Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

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MissRatlos

Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von MissRatlos »

Hallo liebe Community,

ich wende mich heute an euch, weil ich an verschiedenen Stellen leider nicht weiterkomme.

Mein Antrag auf eine medizinische Reha wurde von der dt. Rentenversicherung bewilligt. Das freut mich zunächst sehr. Jedoch wurde mir eine Klinik für Orthopädie und Neurologie (Wicker Klinik in Bad Homburg) zugeteilt - ich möchte jedoch ganz klar in eine Klinik mi Schwerpunkt Skoliose.
Ich hatte das bereits in meinem Antrag angegeben und auch eine Empfehlung von Herrn Dr. Zabar aus Bad Sobernheim für Schroth Therapie (ich war im letzten Jahr dort zur Visite und bereits vor einigen Jahren stationär in Sobi).

Ich habe bereits vor ein paar Tagen Widerspruch bei der Rentenversicherung eingelegt mit Verweis auf meine Wunschklinik.

Jetzt kam jedoch ein Schreiben der Klinik in Bad Bomburg, dass ich mich bereits Ende Februar dort hinbegeben soll (Einladung) - vermutlich hat es sich zeitlich uberschnitten.

Nun weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich möchte nicht in die Klinik in Bad Homburg, aber habe bereits Daten. Muss ich dies nun trotzdem schon meinem Arbeitgeber mitteilen - auch wen ich diese nicht antreten möchte? MUSS ich letztenlich die Kur antreten? Was passiert, wenn nicht? Sollte ich erstmal abwarten, bis eine Reaktion auf den Wiederspruch kommt und dann meinem AG benachrichtigen?

Leider erreiche ich seit Tagen niemanden telefonisch bei der Rentenversicherung, daher tappe ich leider gerade sehr im Dunkeln.

Ich hoffe, jmd kann mir hier helfen und hat vllt schon ähnliche Erfahrungen - gerade hinsichtlich des AG gemacht?
Ich danke euch! Bin für jeden Tipp sehr dankbar!

LG MissRatlos
Lady S
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Re: Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von Lady S »

Ich würde die Klinik benachrichtigen, dass Du die Reha dort nicht antreten wirst und Widerspruch eingelegt hast (es sei denn, diese Klinik ist für Dich eine Option). Das habe ich auch schon einmal so gemacht.
Dem Arbeitgeber musst Du in diesem Fall natürlich noch kein Datum mitteilen. Ich weiss nicht, wie hier die Rechtslage ist, aber ich persönlich würde meinem Vorgesetzten schon sagen, dass eine Reha genehmigt ist und in den nächsten Monaten oder Wochen ansteht.

Die RV müsste eigentlich telefonisch erreichbar sein - falls beim direkten Sachbearbeiter niemand drangeht, versuche es über die Telefonzentrale.
Grüsse, Lady S
Gast

Re: Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von Gast »

Liebe Lady S,

ich danke dir schon einmal für deine Antwort und Einschätzung.
Und entschuldigt bitte alle meine Tippfehler - den Beitrag habe ich in aller Aufregung schnell in die Tasten gehauen... :juggle:

Tatsächlich ist es so, dass ich weder unter der Servicehotline noch bei der Reha-Info der RV seit Tagen jmd erreiche. Ich schiebe es auf die aktuelle Lage während der Pandemie...

Unter dem Begriff "Wicker Klinik Bad Homburg" finde ich in diesem Forum keinen einzigen Beitrag. Kann dazu jmd etwas sagen?
Tatsächlich liegt der Schwerpunkt dort auf Hüft-Ops, Schlaganfällen, aber eben auch Schäden der Wirbelsäule. Dennoch bin ich sehr sicher fehl am Platz. Ich möchte unbedingt die Schroth Therapie weitermachen.

Deinen Rat mit dem Anruf in der Klinik werde ich beherzigen und mich mit denen in Verbindung setzen.

LG MissRatlos
Le soleil
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Re: Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von Le soleil »

Hallo MissRatlos,

ich kann Lady S nur zustimmen. Ich würde an deiner Stelle auch die Klinik in Bad Homburg anrufen und den Termin absagen.
Ich hatte letztes Jahr dasselbe Problem. Mir wurde auch eine Klinik zugeteilt, die auf allgemeine orthopädische Probleme ausgerichtet war, obwohl ich die Schroth-Klinik in Bad Sobernheim als Wunschklinik angegeben hatte. Ich sollte auch innerhalb von 2 Wochen anreisen.
Ich habe dann umgehend nach Zugang der Einladung meinen Termin stornieren lassen. Habe ihnen erklärt, dass ich Widerspruch bei der DRV eingelegt habe und dann war das in Ordnung.

Hast du Bad Sobernheim als Wunschklinik angegeben?
Bad Sobernheim hat immer mal das Problem, dass die Wartezeiten zu lange sind (wohl mehr als 6 Monate) und diese Klinik deshalb zeitweise von der DRV nicht belegt wird. Das kannst du aber in der Patientenverwaltung der Klinik in Bad Sobernheim telefonisch erfragen (einfach fragen wie lange die Wartezeit für Erwachsene momentan ist). Das war nämlich bei mir das Problem. In meinem Bescheid stand das aber auch als Begründung, dass meine Wunschklinik deshalb nicht berücksichtigt werden konnte. Nach 2 Einsprüchen hat es dann aber trotzdem geklappt :ja:
Solltest du keine Möglichkeit haben in Bad Sobernheim einen Platz zu bekommen (oder vielleicht willst du auch lieber nach Bad Salzungen), hast du immer noch die Möglichkeit diese Klinik in deinem Einspruch zu ergänzen (bzw im nächsten Einspruch zu beantragen). Von Bad Salzungen habe ich noch nicht mitbekommen, dass die Klinik für die Belegung gesperrt wurde. Das dürfte also mit der Umstellung keine Probleme bereiten.

Ich würde auf keinen Fall eine Reha in einer anderen außer den beiden genannten Kliniken antreten wenn du eine Schrothreha möchtest. Als Erwachsener hat man in der Regel nicht so schnell wieder die Möglichkeit eine neue Reha zu beantragen.
Also warte erstmal ab wie die DRV über deinen Einspruch entscheidet. Vielleicht klappt es ja schon bald. Aus deinem Einspruch sollte aber deutlich hervorgehen, dass du zwingend eine Schrothreha brauchst. Falls du einen Arzt hast der dich beim Beantragen der Reha unterstützt hat, kannst du ihn auch um eine Bestätigung bitten, dass es eine Schrothreha sein muss.
So hat das letztes Jahr mein Orthopäde gemacht. Die Bestätigung habe ich dann einfach bei der DRV als zusätzliche Einspruchsbegründung nachgereicht.

Meinen Arbeitgeber habe ich kurz nach Erhalt des Bewilligungsbescheides informiert und auch gleich erwähnt, dass es noch einige Monate dauern wird bis ich die Reha antreten würde (habe in Bad Sobernheim und Bad Salzungen angerufen wann die frühestmöglichen Termine frei sind, damit ich meinem AG ein ungefähres Zeitfenster nennen konnte). Möglicherweise reicht es auch aus wenn du den AG benachrichtigst, wenn du die Bewilligung für deine Wunschklinik hast. Auf dem "Bescheid" für den AG steht allerdings das Datum des ersten Bewilligungsbescheides deshalb war ich mir nicht sicher ob es ausreicht wenn ich ihn erst dann informiere und habe meinen AG gleich benachrichtigt.
Die Reha musst du übrigens nicht antreten. Absagen kann man immer, aber ich gehe schon davon aus, dass dir eine Schrothreha bewilligt wird. Wenn nicht Bad Sobernheim, dann zumindest Bad Salzungen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass du eine passende Klinik bekommst.

LG Le soleil
MissRatlos

Re: Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von MissRatlos »

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort,le Soleil. Das hat mir sehr geholfen!

Ich habe nun der Klinik in Bad Homburg eine Absage erteilt. Von Bad Sobernheim und Bad Salzungen weiss ich nun auch, dass sie momentan beide erst wieder ab Mai aufnehmen.

Hatte aber meinen Widerruf genau so formuliert, wie empfohlen und fühle mich jetzt wieder ein wenig bestärkter in der Sache!

Danke für eure Antworten und nun bin ich gespannt, aber optimistisch, wie es weitergeht! :)

Liebe Grüße!
Miss(nun nicht mehr so ganz)Ratlos
Lady S
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Re: Reha von Rentenversicherung bewillgt - aber falsche Klinik

Beitrag von Lady S »

Was le soleil schreibt, kann ich nur bestätigen!
Vielleicht noch als Ergänzung: formal wäre gar kein Einspruch erforderlich gewesen, ein "Umstellungsantrag" hätte gereicht; ist aber egal.
Zum Umstellungsantrag findest Du hier allerlei im Forum.
Falls Dein Einspruch wegen zu langer Wartezeiten in den Schroth-Kliniken abgelehnt werden sollte, kannst Du immer noch damit argumentieren, dass das bei Dir ja keine akute sondern eine chronische Sache ist und es deshalb auf die Wartezeit nicht so ankommt.
Viel Erfolg!
Grüsse, Lady S
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