Osteophatie bei Kyphose

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INtakt_1992
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Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von INtakt_1992 »

Hallo liebe Forumsleser,

und zwar mir wurde letztens bei der Physiotherapie empfohlen, dass ich einmal zu einem Osteopathen gehen soll?
Hilft das was bei einer Kyhphose?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer manuellen Therapie beim Physiotherapeuten und beim Osteopathen? Die versuchen doch beide die verspannten Muskeln zu lockern oder!?

Wäre über ein paar Tips dankbar ;D

Wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende.

Gruß INtakt
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Silas
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Silas »

Unsere Physiotherapeuten hier im Forum können Dir das sicher genau beantworten.

Mein - aber eher laienhafter - Eindruck zu der Thematik ist, dass sich manuelle Therapie und Osteopathie in vielen Punkten sehr ähnlich sind.

Bei beiden Techniken werden mit den Händen "Störungen" ertastet und sanft gelöst.

Bei der manuellen Therapie beschränkt sich das ganze meist auf Knochen, Gelenke, Muskulatur, Sehnen, Bänder.

Die Osteopathie geht hier weiter und sieht den Körper insgesamt als Funktionszusammenhang, d.h. es werden z.B. innere Organe, Blutkreislauf, Lymphsystem, usw. in die Therapie mit einbezogen.

Die manuelle Therapieeinheit ist oft schon nach 20 min. beendet, während die osteopathische oft eine ganze Stunde in Anspruch nimmt.

Manuelle Therapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, Osteopathie nur im Rahmen spezieller Projekte einiger Kassen und dann auch nur teilweise.
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von skoliose-gondelsheim »

Hi,
Silas hat die wesentlichen Unterschiede zwischen Osteopathie und Manueller Therapie bereits gut beschrieben.
Bei beiden Methoden werden jedoch die Störungen nicht nur ertastet sondern anhand von Anamnese, Sichtbefund und der Beurteilung von Bewegungsabläufen beurteilt. Dabei geht die Osteopathie tatsächlich von einem größeren Zusammenahng aus, wobei zum Beispiel die Beweglichkeit innerer Organe und Faszien (eine Art bindegewebiges Netz, das den ganzen Körper durchzieht) eine große Rolle spielen. Die Manuelle beschränkt sich hingegen auf die Störung der Gelenkbeweglichkeit, wobei aber auch hier nicht nur die Knochen sondern auch die ein Gelenk umgebenden Strukturen Beachtung finden.

Die Manuelle ist innerhalb der Physiotherapie von den Krankenkassen anerkannt und wird auch bezahlt (immerhin ca 2,-€ mehr pro Behandlung ;D ) und muss in einer berufsbegleitenden Ausbildung an anerkannten Ausbildungsstätten gelernt werden.

Die Osteopathieausbildung ist teuer und zeitaufwändig und wird von den Kassen nicht übernommen, weshalb ich mich zum Beispiel dagegen entschieden habe, diese Ausbildung zu absolvieren.

Zu deiner Frage, ob Osteopathie bei einer Skoliose helfen kann würde ich sagen, dass sie als ergänzende Methode zu Schroth dazu beitragen kann, dass die passive Beweglichkeit sämtlicher an der Skoliose beteiligter Strukturen verbessert und so die aktive Korrektur der Krümmungen erleichtert wird.
Ohne Schroth, also ohne die bewusste Selbstkorrektur des oder der Betroffenen läuft sie m.E. ins Leere, weil du ja ohne den Muskelaufbau und die aktive Korrektur der Fehlstellung immer wieder in die Krümmungen hinein gehst, ohne dir dessen bewusst zu sein.

Da gibt es sicher unter den Physiotherapeuten unterschiedliche Meinungen aber ich bin mir sicher, dass so ziemlich jedeR SchroththerapeutIn meine Meinung teilt.

LG
Karin
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Kypho60 »

Hallo InTakt,
meinen Vorrednern kann ich mich nur anschließen.
Ergänzend kann ich aus eigener Erfahrung aber sagen, dass Osteopathie (bei mir zusammen mit craniosacralen Elementen)stark gewirkt hat --> mit Schwindel und Unwohlsein. Dies hatte ich bei MT nicht so stark.

Auch kann meiner Einschätzung nach keine dieser Methoden die Skoliose (oder andere Deformitäten) wirklich verbessern sondern nur deren Symptome temporär beeinflussen.
Wenn's hilft, warum nicht?
Da jeder Rücken (und auch der daranhängende Mensch :D ) anders ist, muss auch jeder durch Ausprobieren das herausfinden, wass ihm wirklich hilft.
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INtakt_1992
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von INtakt_1992 »

Hallo,

Danke für die hilfreichen Antworten :D
Jetzt verstehe ich auch, was der Unterschied darin ist. Danke :)

Es ist auch oft so, dass es mir Schwindlig wird, wenn ich bestimmte Schrothübungen machen. Gut habe jetzt zwar noch nicht so viele Übungen gemacht, weil ich noch Anfänger darin bin, aber bei der Bewussten Atmung spielt mein Kreislauf etwas verrückt.
Ist das normal am Anfang?

Mir geht es auch darum, dass diese Osteopathie Behandlungen ziemlich teuer sind und im Moment kann ich es mir nicht leisten, da ich die Physiotherapie schon selber zahle (Da ich kein Rezept bekomme). Andereseits heißt es aber Physiotherapie ist ganze wichtig für mich. :eek: Soll das noch einer verstehen!?
Gibt es eigentlich auch so eine Art Zusatzversicherung (wenn man jetzt nicht gerade Privatversichert ist) welche diese Kosten übernehmen könnten?

Wünsche euch noch ein schönes Wochenende.
Gruß INtakt
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Silas
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Silas »

Wenn Dein Arzt Dir keine KG verordnet, wäre das allein schon ein guter Grund, zu wechseln, wenn Du selbst finanzielle Engpässe hast.

Die Schwindelprobleme solltest Du mit Deinem Physiotherapeuten besprechen, vielleicht muss z.B. an der Atemtechnik etwas verändert werden.
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Klaus
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Klaus »

INtakt_1992 hat geschrieben:Mir geht es auch darum, dass diese Osteopathie Behandlungen ziemlich teuer sind und im Moment kann ich es mir nicht leisten, da ich die Physiotherapie schon selber zahle (Da ich kein Rezept bekomme). Andereseits heißt es aber Physiotherapie ist ganze wichtig für mich. :eek: Soll das noch einer verstehen!?
Wieso, Du fährst doch in Kürze zur REHA nach Bad Sobernheim. Das soll Dich doch befähigen, zuhause die Übungen weiter zu führen. Zur gelegentlichen Kontrolle und entsprechender Verordnung sollte allerdings ein entsprechender Arzt gefunden werden. Dies ist in der Regel auch kein Problem.

Die Ostheopathie bei Fehlstellungen ist tatsächlich auch nur eine Möglichkeit, die Symptome zu behandeln. Das kann auch dazu führen, dass man seine Schroth Übungen besser hinbekommt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Behandlung bei einem Ostheopathen z. Bsp. nach dem "Faszien Distorsions Modell" auch nur eine temporäre Besserung brachte, die aber deutlicher war, als z. Bsp. Wärme oder Massage. Der Ostheopath hatte aber schon vorher deutlich gesagt, dass bei Fehlstellungen keine grundsätzlichen Veränderungen eintreten werden.
Ich habe das auch nur deshalb getestet, weil meine Krankenkasse 60 € pro Behandlung (bis zu 6 Behandlungen pro Jahr) erstattet. Für eine gleichmässige Besserung pro Jahr reicht das nicht aus.
Kyho60 hat geschrieben:Da jeder Rücken (und auch der daranhängende Mensch :D ) anders ist, muss auch jeder durch Ausprobieren das herausfinden, wass ihm wirklich hilft.
Genauso ist das und der finanzielle Aufwand spielt gerade bei der "alternativen Symptom-Behandlung" auch eine große Rolle.

Gruß
Klaus
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INtakt_1992
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von INtakt_1992 »

Hallo,

@Klaus, ja das ist Richtig, dass ich jetzt in zwei Wochen auf Reha gehe. Darüber freue ich mich schon.
Wie gesagt jeder sagt auch was anderes. Je mehr Leute, desto mehr verschiedene Meinungen. Da kennt sich doch am Ende keiner mehr aus.

Das mit den Krankenkassen ist auch immer so eine Sache, die werden auch immer Sparsamer.
Jetzt gehe ich erstmal auf Reha und dann schaue ich wie es weitergeht. Wollte mich vorab nur informieren, ob es überhaupt Sinn macht.

Gruß INtakt
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von skoliose-gondelsheim »

Schroth-anfänger beklagen nicht selten Schwindel und Kopfschmerzen während und nach den Übungen.
Das tiefe Atmen sorgt für jede Menge CO2-Abatmung und das ist genau das, was dann den Schwindel verursacht.
Ich sag dann immer: "Geh mit allem auf 70%", das heißt, taste dich langsam auf die maximale Ausatemlänge inklusive der Muskelmantelspanung. Je länger du schrothest, desto besser ist dein Körper an die lange Ausatmung adaptiert und dann sollte auch der Schwindel verschwinden.

LG
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von INtakt_1992 »

Hallo

@Karin, dann bin ich ja schon mal beruhigt, dass es anderen Leuten auch so geht, dass es ihnen Schwindlig wird.
Das ist noch ein großes Problem bei mir mit dem Schwindel umzugehen.
Aber ich glaube auch, je mehr ich Schrothe desto besser wird es, hoff ich doch mal :rolleyes:

Wie gesagt im Moment steh ich noch ganz am Anfang und hoffe auch, dass es nach Reha etwas besser klappt :top:

Gruß INtakt
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Klaus
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Klaus »

INtakt_1992 hat geschrieben:Das mit den Krankenkassen ist auch immer so eine Sache, die werden auch immer Sparsamer.
Ich denke, es sind eher die Orthopäden, die sich aufgrund von möglichen Regressandrohungen mit Verordnungen zurückhalten. Das ist häufig aber mehr die Angst davor und der ungenügenden Beschäftigung mit den Möglichkeiten, die es trotzdem gibt. Beispiele: Verordnung ausserhalb des Regelfalles und Langfristgenehmigung. Als Patient sollte man sich nach meiner Ansicht schon damit beschäftigen und den Arzt auch dabei "freundlich" unterstützen. ;) Wenn das nicht funktioniert, muss man eben wechseln.

Gruß
Klaus
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von mick »

Hallo Intakt!

Zum Thema Osteopathie gab es hier schon einmal einen Thread mit Erfahrungsaustausch:

viewtopic.php?f=6&t=25191&hilit=osteopathie

Aber die Reha wird dir sicher erst mal besser weiter helfen und dann kannst du ja noch mal schauen, wie es dann aussieht mit ergänzend Osteopathie...

Viele Grüße,
mick
Bernd
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von Bernd »

@INtakt_1992: ich habe in "guten, d.h. beschwerdefreien Jahren" bei der Signal Iduna den Tarif "GE TOP" abgeschlossen, der zahlt Heilpraktiker + Osteopath. Das Problem wie bei jeder Zusatzversicherung sind die Gesundheitsfragen. Wenn Du aktuell größere Beschwerden hast und die wahrheitrgemäß angibst wirst Du entweder nicht genommen oder zahlst einen größeren
Aufschlag. Einen Versuch ist es Wert. Schau Dir als erstes die Gesundheitsfragen an (bei GE TOP und bei jedem anderen Tarif). Wenn Du da viel einzutragen hast brauchst Du Dir den Rest der
Vertragsbedingungen gar nicht mehr anzuschauen.

Viele Grüße

Bernd
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Re: Osteophatie bei Kyphose

Beitrag von INtakt_1992 »

Hallo,

@mick: Danke für den Verweis auf den Thread, hat mir auch schon weitergeholfen.

@ Bernd: Danke für den Hinweis, man kann sich das ganze mal durch den Kopf gehen lassen. Es ist schon sinnvoll, dass man eine Gute Krankenkasse hat, die auch so gewisse "Sonderleistungen" übernhemen, ansonsten würde man ja arm werden.

Gruß INtakt
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