Hyperkyphose/Blockwirbel - blöde Symptome. Bitte dringend um Rat.. und Hoffnung!

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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lebubu
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Blockwirbel th3-4
Kyphose

Hyperkyphose/Blockwirbel - blöde Symptome. Bitte dringend um Rat.. und Hoffnung!

Beitrag von lebubu »

Hallo!
ich lese schon seit Tagen hier stumm mit und bin extrem dankbar und glücklich euch gefunden zu haben. Man kann mit vielen super mitfühlen und fühlt sich das erste Mal auch verstanden.
Ich werde demnächst 25, männlich, Krankenpfleger und komme aus dem schönen Berchtesgadener Land. In der Jugend bin ich extrem schnell auf 1.94m gewachsen.. Ich habe bereits vor 10 Jahren Rückenschmerzen durch jahrelanges Zocken gehabt.. und gekonnt ignoriert. Seit 6 Jahren werden diese auch von Schwindel, teils Migräne und Sehstörungen, Atembeschwerden und sogar innere Unruhe begleitet. Anfangs sehr besorgt war ich bei allen möglichen Ärzten und habe dadurch auch eine ordentliche Angststörung entwickelt. Ich bin organisch völlig fit, das weiss ich jetzt.
Irgendwann hat sich mein Hausarzt nach Hoffnungslosigkeit meinen Rücken angeschaut und meinte doch wie furchtbar meine Haltung sei, ein MRT Bild der HWS sowie BWS zeigten 2020 dann eine leichte Skoliose (der Buckel bildet sich beim beugen rechts) , vermehrte Kyphose in der BWS und dazu noch einen inkompletten Blockwirbel auf Th3-4, meine rechte Schulter steht ziemlich hoch, meine Rippen sehen rechts auch sehr komisch aus, spontan hab ich mir letztes Jahr auch einen BSV in der LWS am S1 geholt, damit komme ich aber einigermaßen zurecht (Schmerzen im Bein und Verspnnungen im Po) Kein orthopäde hat bis jetzt irgendwas gemessen oder mir irgendwas zu diesem Befund erklärt, ich bekomme überall Schmerzmittel und physio verschrieben. Es ist völlig Kräfte zerrend, wenn man als „junger Kerl“ einfach gesagt bekommt „man solle ins Freibad gehen und mit ein paar Mädels schwimmen gehen“. Und ich versuchte tatsächlich viele Sportarten wie Schwimmen, Laufen, Kampfsport usw.. aber es geht mir immer nur noch schlechter. Ich war mittlerweile bei einigen Physios die mir einfach übliche Rückenübungen zeigten, einrenkten oder massierten. Jedes mal ging es mir furchtbar, vorallem das einrenken ist der Horror für mich. Auch privat hab ich eine lange Zeit gedehnt, trainiert und getan und gemacht. Mittlerweile kann ich sagen das Drehungen des Oberkörpers auf die Rechte Seite irgendeinen Nerv an einer meiner unteren rechten Rippe irritiert und dann Tagelang zieht wie „ein Haar“ das auf der Haut liegt, wenn sie Muskulatur dieser Rippe hinten verspannt bekomme ich brutalste innere Unruhe und zittern. Ich hätte dies nie zusammen in Verbindung gebracht, aber nach einem starken dehnen nach vorne, werden sie Symptome auf einen Schlag besser..Unter meinem linken Schulterblatt (sobald ich meinen arm über den kopf nach hinten bewege wie beim schwimmen) entzündet sich ebenfalls immer irgendwas, das dann für 2-3 Tage zu herzrasen, stolperer und Atembeschwerden führt - ganz unangenehm. Das schlimmste ist jedoch das Überstrecken der Wirbelsäule nach hinten oder bereits das starke Aufrichten der WS. Ich bekomme Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Übelkeit, Schweissausbrüche wenn ich irgendwelche Dehnübungen in diese Richtung mache. All das erschwert mir einfach der Umgang mit meinem Problem. Folglich bin ich überall bretthart verspannt was dann die restlichen Beschwerden wie Schwindel und Migräne /Sehstörungen (Meist rechts!) auslösen.
Da mich in meiner Umgebung keiner ernst nimmt und ich hier so tolle Infos bekam, habe ich nun einen Termin in Leonberg vereinbart. Die Frau scheint wohl öfters so Fälle wie mich zu sehen :D Trotzdem habe ich etwas Angst davor, wieder als „einfacher“ Fall oder ähnliches abgestempelt zu werden. Ich habe MRT Bilder von letzem Jahr, mehr aber auch nicht. Ich habe verstanden das eventuell Röntgen Bilder angefertigt werden, ich wäre auch für Alles bereit was sinnvoll bei mir erscheint. Ich mache mir aber große Sorgen um den Blockwirbel der da wohl einiges abdrückt wenn ich mich aufrichte.. Wie soll eine Schroth therapie oder ein Korsett da helfen? Ich habe große Angst vor einer OP, als Pfleger in der Anästhesie weiss ich dass die BWS nicht sehr einfach zu erreichen ist.
Ich habe nun sehr lange unter meinen Problemen im stillen gelitten und hatte teilweise auch mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen (die durch Psychotherapie deutlich besser geworden sind) , meine Kindheit hat mir auch da nicht den besten Start in mein Leben gegeben. Generell hat mich die Rückensache aber auch menschlich verändert, weil ich sonst ein sehr aufgeweckter und motivierter Mensch bin. Mittlerweile habe ich jede Woche andere Symptome, alles wechselt sich ab und ich kämpfe mich von Tag zu Tag. Sobald ich es mit Training versuche mache ich wohl irgendwas falsch und gehe wieder tagelang durch die Hölle. Leonberg ist wirklich meine letzte Hoffnung, beziehungsweise IHR, hier fühle ich mich verstanden.
Vielleicht könnte Jemand seine Meinung zu meinem Fall äussern der änliche probleme hat / hatte. Ich werde noch einen Abschnitt meines Blockwirbels dazuheften was euch wahrscheinlich nicht viel bringen wird, mehr Infos habe ich tatsächlich aber auch nicht. Jedes aufbauende Wort und Hilfe kommt mir recht, vielleicht auch im Bezug auf Leonberg und der Ablauf dort, Erfahrungen oder Ähnliches. Ich stehe aufjedenfall ganz am Anfang meiner Reise und hoffe das es mir irgendwann besser gehen wird.

ps.: Das Angängen des Bildes um Handy scheint nicht zu funktionieren, irgendjemand einen Tipp?

Vielen Dank fürs Lesen
lg
Lebubu
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eric
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Re: Hyperkyphose/Blockwirbel - blöde Symptome. Bitte dringend um Rat.. und Hoffnung!

Beitrag von eric »

In Leonberg bist du richtig.
Dort erhälst du sicherlich eine kompetente Diagnose und Empfehlungen wie es weiter gehen kann.
Berichte gerne wie es war....
Grüße
Eric
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Klaus
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Re: Hyperkyphose/Blockwirbel - blöde Symptome. Bitte dringend um Rat.. und Hoffnung!

Beitrag von Klaus »

Hallo Lebubu,
ein MRT Bild der HWS sowie BWS zeigten 2020 dann eine leichte Skoliose (der Buckel bildet sich beim beugen rechts) , vermehrte Kyphose in der BWS
Also wohl typische BWS Hyperkyphose (Rundrücken) mit begleitender geringer Skoliose und vermutlich auch LWS Hyperlordose? (Hohlkreuz).
Wie Du aber selbst angemerkt hast, braucht man entsprechende Röntgenbilder (im Stehen), weil das im Gegensatz zum MRT (im Liegen und vermutlich nur BWS?) die tatsächliche Situation darstellt. Frau Dr. von Richthofen wird wahrscheinlich die Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule (LWS, BWS und HWS) in der Praxis erstellen.
Sobald ich es mit Training versuche mache ich wohl irgendwas falsch und gehe wieder tagelang durch die Hölle.
Bei einer solchen Rücken-Situation muss man schon gezielt vorgehen, weil es in erster Linie um verkürzte Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) geht, die überall im Körper auftreten können. Ein einfaches Training mit Muskelaufbau führt in der Regel bestenfalls zu einer Zementierung dieser schlechten Situation, in der Regel aber zu einer Verschlimmerung.
Wie soll eine Schroth therapie oder ein Korsett da helfen? I
Schroth KG dehnt die verkürzten Strukturen und baut Muskeln in dieser gedehnten Struktur auf, was eher ein Muskelumbau ist. Das ist ein Prozess, der individuell ganz unterschiedlich Zeit braucht, um ein bestimmtes persönliches Ziel zu erreichen. Dabei kann auch ein Korsett helfen, weil es beim Dehnen die stärkste Waffe darstellt.
Das schlimmste ist jedoch das Überstrecken der Wirbelsäule nach hinten oder bereits das starke Aufrichten der WS.
Du musst bedenken, dass beim Aufrichten, also dem Dehnen in der BWS alle verkürzten Strukturen im Körper eine Rolle spielen. Typisch ist, dass man dabei das Hohlkreuz (ich gehe davon aus, dass Du eins hast) verstärken kann, wenn man nicht gleichzeitig in der BWS und LWS dehnt. Schroth KG kann das durch spezielle Übungen. Typisch ist auch, dass eine gleichzeitige Dehnung in den Beinen (speziell Oberschenkel) erforderlich sein kann, sonst kommt man nicht insgesamt in eine bessere Situation.
Positiv scheint zu sein, dass Du Dich selbst ganz aufrichten kannst, wenn auch mit Schmerzen verbunden. Das spricht für eine flexible Wirbelsäule bzw. für einen hohen Anteil von Fehlhaltung, die besser zu behandeln ist, als eine Fehlstellung. An eine OP würde ich da nicht denken.

Ich weiß nicht, was für ein Bild Du einstellen möchtest, aber den entscheidenen 1. Schritt mit dem Termin hast Du schon gemacht. Online ist vieles spekulativ, zumal noch nicht mal konkrete Winkel bekannt sind.
Du bist dort auf jeden Fall richtig und solltest ihre Diagnose und entsprechende Behandlungsempfehlungen abwarten.

Gruß
Klaus
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