Gefühlsstörungen

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lahaina

Gefühlsstörungen

Beitrag von lahaina »

Hallo alle zusammen,

ich habe seit ca. 1 Jahr sehr symptomreiche Probleme. Alles hat angefangen mit Herzrhythmusstörungen, BWS und Rippenblockaden, ist dann nach unten gewandert und jetzt habe ich massive Beckenprobleme. Ich habe ein MRT damals von der BWS machen lassen, bei der eine leichte rechtskonvexe Skoliose festgestellt wurde (ich wusste bis heute nicht, dass man das messen lassen sollte). Der erste Orthopäde meinte das sei aber nicht behandlungsrelevant. Die Schmerzen blieben, neuer Orthopäde, der schon in der Blickdiagnostik die Skoliose erkannte, aber auch nicht darauf kam mal zu messen...nein, jetzt wird nur mein Becken mit Cortison Spritzen behandelt.
Die Schmerzen sind aber nicht das alleinige Problem - ich habe am linken Rumpf (also da sind auch die Beckenschmerzen) von Becken bis Rippenansatz eine Gefühlsstörung als ob da kein Körper mehr ist....also Kraft ist da, aber das Gefühl es sind keine Muskel bzw. kein Halt mehr da. Kennt das jemand von euch in Kombi mit Skoliose oder Beckenverwringung? Ich bin total verzweifelt, weil mich das total im Alltag stört..so ein Sensibilitätsproblem irgendwie...
Ich bin 41 Jahre, habe 3 noch recht kleine Kinder und will eigentlich wieder normal leben, aber werde im Moment echt depressiv dadurch....
Vielleicht hat ja jemand ne Idee...

Herzlichen Dank schonmal...
janvi
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Re: Gefühlsstörungen

Beitrag von janvi »

das ist kein orthopädisches sondern ein neurologische Problem wo Skoliose nur eine der möglichen Ursachen sein kann. Depressive Störungen sind ebenfalls kein orthopädisches sondern ein psychologisches Problem und werden mit der ADS Skala über Befragung zur Beeinträchtigung der Lebensqualität durch einen Therapeuten diagnostiziert. Der Schweregrad der Schmerzen geht nach v. Korff. Die Untersuchungsmethoden der Neurologen sind hingegen EMG und SEP (sofern sie Lust dazu haben).

EMG steht für ElektroMyoGrafie wofür Nadeln in die Muskeln gesteckt werden und dann die Erregung gemessen wird. Zur Reparatur von Nervenschäden schaltet der Körper mehrere Muskelbündel auf die verbleibenden Nervenfasern. Deren Signale sind dann höher (Potenziale ca. 5mV) und länger (Polyphasierate) womit chronische neurogene Schäden erkannt werden können. Einige Geräte demodulieren das Signal welches dann als Knacken hörbar gemacht werden kann (Biofeedback) Die Nadeln tun nicht weh und sind mindestens so dünn wie bei der Akupunktur.

SEP steht für somatosensibel evozierte Potentiale und misst die Empfindung nach welche du nicht wahrnimmst. Hierzu werden Klebelektroden am Kopf platziert (Evlt sind da Haare im Weg) welche die Gehirnströme von deinen Empfindungen messen können. Um einen Schmerz bzw. eine Empfindung zu provozieren wirst du (ebenfalls mit Klebelektroden) "elektrisiert". Das kannst du dir wie ein TENS Gerät vorstellen und maximal zucken da die Muskeln etwas. Das Gerät kennt den Zeitpunkt der Reizung und kann dann die Verzögerung der kortikalen Potenziale ausmessen. Gefühlsirritationen machen sich in der Regel über unterschiedliche Laufzeiten zur intakten Körperhälfte bemerkbar. Diese liegen im Bereich von einigen 10 mS.

Am besten du googelst mal etwas nach vorstehenden Stichworten und machst dich selbst schlau. Wenn aufgrund der Diagnostik bekannt ist, welche Muskeln bzw. Nerven beeinträchtigt sind, kann man deren Verlauf besser feststellen und gezielter Spritzen. Wegen dem Herzrythmus würde ich auch mal bei Fibromyalgie googeln. Ein Orthopäde kommt da wahrscheinlich auch nicht drauf.
lahaina

Re: Gefühlsstörungen

Beitrag von lahaina »

Danke für die Antwort....an einen Neurologen habe ich diesbezüglich auch schon nachgedacht.....das werde ich dann wahrscheinlich mal überlegen.
Wegen Depressionen brauche ich mich nicht testen lassen...das ist für mich die Folge der Schmerzen und Missempfindungen...da bin ich zu bewandert drin...bin selbst Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin...also da weiß ich ungefähr in welchem Raum ich mich bewege....

Fibromyalgie hatte ich auch schon überlegt...die Herzrhythmusproblematik kam aber wahrscheinlich von Rippenbockaden...das ist nämlich weg seit ich die Schmerzen im oberen Rückenbereich erfolgreich bearbeitet habe....

Aber vielen Dank für deine Einschätzung
general-rammstein
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Re: Gefühlsstörungen

Beitrag von general-rammstein »

Hallo Janvi,

mit den von dir genannten Untersuchungsmethoden kannst du u. A. fehlerhafte Erregungspotentiale und damit einhergehende Dermatombezogene Missempfindungen objektivieren. Schmerzen lassen sich damit nicht messen :)
lahaina

Re: Gefühlsstörungen

Beitrag von lahaina »

Ich habe ja Missempfindungen an meinem linken Rumpf. Daher ist der Hinweis mit dem Neurologen gut und ich habe selbst auch schon drüber nachgedacht.
Allerdings könnte es auch sein, dass ich eine massive Beckenverwringung (weiß nur nich ob durch Skoliose oder umgekehrt) hatte/habe und es sich über ein Jahr langsam wieder aufdreht (durch Übungen, Dehnungen, Spritzen, etc). Entweder habe ich dabei etwas verletzt oder mein Körper war an die falsche Haltung so gewöhnt, dass ich mich jetzt an die muskuläre Dysbalance zurückgewöhnen muss....natürlich auch mit Kräftigung dagegen wirken.

Ich dachte nur ich frage mal hier im Forum, ob jemand schonmal ähnliche Erfahrungen hatte oder andere Ideen hat was es sein könnte...

Anscheinend kennt das aber sonst niemand....

Trotzdem danke
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