
führt zu einer musklären Ungleichheit und Schmerzen. Folglich blokieren dann schon
auch die Wirbelglenke. Gelenke gehen ja über die Muskeln in Funktion.
Den Nerv versuchen zu beruhigen (leicht gesagt) und somit könnte sich die Disbalance
besser ausgleichen.
Also, Übungen und nochmals Übungen machen.
Wie oben im Forum, in der Münchner Rückenzeit-Ausgabe, wird dies ja auch
deutlich gemacht.

viele Grüße
Thomas
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Silas
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Silas »

Das sind jetzt keine Untersuchungen, die routinemäßig bei Skoliose durchgeführt werden.

Es sollte ein entsprechender Verdacht bestehen oder man muss das ganze in Eigenregie forcieren.

Leider ist es häufig so, dass die Orthopäden ihre eigenen Fähigkeiten in Hinblick auf neurolgische Zusammenhänge überschätzen.
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bärle »

Hallo Silas,

keine Routine-Untersuchung ist das, eher selten wie ich dann vermute.
Man muss dies focieren, oder anders gesagt durchsetzen.
Bis Dato muss wohl der Reflextest ausreichen.
Da hat eben jeder Arzt sein Fachgebiet. Man muss dies aber gesamt betrachten.
Jedenfalls war da mein Zahnarzt schon weit (im Denken) als ich Kiefersperre hatte. Das ist ja
auch nichts anderes als wie eine Verkrampfung. >Überlastung der Steuerung
durch die Wirbelsäule. Letzteres war aber meine Formulierung. Ein Arzt würde sich
anders ausdrücken.

mal sehen wie ich da weiter mache.
Letztlich wird aber immer noch das Beste sein, mit Übungen versuchen die
Muskeln und Nervenleitungen zu Regulieren.

danke Dir für Deine Erklärung

viele Grüße, Thomas


.
Bernd
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Bernd »

Hallo Klaus,

> Du hast ja offensichtlich lange Zeit ohne große Beschwerden davon profitiert, aber das Ergebnis ist jetzt nicht so gut, wie Du Dich dabei durch die Endorphine gefühlt hast oder?

mag durchaus sein, dass ich mir eine Dysbalancen mit meinem Krafttraining eingehandelt habe. Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass Krafttraining auch bei Skoliose eine gute
Sache ist, das es dafür aber Schroth-Wissen braucht. So langsam wirkt die Schroth-Gymnastik bei mir. Ich habe jetzt beim Sitzen nur noch leichte Schmerzen, vor allem im BWS-Bereich,
da sitzt meine Hauptkrümmung. Die linke Seite ist da gespannt wie ein "Flitzebogen".

Jetzt ist es zum Glück wieder wärmer geworden. Da kann ich wieder mehr rausgehen, das hilft mir zusätzlich. Ich will auch versuchen, so langsam wieder ohne Medikamente zu schlafen,
Heute nacht habe ich es ohne Dolovisano geschafft. Vielleicht kann ich demnächst auch die Ibu 600 weglassen.

Viele Grüße

Bernd
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Klaus »

Hallo Bernd,
Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass Krafttraining auch bei Skoliose eine gute
Sache ist, das es dafür aber Schroth-Wissen braucht. So langsam wirkt die Schroth-Gymnastik bei mir.
Merkst Du denn aufgrund der Schroth KG schon, was Du beim Krafttraining evtl. falsch machst?
Abgesehen von dem wichtigsten Unterschied, dass bei Krafttraining die Bewegung dazu kommt. Bei der kann ich mir bei Skoliose nicht vorstellen, wie man da die korrigierte Haltung so einigermassen halten kann.

Gruß
Klaus
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von skoliose-gondelsheim »

Hi,

nicht wenige Skoliose-Patienten berichten in den ersten Wochen fleißigen Schroth-Trainings von verhärteten Muskelpartien. Ich beobachte dabei häufig, dass bei den Übungen gerne diejenigen Muskeln aktiviert werden, die durch die Fehlstellung eh schon verspannt und aktiver als andere Muskeln sind.
Da bedarf es dann viel Feinarbeit, die Spannung in die richtige Richtung zu lenken. Oftmals lasse ich dann die Patienten mit "70%" (irgendwie versteht da auch jedeR, was gemeint ist) arbeiten, denn viele meinen, dass nur mit maximalem Krafteinsatz ein Erfolg erzielt werden kann. Darauf kommt es aber nicht an, sondern darauf, die Muskulatur zu aktivieren, die durch die Fehlstellung im Alltag wenig eingesetzt wird.

Langer Rede kurzer Sinn: beobachte dich einmal selbst, wie du die Schroth-Übungen durchführst. Welche Muskeln spürst du deutlich während der Muskelmantelspannung und welche fallen dir schwer, zu aktivieren? Und welche Muskeln spürst du, wenn du deine starken nächtlichen Schmerzen hast?

Wenn Wärme (Sonne) und Bewegung hilft, dann bewege dich viel und sorge dafür, dass du dich dabei gut erwärmst.
Hast du es schon einmal mit einem Saunagang oder einem heißen Bad am Abend versucht?
Viel Erfolg

Karin
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Klaus »

Hallo Karin,
nicht wenige Skoliose-Patienten berichten in den ersten Wochen fleißigen Schroth-Trainings von verhärteten Muskelpartien.
Bei Bernd geht es aber nicht um Schroth, das wirkt ja bei ihm:
Bernd hat geschrieben:So langsam wirkt die Schroth-Gymnastik bei mir. Ich habe jetzt beim Sitzen nur noch leichte Schmerzen, vor allem im BWS-Bereich,
Gruß
Klaus
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von skoliose-gondelsheim »

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist Bernd Schroth-Anfänger.
Es kann ja gut sein, dass er die Übungen durch die Korrektur der Fehlstellung einerseits als wirkungsvoll empfindet und andererseits ein Teil der Muskulatur erst einmal mit Verspannung reagiert.

LG
Karin
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Re: Tonusstörung Rückenmuskulatur: was hilft nachhaltig ?

Beitrag von Klaus »

Hallo Karin,
Es kann ja gut sein, dass er die Übungen durch die Korrektur der Fehlstellung einerseits als wirkungsvoll empfindet und andererseits ein Teil der Muskulatur erst einmal mit Verspannung reagiert.
Da müsste sich tatsächlich Bernd mal äussern, ob erst die Schroth Übungen zu den Verspannungen bzw. zu den von Dr. Hoffmann festgestellten Tonusstörungen geführt haben könnten. Das ist für mich chronologisch nicht klar.

Gruß
Klaus
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