Atemübung nach Schroth - nun leichte Rückenschmerzen

Ärzte, Therapieformen, Physiotherapeuten, ...
Antworten
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Atemübung nach Schroth - nun leichte Rückenschmerzen

Beitrag von christinzenker »

Ich habe von meiner Physiotherapeutin heute die Atemübung für das Beatmen der schwachen Stellen gezeigt bekommen und habe nun ein wenig Ziehen und Schmerzen im Rücken.
Ich wollte gern einmal wissen, ob das einfach eine normale Reaktion des Wirbelapparates ist, bzw. ob das ein Zeichen ist, dass da was arbeitet?

Gibt es sozusagen spürbare Folgen bei so einer Übung?

Wie ist das im Allgemeinen bei euch?
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15149
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

Gibt es sozusagen spürbare Folgen bei so einer Übung?
Das ist sicherlich bei jedem in der Stärke anders, aber von einer wirksamen Veränderung würde ich nichts anderes erwarten!
Am besten hat man so etwas in einer stationären Schroth REHA im Griff.

Gruss
Klaus
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Beitrag von christinzenker »

Lieber Klaus, ich weit gerade nicht so ganz richtig, was du mit einer wirksamen Veränderung meinst.
Willst du sagen, dass körperliches Spüren der Übungen ganz normal ist?

Bis ich eine absolute Diagnose durch die Röntgenbilder habe, werde ich über sozusagen stationäre Aufenthalte erst einmal nicht nachdenken.
Mich würde in diesem Fall einfach interessieren, ob es sozusagen Nebenerscheinungen der Übungen gibt;), da die Physiotherapeutin davon nichts erwähnte (da sie selbst Skoliose hat, gehe ich davon aus, dass sie das getan hätte, wenn da welche gewesen wären, aber vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.)

Lieben Dank für die schnelle Antwort.
Lady S
Profi
Profi
Beiträge: 1579
Registriert: Mo, 10.06.2002 - 00:00
Geschlecht: weiblich
Diagnose: idiopathische Adoleszenzskoliose
lumbal 64°, thorakal 56°
Therapie: Seit 2003 Schroth-KG, 3 Rehas in Bad Salzungen.
Wohnort: Nähe Stuttgart

Beitrag von Lady S »

Hallo,
da werden Muskeln gedehnt, die sich schon lange nicht mehr dehnen mussten :D und das spürst Du.
Bei intensivem Schrothen kriegt man einen regelrechten Muskelkater; nicht nur vom Dehnen sondern auch vom "Raffen" der Muskeln über den Buckeln (das lernst Du dann auch noch).
Aber Klaus hat schon recht: zum korrekten Erlernen und Einüben bedarf es eigentlich einer Reha.

Grüsse, Lady S
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Beitrag von christinzenker »

Ok, verstehe. Vielen Dank LadyS.
Dann werde ich nächste Woche gleich mal die Physiotherapeutin deswegen fragen.
Wenn ich davon jetzt schon etwas gemerkt habe, dann scheine ich das ja nicht allzu falsch gemacht zu haben, zumindest ist dann etwas in Bewegung gekommen, vielen Dank für deine Antwort.

(Was die Reha betrifft, werd ich erst einmal auf die genaue Diagnose warten. Ich lebe nun schon seit Jahren (mindestens zehn, seit ich das Schiefstehen zum ersten Mal bemerkt habe) mit dem Schultertiefstand und habe keine großen Beschwerden. Dann kann man nach dem Röntgenbild etc. weitersehen.)

Nur kurz: Wie lange hat denn bei euch/dir so eine Reha gedauert?
Lady S
Profi
Profi
Beiträge: 1579
Registriert: Mo, 10.06.2002 - 00:00
Geschlecht: weiblich
Diagnose: idiopathische Adoleszenzskoliose
lumbal 64°, thorakal 56°
Therapie: Seit 2003 Schroth-KG, 3 Rehas in Bad Salzungen.
Wohnort: Nähe Stuttgart

Beitrag von Lady S »

Hallo,
Du hast recht - hab gerade Deine Vorstellung nachgelesen; Du hast ja noch nicht mal eine korrekte Diagnose.

Vermutlich hat der Orthopäde keine Wirbelsäulenganzaufnahme gemacht?
Es wurden auch keine Winkel ausgemessen?
Wurde wenigstens im Stehen geröntgt?

Lass Dir doch die Bilder aushändigen und geh woanders hin. Vielleicht kann Dir Deine Physiotherapeutin einen Arzt empfehlen, nachdem sie selbst Skoliose hat.

Eine Reha für Erwachsene wird übrigens in der Regel für die Dauer von 3 Wochen genehmigt und kann von der Reha-Klinik auf 4 Wochen verlängert werden. Die Reha war das Beste, was meinem Rücken je passiert ist!

Grüsse, Lady S
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15149
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

christinzenker hat geschrieben:Lieber Klaus, ich weit gerade nicht so ganz richtig, was du mit einer wirksamen Veränderung meinst.
Willst du sagen, dass körperliches Spüren der Übungen ganz normal ist?
Lady S hat es ja schon gut erklärt.
Du musst Dir vorstellen, dass Deine Wirbelsäulen Struktur sich lange Zeit negativ entwickelt hat. Nun wird versucht, das durch die Übungen so weit wie möglich wieder rückgängig zu machen und zwar in einer wesentlich kürzeren Zeit.
Hier ist also nicht nur die Übung selber mit mehr oder weniger Beschwerden verbunden, sondern auch das temporäre Ergebnis. (Muskelkater, Dehnungsschmerzen)
Mit der Schroth REHA hatte ich an der Stelle gemeint, das Du dort auch die Zusammenhänge dieser Beschwerden erklärt bekommst und man ggf. mit speziellen Zusatztherapien arbeiten muss. Ausserdem hat man durch den Kontakt mit den Mitpatienten jede Menge Bestätigung für diese Situation.

Ganz wichtig ist zu wissen, dass diese Beschwerden im allgemeinen bald nachlassen, was allerdings auch bedeutet, das man da an die individuell unterschiedlichen Grenzen einer solchen Therapie kommt.
Ziel ist im Erwachsenen Alter möglichst Beschwerdefrei zu sein und eine mögliche weitere Verschlechterung aufzuhalten. Eine völlige "Begradigung" ist grundsätzlich nicht möglich sofern es nicht um reine Fehlhaltungen oder Sonderfälle geht, die wir aber in letzter Konsequenz hier im Forum noch nicht gehabt haben.
Es gilt hier, wie oben schon angedeutet, was lange sich negativ verändert hat, braucht auch lange, um wieder "ins Lot" zu kommen. Wenn man nach dem berühmten Korsettbauer Dr. Chenau geht, hat ein junger Erwachsener gute Chancen im Rentenalter "geheilt" zu sein, wenn er intensiv (wahrscheinlich auch in Kombination mit korrigierenden Korsett) daran arbeitet. Ich hätte vielleicht darüber berichten können, wenn ich als junger Erwachsener(da ist mir ganz allmählich die Situation erst bewußt geworden) diese Therapiemöglichkeiten gehabt hätte. :)

Es geht also darum in einer relativ kurzen Zeit (nicht Jahrzehnte) einen befriedigenden Zustand herzustellen und deshalb gibt es auch diese Anfangsbeschwerden, die sich dann in eine andere Form wandeln, nämlich das Durchhalten der täglichen Schroth KG zuhause. :)

Gruss
Klaus
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Beitrag von christinzenker »

Es freut mich, dass ihr beide so ausführlich geantwortet habt.
Ich glaube, ich muss mit dieser Situation einfach erst einmal umgehen lernen. Die Therapeutin hat mir zwei Ärzte empfohlen, die eine Ganzaufnahme machen, da ich den anderen Orthopäden auch nicht mehr aufsuchen möchte, da ich mich dort nicht wirklich menschlich behandelt gefühlt habe.
Aus rechtlichen Gründen, da der bisherige Arzt die rechtlichen Belange hat, dauert das eben, bis ich dann zu einem anderen Arzt kann.
Eine Röntgenaufnahme des Rückens wurde noch gar nicht gemacht.

Ich werde dahingehend auf eine genaue Diagnose warten und dann weitersehen.

Aber die Atemübung, die ich bis jetzt habe, mache ich fein fleißig jeden Tag, auch wenn ich das is jetzt noch nicht ganz ausmachen kann, wo ich genau hinatme und ob ich mich richtig verhalte, aber ich versuche, auf mein inneres Gefühl zu hören.
Benutzeravatar
Dolphingirl94
Profi
Profi
Beiträge: 1905
Registriert: So, 01.10.2006 - 17:52
Geschlecht: weiblich
Diagnose: urprünglich: Skoliose mit 37 und 24°, seit November 2011 (nach dem Abschulen) 23°th und 17°l
Therapie: 5 Jahre lang Korsett, jetzt nur noch KG nach Schroth
Wohnort: Aachen

Beitrag von Dolphingirl94 »

christinzenker hat geschrieben:Aber die Atemübung, die ich bis jetzt habe, mache ich fein fleißig jeden Tag, auch wenn ich das is jetzt noch nicht ganz ausmachen kann, wo ich genau hinatme und ob ich mich richtig verhalte, aber ich versuche, auf mein inneres Gefühl zu hören.
Entschuldige bitte, aber als Anfänger sollte man sich beim schrothen nicht aufs Gefühl verlassen. Du fühlst dich als Skoliotiker (wenn du denn Skoliose hast) ja auch wenn du krumm stehst, als gerade.
Am Anfang sollte man sehr viel mit Spiegeln arbeiten und sich bei der KG genau merken, wie sich "Gerade" anfühlt.
Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (Laozi)
Aktueller Thread: Kontrolle in Bad Sobernheim
minimine
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 6145
Registriert: So, 17.02.2008 - 13:21
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose
Therapie: 3x Reha (2005, 2007, 2009),
Cheneau-Korsett 12/2006-01/2008,
Rahmouni-Korsett 02/2008-10/2015
Kontaktdaten:

Beitrag von minimine »

Hallo Christin,
die Übungen, die du machst, ist das reines Atmen, also ohne Muskelanaspannung der gegenüberliegenden Seite oder mit? Denn wenn es nur reine Atemübungen sind, was sicherlich Sinn macht am Anfang der Schrothbehandlung, dann finde ich aber nicht, dass du dadurch Schmerzen bekommen dürftest.
Also atmest du jetzt nur in die schwache Stelle, schwache Seite und enge Vorderseite, oder machst du schon richtige Schroth-Übungen?

LG
Minimine
LG
Minimine

Lerne von gestern, lebe und wirke im heute und hoffe für die Zukunft.
Albert Einstein
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Beitrag von christinzenker »

laut KG soll ich in die zwei schwachen stellen atmen, ohne anspannung der muskeln oder ähnliches.
Ich hatte in den letzten Tagen allerdings auch keine Schmerzen mehr. Nur am ersten Tag hatte ich diese.
Die KG hat immer den Finger dort hin gedrückt, wo ich hin atmen sollte, das macht mein Freund dann auch zu Hause jetzt immer, damit ich mir das verinnerlichen kann.

Aufs Gefühl achten: Nun, da magst du wirklich recht haben. Bezüglich Spiegelarbeit oder Ähnliches habe ich jedoch noch gar keine Übungen, eben erst einmal das Atmen, und in der Hinsicht, ich habe mir auch ein Video bezüglich der Schroth-Theragie angeschaut, sagte auch die Schroth-Therapeutin, dass das Gefühl und die innere Lenkung auf die schwachen Stellen richtig sei.
Was du aber bezüglich der Haltung und anderen Übungen sagst, gebe ich dir vollstens Recht, dolphingirl.

Liebe minime, wie du oben vielleicht schon gelesen hast, habe ich also wohl erst einmal eine absolut grundlegende Übung, die ich jetzt mache.
In dem Video zu Schroth habe ich das Hin- und Herschieben der Hüfte gesehen, das habe ich jetzt auch jeden Tag gemacht.
Aber ich gebe euch natürlich Recht, dass die Hilfe einer KG da sein sollte.
minimine
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 6145
Registriert: So, 17.02.2008 - 13:21
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose
Therapie: 3x Reha (2005, 2007, 2009),
Cheneau-Korsett 12/2006-01/2008,
Rahmouni-Korsett 02/2008-10/2015
Kontaktdaten:

Beitrag von minimine »

Hallo Christin,
also wenn du bisher nur geatmet hast, dann glaube ich eher nicht, dass die Schmerzen schon eine positive Wirkung durch Schroth bedeuten. Vielleicht kam der Schmerz durch den Atemreiz, den die Therapeutin durch Druck gab?!

Ich würde aber Abstand nehmen von einem Schroth-Video. Da müssten die "Darsteller" ja genau das gleiche Krümmungsmuster haben wie du. Welches Krümmungsmuster hast du denn (3-bogig, 3BH, 4B)?
laut KG soll ich in die zwei schwachen stellen atmen
Wieso zwei schwache Stellen? Oder meinst du auch die Schwache Seite damit?

Übrigens haben wir in Bad Salzungen öfters eine gute Atemübung gemacht, vielleicht würde sie dir helfen.
Du musst dazu zwei Papierblätter leicht zu einem Ball knüllen und dann legst du in Rückenlage jeweils einen davon unter die schwache Stelle und eine unter die schwache Seite und versuchst das Papier zum Boden zu atmen und mit deinem Rücken platt zu drücken. Am Anfang solltest du dich vielleicht auch nur auf eine Atemstelle konzentrieren und wenn du dorthin dann sicher den Atem lenken kannst konzentrierst du dich auf die andere, anschließend versuchst du in einem Atemzug beide Stellen zu beatmen und nimmst dann noch die dritte dazu.

LG
Minimine
LG
Minimine

Lerne von gestern, lebe und wirke im heute und hoffe für die Zukunft.
Albert Einstein
christinzenker
Newbie
Newbie
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 22.06.2009 - 18:31
Wohnort: augsburg stadt

Beitrag von christinzenker »

Hm, ich bin dahingehend noch nicht diagnostiziert worden, da der Orthopäde bei dem ich war, mich in fünf Minuten einfach nur abgearbeitet hat und ich nun auf die Möglichkeit warten muss, eine 'richtige' Röntgenaufnahme bei einem anderen Arzt machen zu können, da ich zu diesem Arzt nicht mehr möchte.

Zwei schwache Stellen, nun vielleicht drücke ich mich nicht wirklich gut aus.

So weit die KG das bisher feststellen konnte, ist meine linke obere Seite und die rechte untere Seite (bei Rückenansicht des Oberkörpers)diejenigen die ich beatmen soll. Links oben beim einatmen, rechts unten beim Ausatmen die Luft rausdrücken.

Du hast sicherlich Recht, dass man sich da nicht auf das Video in der Art und Weise verlassen sollte, dass man den gleichen Fall bei sich annimmt, aber ich fand die Aufnahmen zur Lunge auf jeden Fall interessant, weil ich da einmal gesehen habe, wie eine Lunge überhaupt atmen kann, wenn die Wirbelsäule (in welcher Art auch immer) in 'Fehlstellung' ist.

Das, was du mit dem Papier geschrieben hast, klingt äußerst interessant, ich werde es mir noch ein paar durchlesen, bis ich genau verstehe, was ich machen soll. Ansonsten frage ich dich einfach noch einmal.

Ich bin momentan wohl einfach auch ein bisschen ängstlich, da ich nicht genau weiß, woran ich bin und was ich genau dafür tun kann, darum stellte ich diese Frage hier rein. Ich denke, ich muss auch einfach erst einmal das Röntgenbild genau abwarten und mich dann genau orientieren.

Vielen Dank für die Tipps.

edit: ich habe mir nun erst einmal das Buch "Ich habe Skoliose" bestellt und werde mich da grundlegend einlesen. Dann werden mir die Begrifflichkeiten vielleicht auch ein wenig klarer.
Antworten